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Griechenland: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Infobox Staat
  |NAME-AMTSSPRACHE = <span style="font-size:1.4em;">'''Ελληνική Δημοκρατία'''</span>
  |NAME-AMTSSPRACHE = Ελληνική Δημοκρατία
  |TRANSKRIPTION    = <span style="font-size:1.4em;">''Ellinikí Dimokratía''</span>
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  |WAHLSPRUCH      = Ελευθερία ή Θάνατος<br />(''Elefthería i thánatos'' „Freiheit oder Tod“)
  |WAHLSPRUCH      = Ελευθερία ή Θάνατος<br />(''Elefthería i thánatos'' „Freiheit oder Tod“)
  |AMTSSPRACHE      = Griechisch
  |AMTSSPRACHE      = Griechisch
  |HAUPTSTADT      = Athen
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|STAATS- UND REGIERUNGSFORM = parlamentarische Republik
  |STAATSFORM      = Parlamentarische Republik
  |STAATSFORM      = Parlamentarische Republik
  |REGIERUNGSSYSTEM = Parlamentarische Demokratie
  |REGIERUNGSSYSTEM = Parlamentarische Demokratie
  |STAATSOBERHAUPT  = Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos
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  |REGIERUNGSCHEF  = Ministerpräsident Alexis Tsipras
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  |UNABHÄNGIGKEIT  = 1821 <small>(Beginn des Aufstandes gegen das Osmanische Reich)</small><br />3. Februar 1830 <small>(Bestätigung der Souveränität durch das [[London]]er Protokoll)</small>
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  |NATIONALHYMNE    = ''Ymnos is tin Eleftherian''<br />(„Hymne an die Freiheit“)<br />[[File:Greece_national_anthem.ogg|noicon|120px]]
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'''Griechenland''' (griechisch Ελλάδα [{{IPA|ɛˈlaða}}], ''Elláda'', formell Ελλάς, ''Ellás'' ,Hellas‘; amtliche Vollform Ελληνική Δημοκρατία, ''Ellinikí Dimokratía'' ‚Hellenische Republik‘) ist ein Land in Südost[[europa]]. Der Mittelmeeranrainerstaat grenzt an [[Albanien]], [[Mazedonien]], [[Bulgarien]] und die [[Türkei]]. Griechenland ist Mitglied der NATO und der [[Europäische Union|Europäischen Union]] (EU).
'''Griechenland''' (griechisch Ελλάδα [{{IPA|ɛˈlaða}}], ''Elláda'', formell Ελλάς, ''Ellás'' ,Hellas‘; amtliche Vollform Ελληνική Δημοκρατία, ''Ellinikí Dimokratía'' ‚Hellenische Republik‘) ist ein Land in Südost[[europa]]. Die [[Hauptstadt]] Griechenlands ist [[Athen]]. Der Mittelmeeranrainerstaat grenzt an [[Albanien]], [[Nordmazedonien]], [[Bulgarien]] und die [[Türkei]]. Griechenland ist Mitglied der [[Europäische Union|Europäischen Union]] (EU), der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]], der [[NATO]], der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und des Europarats.


== Geografie ==
== Geografie ==
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== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Antike bis zur Griechischen Revolution ===
=== Antike bis zur Griechischen Revolution ===
Das antike Griechenland reichte bis nach Kleinasien. Es wird aufgrund zivilisatorischer Leistungen auf den Gebieten Philosophie, Naturwissenschaften, Geschichtsschreibung und Literatur als Wiege Europas bezeichnet. 146 v. Chr. wurde das Gebiet des heutigen Griechenland eine römische Provinz. Nach der Reichsteilung von 395 n. Chr. erfolgte die Teilung des Imperium Romanum in eine westliche und eine östliche Hälfte, womit Griechenland Teil des Byzantinischen Reiches wurde. Bei dem Vierten Kreuzzug (1202 bis 1204) wurde das christliche Konstantinopel durch Kreuzfahrer eingenommen und die Macht des byzantinischen Staates gebrochen. Das Gebiet zerfiel in Nachfolgestaaten der Kreuzfahrer sowie in mehrere byzantinisch geprägte griechische Staaten. 1261 eroberte der nikaiischen Kaiser Michael VIII. (um 1225–1282) Konstantinopel zurück und das Byzantinische Reich wurde erneut gegründet, allerdings nur mit einem Teil Griechenlands. Einige Gebiete gingen an das Serbische Reich.
Das antike Griechenland reichte bis nach Kleinasien. Es wird aufgrund zivilisatorischer Leistungen auf den Gebieten Philosophie, Naturwissenschaften, Geschichtsschreibung und Literatur als Wiege Europas bezeichnet. 146 v. Chr. wurde das Gebiet des heutigen Griechenland eine römische Provinz. Nach der Reichsteilung von 395 n. Chr. erfolgte die Teilung des Imperium Romanum in eine westliche und eine östliche Hälfte, womit Griechenland Teil des Byzantinischen Reiches wurde. Bei dem Vierten Kreuzzug (1202 bis 1204) wurde das christliche Konstantinopel durch Kreuzfahrer eingenommen und die Macht des byzantinischen Staates gebrochen. Das Gebiet zerfiel in Nachfolgestaaten der Kreuzfahrer sowie in mehrere byzantinisch geprägte griechische Staaten. 1261 eroberte der nikaiischen Kaiser Michael VIII. (um 1225–1282) Konstantinopel zurück und das Byzantinische Reich wurde erneut gegründet, allerdings nur mit einem Teil Griechenlands. Einige Gebiete gingen an das Serbische Reich.


Truppen des Osmanischen Reichs eroberten in einem knappen Jahrhundert zwischen 1359 und 1451 den größten Teil Griechenlands. Mehmed II. (1432–1481) bestieg 1451 den Thron. Am 29. Mai 1453 eroberte er Konstantinopel und besiegelte damit das Ende des Byzantinischen Reiches. 1460 fiel mit Mistras die vorerst letzte unabhängige griechische Herrschaft im heutigen Griechenland. 1821 kam es zur Griechischen Revolution, die bis 1829 dauerte. Am 20. Oktober 1827 gewann die europäische Seestreitmacht in der Schlacht von Navarino die Oberhand über die osmanische Flotte. 1827 bildete sich eine erste griechische Regierung und machte die Inselstadt Ägina zu ihrer Hauptstadt. 1929 zog die Regierung nach Nafplio um. Durch das [[London]]er Protokoll vom 3. Februar 1830 wurde Zentralgriechenland, der Peloponnes und die Kykladen zum selbstständigen Staat Griechenland erklärt. Erstes Staatsoberhaupt war Ioannis Kapodistrias (1776–1831).
Truppen des Osmanischen Reichs eroberten in einem knappen Jahrhundert zwischen 1359 und 1451 den größten Teil Griechenlands. Mehmed II. (1432–1481) bestieg 1451 den Thron. Am 29. Mai 1453 eroberte er Konstantinopel und besiegelte damit das Ende des Byzantinischen Reiches. 1460 fiel mit Mistras die vorerst letzte unabhängige griechische Herrschaft im heutigen Griechenland. 1821 kam es zur Griechischen Revolution, die bis 1829 dauerte. Am 20. Oktober 1827 gewann die europäische Seestreitmacht in der Schlacht von Navarino die Oberhand über die osmanische Flotte. 1827 bildete sich eine erste griechische Regierung und machte die Inselstadt Ägina zu ihrer Hauptstadt. 1929 zog die Regierung nach Nafplio um. Durch das [[London]]er Protokoll vom 3. Februar 1830 wurde Zentralgriechenland, der Peloponnes und die Kykladen zum selbstständigen Staat Griechenland erklärt. Erstes Staatsoberhaupt war Ioannis Kapodistrias (1776–1831).
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Am 18. Februar 1952 trat Griechenland der NATO bei. Am 9. August 1954 wurde in Bled das Militärbündnis zwischen der Türkei, Griechenland und [[Jugoslawien]] geschlossen, um einer potenziellen Bedrohung durch die [[Sowjetunion]] und ihre Verbündeten zu begegnen. Nach Ablauf der 20-jährigen Vertragsdauer wurde das Bündnis nicht erneuert. Von 1967 bis 1974 war Griechenland zudem eine Militärdiktatur. Am 21. April 1967 putschte in Griechenland das Militär gegen die Regierung von Georgios Papandreou, der eine vorsichtige Reformpolitik betrieben hatte. Das Regime konnte sich vorübergehend stabilisieren. Jedoch verlor das Regime nach Unruhen 1973 und nach einem Putschversuch zur Machtübernahme auf [[Zypern]] 1974 die Duldung der internationalen Gemeinschaft und des eigenen Offizierskorps, wodurch es zum Rücktritt kam. Bereits seit Frühjahr 1974 kam es - trotz NATO-Partnerschaft - zu einem zunehmenden Konflikt mit der Türkei, etwa Zwischenfällen mit Flugzeugen und gegenseitigen Drohungen, der auch die folgenden Jahre bestimmte. Am 20. Juli 1974 landeten zudem türkische Truppen auf Zypern und besetzten den Norden der Insel. Am 17. November 1974 gab es in Griechenland wieder freie Wahlen.
Am 18. Februar 1952 trat Griechenland der NATO bei. Am 9. August 1954 wurde in Bled das Militärbündnis zwischen der Türkei, Griechenland und [[Jugoslawien]] geschlossen, um einer potenziellen Bedrohung durch die [[Sowjetunion]] und ihre Verbündeten zu begegnen. Nach Ablauf der 20-jährigen Vertragsdauer wurde das Bündnis nicht erneuert. Von 1967 bis 1974 war Griechenland zudem eine Militärdiktatur. Am 21. April 1967 putschte in Griechenland das Militär gegen die Regierung von Georgios Papandreou, der eine vorsichtige Reformpolitik betrieben hatte. Das Regime konnte sich vorübergehend stabilisieren. Jedoch verlor das Regime nach Unruhen 1973 und nach einem Putschversuch zur Machtübernahme auf [[Zypern]] 1974 die Duldung der internationalen Gemeinschaft und des eigenen Offizierskorps, wodurch es zum Rücktritt kam. Bereits seit Frühjahr 1974 kam es - trotz NATO-Partnerschaft - zu einem zunehmenden Konflikt mit der Türkei, etwa Zwischenfällen mit Flugzeugen und gegenseitigen Drohungen, der auch die folgenden Jahre bestimmte. Am 20. Juli 1974 landeten zudem türkische Truppen auf Zypern und besetzten den Norden der Insel. Am 17. November 1974 gab es in Griechenland wieder freie Wahlen.


Griechenland ist seit dem 1. Januar 1981 Mitglied der Europäischen Union. Vom 12. März 2005 bis 13. März 2015 war Karolos Papoulias (* 1929) der Panellinio Sosialistiko Kinima (PASOK) gewählter Präsident Griechenlands. Seit dem 20. Juni 2012 (* 1951) ist Andonis Samaras Ministerpräsident. Seit dem 13. März 2015 ist Prokopis Pavlopoulos (* 1950) der Nea Dimokratia der Präsident.
Griechenland ist seit dem 1. Januar 1981 Mitglied der Europäischen Union. Vom 12. März 2005 bis 13. März 2015 war Karolos Papoulias (* 1929) der Panellinio Sosialistiko Kinima (PASOK) gewählter Präsident Griechenlands. Am dem 20. Juni 2012 wurde Andonis Samaras (* 1951) Ministerpräsident. Am 13. März 2015 wurde Prokopis Pavlopoulos (* 1950) der Nea Dimokratia der Präsident Griechenlands.


Bei der 9. Präsidentschaftswahl in Griechenland im Dezember 2014 durfte Papoulias gemäß Verfassung nicht für eine dritte Amtszeit kandidieren. Der Kandidat Stavros Dimas (* 1941) erreichte nicht die erforderliche Mehrheit im Griechischen Parlament. Gemäß Verfassung wurde nun das Parlament aufgelöst und eine Parlamentswahl ausgeschrieben. Diese fand am 25. Januar 2015 statt. Stärkste Partei wurde die von Alexis Tsipras angeführte linkssozialistische Partei SYRIZA. Am 26. Januar einigte sich SYRIZA mit der rechtspopulistischen Partei der Unabhängigen Griechen (ANEL) auf die Bildung einer Koalition. Am selben Tag wurde Tsipras als neuer Ministerpräsident vereidigt.<ref>[http://www.welt.de/videos/article136796433/Alexis-Tsipras-legt-Amtseid-als-Premierminister-ab.html Alexis Tsipras legt Amtseid als Premierminister ab | Welt.de]</ref> Im neu gewählten Parlament wird es nun zu weiteren Wahlrunden für einen Präsidenten kommen.
Bei der 9. Präsidentschaftswahl in Griechenland im Dezember 2014 durfte Papoulias gemäß Verfassung nicht für eine dritte Amtszeit kandidieren. Der Kandidat Stavros Dimas (* 1941) erreichte nicht die erforderliche Mehrheit im Griechischen Parlament. Gemäß Verfassung wurde nun das Parlament aufgelöst und eine Parlamentswahl ausgeschrieben. Diese fand am 25. Januar 2015 statt. Stärkste Partei wurde die von Alexis Tsipras (* 1974) angeführte linkssozialistische Partei SYRIZA. Am 26. Januar einigte sich SYRIZA mit der rechtspopulistischen Partei der Unabhängigen Griechen (ANEL) auf die Bildung einer Koalition. Am selben Tag wurde Tsipras als neuer Ministerpräsident vereidigt.<ref>[http://www.welt.de/videos/article136796433/Alexis-Tsipras-legt-Amtseid-als-Premierminister-ab.html Alexis Tsipras legt Amtseid als Premierminister ab | Welt.de]</ref> Im neu gewählten Parlament wird es nun zu weiteren Wahlrunden für einen Präsidenten kommen.


Am 5. Juli 2015 gab es ein Referendum über die Annahme oder Ablehnung des Einigungsplans der Europäische Kommission, der Europäische Zentralbank (EZB) und des Internationale Währungsfonds (IWF), der am 25. Juni 2015 der Eurogruppe vorgelegt wurde.<ref>[http://www.tagesschau.de/wirtschaft/griechenland-referendum-117.html Referendum zu Gläubiger-Vorschlägen: Die Griechen sagen "Nein" | tagesschau.de, 05.07.2015]</ref> Nach dem Ergebnis trat der parteilose Finanzminister Yanis Varoufakis am 6. Juli 2015 zurück. Sein Nachfolger wurde noch am gleichen Tag Euklid Tsakalotos der linken griechischen Partei SYRIZA. Am 20. August 2015 erklärte Ministerpräsident Alexis Tsipras seinen Rücktritt und rief zu Neuwahlen auf. Der Rücktritt erfolgte einem Tag nach dem das dritte Hilfspaket vom Deutschen Bundestag beschlossen wurde.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/griechenland/deutscher-bundestag-stimmt-hilfspaket-fuer-griechenland-zu-13758071.html FAZ.NET - Deutscher Bundestag stimmt Hilfspaket für Griechenland zu, 19.08.2015]</ref> Die Übergangsregierung wird nach der Verfassung die Präsidentin des Areopag, des obersten griechischen Gerichtshofes. 25 Abgeordnete der Regierungspartei SYRIZA spalteten sich ab und gründeten eine eigenständige Parlamentsgruppe namens Volkseinheit. Eine gleichnamige Partei ist geplant. Anführer ist Ex-Umwelt- und Energieminister Panagiotis Lafazanis. Volkseinheit ist nach SYRIZA und Nea Dimokratia drittgrößte Fraktion im Parlament.<ref>[http://www.tagesspiegel.de/politik/neuwahlen-vermutlich-am-20-september-griechischer-premier-alexis-tsipras-tritt-zurueck/12213794.html Neuwahlen vermutlich am 20. September: Griechischer Premier Alexis Tsipras tritt zurück - Tagesspiegel, 21.08.2015]</ref> Bei der vorgezogenen Neuwahl des griechischen Parlaments am 20. September 2015 wurde SYRIZA mit über 35% der Stimmen wiedergewählt. Nea Dimokratia bekam über 28% der Stimmen. Die bisherige Koalition zwischen SYRIZA und der rechtspopulistischen ANEL solle fortgeführt werden, erklärten beide Parteien noch am Wahlabend.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/griechenland-tsipras-will-regierungsbildung-in-drei-tagen-a-1053898.html Griechenland: Alexis Tsipras schwört Griechen auf harte Zeiten ein - SPIEGEL ONLINE, 21.09.2015]</ref>
Am 5. Juli 2015 gab es ein Referendum über die Annahme oder Ablehnung des Einigungsplans der Europäische Kommission, der Europäische Zentralbank (EZB) und des Internationale Währungsfonds (IWF), der am 25. Juni 2015 der Eurogruppe vorgelegt wurde.<ref>[http://www.tagesschau.de/wirtschaft/griechenland-referendum-117.html Referendum zu Gläubiger-Vorschlägen: Die Griechen sagen "Nein" | tagesschau.de, 05.07.2015]</ref> Nach dem Ergebnis trat der parteilose Finanzminister Yanis Varoufakis am 6. Juli 2015 zurück. Sein Nachfolger wurde noch am gleichen Tag Euklid Tsakalotos der linken griechischen Partei SYRIZA. Am 20. August 2015 erklärte Ministerpräsident Alexis Tsipras seinen Rücktritt und rief zu Neuwahlen auf. Der Rücktritt erfolgte einem Tag nach dem das dritte Hilfspaket vom Deutschen Bundestag beschlossen wurde.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/griechenland/deutscher-bundestag-stimmt-hilfspaket-fuer-griechenland-zu-13758071.html FAZ.NET - Deutscher Bundestag stimmt Hilfspaket für Griechenland zu, 19.08.2015]</ref> Die Übergangsregierung wird nach der Verfassung die Präsidentin des Areopag, des obersten griechischen Gerichtshofes. 25 Abgeordnete der Regierungspartei SYRIZA spalteten sich ab und gründeten eine eigenständige Parlamentsgruppe namens Volkseinheit. Eine gleichnamige Partei ist geplant. Anführer ist Ex-Umwelt- und Energieminister Panagiotis Lafazanis. Volkseinheit ist nach SYRIZA und Nea Dimokratia drittgrößte Fraktion im Parlament.<ref>[http://www.tagesspiegel.de/politik/neuwahlen-vermutlich-am-20-september-griechischer-premier-alexis-tsipras-tritt-zurueck/12213794.html Neuwahlen vermutlich am 20. September: Griechischer Premier Alexis Tsipras tritt zurück - Tagesspiegel, 21.08.2015]</ref> Bei der vorgezogenen Neuwahl des griechischen Parlaments am 20. September 2015 wurde SYRIZA mit über 35% der Stimmen wiedergewählt. Nea Dimokratia bekam über 28% der Stimmen. Die bisherige Koalition zwischen SYRIZA und der rechtspopulistischen ANEL solle fortgeführt werden, erklärten beide Parteien noch am Wahlabend.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/griechenland-tsipras-will-regierungsbildung-in-drei-tagen-a-1053898.html Griechenland: Alexis Tsipras schwört Griechen auf harte Zeiten ein - SPIEGEL ONLINE, 21.09.2015]</ref>


Am 12. Juni 2018 einigten sich Mazedonien und Griechenland nach einem seit 1991 jahrzehntelangen dauernden Namensstreit auf eine Umbenennung Mazedoniens. Geplant ist die Umbenennung nach Republik Nordmazedonien. Wegen des Namensstreits blockierte die griechische Regierung bislang die Bestrebungen Mazedoniens, der EU und der NATO beizutreten. Bevor die getroffene Vereinbarung umgesetzt werden kann, müssen ihr die Mazedonier in einem Referendum zustimmen und die Parlamente beider Länder die Übereinkunft ratifizieren.<ref>[https://www.zeit.de/politik/ausland/2018-06/mazedonien-griechenland-namensstreit-einigung Mazedonien: Griechenland und Mazedonien einigen sich im Namensstreit | ZEIT ONLINE, 12. Juni 2018]</ref>
Am 12. Juni 2018 einigten sich Mazedonien und Griechenland nach einem seit 1991 jahrzehntelangen dauernden Namensstreit auf eine Umbenennung Mazedoniens. Am 12. Februar 2019 trat die Umbenennung Mazedoniens nach Nordmazedonien in Kraft. Am 8. Juli 2019 wurde nach einer Parlamentswahl Kyriakos Mitsotakis (* 1968) der Nea Dimokratia der amtierende griechische Ministerpräsident. Am 22. Januar 2020 wurde Katerina Sakellaropoulou (* 1956) zur Staatspräsidentin gewählt. Bei der Parlamentswahlen am 21. Mai 2023 erhielt die Regierungspartei Nea Dimokratia mit knapp 41 Prozent die meisten Wählerstimmen. Mit etwa 20 Prozent wurde SYRIZA die zweitstärkste Kraft.<ref>[https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/521074/21-mai-2023-parlamentswahl-in-griechenland/ 21. Mai 2023: Parlamentswahl in Griechenland | Hintergrund aktuell | bpb.de]</ref> Nach einer gescheiterten Regierungsbildung wurden für den 25. Juni 2023 Neuwahlen angesetzt. Bei der Neuwahl kommt erstmals ein neues Wahlgesetz zur Anwendung, das dem Wahlsieger einen Bonus von bis zu 50 Sitzen zubilligt.<ref>[https://www.zdf.de/nachrichten/politik/griechenland-neuwahlen-parlament-termin-100.html Termin für Neuwahlen: Griechenland wählt am 25. Juni - ZDFheute, 29.05.2023]</ref> Bei der Wiederholung der Parlamentswahl konnte sich der regierende Ministerpräsident Mitsotakis mit der Nea Dimokratia durchsetzen. Sie erreichten mit über 40 Prozent der Stimmen durch das neue Wahlrecht die absolute Mehrheit.<ref>[https://www.focus.de/politik/ausland/opposition-steht-vor-umbruch-konservative-erringen-wahlsieg-in-griechenland-und-regieren-weitere-vier-jahre_id_197407655.html Konservative erringen Wahlsieg in Griechenland und regieren weitere vier Jahre - FOCUS online, 25.06.2023]</ref>
 
== Verwaltungsgliederung ==
Griechenland ist in 13 Regionen (Sg. περιφέρεια ''periferia'') gegliedert. Die Regionen untergliedern sich weiter in insgesamt 325 Gemeinden (Sg. δήμος ''dimos'').
[[File:Greece_2011_subdivisions_de.svg|mini|left|480px|Die Verwaltungsgliederung Griechenlands]]
<br style="clear:left">
 
{| class="wikitable sortable zebra toptextcells"
|- class="hintergrundfarbe6"
! Deutscher Name<br />Griechischer Name<br />(Amtliche Bezeichnung) !! Griechischer Name<br />(Amtliche Bezeichnung) !! Sitz !! Regionalbezirke !! Gemeinden<br />(Anzahl)
|-
| '''Attika'''<br />''(Attiki)''<br />(Periferia Attikis)
| Αττική<br />(Περιφέρεια Αττικής)
| [[Athen]]
| Athen-Zentrum<br />Athen-Nord<br />Athen-Süd<br />Athen-West<br />Piräus<br />Inseln<br />Ostattika<br />Westattika
| style="text-align:right" | 66
|-
|'''Epirus'''<br />''(Ipiros)''<br />(Periferia Ipirou)
| data-sort-value="Ηπειρος" | Ήπειρος<br />(Περιφέρεια Ηπείρου)
| Ioannina
| Arta<br />Ioannina<br />Preveza<br />Thesprotia
| style="text-align:right" | 18
|-
|'''Ionische Inseln'''<br />''(Ionia nisia)''<br />(Periferia Ionion nision)
| Ιόνια νησιά<br />(Περιφέρεια Ιόνιων νησιών)
| Korfu
| Ithaka<br />Kefalonia<br />Kerkyra<br />Lefkada<br />Zakynthos
| style="text-align:right" | 11
|-
|'''Kreta'''<br />''(Kriti)''<br />(Periferia Kritis)
| Κρήτη<br />(Περιφέρεια Κρήτης)
| Iraklio
| Chania<br />Iraklio<br />Lasithi<br />Rethymno
| style="text-align:right" | 24
|-
|'''Mittelgriechenland'''<br />''(Sterea Ellada)''<br />(Periferia Stereas Elladas)
| Στερεά Ελλάδα<br />(Περιφέρεια Στερεάς Ελλάδας)
| Lamia
| Böotien<br />Euböa<br />Evrytania<br />Fokida<br />Fthiotida
| style="text-align:right" | 25
|-
|'''Nördliche Ägäis'''<br />''(Vorio Egeo)''<br />(Periferia Voriou Egeou)
| Βόρειο Αιγαίο<br />(Περιφέρεια Βόρειου Αιγαίου)
| Mytilini
| Chios<br />Ikaria<br />Lesbos<br />Limnos<br />Samos
| style="text-align:right" | 11
|-
|'''Ostmakedonien und Thrakien'''<br />''(Anatoliki Makedonia ke Thraki)''<br />(Periferia Anatolikis Makedonias ke Thrakis)
| Ανατολική Μακεδονία και Θράκη<br />(Περιφέρεια Ανατολικής Μακεδονίας και Θράκης)
| Komotini
| Drama<br />Evros<br />Kavala<br />Rodopi<br />Thasos<br />Xanthi
| style="text-align:right" | 22
|-
|'''Peloponnes'''<br />''(Peloponnisos)''<br />(Periferia Peloponnisou)
| Πελοπόννησος<br />(Περιφέρεια Πελοποννήσου)
| Tripoli
| Argolis<br />Arkadien<br />Korinthia<br />Lakonien<br />Messenien
| style="text-align:right" | 26
|-
|'''Südliche Ägäis'''<br />''(Notio Egeo)''<br />(Periferia Notiou Egeou)
| Νότιο Αιγαίο<br />(Περιφέρεια Νότιου Αιγαίου)
| Syros-Ermoupoli
| Andros<br />Kalymnos<br />Karpathos-Kasos<br />Kea-Kythnos<br />Kos<br />Milos<br />Mykonos<br />Naxos<br />Paros<br />Rhodos<br />Syros<br />Thira<br />Tinos
| style="text-align:right" | 34
|-
|'''Thessalien'''<br />''(Thessalia)''<br />(Periferia Thessalias)
| Θεσσαλία<br />(Περιφέρεια Θεσσαλίας)
| Larisa
| Karditsa<br />Larisa<br />Magnisia<br />Sporaden<br />Trikala
| style="text-align:right" | 25
|-
|'''Westgriechenland'''<br />''(Dytiki Ellada)''<br />(Periferia Dytikis Elladas)
| Δυτική Ελλάδα<br />(Περιφέρεια Δυτικής Ελλάδας)
| Patras
| Achaia<br />Ätolien-Akarnanien<br />Elis
| style="text-align:right" | 19
|-
|'''Westmakedonien'''<br />''(Dytiki Makedonia)''<br />(Periferia Dytikis Makedonias)
| Δυτική Μακεδονία<br />(Περιφέρεια Δυτικής Μακεδονίας)
| Kozani
| Grevena<br />Florina<br />Kastoria<br />Kozani
| style="text-align:right" | 13
|-
|'''Zentralmakedonien'''<br />''(Kendriki Makedonia)''<br />(Periferia Kendrikis Makedonias)
| Κεντρική Μακεδονία<br />(Περιφέρεια Κεντρικής Μακεδονίας)
| Thessaloniki
| Chalkidiki<br />Imathia<br />Kilkis<br />Pella<br />Pieria<br />Serres<br />Thessaloniki
| style="text-align:right" | 38
|}


== Literatur ==
== Literatur ==
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;Generelle Informationen
;Generelle Informationen
*[http://www.griechenland-greece.de/ Griechenland - Reiseführer, Informationen, Bilder und Reiseangebote Griechenland: griechenland-greece.de]
*{{AuswAmt|Griechenland}}
*{{AuswAmt|Griechenland}}
*{{Destatis|Europa/Griechenland.html}}
*{{Destatis|griechenland}}
*{{HLS|3355|Ekkehard Wolfgang Bornträger}}
*{{HLS|003355|Ekkehard Wolfgang Bornträger}}
*{{CIA-WF|gr|Greece}}
*{{CIA-WF|greece|Greece}}
*{{Iten-Online|europa/griechenland/griechenland}}
*{{Iten-Online|europa/griechenland/griechenland}}
*{{CityPopulation|Greece}}
*{{CityPopulation|de/greece}}
*{{Wikivoyage|Griechenland}}
*{{Wikivoyage|Griechenland}}


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== Quellen ==
== Quellen ==
<references />
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