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==== Katar ====
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In Emirat [[Katar]] an der Ostküste der Arabischen Halbinsel liefen die Arbeiten auf den Baustellen für die geplante Fußballweltmeisterschaft 2022 weiter. Mitte April 2020 wurde darüber berichtet, dass das WM- Organistionskommittee (SC) auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP (Agence France-Presse) bestätigte, dass Gastarbeiter positiv getestet wurden. Diese arbeiteten auf drei verschiedenen Stadienbaustellen. In Doha wurde ein zwölf Quadratkilometer großes Industrieareal, auf dem tausende von Arbeitern leben, abgesperrt. In Katar arbeiteten ca. zwei Millionen Gastarbeiter vor allem aus [[Nepal]], [[Bangladesch]] und [[Indien]]. Bis dahin hatte Katar über 3.700 Coronafälle und sieben Todesfälle gemeldet.<ref>[https://www.sportschau.de/fussball/allgemein/corona-wm-baustellen-katar-100.html Fünf Bauarbeiter positiv getestet: Corona-Infektionen auch auf Baustellen für die WM 2022 in Katar - Fußball - sportschau.de, 16.04.2020]</ref> Katar steht seit Jahren wegen schlechten Arbeits- und Lebensbedindungen sowie Gehaltszahlungen für seine ausländischen Bauarbeiter in der Kritik .<ref>[https://www.dw.com/de/steinmeier-verlangt-bessere-arbeitsbedingungen-auf-den-wm-baustellen/a-17675626 Steinmeier verlangt bessere Arbeitsbedingungen auf den WM-Baustellen | DW | 01.06.2014]</ref><ref>[https://www.dw.com/de/15-quadratmeter-f%C3%BCr-acht-arbeiter/a-17685798 15 Quadratmeter für acht Arbeiter | DW | 06.06.2014]</ref><ref>[https://www1.wdr.de/fernsehen/sport-inside/proteste-und-demonstrationen-in-katar-100.html Katar: Massive Proteste und Demonstrationen - Sport inside - Fernsehen - WDR, 14.08.2019]</ref> Katar galt 2019 besonders dank der weltweit größten Erdgasreserven erneut als das materiell reichste Land der Welt.<ref>[https://www.finanzen100.de/finanznachrichten/wirtschaft/das-sind-die-33-reichsten-laender-der-welt-2019_H1440050647_388431/ Das sind die 33 reichsten Länder der Welt 2019 - Finanzen100, 29.11.2019]</ref>
In Emirat [[Katar]] an der Ostküste der Arabischen Halbinsel liefen die Arbeiten auf den Baustellen für die geplante Fußballweltmeisterschaft 2022 weiter. Mitte April 2020 wurde darüber berichtet, dass das WM- Organistionskommittee (SC) auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP (Agence France-Presse) bestätigte, dass Gastarbeiter positiv getestet wurden. Diese arbeiteten auf drei verschiedenen Stadienbaustellen. In Doha wurde ein zwölf Quadratkilometer großes Industrieareal, auf dem tausende von Arbeitern leben, abgesperrt. In Katar arbeiteten ca. zwei Millionen Gastarbeiter vor allem aus [[Nepal]], [[Bangladesch]] und [[Indien]]. Bis dahin hatte Katar über 3.700 Coronafälle und sieben Todesfälle gemeldet.<ref>[https://www.sportschau.de/fussball/allgemein/corona-wm-baustellen-katar-100.html Fünf Bauarbeiter positiv getestet: Corona-Infektionen auch auf Baustellen für die WM 2022 in Katar - Fußball - sportschau.de, 16.04.2020]</ref> Katar steht seit Jahren wegen schlechten Arbeits- und Lebensbedindungen sowie Gehaltszahlungen für seine ausländischen Bauarbeiter in der Kritik .<ref>[https://www.dw.com/de/steinmeier-verlangt-bessere-arbeitsbedingungen-auf-den-wm-baustellen/a-17675626 Steinmeier verlangt bessere Arbeitsbedingungen auf den WM-Baustellen | DW | 01.06.2014]</ref><ref>[https://www.dw.com/de/15-quadratmeter-f%C3%BCr-acht-arbeiter/a-17685798 15 Quadratmeter für acht Arbeiter | DW | 06.06.2014]</ref><ref>[https://www1.wdr.de/fernsehen/sport-inside/proteste-und-demonstrationen-in-katar-100.html Katar: Massive Proteste und Demonstrationen - Sport inside - Fernsehen - WDR, 14.08.2019]</ref> Katar galt 2019 besonders dank der weltweit größten Erdgasreserven erneut als das materiell reichste Land der Welt.<ref>[https://www.finanzen100.de/finanznachrichten/wirtschaft/das-sind-die-33-reichsten-laender-der-welt-2019_H1440050647_388431/ Das sind die 33 reichsten Länder der Welt 2019 - Finanzen100, 29.11.2019]</ref>
==== Israel ====
Mitte März 2020 entschied die Regierung von [[Israel]] einstimmig eine Notstandsverordnung, durch die Smartphones von infizierten Patienten oder von Verdachtsfällen überwacht werden, um Ansteckungswege zu kontrollieren.<ref>[https://www.heise.de/newsticker/meldung/Coronavirus-Oesterreich-und-Israel-setzen-auf-Handy-Tracking-4684339.html Coronavirus: Österreich und Israel setzen auf Handy-Tracking | heise online, 17.03.2020]</ref> Der Geheimdienst stellt die gesammelten Daten dem Gesundheitsministerium zur Verfügung. Am 26. April 2020 entschied das Oberste Gericht Israels in [[Jerusalem]], dass die Überwachung der Smartphones datenschutzrechtlich nicht in Ordnung ist und gab der Regierung wenige Tage Zeit, ein Gesetz auf den Weg zu bringen oder ansonsten die Überwachung einzustellen.<ref>[https://www.heise.de/newsticker/meldung/Corona-Tracking-Oberstes-Gericht-pfeift-israelische-Regierung-zurueck-4710410.html Corona-Tracking: Oberstes Gericht pfeift israelische Regierung zurück | heise online, 27.04.2020]</ref>


=== Europa ===
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==== Österreich ====
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In [[Österreich]] kam früh der Skiort Ischgl im Paznaun (Paznauntal) in Tirol im Zusammenhang mit COVID-19 ins Gespräch. Bereis am 29. Februar 2020 wurden Touristen aus Ischgl in [[Island]] positiv auf COVID-19 getestet. Island erklärte sofort das Skigebiet in Tirol zum Risikogebiet. Erst eine Woche später jedoch meldete Ischgl den ersten offiziellen Corona-Fall und schloss erst am 10. März 2020 die Après-Ski-Bars. Am 14. März riefen Österreichs Gesundheitsminister Rudolf Anschober und Innenminister Karl Nehammer alle Personen, die sich seit dem 28. Februar 2020 in besagten Gebieten aufgehalten haben, dazu auf, sich „in häusliche Selbstisolation zu begeben“.<ref name="fr13602914">[https://www.fr.de/panorama/coronavirus-covid-19-ischgl-tirol-oesterreich-deutschland-pandemie-ski-bar-zr-13602914.html Frankfurter Rundschau | Coronavirus (Covid-19) in Ischgl: Wurde der erste Corona-Fall vertuscht? - Schlimmer Verdacht | Panorama, 24.03.20]</ref> Am 16. März 2020 erliess Österreich Ausgangsbeschränkungen – früher als viele andere Länder.<ref name="sueddeutsche4869960">[https://www.sueddeutsche.de/politik/oesterreich-sebastian-kurz-coronavirus-1.4869960 Österreich: Kurz will zu "neuer Normalität" finden - SZ.de, 6. April 2020]</ref> Auch St. Anton am Arlberg im Stanzer Tal und Sölden im Ötztal entwickelten sich bald zu den Tiroler Hotspots für COVID-19 Infektionen.<ref>[https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/tirol-geringe-durchseuchungsrate-hohe-testwerte-in-corona-hotspots Geringe Durchseuchungsrate - hohe Testwerte in Corona-Hotspots | BR24, 12.04.2020]</ref> Am 19. März 2020 wurde das gesamte österreichische Bundesland Tirol unter Quarantäne gestellt.<ref name="fr13602914"/> Am 6. April 2020 wurde ein Mund-Nasen-Schutz (MNS) verpflichtend zuerst in Supermärkten und Drogerien ab einer Größe von 400 Quadratmetern eingeführt. Dieser wird von den Geschäften kostenfrei bereitgestellt.<ref>[https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-04/maskenpflicht-oesterreich-coronavirus-schutzmasken-ansteckung-supermaerkte-sebastian-kurz Maskenpflicht in Österreich: Jeder schützt für sich allein | ZEIT ONLINE, 2. April 2020]</ref> Am 6. April 2020 kündigte Österreichs Kanzler Sebastian Kurz schrittweise Lockerung der Anti-Corona-Maßnahmen in Österreich als erstes europäisches Land an. Ab dem 14. April 2020 sollen kleinere und ab dem 1. Mai 2020 dann alle Geschäfte, Einkaufszentren und Friseure wieder öffnen dürfen. Begleitet wird dieser Plan von strengen Auflagen wie einer Ausweitung der Maskenpflicht. Die seit Mitte März 2020 geltenden Ausgangsbeschränkungen wurde bis Ende April 2020 verlängert. Die Maskenpflicht wurde ab dem 13. April 2020 auf öffentliche Verkehrsmittel ausgedehnt.<ref name="sueddeutsche4869960"/>
In [[Österreich]] kam früh der Skiort Ischgl im Paznaun (Paznauntal) in Tirol im Zusammenhang mit COVID-19 ins Gespräch. Bereis am 29. Februar 2020 wurden Touristen aus Ischgl in [[Island]] positiv auf COVID-19 getestet. Island erklärte sofort das Skigebiet in Tirol zum Risikogebiet. Erst eine Woche später jedoch meldete Ischgl den ersten offiziellen Corona-Fall und schloss erst am 10. März 2020 die Après-Ski-Bars. Am 14. März riefen Österreichs Gesundheitsminister Rudolf Anschober und Innenminister Karl Nehammer alle Personen, die sich seit dem 28. Februar 2020 in besagten Gebieten aufgehalten haben, dazu auf, sich „in häusliche Selbstisolation zu begeben“.<ref name="fr13602914">[https://www.fr.de/panorama/coronavirus-covid-19-ischgl-tirol-oesterreich-deutschland-pandemie-ski-bar-zr-13602914.html Frankfurter Rundschau | Coronavirus (Covid-19) in Ischgl: Wurde der erste Corona-Fall vertuscht? - Schlimmer Verdacht | Panorama, 24.03.20]</ref> Am 16. März 2020 erliess Österreich Ausgangsbeschränkungen – früher als viele andere Länder.<ref name="sueddeutsche4869960">[https://www.sueddeutsche.de/politik/oesterreich-sebastian-kurz-coronavirus-1.4869960 Österreich: Kurz will zu "neuer Normalität" finden - SZ.de, 6. April 2020]</ref> Auch St. Anton am Arlberg im Stanzer Tal und Sölden im Ötztal entwickelten sich bald zu den Tiroler Hotspots für COVID-19 Infektionen.<ref>[https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/tirol-geringe-durchseuchungsrate-hohe-testwerte-in-corona-hotspots Geringe Durchseuchungsrate - hohe Testwerte in Corona-Hotspots | BR24, 12.04.2020]</ref> Am 19. März 2020 wurde das gesamte österreichische Bundesland Tirol unter Quarantäne gestellt.<ref name="fr13602914"/> Am 6. April 2020 wurde ein Mund-Nasen-Schutz (MNS) verpflichtend zuerst in Supermärkten und Drogerien ab einer Größe von 400 Quadratmetern eingeführt. Dieser wird von den Geschäften kostenfrei bereitgestellt.<ref>[https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-04/maskenpflicht-oesterreich-coronavirus-schutzmasken-ansteckung-supermaerkte-sebastian-kurz Maskenpflicht in Österreich: Jeder schützt für sich allein | ZEIT ONLINE, 2. April 2020]</ref> Am 6. April 2020 kündigte Österreichs Kanzler Sebastian Kurz schrittweise Lockerung der Anti-Corona-Maßnahmen in Österreich als erstes europäisches Land an. Ab dem 14. April 2020 sollen kleinere und ab dem 1. Mai 2020 dann alle Geschäfte, Einkaufszentren und Friseure wieder öffnen dürfen. Begleitet wird dieser Plan von strengen Auflagen wie einer Ausweitung der Maskenpflicht. Die seit Mitte März 2020 geltenden Ausgangsbeschränkungen wurde bis Ende April 2020 verlängert. Die Maskenpflicht wurde ab dem 13. April 2020 auf öffentliche Verkehrsmittel ausgedehnt.<ref name="sueddeutsche4869960"/> Ab dem 1. Mai 2020 wurden die Ausgangsbeschränkungen nach fast sieben Wochen aufgehoben. Lediglich ein Mindestabstand von einem Meter zu Menschen, die nicht im gemeinsamen Haushalt leben, ist einzuhalten. Viele Dienstleister wie Friseure durften wieder öffnen, Lokale und Restaurants sollen Mitte Mai 2020 folgen.<ref>[https://www.merkur.de/welt/corona-oesterreich-lockerungen-kurz-ischgl-massnahmen-hotels-urlaub-deutschland-zahlen-tote-restaurants-news-zr-13661549.html Merkur.de | Corona: Österreich hebt Ausgangsbeschränkungen auf - sogar Neuerungen für Hotels, 29.04.20]</ref>


==== Deutschland ====
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