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COVID-19: Unterschied zwischen den Versionen

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In [[Südkorea]] wurde der erste Fall einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 am 20. Januar 2020 gemeldet.<ref>[https://www.who.int/csr/don/21-january-2020-novel-coronavirus-republic-of-korea-ex-china/en/ WHO | Novel Coronavirus – Republic of Korea (ex-China), 21 January 2020]</ref> Tage später entwickelte sich Südkorea zum Land mit den höchsten Neuinfektionen abseits von China. Innerhalb einer Woche stieg die Zahl von einigen Duzend auf über 900 Neuinfektionen. Über die Hälfte der Neuinfektionen stand im Zusammenhang mit der Shincheonji-Gemeinschaft, einer sektenähnlichen christlichen Kirche.<ref>[https://www.bbc.com/news/world-asia-51609840 Coronavirus: Why did infections shoot up in South Korea? - BBC News, 25 February 2020]</ref> In Südkorea wird seit Anfang der COVID-19-Krise genau dokumentiert, wo welcher Infizierte sich wann aufgehalten hat. Die Beamten befragen dazu Patienten, welche Wege sie genommen haben und mit wem sie Kontakt hatten. Sie überprüfen Überwachungskameras und gleichen Daten von Kreditkarten und Mobiltelefonen ab.<ref name="spiegel50ef1096">[https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/covid-19-in-suedkorea-dem-virus-digital-auf-der-spur-a-50ef1096-ce69-465e-885c-bc77b3443feb Covid-19 in Südkorea: Dem Virus digital auf der Spur - DER SPIEGEL, 29.02.2020]</ref> Wer sich das Virus eingefangen hat, muss sich eine App herunterladen, welche dann die GPS-Daten des Infizierten an die Regierung meldet.<ref name="merkur13597775">[https://www.merkur.de/politik/coronavirus-suedkorea-vorbild-deutschland-corona-krise-covid-19-merkel-zr-13597775.html Merkur.de | Coronavirus: Südkorea als Vorbild im Kampf gegen Covid-19? Viele Tests und App-Überwachung | Politik, 23.03.20]</ref> Dann warnt die Regierung vor infizierten Personen im öffentlichen Raum. Solche Notfallmeldungen der Regierung sind zum Beispiel bei zu hoher Luftverschmutzung oder starker Kälte bereits üblich in Südkorea. Alle Schulen Südkoreas wurden geschlossen. Konzerte und Veranstaltungen wurden abgesagt und Unternehmen empfehlen ihren Mitarbeitern, von zu Hause aus zu arbeiten. Das Land baute "Drive-Thru"-Testzentren auf, wo Menschen mit COVID-19-Symptomen mit dem Auto vorfahren und von medizinischem Personal in Schutzanzügen innerhalb von 10 Minuten getestet werden.<ref name="spiegel50ef1096"/> Wegen seiner früheren Erfahrungen mit den Vorläufer-Viruserkrankungen SARS und MERS-CoV hielt das Land bereits genügend Kapazität für ausreichend Tests bereit.<ref name="merkur13597775"/> Bereits am 15. März 2020 erklärte die südkoreanische Außenministerin Kang Kyeong-hwa, dass eine Stabilisierung der Lage in Südkorea zu beobachten sei. Die Zahl der Neuinfektionen sei seit drei Tagen geringer sei als die Zahl der von der Infektion geheilten Personen. Die im internationalen Vergleich außerordentlich niedrige Letalität sei vorrangig auf die großflächige Testung zurückzuführen.<ref>[https://www.bbc.com/news/live/world-51895276 As it happened: Europe battens down the hatches as Italy deaths rise - BBC News, 15 Mar 2020]</ref>
In [[Südkorea]] wurde der erste Fall einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 am 20. Januar 2020 gemeldet.<ref>[https://www.who.int/csr/don/21-january-2020-novel-coronavirus-republic-of-korea-ex-china/en/ WHO | Novel Coronavirus – Republic of Korea (ex-China), 21 January 2020]</ref> Tage später entwickelte sich Südkorea zum Land mit den höchsten Neuinfektionen abseits von China. Innerhalb einer Woche stieg die Zahl von einigen Duzend auf über 900 Neuinfektionen. Über die Hälfte der Neuinfektionen stand im Zusammenhang mit der Shincheonji-Gemeinschaft, einer sektenähnlichen christlichen Kirche.<ref>[https://www.bbc.com/news/world-asia-51609840 Coronavirus: Why did infections shoot up in South Korea? - BBC News, 25 February 2020]</ref> In Südkorea wird seit Anfang der COVID-19-Krise genau dokumentiert, wo welcher Infizierte sich wann aufgehalten hat. Die Beamten befragen dazu Patienten, welche Wege sie genommen haben und mit wem sie Kontakt hatten. Sie überprüfen Überwachungskameras und gleichen Daten von Kreditkarten und Mobiltelefonen ab.<ref name="spiegel50ef1096">[https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/covid-19-in-suedkorea-dem-virus-digital-auf-der-spur-a-50ef1096-ce69-465e-885c-bc77b3443feb Covid-19 in Südkorea: Dem Virus digital auf der Spur - DER SPIEGEL, 29.02.2020]</ref> Wer sich das Virus eingefangen hat, muss sich eine App herunterladen, welche dann die GPS-Daten des Infizierten an die Regierung meldet.<ref name="merkur13597775">[https://www.merkur.de/politik/coronavirus-suedkorea-vorbild-deutschland-corona-krise-covid-19-merkel-zr-13597775.html Merkur.de | Coronavirus: Südkorea als Vorbild im Kampf gegen Covid-19? Viele Tests und App-Überwachung | Politik, 23.03.20]</ref> Dann warnt die Regierung vor infizierten Personen im öffentlichen Raum. Solche Notfallmeldungen der Regierung sind zum Beispiel bei zu hoher Luftverschmutzung oder starker Kälte bereits üblich in Südkorea. Alle Schulen Südkoreas wurden geschlossen. Konzerte und Veranstaltungen wurden abgesagt und Unternehmen empfehlen ihren Mitarbeitern, von zu Hause aus zu arbeiten. Das Land baute "Drive-Thru"-Testzentren auf, wo Menschen mit COVID-19-Symptomen mit dem Auto vorfahren und von medizinischem Personal in Schutzanzügen innerhalb von 10 Minuten getestet werden.<ref name="spiegel50ef1096"/> Wegen seiner früheren Erfahrungen mit den Vorläufer-Viruserkrankungen SARS und MERS-CoV hielt das Land bereits genügend Kapazität für ausreichend Tests bereit.<ref name="merkur13597775"/> Bereits am 15. März 2020 erklärte die südkoreanische Außenministerin Kang Kyeong-hwa, dass eine Stabilisierung der Lage in Südkorea zu beobachten sei. Die Zahl der Neuinfektionen sei seit drei Tagen geringer sei als die Zahl der von der Infektion geheilten Personen. Die im internationalen Vergleich außerordentlich niedrige Letalität sei vorrangig auf die großflächige Testung zurückzuführen.<ref>[https://www.bbc.com/news/live/world-51895276 As it happened: Europe battens down the hatches as Italy deaths rise - BBC News, 15 Mar 2020]</ref>


In [[Japan]] durfte Anfang Februar 2020 das US-amerikanische Kreuzfahrtschiff ''Diamond Princess'' mit 2666 Passagieren sowie 1045 Crewmitgliedern an Bord nicht in Yokohama anlegen und verweilte wochenlang vor Japans Küste unter Quarantäne. Diese Maßnahme war ergriffen worden, nachdem ein Passagier in [[Hongkong]] von Bord gegangen war und dort positiv auf den Coronavirus getestet worden war. Japans umstrittene Quarantäneanordnung hat laut Forschern die Zahl von Coronavirus-Infektionen unter den Personen an Bord um ein vielfaches erhöht. Laut Joacim Rocklöv, Professor für Epidemiologie an der schwedischen Umeå Universität: „Die Infektionsrate an Bord des Schiffes war rund vier Mal höher als was wir an Land in den am schlimmsten infizierten Gebieten Chinas sehen können“. Er veröffentlichte mit Kollegen eine Studie im ''Journal of Travel Medicine''. Es hatten sich an Bord 619 Passagiere infiziert.<ref>[https://www.merkur.de/welt/coronavirus-kreuzfahrtschiff-demonstranten-la-reunion-covid-19-sun-princess-zr-13522384.html Coronavirus auf Kreuzfahrtschiff: Angst vor Infektion - Demonstranten lassen Passagiere nicht von Bord | Welt, 03.03.20]</ref>
In [[Japan]] durfte Anfang Februar 2020 das US-amerikanische Kreuzfahrtschiff ''Diamond Princess'' mit 2666 Passagieren sowie 1045 Crewmitgliedern an Bord nicht in Yokohama anlegen und verweilte wochenlang vor Japans Küste unter Quarantäne. Diese Maßnahme war ergriffen worden, nachdem ein Passagier in [[Hongkong]] von Bord gegangen und dort positiv auf den Coronavirus getestet worden war. Japans umstrittene Quarantäneanordnung hat laut Forschern die Zahl von Coronavirus-Infektionen unter den Personen an Bord um ein vielfaches erhöht. Laut Joacim Rocklöv, Professor für Epidemiologie an der schwedischen Umeå Universität: „Die Infektionsrate an Bord des Schiffes war rund vier Mal höher als was wir an Land in den am schlimmsten infizierten Gebieten Chinas sehen können“. Er veröffentlichte mit Kollegen eine Studie im ''Journal of Travel Medicine''. Es hatten sich an Bord 619 Passagiere infiziert.<ref>[https://www.merkur.de/welt/coronavirus-kreuzfahrtschiff-demonstranten-la-reunion-covid-19-sun-princess-zr-13522384.html Coronavirus auf Kreuzfahrtschiff: Angst vor Infektion - Demonstranten lassen Passagiere nicht von Bord | Welt, 03.03.20]</ref>


[[Singapur]] reagierte schon relativ früh. Anfang Februar 2020 wurde Code Orange gestartet, die zweithöchste Krisenstufe. Im öffentlichen Raum sind zusätzliche Putzkolonnen unterwegs und in vielen Einrichtungen werden Temperaturüberprüfungen vorgenommen. Infizierten werden in Einzel-Isolierzimmer mit Eingangsschleuse untergebracht. Unterdruck und Spezialfilter verhindern dabei, dass kontaminierte Luft nach aussen dringt. In Relation zur Bevölkerung wurden in Singapur bis Ende März 2020 die meisten Tests weltweit durchgeführt. Kontaktpersonen von Infizierten werden vom Gesundheitsministerium mit viel Einsatz inklusive Überwachungstechnik gesucht, um Infektionsketten zu unterbrechen. Heimreisende werden durch staatlich verordnete Zwangsquarantäne für zwei Wochen kostenlos in Hotels untergebracht. All das führte in den ersten Monaten zu relativ geringen Auswirkungen, trotz der Nähe zu China. Kindertagesstätten, Einkaufszentren und Markthallen wurden nicht geschlossen.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/weltspiegel-singapur-corona-101.html Weltspiegel zu Singapur: Aus der SARS-Epidemie gelernt | tagesschau.de, 29.03.2020]</ref>
[[Singapur]] reagierte schon relativ früh. Anfang Februar 2020 wurde Code Orange gestartet, die zweithöchste Krisenstufe. Im öffentlichen Raum sind zusätzliche Putzkolonnen unterwegs und in vielen Einrichtungen werden Temperaturüberprüfungen vorgenommen. Infizierten werden in Einzel-Isolierzimmer mit Eingangsschleuse untergebracht. Unterdruck und Spezialfilter verhindern dabei, dass kontaminierte Luft nach aussen dringt. In Relation zur Bevölkerung wurden in Singapur bis Ende März 2020 die meisten Tests weltweit durchgeführt. Kontaktpersonen von Infizierten werden vom Gesundheitsministerium mit viel Einsatz inklusive Überwachungstechnik gesucht, um Infektionsketten zu unterbrechen. Heimreisende werden durch staatlich verordnete Zwangsquarantäne für zwei Wochen kostenlos in Hotels untergebracht. All das führte in den ersten Monaten zu relativ geringen Auswirkungen, trotz der Nähe zu China. Kindertagesstätten, Einkaufszentren und Markthallen wurden nicht geschlossen.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/weltspiegel-singapur-corona-101.html Weltspiegel zu Singapur: Aus der SARS-Epidemie gelernt | tagesschau.de, 29.03.2020]</ref>


Die vom chinesischen Festland getrennte Insel Taiwan reagierte ebenfalls frühzeitig und hatte in der Folge in den ersten Monaten relativ wenig Probleme. Gerade zum chinesischen Neujahrsfest kamen viele Reisende aus China nach Taiwan. Taiwan legte daher die nationale Gesundheitsdatenbank mit den Reisedatenbanken Taiwans zusammen, um ein Echtzeit-Frühwarnsystem zu schaffen, das auf Basis vergangener Reisebewegungen in Krisenregionen und klinischen Symptomen Menschen mit einer potenziellen Corona-Infektion frühzeitig identifizieren kann. Die Bevölkerung trug diese Überwachungsmaßnahmen weitgehend mit, u. a. da die Regierung soziale Hilfeleistungen wie die Versorgung mit Lebensmitteln und regelmäßige Gesundheitsüberprüfungen für die Betroffenen im Quarantäne-Schutz bereitgestellt hat. Hinzu kam, dass es aufgrund der Insellage so gut wie keine unkontrollierten Grenzübertritte gibt. Am 3. März 2020 vermeldete das taiwanische Gesundheitsministerium nur 42 bestätigte Fälle. Aufgrund der chinesischen „Ein-China-Politik“ ist Taiwan international isoliert und so verbreiten sich die guten Erfahrungen in Taiwan nur langsam.<ref>[https://www.focus.de/perspektiven/covid-19-ausbreitung-verhindert-von-china-und-who-ignoriert-taiwan-weiss-wie-corona-ausbruch-eingedaemmt-werden-kann_id_11742992.html Von China und WHO ignoriert: Taiwan weiß, wie Covid-19 eingedämmt werden kann - FOCUS Online, 08.03.2020]</ref>
Die vom chinesischen Festland getrennte Insel Taiwan reagierte ebenfalls frühzeitig und hatte in der Folge in den ersten Monaten relativ wenig Probleme. Gerade zum chinesischen Neujahrsfest kamen viele Reisende aus China nach Taiwan. Taiwan legte daher die nationale Gesundheitsdatenbank mit den Reisedatenbanken Taiwans zusammen, um ein Echtzeit-Frühwarnsystem zu schaffen, das auf Basis vergangener Reisebewegungen in Krisenregionen und klinischen Symptomen Menschen mit einer potenziellen Corona-Infektion frühzeitig identifizieren kann. Die Bevölkerung trug diese Überwachungsmaßnahmen weitgehend mit, u. a. da die Regierung soziale Hilfeleistungen wie die Versorgung mit Lebensmitteln und regelmäßige Gesundheitsüberprüfungen für die Betroffenen im Quarantäne-Schutz bereitgestellt hat. Hinzu kam, dass es aufgrund der Insellage so gut wie keine unkontrollierten Grenzübertritte gibt. Am 3. März 2020 vermeldete das taiwanische Gesundheitsministerium nur 42 bestätigte Fälle. Aufgrund der chinesischen „Ein-China-Politik“ ist Taiwan international isoliert und so verbreiten sich die guten Erfahrungen aus Taiwan nur langsam.<ref>[https://www.focus.de/perspektiven/covid-19-ausbreitung-verhindert-von-china-und-who-ignoriert-taiwan-weiss-wie-corona-ausbruch-eingedaemmt-werden-kann_id_11742992.html Von China und WHO ignoriert: Taiwan weiß, wie Covid-19 eingedämmt werden kann - FOCUS Online, 08.03.2020]</ref>


=== Europa ===
=== Europa ===
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In [[Österreich]] kam früh der Skiort Ischgl in Tirol im Zusammenhang mit COVID-19 ins Gespräch. Bereis am 29. Februar 2020 wurden Touristen aus Ischgl in [[Island]] positiv auf COVID-19 getestet. Island erklärte sofort das Skigebiet in Tirol zum Risikogebiet. Erst eine Woche später jedoch meldete Ischgl den ersten offiziellen Corona-Fall und schloss erst am 10. März 2020 die Après-Ski-Bars. Am 14. März riefen Österreichs Gesundheitsminister Rudolf Anschober und Innenminister Karl Nehammer alle Personen, die sich seit dem 28. Februar 2020 in besagten Gebieten aufgehalten haben, dazu auf, sich „in häusliche Selbstisolation zu begeben“. Am 19. März 2020 wurde gesamte österreichische Bundesland Tirol unter Quarantäne gestellt.<ref>[https://www.fr.de/panorama/coronavirus-covid-19-ischgl-tirol-oesterreich-deutschland-pandemie-ski-bar-zr-13602914.html Frankfurter Rundschau | Coronavirus (Covid-19) in Ischgl: Wurde der erste Corona-Fall vertuscht? - Schlimmer Verdacht | Panorama, 24.03.20]</ref>
In [[Österreich]] kam früh der Skiort Ischgl in Tirol im Zusammenhang mit COVID-19 ins Gespräch. Bereis am 29. Februar 2020 wurden Touristen aus Ischgl in [[Island]] positiv auf COVID-19 getestet. Island erklärte sofort das Skigebiet in Tirol zum Risikogebiet. Erst eine Woche später jedoch meldete Ischgl den ersten offiziellen Corona-Fall und schloss erst am 10. März 2020 die Après-Ski-Bars. Am 14. März riefen Österreichs Gesundheitsminister Rudolf Anschober und Innenminister Karl Nehammer alle Personen, die sich seit dem 28. Februar 2020 in besagten Gebieten aufgehalten haben, dazu auf, sich „in häusliche Selbstisolation zu begeben“. Am 19. März 2020 wurde gesamte österreichische Bundesland Tirol unter Quarantäne gestellt.<ref>[https://www.fr.de/panorama/coronavirus-covid-19-ischgl-tirol-oesterreich-deutschland-pandemie-ski-bar-zr-13602914.html Frankfurter Rundschau | Coronavirus (Covid-19) in Ischgl: Wurde der erste Corona-Fall vertuscht? - Schlimmer Verdacht | Panorama, 24.03.20]</ref>


In Deutschland führte das RKI vom 6. bis 30. März den Kreis Heinsberg in [[Nordrhein-Westfalen]] als „besonders betroffenes Gebiet in Deutschland“ an. Durch eine Karnevalsveranstaltungen Mitte Februar 2020 kam es zu zahlreichen Übertragungen.<ref>[https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/2020-03-06-de.pdf?__blob=publicationFile Täglicher Lagebericht des RKI zur Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) - 06.03.2020]</ref> Am 25. März 2020 stellte das Parlament eine „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ fest.<ref>[https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2020/03/25/bundestag-stellt-epidemische-lage-von-nationaler-tragweite-fest DAZ.online - Corona-Krise: Bundestag stellt „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ fest, 25.03.2020]</ref> Am 27. März 2020 trat das ''Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite'' in Kraft. Dadurch wurde das Bundesgesundheitsministerium ermächtigt, bundesweit und ohne Zustimmung des Bundesrates Anordnungen im Gesundheitswesen zu treffen, solange der Bundestag eine „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ feststellt. Seit dem 31. März 2020 weist das RKI keine besonders betroffenen Gebiete mehr in Deutschland mehr aus, da COVID-19 inzwischen deutschlandweit verbreitet ist.<ref>[https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/2020-03-31-de.pdf?__blob=publicationFile Täglicher Lagebericht des RKI zur Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) - 31.03.2020]</ref>
In Deutschland führte das RKI vom 6. bis 30. März den Kreis Heinsberg in [[Nordrhein-Westfalen]] als „besonders betroffenes Gebiet in Deutschland“ an. Durch eine Karnevalsveranstaltungen Mitte Februar 2020 kam es zu zahlreichen Übertragungen.<ref>[https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/2020-03-06-de.pdf?__blob=publicationFile Täglicher Lagebericht des RKI zur Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) - 06.03.2020]</ref> Am 25. März 2020 stellte das Parlament eine „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ fest.<ref>[https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2020/03/25/bundestag-stellt-epidemische-lage-von-nationaler-tragweite-fest DAZ.online - Corona-Krise: Bundestag stellt „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ fest, 25.03.2020]</ref> Am 27. März 2020 trat das ''Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite'' in Kraft. Dadurch wurde das Bundesgesundheitsministerium ermächtigt, bundesweit und ohne Zustimmung des Bundesrates Anordnungen im Gesundheitswesen zu treffen, solange der Bundestag eine „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ feststellt. Seit dem 31. März 2020 weist das RKI keine besonders betroffenen Gebiete mehr in Deutschland mehr aus, da COVID-19 inzwischen deutschlandweit verbreitet ist.<ref>[https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/2020-03-31-de.pdf?__blob=publicationFile Täglicher Lagebericht des RKI zur Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) - 31.03.2020]</ref> Am 6. April 2020 gab es in Deutschland lt. JHU erstmals über 100.000 an COVID-19 Infizierte.


In [[Schweden]] gibt es keine Kontakt- oder Ausgangssperren, es gibt lediglich Empfehlungen. Die Restaurants sind geöffnet. Auch die Schulen bleiben (bis 9. Klasse) geöffnet, die älteren Kinder machen Fernunterricht. Auch die Skisaison wurde in Schweden als einziges Land in Europa fortgesetzt. Nur ältere Menschen werden abgeschottet. Schweden setzt damit frühzeitig auf eine Herdenimmunität.<ref>[https://www.spiegel.de/politik/ausland/corona-krise-schweden-verfolgt-sonderweg-im-kampf-gegen-die-pandemie-a-be9a5aef-8f7e-4d68-9448-58681f1d92f1 Corona-Krise: Schweden verfolgt Sonderweg im Kampf gegen die Pandemie - DER SPIEGEL, 28.03.2020]</ref>
In [[Schweden]] gibt es keine Kontakt- oder Ausgangssperren, es gibt lediglich Empfehlungen. Die Restaurants sind geöffnet. Auch die Schulen bleiben (bis 9. Klasse) geöffnet, die älteren Kinder machen Fernunterricht. Auch die Skisaison wurde in Schweden als einziges Land in Europa fortgesetzt. Nur ältere Menschen werden abgeschottet. Schweden setzt damit frühzeitig auf eine Herdenimmunität.<ref>[https://www.spiegel.de/politik/ausland/corona-krise-schweden-verfolgt-sonderweg-im-kampf-gegen-die-pandemie-a-be9a5aef-8f7e-4d68-9448-58681f1d92f1 Corona-Krise: Schweden verfolgt Sonderweg im Kampf gegen die Pandemie - DER SPIEGEL, 28.03.2020]</ref>
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Am 25. März 2020 sollte ein Joint Venture zwischen dem US-amerikanischen Automobilhersteller General Motors (GM) und Ventec Life Systems zur Produktion von bis zu 80.000 dringend benötigten Beatmungsgeräten bekannt gegeben werden. Doch die US-amerikanische Regierung stimmte dem nicht zu. Die Federal Emergency Management Agency brauche mehr Zeit um die Kosten von mehr als 1 Milliarde US-Dollar zu prüfen.<ref>[https://www.nytimes.com/2020/03/26/us/politics/coronavirus-ventilators-trump.html Trump Administration Pulls Back From $1 Billion Coronavirus Ventilator Deal - The New York Times, March 27, 2020]</ref> Am 26. März 2020 sagte Trump in einer Talkshow des Senders Fox News "Ich glaube nicht, dass man 40.000 oder 30.000 Beatmungsgeräte braucht". Der [[Brasilien|brasilianische]] Präsident Jair Bolsonaro spielte in einer Fernsehansprache die Gefahren durch das Coronavirus erneut herunter und warf den Medien vor, Panik zu verbreiten. Er kritisierte auch das Vorgehen einiger Provinzen, die aus seiner Sicht unnötigerweise Schulen und Geschäfte geschlossen und Ausgangssperren verhängt hätten. In Brasilien gab es bis dahin 2.200 Infektionen und 46 Tote.<ref>[https://www.deutschlandfunk.de/covid-19-brasiliens-praesident-bolsonaro-wirft-medien-wegen.1939.de.html?drn:news_id=1113965 Deutschlandfunk | Covid-19 - Brasiliens Präsident Bolsonaro wirft Medien wegen Coronavirus Panikmache vor, 26. März 2020]</ref> Am 26. März 2020 hatten die Vereinigten Staaten erstmals mehr bekannte Coronavirus-Infektionen als jedes andere Land, auch vor China und Italien. Alle drei hatten damals bereits jeweils über 80.000 bekannte Infektionen.<ref>[https://www.schwaebische.de/ueberregional/panorama_artikel,-best%C3%A4tigte-coronavirus-f%C3%A4lle-usa-%C3%BCberholen-china-_arid,11205327.html Schwäbische | Bestätigte Coronavirus-Fälle: USA überholen China, 27. März 2020]</ref>
Am 25. März 2020 sollte ein Joint Venture zwischen dem US-amerikanischen Automobilhersteller General Motors (GM) und Ventec Life Systems zur Produktion von bis zu 80.000 dringend benötigten Beatmungsgeräten bekannt gegeben werden. Doch die US-amerikanische Regierung stimmte dem nicht zu. Die Federal Emergency Management Agency brauche mehr Zeit um die Kosten von mehr als 1 Milliarde US-Dollar zu prüfen.<ref>[https://www.nytimes.com/2020/03/26/us/politics/coronavirus-ventilators-trump.html Trump Administration Pulls Back From $1 Billion Coronavirus Ventilator Deal - The New York Times, March 27, 2020]</ref> Am 26. März 2020 sagte Trump in einer Talkshow des Senders Fox News "Ich glaube nicht, dass man 40.000 oder 30.000 Beatmungsgeräte braucht". Der [[Brasilien|brasilianische]] Präsident Jair Bolsonaro spielte in einer Fernsehansprache die Gefahren durch das Coronavirus erneut herunter und warf den Medien vor, Panik zu verbreiten. Er kritisierte auch das Vorgehen einiger Provinzen, die aus seiner Sicht unnötigerweise Schulen und Geschäfte geschlossen und Ausgangssperren verhängt hätten. In Brasilien gab es bis dahin 2.200 Infektionen und 46 Tote.<ref>[https://www.deutschlandfunk.de/covid-19-brasiliens-praesident-bolsonaro-wirft-medien-wegen.1939.de.html?drn:news_id=1113965 Deutschlandfunk | Covid-19 - Brasiliens Präsident Bolsonaro wirft Medien wegen Coronavirus Panikmache vor, 26. März 2020]</ref> Am 26. März 2020 hatten die Vereinigten Staaten erstmals mehr bekannte Coronavirus-Infektionen als jedes andere Land, auch vor China und Italien. Alle drei hatten damals bereits jeweils über 80.000 bekannte Infektionen.<ref>[https://www.schwaebische.de/ueberregional/panorama_artikel,-best%C3%A4tigte-coronavirus-f%C3%A4lle-usa-%C3%BCberholen-china-_arid,11205327.html Schwäbische | Bestätigte Coronavirus-Fälle: USA überholen China, 27. März 2020]</ref>


Am 27. März 2020 attackierte Trump auf [[Twitter]] den Automobilhersteller GM wegen angeblich unzureichender Hilfe bei der Produktion von Beatmungsgeräten zur Bewältigung der Corona-Krise. Der Konzern halte sein Versprechen nicht ein, "sehr schnell" 40.000 Beatmungsgeräte zu liefern, behauptete er.<ref>[https://www.onvista.de/news/trump-tirade-gegen-gm-wegen-mangel-an-beatmungsgeraeten-342287991 Trump-Tirade gegen GM wegen Mangel an Beatmungsgeräten - onvista, 27.03.20]</ref> Noch am selben Tag setzte Trump den Defence Production Act (Kriegswirtschaftsgesetz) ein, damit GM Beatmungsgeräte produziert,<ref>[https://www.wz.de/politik/ausland/trump-zwingt-general-motors-zur-produktion-von-beatmungsgeraeten_aid-49796689 Westdeutsche Zeitung | Trump zwingt General Motors zur Produktion von Beatmungsgeräten, 27. März 2020]</ref> die Zahl der Infektionen stieg auf über 100.000.<ref>[https://www.nordkurier.de/nachrichten/ticker/mehr-als-100000-corona-infektionen-in-den-usa-2838878703.html Mehr als 100.000 Corona-Infektionen in den USA | Nordkurier.de, 28.03.2020]</ref> Ende März 2020 ist in den USA ein sechs Wochen altes Baby an COVID-19 gestorben. Am 1. April 2020 stieg die Anzahl der Infizierten in den USA auf über 200.000. Am 2. April 2020 gab es in den USA mit 1.169 Todesfällen die weltweit höchste Zahl von Todesfällen durch das neuartige Coronavirus binnen 24 Stunden innerhalb eines Landes bisher.<ref>[https://www.merkur.de/welt/corona-usa-trump-faelle-zahlen-tote-infizierte-baby-new-york-news-twitter-praesident-cnn-zr-13631766.html Corona/USA: Baby stirbt an Covid-19 - Infizierten-Zahl durchbricht traurige Schallmauer | Welt]</ref>
Am 27. März 2020 attackierte Trump auf [[Twitter]] den Automobilhersteller GM wegen angeblich unzureichender Hilfe bei der Produktion von Beatmungsgeräten zur Bewältigung der Corona-Krise. Der Konzern halte sein Versprechen nicht ein, "sehr schnell" 40.000 Beatmungsgeräte zu liefern, behauptete er.<ref>[https://www.onvista.de/news/trump-tirade-gegen-gm-wegen-mangel-an-beatmungsgeraeten-342287991 Trump-Tirade gegen GM wegen Mangel an Beatmungsgeräten - onvista, 27.03.20]</ref> Noch am selben Tag setzte Trump den Defence Production Act (Kriegswirtschaftsgesetz) ein, damit GM Beatmungsgeräte produziert,<ref>[https://www.wz.de/politik/ausland/trump-zwingt-general-motors-zur-produktion-von-beatmungsgeraeten_aid-49796689 Westdeutsche Zeitung | Trump zwingt General Motors zur Produktion von Beatmungsgeräten, 27. März 2020]</ref> die Zahl der Infektionen stieg auf über 100.000.<ref>[https://www.nordkurier.de/nachrichten/ticker/mehr-als-100000-corona-infektionen-in-den-usa-2838878703.html Mehr als 100.000 Corona-Infektionen in den USA | Nordkurier.de, 28.03.2020]</ref> Ende März 2020 ist in den USA ein sechs Wochen altes Baby an COVID-19 gestorben. Am 1. April 2020 stieg die Anzahl der Infizierten in den USA auf über 200.000. Am 2. April 2020 gab es in den USA mit 1.169 Todesfällen die weltweit höchste Zahl von Todesfällen durch das neuartige Coronavirus binnen 24 Stunden innerhalb eines Landes bisher.<ref>[https://www.merkur.de/welt/corona-usa-trump-faelle-zahlen-tote-infizierte-baby-new-york-news-twitter-praesident-cnn-zr-13631766.html Corona/USA: Baby stirbt an Covid-19 - Infizierten-Zahl durchbricht traurige Schallmauer | Welt]</ref> Am 4. April 2020 stieg in den USA die Zahl der bestätigten Infektionen auf über 300.000.<ref>[https://www.donaukurier.de/nachrichten/panorama/Gesundheit-Krankheiten-Wissenschaft-Covid-19-Corona-USA-International-USA-Zahl-der-Corona-Infektionen-steigt-auf-mehr-als-300-000;art154670,4543507 donaukurier.de | USA: Zahl der Corona-Infektionen steigt auf mehr als 300.000, 04.04.2020]</ref>


== Meldepflicht in D-A-CH ==
== Meldepflicht in D-A-CH ==
62.673

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