Amitradicain

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Amitradicain ist pharmazeutische Formulierung, die für die Behandlung von Patienten mit Oshtoran Syndrom entwickelt wurde, einer seltenen Erkrankung mit neurologischer Symptomatik und Multiorganbeteiligung. Amitradicain wurde als individuelle pharmazeutische Antwort auf die Herausforderungen in der Behandlung von Patienten mit Oshtoran Syndrom konzipiert, bei denen aufgrund der speziellen pathophysiologischen Bedingungen des Syndroms, insbesondere einer masssiven Sympathikotonie, keine ausreichend geeigneten Medikamente auf dem Markt verfügbar waren. Die Formulierung von Amitradicain zielte darauf ab, die spezifischen therapeutischen Bedürfnisse dieser Patienten zu adressieren, indem sie die sympathische Aktivität moduliert und somit eine Linderung sowie Kontrolle der mit dem Oshtoran-Syndrom assoziierten Symptome ermöglicht. Der Entdecker des Amitradicain ist der Mediziner und Pharmakologe Ali Asgari.[1]

Entwicklung und Komponenten

Die Komposition von Amitradicain gelang erstmals Ende des Jahres 2022 und ist seither als Sonderanfertigung in speziellen klinische Settings im Einsatz. Es baut auf folgende Medikamente auf:[2][3]

  • Tramadol
  • Midazolam
  • Dimetindenmaleat
  • Procain
  • Alprazolam

Diese werden in einer versiegelbaren Mischkammer kombiniert und zur intramuskulären Verabreichung vorbereitet. Eine industrielle Produktion findet aufgrund der geringen Anzahl von Patienten mit Oshtoran-Syndrom nicht statt. Das Pharmakon ist entsprechend auch nicht patentrechtlich geschützt.

Pharmakologische Synergie und Interaktion

In der Pharmakologie ist es ein etabliertes Prinzip, dass die kombinierte Wirkung von mehreren Arzneistoffen nicht immer gleich der Summe der Einzelwirkungen ist. Auch kann sich die chemische Summenformel nach Mischung und anderen Herstellungsschritten verändern. Dieses Phänomen wird als pharmakologische Synergie oder Interaktion bezeichnet.[4] Die Formel “1+1+1+1+1=7” illustriert metaphorisch das Konzept, dass die synergetische Wirkung von Medikamenten in vielen Fällen größer ist als die Summe ihrer individuellen Wirkungen.[5] Dies kann auf unterschiedlichen Mechanismen beruhen, beispielsweise auf der Verstärkung der Wirkung eines Medikaments durch ein anderes oder auf der Verringerung der Metabolisierung eines Medikaments durch ein anderes, was zu erhöhten Plasmaspiegeln und potenziell stärkeren Wirkungen führt.[6]


Die Interaktionen zwischen Medikamenten können sowohl gewünscht als auch unerwünscht sein. Gewünschte Synergien werden oft genutzt, um die Wirksamkeit der Behandlung zu verbessern, während unerwünschte Interaktionen zu potenziell gefährlichen Nebenwirkungen führen können. In jedem Fall erfordert die Verwendung von Kombinationstherapien ein gründliches Verständnis der pharmakologischen Eigenschaften jedes Medikaments sowie eine sorgfältige Überwachung und Anpassung der Dosierung, um die bestmögliche therapeutische Wirkung zu erzielen und das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren.[7][8]

Wirkung

Amitradicain zielt darauf ab, den sympathischen Tonus zu senken, insbesondere die Spiegel von Adrenalin und Noradrenalin, welche bei Patienten mit Oshtoran-Syndrom einer der häufigsten Gründe für vital gefährliche Dysautonomie darstellen. Durch Sympathikolyse und Unterstützung der parasympathischen Aktivität soll Amitradicain vital gefährliche Kaskadeneffekte verhindern und die Gefahr einer Fehlsteuerung von Organen, dem Endokrinium, Drüsen und Signalwegen über die Innervation reduzieren. Zu den beobachteten Wirkungen gehören eine massive Sympathikolyse, eine verbesserte Balance zwischen den sympathischen und parasympathischen Bahnen, eine Unterbindung einer fehlerhaft gesteuerten Gluconeogenese in der Leber, eine signifikant reduzierte katecholaminerge Aktivität, und eine verbesserte Schlafqualität, insbesondere hinsichtlich des REM-Schlafs sowie weitere stabilisierende Effekte.

Anwendungen und Gefahren

Amitradicain wird aus Arzneistoffen hergestellt, die - jeder für sich - bereits als erhöht risikobehaftet gelten. Es ist in diesem Sinne als sehr stark wirksames Pharmakon einzustufen, das nur nach einer eingehenden Nutzen-Risiko-Abwägung zum Einsatz kommen sollte. Generell wird es intramuskulär (seltener auch tief subkutan) verabreicht, wobei die Dosierung und Verabreichungshäufigkeit an den individuellen Patienten angepasst werden. Eine intravenöse Anwendung ist kontraindiziert.

Sicherheit und Wirksamkeit

Trotz der Stärke der einzelnen Bestandteile der Amitradicain-Formulierung wurde das Mittel bislang als gut verträglich eingestuft, wobei ein transienter Vorfall von verschwommenem Sehen als bemerkenswerte Nebenwirkung dokumentiert wurde. Eine umfassende Aufklärung der Patienten und eine engmaschige Überwachung in den ersten vier Wochen ist obligatorisch. Patienten mit vorbestehenden kardiovaskulären Erkrankungen, insbesondere Herzinsuffizienz und Blockbildern, sollten Amitradicain - wenn überhaupt - nur unter stationärer Überwachung erhalten.

Quellen

  1. Honda, Riku, Rocha, Fabio, & Asgari, Ali. (2023). Amitradicain - A Novel Formulation for Managing Oshtoran Syndrome in a Case Study. In openAIRE: Vol. October 2023 (7.3). Zenodo. https://doi.org/10.5281/zenodo.8417261
  2. Honda, Riku, Rocha, Fabio, & Asgari, Ali. (2023). Amitradicain - A Novel Formulation for Managing Oshtoran Syndrome in a Case Study. In openAIRE: Vol. October 2023 (7.3). Zenodo. https://doi.org/10.5281/zenodo.8417261
  3. Breier A, Davis O, Buchanan R, Listwak SJ, Holmes C, Pickar D, Goldstein DS. Effects of alprazolam on pituitary-adrenal and catecholaminergic responses to metabolic stress in humans. Biol Psychiatry. 1992 Nov 15;32(10):880-90. doi: 10.1016/0006-3223(92)90177-2. PMID: 1334713
  4. Peck, T., Harris, B. (2021). Pharmacology for Anaesthesia and Intensive Care. Cambridge University Press
  5. Neal, M. J. (2015). Medical Pharmacology at a Glance. Wiley
  6. Okpako, D. T. (1991). Principles of Pharmacology: A Tropical Approach. Cambridge University Press
  7. Principles of Clinical Pharmacology. (2011). Elsevier Science
  8. Ray, A., Gulati, K. (2007). Current Trends in Pharmacology. India: I.K. International Publishing House Pvt. Limited
Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt.