Chronik Subsahara-Afrikas

Aus InkluPedia

Chronik Schwarzafrikas, aller afrikanischen Länder, die nicht ans Mittelmeer grenzen.

Schwarzafrika
Mungo Park (Portrait)
David Livingstone
Henry Morton Stanley
Nelson Mandela, 2008

Urzeit, Antike

  • 3500 v. Chr.: Nubisches Ta Seti ("Land des Bogens") Königreich an der heutigen Grenze von Ägypten und Sudan.[1]
  • 1. Jtsd. v. Chr.: Bantuvölker breiten sich aus Westafrika kommend aus
  • 470 v. Chr.: Der karthagische Admiral Hanno der Seefahrer fährt etwa bis Gabun, er beschreibt Tiere, die wohl Menschenaffen sind.
  • 400 v. Chr. - 500 n. Chr.: Urewe-Kultur in Burundi/Ruanda am Victoriasee
  • 300 v. Chr. bis etwa 300 n. Chr.: Sudan: Nubische Pyramiden von Meroe [2]
  • 100–940: "Reich von Aksum" in Eritrea und Äthiopien
  • 331: König Ezana von Aksum (reg. 320–350) tritt zum monophysitischen Christentum über.
  • Opone, Mosylon und Malao sind florierende somalische Stadtstaaten

Mittelalter

  • ab ca. 900: Tschad: Kanem-Reich. Höhepunkt unter Dunama Dibalemi ibn Salma (1210–1248).
  • 999-1340: Nigeria: Königreich Kano in Nordnigeria
  • 1000: Mauretanien: "Ghana-Reich" (nicht im heutigen Staat Ghana)
  • 1000: Südafrika: Sotho–Tswana Reich entsteht im südlichen Afrika.
  • ab 12. Jh.: v.a. 1220-1300: Mapungubwe im Norden Südafrikas.[3]
  • 1200-1600: Mali: "Keita Dynastie". Ihre Großkönige tragen den Titel "Mansa", der berühmteste unter ihnen ist der durch Karawanensteuern legendär reiche Mansa Musa (alias Kanga Musa ,1312–1337)
  • 1250: Äthiopien: 11 Felsenkirchen von Lalibela werden in den Stein gehauen. [4]
  • ab 1300: Nigeria: Aufstieg des Königreichs "Benin" in Nigeria (nicht im heutigen Staat Benin)
  • 1353: Mali: Der muslimische Forschungsreisende Ibn Battuta (1304-1368 oder 1377) erwähnt die Oasenstadt Timbuktu
  • 1380–1893: Tschad: Bornu Reich
  • 1430-1591: Mali: Songhai Reich am Niger; Sunni Ali
  • 1471: Sao Tome: Der portugiesische Seefahrer João de Santarém entdeckt Sao Tome, 1472 Santo Antão.
  • 1472: Kamerun: Portugiesen unter Fernando do Poo staunen über die vielen Krabben am Wouri-Fluss, den sie Rio de Camarões (Krabbenfluss) nennen. Von ihm leitet sich der spätere Name Kamerun ab. Wegen Malaria bleibt es vorerst uninteresant für Europäer.
  • 1488: Südafrika: Portugiesen unter Bartolmeo Diaz am Kap der Guten Hoffnung
  • 1490: Südsudan: Das Königreich Shilluk wird gegründet. Es währt knapp 400 Jahre bis 1865.

Neuzeit

  • 1522–1897: Tschad: "Baguirmi Sultanat"
  • 1585-1889: Kongo: Königreich der Luba
  • 1620: Mauritius wird nach dem Holländer Moritz von Oranien (1567-1625) benannt.
  • 1620-1900: Dahomey Reich im heutigen Benin.[5]
  • 1636-1835: Äthiopien: Hauptstadt "Gonder"
  • 1665-1887: Lunda in Katanga (Süd-Kongo)
  • 1700: Oman baut ein Fort auf Sansibar und kontrolliert von da aus lange den Sklavenhandel
  • 1792: Dänemark verbietet als erstes Land den Sklavenhandel
  • 1795-1797: Erste Nigerreise des britischen Afrikareisenden Mungo Park (1771-1806)

19. Jahrhundert

  • 1806: Südafrika: Holländische Kapprovinz wird Britisch
  • 1809-1903: Emirat Adamaua in Nigeria und Nordkamerun
  • 1818-1845: Seku Amadu (um 1776-1845) ist Almamy (westafrikanischer Herrschertitel) des Massina-Reiches in heutigen Mali
  • 1826: Mali: Der schottische Afrikaforscher Alexander Gordon Laing (1793-1826) erreicht als erster Europäer Timbuktu, wird aber auf dem Rückweg in Mali umgebracht.
  • 1828: Der französische Afrikaforscher René Caillié [kaYI:] (1799-1838) erreichte Timbuktu. Er gewinnt 10.000 Francs eines Preises der Société de Géographie für die Beschreibung der Stadt. Timbuktu ist mittlerweile völlig bedeutungslos geworden.[6]
  • 1828: Südafrika: Der südafrikanische kriegerische Zulukönig Shaka (um 1787-1828) wird von seinem Halbbruder Dingane ermordet
  • 1838: Der Zulukönig Dingane (um 1795-1840) greift die holländischen Voortrekker in KwaZulu-Natal an und tötet ihren Anführer Pieter Retief (1780-1838). In Weenen werden im Februar ca. 250 Voortrekker massakriert. Unter Andries Pretorius (1798-1853) schlagen die Holländer aber 10.000-20.000 Zulu im Dezember am Blood River.
  • 1847: Liberia wird unabhängig
  • 1851: Der polyglotte deutsche Afrikaforscher und Wissenschaftler Heinrich Barth (1821-1865) entdeckt im nordnigerianischen Kukawa, der Hauptstadt Bornus den "Girgam", die Chronik der Könige von Kanem-Bornu.
  • 1853: Heinrich Barth auch in Timbuktu
  • 1855: Der schottische Missionar und Afrikaforscher David Livingstone (1813-1873) ist der erste Europäer an den Victoriafällen.
  • 1858: Die Engländer Richard F.Burton (1821-1890), der vorher als erster Ungläubiger Mekka bereiste und John Speke (1827-1864) sind die ersten Europäer am Tanganijkasee. Speke trennt sich von Burton und ist erster Europäer am Victoriasee.
  • 1871: Tansania: Der Waliser Henry Morton Stanley (1841-1904) trifft im tansanischen Ujiji Livingstone
  • 1878: Der belgische König Leopold II. (1835-1909) kauft den Kongo
  • 1879: Die Zulu schlagen die Briten bei Isandlhwana aber verlieren bei Ulundi
  • 1880-1893: Südafrika: Der Islamistenführer Samory Touré (um 1830 - 1900) bekämpft die Franzosen in Guinea
  • Dezember 1880-März 1881: Südafrika: Transvaalkrieg
  • 1884-1985: Berliner Konferenz (Kongokonferenz)
  • 1884: Namibia, Tanganijka, Togo und Kamerun werden deutsch
  • 1885: Sudan: Der Mahdi erobert Khartoum, der britische General Charles George Gordon (1833-1885) wird ermordet
  • 1886: Kenia wird britisch
  • 1886: Südafrika: In Transvaal wird Gold entdeckt
  • 1895-1896: Südafrika: Jameson Raid, Überfall auf die Südafrikanische Republik vom 29. Dezember 1895 bis zum 2. Januar 1896
  • 1896: Äthiopier schlagen die Italiener
  • 27. August 1896: Anglo-Sansibar Krieg, der kürzeste Krieg aller Zeiten (38 Minuten)
  • 1897: Nigeria: Die Briten zerstören das nigerianische Benin City
  • 1899-1902: Zweiter Burenkrieg
  • 19. Jh.: Die Buganda regieren Uganda, ihre Könige haben den Titel "Kabaka"

20. Jahrhundert

  • 1902: Senegal: Dakar löst Saint-Louis als Hauptstadt von Französisch-Westafrika ab. Saint-Louis zählt seit 2000 zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist kulturelles Zentrum.
  • 1916-1962: Belgier vertreiben die Deutschen und gründen die Kolonie Ruanda-Urundi
  • 1919, 29. Mai: Der britische Astrophysiker Arthur Stanley Eddington (1882-1944) bekräftigt durch Messungen einer Sonnenfinsternis auf Príncipe experimentell die Richtigkeit von Einsteins allgemeiner Relativitätstheorie.
  • 1935/1936: Die Italiener erobern Äthiopien, werden aber 1941 von den Briten besiegt
  • 1948: Apartheid wird von der National Party in Südafrika eingeführt
  • 1950er: Kenia: Ungerechtigkeiten der Briten führen zu Terror der antikolonialen Unabhängigkeitsbewegung Mau-Mau in Kenia
  • 1951: Zentralistische Verfassung in Nigeria. Hausa-Fulani des Nordens dominieren das Militär.
  • 1956: Der Sudan wird unabhängig
  • 1956-1961: Südafrika : Gerichtsprozess Treason Trial (Landesverratsprozess) endet mit Freisprüchen
  • 1957: Ghana wird unabhängig, das erste von einem Schwarzen, Kwame Nkrumah (1909-1972), regierte ehemalige Kolonialland (Äthiopien und Liberia werden als "nicht kolonisiert" aufgefasst, der Sudan wird von Arabern beherrscht).

1960er

  • 1960: Südafrika: Sharpeville-Massaker
  • 1960: Südafrika: Die kommunistische Organisation "Afrikanischer Nationalkongress" (ANC) wird (bis 1990) verboten.
  • 1960: Äthiopien: Abebe Bikila (1932-1973) gewinnt den olympischen Marathon. Es ist der erste Sieg eines Athleten aus Schwarzafrika (ohne Südafrika).
  • 1960: Unabhängigkeit von Nigeria, die Währung heißt Naira.
  • 1960: Senegal: Der Schriftsteller Léopold Sédar Senghor (1906-2001) ist 1960-1980 erster Präsident.
  • 1961–74: Angola: Die marxistische MPLA bekämpft Portugal.
  • 1963: Südafrika: Die Anführer der Kommunisten werden auf der Liliesleaf Farm in der Johannesburger Vorstadt Rivonia verhaftet. Die jüdischen (weißen) Artur Goldreich und Harold Wolpe können aber fliehen. Im anschließenden "Rivonia-Prozess" wird Schwarzen wie Nelson Mandela (1918-2013) dagegen der Prozess gemacht, er hält eine unter dem Namen "I am Prepared to Die" bekannt gewordene Rede. Die Antiapartheid-Kämpfer und südafrikanischen Politiker Walter Sisulu (1912-2003) und Govan Mbeki (1910-2001), Vater des späteren Präsidenten Thabo Mbeki (* 1942) und weitere werden am 11. Juni 1964 schuldig gesprochen und zu langer Haft verurteilt. Der weiße Schriftsteller Alan Paton (1903-1988, verfilmter Roman "Denn sie sollen getröstet werden") engagiert sich erfolgreich gegen die Verhängung der Todesstrafe.
  • 1963-1974: Der kapverdische Politiker und Unabhängigkeitskämpfer Amílcar Cabral (1924-1973) führt den Aufstand in Guinea-Bissau
  • 1963: Togo: Etienne Gnassingbé Eyadéma [eˈtjɛn ɲasiŋˈbe ejadeˈma] (1935-2005) putscht sich an die Macht und regiert gut 40 Jahre
  • 1963-2002: "Organisation für Afrikanische Einheit" (OAU) mit Sitz in Addis Abeba
  • 1964-1979: Rhodesien: Der weiße Rassist Ian Smith (1919-2007) ist Premierminister
  • 1965: Zentralafrikanische Republik: Jean-Bédel Bokassa (1921-1996) ist Präsident, ab 1976 Kaiser bis zu seinem Sturz am 20. September 1979
  • 1966: Nigeria: Igbo-Major Chukwuma Kaduna Nzeogwu putscht. Nigerias erster und einziger Ministerpräsident Abubakar Tafawa Balewa (1912-1966), ein Moslem, wird ermordet, der machtlose Christ Nnamdi Azikiwe (1904-1996)als Präsident abgesetzt. Der Igbo Johnson Aguiyi-Ironsi wird Staatspräsident, aber im Juli ermordet. Yakubu Gowon wird Präsident.
  • 1966: Botswana wird unabhängig, ein Jahr später werden Diamanten entdeckt
  • 1967: Gabun: Omar Bongo (1935-2009) ist von 1967 bis 2009 Präsident der Republik Gabun
  • 1967: Tansania: Nyereres "Deklaration von Arusha"
  • 1967-1970: Nigeria: Biafra-Krieg mit der abtrünnigen Ostprovinz der Igbo unter Chukwuemeka Odumegwu Ojukwu (1933-2011). Etwa eine Million Igbo sterben. Die internationale Organisation Ärzte ohne Grenzen (Médecins Sans Frontières) wird aus diesem Anlass 1971 gegründet.
  • 1968: Senegal. Senghor bekommt den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, 1984 wird er Mitglied der Academie Francaise.
  • Oktober 1968: Äquatorialguinea wird von Spanien unabhängig, Francisco Macías Nguema (1924-1979) zum ersten Präsidenten gewählt. Kurz darauf etabliert er eine Horrordiktatur, ein Drittel der Bevölkerung flieht ins Ausland.

1970er

  • 1971: Uganda: Der ugandische Diktator Idi Amin (1928-2003) putscht in Uganda gegen Milton Obote (1924-2005)
  • 1971: Kongo: Mobutu Sese Seko (1930-1997) tauft Kongo-Kinshasa in "Zaire" um (bis 1997)
  • 1975: Nach Abschaffung der portugiesischen Diktatur werden Kap Verde und Sao Tome unabhängig. Der Bürgerkrieg in Angola der Kommunisten gegen die UNITA-Miliz von Jonas Savimbi (1934-2002) dauert von 1975 bis zu Savimbis Tod 2002
  • 1976: Nigeria: Murtala Mohammed (1938-1976) will die Hauptstadt von Lagos nach Abuja verlegen. Zehn Tage später wird er aber ermordet, der christliche Olusegun Obasanjo (* 1937) wird Präsident. Abuja ist seit dem 12. Dezember 1991 die Hauptstadt von Nigeria.
  • 1976: Uganda: Der in der DDR lebende Wadi Haddad (1927-1978) organisiert mit den deutschen Revolutionären Zellen die Entführung eines mit Air France Flugs nach Entebbe, der Bruder von Netanjahu kommt bei der Geiselbefreiung ums Leben
  • 1977: Unabhängigkeit Dschibutis, an der strategisch wichtigen Meerenge Bab el Mandeb geleben.
  • 1977: Nigeria: Obasanjo-Soldaten schmeißen die nigerianische Politikerin, Lehrerin, Frauenrechtlerin und Feministin Funmilayo Ransome-Kuti (1900-1978), Mutter des Sängers Fela Kuti (1938-1997), aus dem Fenster eines Hauses. Am 13. April 1978 verstarb sie an den Spätfolgen ihrer Verletzungen.
  • 1977/1978: Äthiopien: Ogadenkrieg mit Somalia um die ölreiche, von ethnischen Somali bewohnte Ostprovinz.
  • 1977: Somalia: Die GSG9 befreit die Geiseln der Maschine Landshut aus den Händen einer PFLP-Splittergruppe
  • 1978: Nigeria: Eröffnung des berüchtigten Ita Oko Island Gefängnisses.
  • 1978: Kenia: Daniel arap Moi (* 1924) wird von 1978 bis 2002 zweiter Präsident von Kenia und folgt damit Jomo Kenyatta (1893-1978)
  • 1978: Dschibuti: Der Afar Barkat Gourad Hamadou wird 1978 bis 2001 Premierminister.
  • 1979: Uganda: Idi Amin wird vertrieben, er geht nach Libyen, dann nach Saudi-Arabien ins Exil.
  • 1979: Angola: MPLA-Führer José Eduardo dos Santos (* 1942) wird Präsident.
  • 1979: August: Äquatorial Guinea: Francisco Macías Nguema wird von seinem Neffen Teodoro Obiang Nguema Mbasogo (1924-1979) gestürzt und im September hingerichtet

1980er

  • 1981: Ghana: Jerry Rawlings wird 1981 bis 2001 Präsident.
  • 1982: Kamerun: Paul Biya wird Präsident, er ist seit dem Tod Gaddafis 2011 der längstregierende Diktator (bzw. nichtkönigliche Staatsoberhaupt) der Welt
  • 1983: Präsident Félix Houphouët-Boigny [feliks ufwɛt bwaɲi] erklärt seine Geburtstadt Yamoussoukro zur Hauptstadt. Dort wird die zweitgrößte Kirche der Welt gebaut, Notre Dame de la Paix.
  • 1983: Burkina Faso: Thomas Sankara putscht in Obervolta, 1984 ändert er seinen Namen zu Burkina Faso, 1987 wird er erschossen.
  • 1983: Nigeria: Der Fulbe Moslem Muhammad Buhari (* 1942) putscht in Nigeria, ist bis 1985 Präsident
  • 1984: Guinea: Lansana Conté (1934-2008) zweiter Präsident von Guinea bis zu seinem Tod 2008
  • 1985: Sudan: Der gemäßigte Sufi Mahmud Muhammad Taha (1909 oder 1911 - 1985) wird hingerichtet.
  • 1985: Tansania: Der katholische Präsident Julius Nyerere (1922-1999) tritt zurück
  • 1986: Uganda: Die politische Organisation National Resistance Movement (NRM) von Yoweri Museveni (* 1944) kommt an die Macht
  • August 1986: Kamerun: 1.700 Menschen ersticken als aus dem "Nyos-See" eine CO2-Blase empor steigt.
  • 1986: Mosambik: Der Reformkommunist Joaquim Alberto Chissano (* 1939) kommt an die Macht (bis 2005).
  • 1986: Swasiland: Mswati III. wird absolutistischer König, er ist eines von ca. 200 Kindern von Sobhuza II. Die AIDS-Quote von 40% ist die höchste der Welt, die Lebenserwartung mit 34 Jahren die niedrigste.
  • 1988: Mali: Die Altstadt von Djenné und der Ruinenhügel (früher Vorgängerstadt) Djenne-Djeno werden von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.

1990er

 
Thabo Mbeki, 2003
  • 1990: Namibia wird unabhängig, SWAPO-Chef Sam Nujoma (* 1929) wird Präsident (bis 2005)
  • 1991: Südafrika: Oliver Tambo (1917-1993) wird ANC-Vorsitzender.
  • 1991: Tschad: Idris Deby (1952) wird Diktator.
  • 1993: Eritrea wird unter dem Sunni Isayas Afewerki (* 1946) unabhängig von Äthiopien
  • 1994: Südafrika: Mandela wird zum südafrikanischen Präsidenten gewählt
  • 1994: Ruanda: Genozid von Huthu an Tutzi
  • 1995: Mosambik tritt dem Commonwealth bei obwohl es nie Britische Kolonie war.[7]
  • 1996: Mauretanien: Tichitt, Ouadane, Chinguetti und Oualata werden aufgrund ihrer Ksour (traditionelle, ländliche befestigte Siedlungen oder Speicherburgen der Berber) zum Weltkulturerbe.
  • 1998: Südafrika: Graça Machel (* 1945), Witwe des mosambikanischen Samora Machel (1933-1986) heiratet Nelson Mandela. Sie ist damit die erste Frau, die in zwei Staaten First Lady war.
  • 1999: Südafrika: Thabo Mbeki wird bis 2008 Staatspräsident als Mandelas Nachfolger
  • 1999-2000: Elfenbeinküste: Junta unter Robert Guéï (1941-2002)

21. Jahrhundert

2000

  • Elfenbeinküste: Der Politiker der Ivorischen Volksfront (FPI) Laurent Gbagbo (* 1945) ist bis 2011 Präsident.
  • Senegal: Abdoulaye Wade (* 1926) wird bis 2012 Präsident
  • Ruanda: Der Tutsi Paul Kagame (* 1957) wird Präsident

2001

  • Kongo-Kinshasa: Januar: Präsident Laurent-Désiré Kabila (1939-2001) vom Stamm der Luba wird ermordet, sein Sohn Joseph Kabila (* 1971) folgt ihm im Amt.
  • Sierra Leone: Friedensabkommen
  • Ghana: 127 Tote bei einem Fußballspiel in Accra
  • Madagasakar: Der sozialistische Präsident Didier Ratsiraka (* 1936) verliert die Wahl, will aber nicht gehen.

2002

  • Die Afrikanische Union tritt die Nachfolge der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) an.
  • Kenia: Der Kikuyu Mwai Kibaki (* 1931) wird der dritte Staatspräsident Kenias
  • Madagaskar: Ratsiraka wird vertrieben, Marc Ravalomanana wird Präsident 2002-2009.

2003

  • Kamerun: Der kamerunische Fußball-Nationalspieler Marc-Vivien Foé (1975-2003) stirbt in Lyon beim Konföderationen-Pokal
  • Mauritius: Der Hindu Anerood Jugnauth (* 1930) wird Präsident (2003-2012)
  • Sudan: Darfurkonflikt in der gleichnamigen Westprovinz hauptsächlich zwischen der mit der Regierung verbündeten Janjaweedmiliz der arabischen Viehzüchter (v.a.Baggara) und einer Reihe unterschiedlicher Milizen wie etwa der SLA/M (Fur, Zaghawa und Masalit-Völker), der vom Tschad unterstützten JEM und der LJM (es gibt noch mehr Gruppen) der nichtarabischen Bauern.

2004

  • Zentralafrikanische Republik: Buschkrieg 2004-2007 gegen Präsident François Bozizé (* 1946); 400 Tote
  • Malawi: Bingu wa Mutharika (1934-2012) wird bis zu seinem Tod 2012 Präsident

2005

  • Sudan, Naivasha-Abkommen: Januar: Der Sudan und der südsudanesische SPLM-Führer John Garang, ein christlicher Dinka, unterzeichnen in der gleichnamigen Stadt Kenias ein Friedensabkommen, das den zweiten Bürgerkrieg von 1983 bis 2005 beendet. Anders als der Rest der SPLM ist Garang für das Zusammenbleiben des Sudans, kommt aber im Juli bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben, Salva Kir wird SPLM-Chef.
  • Tschad: Bürgerkrieg beginnt.
  • Namibia: Hifikepunye Pohamba (* 1935) wird für die SWAPO Präsident der Republik Namibia (2009 wieder gewählt).
  • Sudan: Abuja-Vertrag mit der größten SLA Gruppe (Darfur), der von mehreren Splittergruppen aber abgelehnt wird.
  • Kenia: Der Präsident verliert eine Volksabstimmung für mehr Machtbefugnisse, Oppositionsführer Raila Odinga (* 1945) hatte dagegen getrommelt

2006

  • Liberia: Ellen Johnson Sirleaf (* 1938) wird als erste gewählte Frau Präsidentin eines afrikanischen Landes. Sie hat einen deutschen Großvater und gewinnt später den Friedensnobelpreis.
  • Sudan: Eine Splittergruppe der Darfurrebellen greift das UN-Camp "Haskanita", tötet 10 Soldaten und erbeutet Vorräte.
  • Mali: Der Musiker Ali Farka Toure (1939-2006), zweifacher Grammygewinner, stirbt
  • Kenia: Achim Steiner (*1961) folgt Klaus Töpfer als UNEP-Chef (Umweltprogramm der Vereinten Nationen) in Nairobi.

2007

  • Kenia: Der Kikuyu und Amtsinhaber Mwai Kibaki wird zum Sieger der Präsidentschaftswahlen erklärt, sein Konkurrent Raila Odinga, ein Luo, spricht von Wahlbetrug. Bei Unruhen gibt es >1.000 Tote.
  • Liberia: Prozess gegen den Ex-Präsidenten Charles Taylor in Leidschendam-Voorburg bei Den Haag
  • Mo Ibrahim Preis: Der britisch-sudanesische Unternehmer nubischer Herkunft lobt $5 Mio. plus nach zehn Jahren $200.000 Rente pro Jahr für vorbildliche politische Tätigkeit in einem afrikanischen Land aus. Mangels Kandidaten wird er häufig nicht vergeben, im ersten Jahr aber gewinnt Joaquim Chissano, Mosambik.[8]

2008

  • Mauritius: Der Hindu Anerood Jugnauth (* 1930) wird im Präsidentenamt bestätigt (2003-2012)
  • Ghana: Der ghanaische Politiker John Atta Mills (1944-2012) gewinnt die Wahl und wird 2009-2012 Präsident
  • Botswana: Ex-Präsident Festus Mogae gewinnt den Mo Ibrahim-Preis, insbesondere für seinen Kampf gegen AIDS. [9]
  • Südafrika: Jacob Zuma löst beim ANC Thabo Mbeki ab und wird Präsident.

2009

  • Südafrika: Die US-amerikanische Talkshow-Moderatorin, Schauspielerin und Unternehmerin Oprah Winfrey (* 1954) gründet in der Vorstadt von Johannesburg die "Oprah Winfrey Leadership Academy for Girls", eine Schule für benachteiligte Mädchen aus verarmten Verhältnissen.[10]
  • Sudan; 4.März: Präsident Omar al Bashir ist das erste amtierende Staatsoberhaupt, das vom internationalen Gerichtshof Den Haag angeklagt wird.

2010

  • Elfenbeinküste: Der Moslem Alassane Ouattara(* 1942) gewinnt die Wahl, es dauert noch ein Jahr bis Laurent Gbagbo die Macht abgibt.
  • Fußball: Tout Puissant Mazembe (Kongo) gewinnt die CAF Champions League (4. Titel)
  • Fußball: Die Fußballnationalmannschaft von Togo tritt aufgrund eines Anschlages auf den Mannschaftsbus zur Endrunde der Fußball-Afrikameisterschaft 2010 nicht an.
  • Uganda, 11. Juli: In Ugandas Hauptstadt Kampala erfolgen zwei Anschläge der al-Shabaab während des Endspiels der Fußball-Weltmeisterschaft
  • Uganda: Das Hauptgebäude der Kasubi Tombs (Kasubi-Grabmäler) wird am 16. März durch einen Brand zerstört. Seit 2001 sind sie als Weltkulturerbe der UNESCO ausgewiesen.
  • Nigeria: Die islamistische Terrorgruppe Boko Haram wird in Nordnigeria gegründet.
  • Nigeria: Mai: Goodluck Jonathan (* 1957) wird Präsident

2011

  • Ostafrika: Schwere Dürre durch das Wetterphänomen „La Niña“ (spanisch für „das Mädchen“), das meist im Anschluss an ein „El Niño“-Ereignis auftritt. [11][12]
  • Sambia: Der sambische Politiker Michael Sata (* 1937) besiegt Amtsinhaber Rupiah Banda (* 1937).
  • Sudan: Der Anführer der JEM-Miliz (Darfur) Khalil Ibrahim stirbt im Dezember.
  • Südsudan: Ein Unabhängigkeitsreferendum im Januar macht den Weg frei für eine Staatengründung. Der südsudanesische Rebellenführer und Politiker Salva Kiir (Mayardit) (* 1951) ist der erste Präsident des ölreichen neuen Staats. Die provisorische Hauptstadt Juba soll nach Ramciel verlegt werden. Das Land hat 8-12 Mio. Einwohner, von denen >70% der Erwachsenen Analphabeten sind, die Währung ist das Pfund. Die nilotischen Völker heißen Dinka, Nuer, Schilluk und Azande.
  • Kapverden: Ex-Präsident Pedro Pires (reg. 2001-2011) erhält den lukrativen Mo Ibrahim-Preis.[13]

2012

  • Burkina Faso: Parlamentswahlen
  • Senegal: Macky Sall (* 1961) schlägt Amtsinhaber Wade. Der Sänger Youssou N’Dour (* 1959) war nicht zugelassen worden.
  • Malawi: Joyce Banda (* 1950) wird bis 2014 Präsidentin.

2013

  • Fußball: Nigeria gewinnt die Fußball-Afrikameisterschaft 2013
  • Südsudan: Mit dem Sudan verbündete Nuer unter Riek Machar beginnen einen Bürgerkrieg gegen die Dinka.
  • Nigeria: Der Moslem Aliko Dangote (* 1957) überholt mit seinem Mischkonzern den Saudi-Äthiopier Mohammed Hussein Al Amoudi und gilt mit ca. 25 Mrd. als reichster Schwarzer der Welt.

2014

  • Madagaskar: Hery Rajaonarimampianina (* 1958) wird Präsident
  • Malawi: Peter Mutharika wird Nachfolger von Joyce Banda im Präsidentenamt.
  • Westafrika: Von Guinea ausgehend verbreitet sich das Ebolavirus über Westafrika
  • Zentralafrikanische Republik: Catherine Samba-Panza (* 1954) wird Interimspräsidentin

Quellen

Weblinks

timelines.ws
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