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Zeichen von Herbst: Unterschied zwischen den Versionen

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Aske, Kaori, Askes jüngere Schwester Emilia und die Band genießen eine Zeit lang die Annehmlichkeiten. Letztendlich überzeugt die Alternative nicht: Dem Leben im Palais fehlt es an Bedeutung. Iris, die Schwester des Maestros, bringt es auf den Punkt: "Es gibt immer ein Zuwenig und ein Zuviel, dazwischen gibt es nichts; das innige Leben ist ein Schwanken und Wogen." Ehe aber die Zeichen von Herbst die Seelen ganz und gar durchdrungen haben und man sich veranlasst gesehen hätte, Konsequenzen zu ziehen, führt ein Zwischenfall zum Abbruch des Projekts.
Aske, Kaori, Askes jüngere Schwester Emilia und die Band genießen eine Zeit lang die Annehmlichkeiten. Letztendlich überzeugt die Alternative nicht: Dem Leben im Palais fehlt es an Bedeutung. Iris, die Schwester des Maestros, bringt es auf den Punkt: "Es gibt immer ein Zuwenig und ein Zuviel, dazwischen gibt es nichts; das innige Leben ist ein Schwanken und Wogen." Ehe aber die Zeichen von Herbst die Seelen ganz und gar durchdrungen haben und man sich veranlasst gesehen hätte, Konsequenzen zu ziehen, führt ein Zwischenfall zum Abbruch des Projekts.


Im Nachklang der Ereignisse trennen sich die Wege. Während Kaori im Palais bleibt, der Chance nachtrauernd, sich in der Parallelwelt als anderer Mensch zu versuchen, kehren die Übrigen – mehr oder weniger – ins frühere Leben zurück. Was bleibt, sind die Erkenntnis, dass Iris im Recht gewesen war, und die Frage, wie es weitergehen, worin vielleicht nicht das perfekte, doch das schön menschliche Leben bestehen soll.
Im Nachklang der Ereignisse trennen sich die Wege. Während Kaori im Palais bleibt, der Chance nachtrauernd, sich in der Parallelwelt als anderer Mensch zu versuchen, kehren die Übrigen – mehr oder weniger – ins frühere Leben zurück. Was bleibt, sind die Erkenntnis, dass Iris im Recht gewesen war, und die Frage, wie es weitergehen, worin vielleicht nicht das perfekte, doch das schön menschliche Leben bestehen soll.


== Figuren ==
== Figuren ==
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''Zeichen von Herbst'' handelt von der Vergänglichkeit des Schönen und der Schönheit der Vergänglichkeit. Der Herbst zeigt sich einerseits als betrübliches Ende des Sommers, andererseits als dessen farbenfroher Ausklang. In jedem Ende liegt ein Neuanfang.
''Zeichen von Herbst'' handelt von der Vergänglichkeit des Schönen und der Schönheit der Vergänglichkeit. Der Herbst zeigt sich einerseits als betrübliches Ende des Sommers, andererseits als dessen farbenfroher Ausklang. In jedem Ende liegt ein Neuanfang.


Die dualistische Idee spiegelt sich in Struktur und Stil des Romans wider. Nichts ist schwarz oder weiß. Weder ist der erste Akt, das gewöhnliche Leben, völlig durchdrungen von Tristesse, noch das Leben im Palais von Glückseligkeit. Im Sprachstil ist das Thema – die komplementäre Natur von Gegensätzen – im Zusammenwirken von poetischer Umschreibung und zynischer Pointierung umgesetzt.
Die dualistische Idee spiegelt sich in Struktur und Stil des Romans wider. Nichts ist schwarz oder weiß. Weder ist der erste Akt, das gewöhnliche Leben, völlig durchdrungen von Tristesse, noch das Leben im Palais von Glückseligkeit. Im Sprachstil ist das Thema – die komplementäre Natur von Gegensätzen – im Zusammenwirken von poetischer Umschreibung und zynischer Pointierung umgesetzt.


Als Lehre beinhaltet der Roman, dass Genügsamkeit und Individualismus ein erfülltes Leben bedeuten, nicht die Isolation unter vermeintlichen Idealbedingungen. Man gibt dem natürlichen Lebensraum der Zivilisation – natürlicher kann der moderne Mensch, realistisch betrachtet, kaum leben – den Vorzug gegenüber dem künstlichen Lebensraum des Palais. Dass durch einen äußeren Impuls der Sinneswandel ausgelöst werden muss, offenbart das träge Wesen des Menschen, insbesondere des Künstlers, der das Unglück lieber hinnimmt, sich darin heldenhaft und inspiriert wähnt, als sich lösungsorientiert damit auseinanderzusetzen.
Als Lehre beinhaltet der Roman, dass Genügsamkeit und Individualismus ein erfülltes Leben bedeuten, nicht die Isolation unter vermeintlichen Idealbedingungen. Man gibt dem natürlichen Lebensraum der Zivilisation – natürlicher kann der moderne Mensch, realistisch betrachtet, kaum leben – den Vorzug gegenüber dem künstlichen Lebensraum des Palais. Dass durch einen äußeren Impuls der Sinneswandel ausgelöst werden muss, offenbart das träge Wesen des Menschen, insbesondere des Künstlers, der das Unglück lieber hinnimmt, sich darin heldenhaft und inspiriert wähnt, als sich lösungsorientiert damit auseinanderzusetzen.
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