Straßenzug Willy-Brandt-Straße/Ludwig-Erhard-Straße: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Bau der Straße wurde am 23. September 1953 am [[Hopfenmarkt]] begonnen. Ihm ging ein langer Konflikt voraus. Die Befürworter, u. a. Bausenator Paul Nevermann ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]), sahen in ihm angesichts der Kriegszerstörungen eine Chance zur vorausschauenden Stadtplanung mit Blick auf eine "autogerechte Stadt". Kritiker nannten ihn eine "Fehlplanung" und befürchteten durch die Breite der Verkehrsader eine faktische Abtrennung des südlichen Teils der Hamburger Innenstadt. Während der Planung kam es auch zu Planungsfehlern - Planungen für den Straßenbau und die umliegende Bebauung wurden getrennt, um Zeit zu sparen.<ref name="wams">[http://www.welt.de/print/wams/hamburg/article120256070/Schneise-im-Truemmerfeld.html Schneise im Trümmerfeld | Welt.de (WAMS 22. September 2013)]</ref> Für die Planung war im wesentlichen Gustav Oelsner (1879–1956), vormals Stadtbaurat in Altona und seit 1949 in Hamburg tätig, zuständig.<ref name="wams"/> Richtungsweisend war zuvor bereits Oberbaudirektor Otto Meyer-Ottens gewesen.<ref name="DAB"/> Oelsner konnte auf Planung der | Der Bau der Straße wurde am 23. September 1953 am [[Hopfenmarkt]] begonnen. Ihm ging ein langer Konflikt voraus. Die Befürworter, u. a. Bausenator Paul Nevermann ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]), sahen in ihm angesichts der Kriegszerstörungen eine Chance zur vorausschauenden Stadtplanung mit Blick auf eine "autogerechte Stadt". Kritiker nannten ihn eine "Fehlplanung" und befürchteten durch die Breite der Verkehrsader eine faktische Abtrennung des südlichen Teils der Hamburger Innenstadt. Während der Planung kam es auch zu Planungsfehlern - Planungen für den Straßenbau und die umliegende Bebauung wurden getrennt, um Zeit zu sparen.<ref name="wams">[http://www.welt.de/print/wams/hamburg/article120256070/Schneise-im-Truemmerfeld.html Schneise im Trümmerfeld | Welt.de (WAMS 22. September 2013)]</ref> Für die Planung war im wesentlichen Gustav Oelsner (1879–1956), vormals Stadtbaurat in Altona und seit 1949 in Hamburg tätig, zuständig.<ref name="wams"/> Richtungsweisend war zuvor bereits Oberbaudirektor Otto Meyer-Ottens (1897–1953) gewesen.<ref name="DAB"/> Oelsner konnte auf Planung der NS-Zeit zurückgreifen, u. a. von Konstanty Gutschow (1902–1978), einem Freund Albert Speers (1905–1981). Die Straße war hierbei als Parade-Allee für das NS-Regime konzipiert worden. Nun war das Hauptziel die "Entlastung der Innenstadt". Zeitgleich wurden sieben Stadtautobahnen für Hamburg geplant.<ref name="wams"/> Bereits in den 1910er-Jahren hatte es jedoch schon Überlegungen für eine Ost-West-Verbindung in Hamburg durch den Architekten Wilhelm Fränkl (1874–1915<ref>[https://deu.archinform.net/arch/216320.htm Internationale Architektur-DatenbankWilhelm Fränkel]</ref>) gegeben.<ref name="DAB">[http://dabonline.de/2009/07/01/ost-west-hin-und-her/ Ost-West-Hin-und-Her | DABonline.de]</ref> | ||
Beim Bau der 36 Meter breiten Straße bis 1962 mussten Fleete zugeschüttet und einige im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] noch stehengebliebene Häuserzeilen abgerissen werden. Erst später entstand ein oberirdisches Querungsbauwerk, die Cremon-Brücke, eine dreistrahlige Fußgängerbrücke mit Rolltreppen am Hopfenmarkt. Sie wurde in den 1980er-Jahren von der dort ansässigen Bundesbank gestiftet.<ref>[http://www.hafencitynews.de/?p=918 Die Cremon-Brücke – Problem oder unverzichtbar? | Hafencitynews.de]</ref> Auch in den folgenden Jahren wurde die Ost-West-Straße wegen der Lärmbelastung, dem zunehmenden Hafenverkehr - mangels der nicht verwirklichten Hafenquerspange - und der sonstigen geringen Attraktivität kritisiert. 1990 schlug die Hamburger [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] vor, die Straße ganz unter die Erde zu verlegen.<ref name="wams"/> | Beim Bau der 36 Meter breiten Straße bis 1962 mussten Fleete zugeschüttet und einige im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] noch stehengebliebene Häuserzeilen abgerissen werden. Erst später entstand ein oberirdisches Querungsbauwerk, die Cremon-Brücke, eine dreistrahlige Fußgängerbrücke mit Rolltreppen am Hopfenmarkt. Sie wurde in den 1980er-Jahren von der dort ansässigen Bundesbank gestiftet.<ref>[http://www.hafencitynews.de/?p=918 Die Cremon-Brücke – Problem oder unverzichtbar? | Hafencitynews.de]</ref> Auch in den folgenden Jahren wurde die Ost-West-Straße wegen der Lärmbelastung, dem zunehmenden Hafenverkehr - mangels der nicht verwirklichten Hafenquerspange - und der sonstigen geringen Attraktivität kritisiert. 1990 schlug die Hamburger [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] vor, die Straße ganz unter die Erde zu verlegen.<ref name="wams"/> | ||
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[[Kategorie:Hamburg-Altstadt]] | [[Kategorie:Hamburg-Altstadt]] | ||
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[[Kategorie:Straße in Europa]] | |||
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