Nicaragua: Unterschied zwischen den Versionen
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== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Am 15. September 1821 rief das Generalkapitanat Guatemala, zu dem Nicaragua gehörte, seine Unabhängigkeit von [[Spanien]] aus. 1823 wurden daraus die Vereinigten Provinzen Mittelamerikas, aus denen 1823 die Bundesrepublik von Zentralamerika hervorging, der neben Nicaragua [[Honduras]], [[Guatemala]], [[Costa Rica]] und [[El Salvador]] angehörten. Die Bundesrepublik von Zentralamerika bestand bis 1840. 1856 kam es zum Bürgerkrieg in Nicaragua und der [[Vereinigte Staaten|US-amerikanische]] Söldner William Walker (1824–1860) rief sich selber zum Präsidenten Nicaraguas aus. Erst 1857 wurde er von der vereinigten Armee zentralamerikanischer Staaten geschlagen und floh. Von 1876 bis 1878 kam es in der sogenannten Eisenstuck-Affäre zu diplomatisch-militärische Auseinandersetzung zwischen dem Deutschen Reich und der Republik Nicaragua. 1927 kam es erneut zu einem Bürgerkrieg zwischen der konservativen Regierung und den Liberalen in Nicaragua. [[Vereinigte Staaten|US]]-Marines stationierten sich in Nicaragua und bildeten eine nicaraguanische Nationalgarde aus. 1932/1933 zogen die USA ihre Truppen ab. Drei Jahre später putschte Anastasio Somoza García (1896–1956) gegen Juan Bautista Sacasa (1874–1946) und ließ sich zum Präsidenten wählen. Bis 1979 behielt die Familie Somoza den Oberbefehl über die Nationalgarde. Ausgelöst durch Korruption und staatlichen Machtmissbrauch des Diktators Anastasio Somoza Debayle (1925–1980) kam es 1977 zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die in einen landesweiten Bürgerkrieg mündeten. 1979 floh Somoza und die Guerilleros zogen in Managua ein, die Nicaraguanische Revolution hatte gesiegt. Daniel Ortega (* 1945) übernahm die Regierung und wurde später auch als Staatspräsident gewählt. Nach Wahlniederlagen 1990, 1996 und 2001 wurde er 2006 wiedergewählt und mehrfach im Amt bestätigt. Die Präsidentschaftswahl im November 2021 gewann erneut Daniel Ortega. Der autoritär regierende Präsident liess im Vorfeld sieben aussichtsreiche Oppositionskandidaten und ingesamt 40 oppositionelle - Politiker, Journalisten und Unternehmer - verhaften, so dass seine vierte Amtszeit in Folge schon vor der Wahl feststand. Unabhängige Wahlbeobachter gab es nicht.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/nicaragua-wahl-ortega-101.html Wahl in Nicaragua: Eine Wahl, die keine war | tagesschau.de, 08.11.2021]</ref> | Am 15. September 1821 rief das Generalkapitanat Guatemala, zu dem Nicaragua gehörte, seine Unabhängigkeit von [[Spanien]] aus. 1823 wurden daraus die Vereinigten Provinzen Mittelamerikas, aus denen 1823 die Bundesrepublik von Zentralamerika hervorging, der neben Nicaragua [[Honduras]], [[Guatemala]], [[Costa Rica]] und [[El Salvador]] angehörten. Die Bundesrepublik von Zentralamerika bestand bis 1840. 1856 kam es zum Bürgerkrieg in Nicaragua und der [[Vereinigte Staaten|US-amerikanische]] Söldner William Walker (1824–1860) rief sich selber zum Präsidenten Nicaraguas aus. Erst 1857 wurde er von der vereinigten Armee zentralamerikanischer Staaten geschlagen und floh. Von 1876 bis 1878 kam es in der sogenannten Eisenstuck-Affäre zu diplomatisch-militärische Auseinandersetzung zwischen dem Deutschen Reich und der Republik Nicaragua. 1927 kam es erneut zu einem Bürgerkrieg zwischen der konservativen Regierung und den Liberalen in Nicaragua. [[Vereinigte Staaten|US]]-Marines stationierten sich in Nicaragua und bildeten eine nicaraguanische Nationalgarde aus. 1932/1933 zogen die USA ihre Truppen ab. Drei Jahre später putschte Anastasio Somoza García (1896–1956) gegen Juan Bautista Sacasa (1874–1946) und ließ sich zum Präsidenten wählen. 1945 war Nicaragua eines der Gründungsmitglieder der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]]. | ||
Bis 1979 behielt die Familie Somoza den Oberbefehl über die Nationalgarde. Ausgelöst durch Korruption und staatlichen Machtmissbrauch des Diktators Anastasio Somoza Debayle (1925–1980) kam es 1977 zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die in einen landesweiten Bürgerkrieg mündeten. 1979 floh Somoza und die Guerilleros zogen in Managua ein, die Nicaraguanische Revolution hatte gesiegt. Daniel Ortega (* 1945) übernahm die Regierung und wurde später auch als Staatspräsident gewählt. Nach Wahlniederlagen 1990, 1996 und 2001 wurde er 2006 wiedergewählt und mehrfach im Amt bestätigt. Die Präsidentschaftswahl im November 2021 gewann erneut Daniel Ortega. Der autoritär regierende Präsident liess im Vorfeld sieben aussichtsreiche Oppositionskandidaten und ingesamt 40 oppositionelle - Politiker, Journalisten und Unternehmer - verhaften, so dass seine vierte Amtszeit in Folge schon vor der Wahl feststand. Unabhängige Wahlbeobachter gab es nicht.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/nicaragua-wahl-ortega-101.html Wahl in Nicaragua: Eine Wahl, die keine war | tagesschau.de, 08.11.2021]</ref> | |||
== Verwaltungsgliederung == | == Verwaltungsgliederung == | ||
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[[Kategorie:Sozialistischer Staat (Staat)]] | [[Kategorie:Sozialistischer Staat (Staat)]] | ||
[[Kategorie:Mitgliedstaat der Vereinten Nationen]] | [[Kategorie:Mitgliedstaat der Vereinten Nationen]] | ||
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[[Kategorie:Gegründet 1821]] | [[Kategorie:Gegründet 1821]] | ||
[[Kategorie:Küstenstaat]] | [[Kategorie:Küstenstaat]] |