Ägypten: Unterschied zwischen den Versionen

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Am 23. Juli 1952 kam es in Ägypten zu einem Militärputsch durch eine Gruppe bewaffneter Armeeoffiziere, die von Muhammad Nagib (1901–1984) und Gamal Abdel Nasser (1918–1970) geleitet wurden. Gamal Abdel Nasser verstaatlichte die mehrheitlich britisch-französische Sueskanal-Gesellschaft (Compagnie universelle du canal maritime de Suez), was im Herbst 1956 in der Sueskrise in einer militärischen Intervention einer Allianz aus Großbritannien, [[Frankreich]] und Israel in Ägypten gipfelte. Militärisch unterlag Ägypten, siegte jedoch in der arabischen Öffentlichkeit politisch. Von 1958 bis 1961 schlossen sich Ägypten und [[Syrien]] zur Vereinigten Arabischen Republik zusammen. aus der Syrien 1961 wieder austrat, Ägypten behielt den Namen Vereinigte Arabische Republik noch bis 1972 bei. Im Juni 1967 kämpfte Israel im Sechstagekrieg gegen Ägypten, Jordanien und Syrien. Israel eroberte den Gazastreifens und der Sinai-Halbinsel von Ägypten und machte weitere Eroberungen von Jordanien und Syrien. 1970 wurde Anwar as-Sadat (1918–1981) Nachfolger Nassers im Amt des Staatspräsidenten Ägyptens. Im Oktober 1973 kämpften Ägypten, Syrien und weitere arabische Staaten im Jom-Kippur-Krieg gegen Israel. Die Resolution 338 des UN-Sicherheitsrates beendete den Jom-Kippur-Krieg. Eine Auswirkung war 1973 die Ölkrise. 1979 kam es zu einem Friedensvertrag mit Israel, die sich daraufhin von der Sinai-Halbinsel zurückzogen. Damit isolierte sich Ägypten von der arabischen Welt. Am 6. Oktober 1981 wurde Sadat während einer Militärparade in Kairo Opfer eines Angriffs von vier Islamisten der Gruppe al-Dschihad. Sein Nachfolger im Amt des Staatspräsidenten wurde am 14. Oktober 1981 Husni Mubarak (* 1928).
Am 23. Juli 1952 kam es in Ägypten zu einem Militärputsch durch eine Gruppe bewaffneter Armeeoffiziere, die von Muhammad Nagib (1901–1984) und Gamal Abdel Nasser (1918–1970) geleitet wurden. Gamal Abdel Nasser verstaatlichte die mehrheitlich britisch-französische Sueskanal-Gesellschaft (Compagnie universelle du canal maritime de Suez), was im Herbst 1956 in der Sueskrise in einer militärischen Intervention einer Allianz aus Großbritannien, [[Frankreich]] und Israel in Ägypten gipfelte. Militärisch unterlag Ägypten, siegte jedoch in der arabischen Öffentlichkeit politisch. Von 1958 bis 1961 schlossen sich Ägypten und [[Syrien]] zur Vereinigten Arabischen Republik zusammen. aus der Syrien 1961 wieder austrat, Ägypten behielt den Namen Vereinigte Arabische Republik noch bis 1972 bei. Im Juni 1967 kämpfte Israel im Sechstagekrieg gegen Ägypten, Jordanien und Syrien. Israel eroberte den Gazastreifens und der Sinai-Halbinsel von Ägypten und machte weitere Eroberungen von Jordanien und Syrien. 1970 wurde Anwar as-Sadat (1918–1981) Nachfolger Nassers im Amt des Staatspräsidenten Ägyptens. Im Oktober 1973 kämpften Ägypten, Syrien und weitere arabische Staaten im Jom-Kippur-Krieg gegen Israel. Die Resolution 338 des UN-Sicherheitsrates beendete den Jom-Kippur-Krieg. Eine Auswirkung war 1973 die Ölkrise. 1979 kam es zu einem Friedensvertrag mit Israel, die sich daraufhin von der Sinai-Halbinsel zurückzogen. Damit isolierte sich Ägypten von der arabischen Welt. Am 6. Oktober 1981 wurde Sadat während einer Militärparade in Kairo Opfer eines Angriffs von vier Islamisten der Gruppe al-Dschihad. Sein Nachfolger im Amt des Staatspräsidenten wurde am 14. Oktober 1981 Husni Mubarak (* 1928).


Im Dezember 2010 begannen im sogenannten Arabischen Frühling eine Serie von Protesten, Aufständen und Revolutionen in der Arabischen Welt. 2011 erfasste der Arabische Frühling auch Ägypten. Im Zuge der Proteste trat Mubarak am 11. Februar 2011 vom Amt des Staatspräsidenten zurück. Ein Militärrat unter dem Vorsitz von Muhammad Hussein Tantawi (* 1935) übernahm die Exekutivgewalt. Im Juni 2012 wurde Mohammed Mursi (* 1951) bei den ersten freien Präsidentschaftswahlen Ägyptens zum Staatspräsidenten gewählt. Ab November 2012 kam es zu wiederkehrenden Protesten gegen den Staatspräsidenten Mohammed Mursi (* 1951). Im Jahr 2013 kam es dann zu einem Militärputsch unter Führung des Militärratschefs Abd al-Fattah as-Sisi (* 1954). Am 3. Juli 2013 setzte die Militärführung den amtierenden Staatspräsidenten ab, die Verfassung außer Kraft und übernahm die Macht. Am 8. Juni 2014 wurde Abd al-Fattah as-Sisi (* 1954) der Präsident Ägyptens. Am 19. September 2015 wurde Scherif Ismail (* 1955) der Premierminister von Ägypten.
Im Dezember 2010 begannen im sogenannten Arabischen Frühling eine Serie von Protesten, Aufständen und Revolutionen in der Arabischen Welt. 2011 erfasste der Arabische Frühling auch Ägypten. Im Zuge der Proteste trat Mubarak am 11. Februar 2011 vom Amt des Staatspräsidenten zurück. Ein Militärrat unter dem Vorsitz von Muhammad Hussein Tantawi (* 1935) übernahm die Exekutivgewalt. Im Juni 2012 wurde Mohammed Mursi (* 1951) bei den ersten freien Präsidentschaftswahlen Ägyptens zum Staatspräsidenten gewählt. Ab November 2012 kam es zu wiederkehrenden Protesten gegen den Staatspräsidenten Mohammed Mursi (* 1951). Im Jahr 2013 kam es dann zu einem Militärputsch unter Führung des Militärratschefs Abd al-Fattah as-Sisi (* 1954). Am 3. Juli 2013 setzte die Militärführung den amtierenden Staatspräsidenten ab, die Verfassung außer Kraft und übernahm die Macht. Am 8. Juni 2014 wurde Abd al-Fattah as-Sisi (* 1954) der Präsident Ägyptens. Am 19. September 2015 wurde Scherif Ismail (* 1955) der Premierminister von Ägypten. Bei der Präsidentenwahl Ende März 2018 wurde Abd al-Fattah as-Sisi wiedergewählt. Der einzige übriggebliebene Gegenkandidat Moussa Mostafa Moussa bekam knapp 3 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 41,5 Prozent.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/aegypten-wahl-113.html Präsidentenwahl in Ägypten: Al-Sisi bekommt 97 Prozent | tagesschau.de, 02.04.2018]</ref>


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*{{AuswAmt|Aegypten}}
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*[https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/eg.html Egypt in The World Factbook]
*{{HLS|3431|Marc Perrenoud / FSC}}
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*{{Iten-Online|afrika/aegypten/aegypten}}
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*{{Wikivoyage|Ägypten}}
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