Griechenland: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Unabhängigkeit bis zum Zweiten Weltkrieg ===
=== Unabhängigkeit bis zum Zweiten Weltkrieg ===
[[England]], [[Frankreich]] und [[Russland]] gewährte dem überschuldeten Griechenland Kredite unter der Bedingung, dass Griechenland eine Monarchie wird, um zu verhindern, dass sich vom befreiten Griechenland der Funke des Republikanismus in Europa verbreitet. So wurde 1832 Otto I. (1815-1867) erster König Griechenlands bis 1862. König Otto I. war der Sohn des Königs Ludwig I. von Bayern (1786-1868). Ottos Herrschaft endete 1862 durch einen unblutigen Aufstand. Sein Nachfolger wurde am 30. März 1863 Georg I. (1845-1913). Im Jahr 1864 schlossen sich die Ionischen Inseln Griechenland an. 1881 musste das osmanische Reich Thessalien an Griechenland abtreten. 1908 erklärte Kreta die Union mit Griechenland, was aber erst einige Jahre später anerkannt wurde. Durch die Balkankriege in den Jahren 1912 und 1913 gingen die meisten Inseln, Epirus und Makedonien an Griechenland. 1913 wurde Konstantin I. (1868-1923) bis 1917 König. Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] (1914-1918) blieb Griechenland zuerst neutral, trat aber 1917 in den Krieg ein. Von 1919 bis 1922 kämpfte das Königreich Griechenland im Griechisch-Türkischen Krieg gegen den anatolischen Teil des im Ersten Weltkrieg zerschlagenen Osmanischen Reiches. Der Krieg endete mit einer deutlichen Niederlage Griechenlands. Im Vertrag von Lausanne wurde 1923 ein Bevölkerungsaustausch vereinbart. Der Großteil der noch in der Türkei lebenden Griechen wurden nach Griechenland vertrieben, im Gegenzug mussten der Großteil der meist türkische Muslime Griechenland verlassen. Die Bevölkerung Athens vervielfachte sich dadurch in kurzer Zeit.
[[England]], [[Frankreich]] und [[Russland]] gewährten dem überschuldeten Griechenland Kredite unter der Bedingung, dass Griechenland eine Monarchie wird, um zu verhindern, dass sich vom befreiten Griechenland der Funke des Republikanismus in Europa verbreitet. So wurde 1832 Otto I. (1815-1867) erster König Griechenlands bis 1862. König Otto I. war der Sohn des Königs Ludwig I. von Bayern (1786-1868). Ottos Herrschaft endete 1862 durch einen unblutigen Aufstand. Sein Nachfolger wurde am 30. März 1863 Georg I. (1845-1913). Im Jahr 1864 schlossen sich die Ionischen Inseln Griechenland an. 1881 musste das osmanische Reich Thessalien an Griechenland abtreten. 1908 erklärte Kreta die Union mit Griechenland, was aber erst einige Jahre später anerkannt wurde. Durch die Balkankriege in den Jahren 1912 und 1913 gingen die meisten Inseln, Epirus und Makedonien an Griechenland. 1913 wurde Konstantin I. (1868-1923) bis 1917 König. Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] (1914-1918) blieb Griechenland zuerst neutral, trat aber 1917 in den Krieg ein. Von 1919 bis 1922 kämpfte das Königreich Griechenland im Griechisch-Türkischen Krieg gegen den anatolischen Teil des im Ersten Weltkrieg zerschlagenen Osmanischen Reiches. Der Krieg endete mit einer deutlichen Niederlage Griechenlands. Im Vertrag von Lausanne wurde 1923 ein Bevölkerungsaustausch vereinbart. Der Großteil der noch in der Türkei lebenden Griechen wurden nach Griechenland vertrieben, im Gegenzug mussten der Großteil der meist türkische Muslime Griechenland verlassen. Die Bevölkerung Athens vervielfachte sich dadurch in kurzer Zeit.


=== Zweiter Weltkrieg bis zur Gegenwart ===
=== Zweiter Weltkrieg bis zur Gegenwart ===
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Griechenland ist seit dem 1. Januar 1981 Mitglied der Europäischen Union. Seit dem 8. Februar 2005 ist Karolos Papoulias (* 1929) gewählter Präsident Griechenlands. Seit dem 20. Juni 2012 (* 1951) ist Andonis Samaras Ministerpräsident.
Griechenland ist seit dem 1. Januar 1981 Mitglied der Europäischen Union. Seit dem 8. Februar 2005 ist Karolos Papoulias (* 1929) gewählter Präsident Griechenlands. Seit dem 20. Juni 2012 (* 1951) ist Andonis Samaras Ministerpräsident.


Bei der 9. Präsidentschaftswahl in Griechenland im Dezember 2014 durfte Papoulias gemäß Verfassung nicht für eine dritte Amtszeit kandidieren. Der Kandidat Stavros Dimas (* 1941) erreichte nicht die erforderliche Mehrheit im Griechischen Parlament. Gemäß Verfassung wurde nun das Parlament aufgelöst und eine Parlamentswahl ausgeschrieben. Diese fand am 25. Januar 2015 statt. Stärkste Partei wurde die von Alexis Tsipras angeführte linksradikale Partei SYRIZA. Am 26. Januar einigte sich SYRIZA mit der rechtspopulistischen Partei der Unabhängigen Griechen auf die Bildung einer Koalition. Am selben Tag wurde Tsipras als neuer Ministerpräsident vereidigt.<ref>[http://www.welt.de/videos/article136796433/Alexis-Tsipras-legt-Amtseid-als-Premierminister-ab.html Alexis Tsipras legt Amtseid als Premierminister ab | Welt.de]</ref> Im neu gewählten Parlament wird es nun zu weiteren Wahlrunden für einen Präsidenten kommen.
Bei der 9. Präsidentschaftswahl in Griechenland im Dezember 2014 durfte Papoulias gemäß Verfassung nicht für eine dritte Amtszeit kandidieren. Der Kandidat Stavros Dimas (* 1941) erreichte nicht die erforderliche Mehrheit im Griechischen Parlament. Gemäß Verfassung wurde nun das Parlament aufgelöst und eine Parlamentswahl ausgeschrieben. Diese fand am 25. Januar 2015 statt. Stärkste Partei wurde die von Alexis Tsipras angeführte linkssozialistische Partei SYRIZA. Am 26. Januar einigte sich SYRIZA mit der rechtspopulistischen Partei der Unabhängigen Griechen auf die Bildung einer Koalition. Am selben Tag wurde Tsipras als neuer Ministerpräsident vereidigt.<ref>[http://www.welt.de/videos/article136796433/Alexis-Tsipras-legt-Amtseid-als-Premierminister-ab.html Alexis Tsipras legt Amtseid als Premierminister ab | Welt.de]</ref> Im neu gewählten Parlament wird es nun zu weiteren Wahlrunden für einen Präsidenten kommen.


== Literatur ==
== Literatur ==