Nuedexta: Unterschied zwischen den Versionen
→Der Wirkstoff
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Nuedexta wird bei Menschen mit Hirnschäden genutzt, um rein organisch bedingte Stimmungsschwankungen und ebenso rein organisch bedingte Verhaltensstörungen zu behandeln, die keine psychische Ursache haben. Für psychiatrische Krankheitsbilder besteht folglich keine Zulassung.<ref>[https://www.nuedextahcp.com/sites/default/files/content/Prescribing_Information.pdf Packungsbeilage (Vollversion) auf Englisch]</ref><ref>[https://www.als-charite.de/hintergruende-zum-medikament-nuedexta/ Erklärung der Wirkung von Nuedexta auf der Webseite der Charité Berlin auf Deutsch]</ref> | Nuedexta wird bei Menschen mit Hirnschäden genutzt, um rein organisch bedingte Stimmungsschwankungen und ebenso rein organisch bedingte Verhaltensstörungen zu behandeln, die keine psychische Ursache haben. Für psychiatrische Krankheitsbilder besteht folglich keine Zulassung.<ref>[https://www.nuedextahcp.com/sites/default/files/content/Prescribing_Information.pdf Packungsbeilage (Vollversion) auf Englisch]</ref><ref>[https://www.als-charite.de/hintergruende-zum-medikament-nuedexta/ Erklärung der Wirkung von Nuedexta auf der Webseite der Charité Berlin auf Deutsch]</ref> | ||
== | == Dextromethorphan == | ||
Dextromethorphan ist der alleinige Wirkstoff von Nuedexta. Es wurde in den 1950er Jahren entwickelt, und zwar mit der Absicht einen Ersatz für Codein zu erreichen, der praktisch nicht abhängig macht. Ebenso wie Codein sollte der neue Wirkstoff im Gehirn den Hustenreiz unterdrücken. Daher ist Dextromethorphan fälschlicherweise als “Hustenmittel” bekannt. Tatsächlich handelt es sich um ein höchst wirksames Psychotropikum, das unter anderem auch einen Hustenreiz zentral im Gehirn dämpfen kann. Im Grunde ist dies jedoch nur eine Nebenwirkung des Dextromethorphan, die allerdings als Hauptindikation zur Zulassung kam. In Nuedexta kommt Dextromethorphan somit mit sechzig Jahren Verspätung zu jener Anwendung, für die es die höchste Wirksamkeit zeigt.<ref>[http://www.ema.europa.eu/docs/de_DE/document_library/EPAR_-_Product_Information/human/002560/WC500145050.pdf Zulassungspapier der EMA]</ref> | Dextromethorphan (kurz: DXM) ist der alleinige Wirkstoff von Nuedexta. Er wirkt an den Sigmarezeptoren, den NMDA-Rezeptoren und weist Eigenschaften eines Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmers (SNRI) auf.<ref>[https://adisinsight.springer.com/drugs/800044221 Wirkmechanismen des DXM, Details im geschlossenen Bereich]</ref> Es wurde in den 1950er Jahren entwickelt, und zwar mit der Absicht einen Ersatz für Codein zu erreichen, der praktisch nicht abhängig macht. Ebenso wie Codein sollte der neue Wirkstoff im Gehirn den Hustenreiz unterdrücken. Daher ist Dextromethorphan fälschlicherweise als “Hustenmittel” bekannt. Tatsächlich handelt es sich um ein höchst wirksames Psychotropikum, das unter anderem auch einen Hustenreiz zentral im Gehirn dämpfen kann. Im Grunde ist dies jedoch nur eine Nebenwirkung des Dextromethorphan, die allerdings als Hauptindikation zur Zulassung kam. In Nuedexta kommt Dextromethorphan somit mit sechzig Jahren Verspätung zu jener Anwendung, für die es die höchste Wirksamkeit zeigt.<ref>[http://www.ema.europa.eu/docs/de_DE/document_library/EPAR_-_Product_Information/human/002560/WC500145050.pdf Zulassungspapier der EMA]</ref> | ||
== Der Booster (Hilfsstoff) == | == Der Booster (Hilfsstoff) == |