Zum Inhalt springen
Willkommen in der InkluPedia

Flottbeker Mühle: Unterschied zwischen den Versionen

K
+georef, link
(mühle neu)
 
K (+georef, link)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Geohack|53.571623_N|9.871045_E|DE-HH|landmark}}
[[File:Flottbeker Mühle.jpg|thumb|right|Flottbeker Mühle (1995 abgebrannt).]]
[[File:Flottbeker Mühle.jpg|thumb|right|Flottbeker Mühle (1995 abgebrannt).]]
Die '''Flottbeker Mühle''' war eine Windmühle aus dem Jahr 1887, die ursprünglich zu [[Hamburg-Groß Flottbek|Groß Flottbek]] gehörte, nach der neueren Gebietsaufteilung in [[Hamburg-Bahrenfeld|Bahrenfeld]] lag. Im Juni 1995 brannte sie ab.
Die '''Flottbeker Mühle''' war eine Windmühle aus dem Jahr 1887 an der [[Osdorfer Landstraße]] 20, die ursprünglich zu [[Hamburg-Groß Flottbek|Groß Flottbek]] gehörte, nach der neueren Gebietsaufteilung in [[Hamburg-Bahrenfeld|Bahrenfeld]] lag. Im Juni 1995 brannte sie ab.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die Mühle wurde im Jahr 1887 anstelle einer älteren Mühle, die abgebrannt war, errichtet. Ludolf Carsten Friedrich Möhring aus Dithmarschen kaufte die vorherige Mühle 1881 von Jan Cohrs alias "Eier-Cohrs", einem Hamburger Original vom Fischmarkt, der zu Geld gekommen war und die Mühle nur nebenbei betrieben hatte. 1887 kam es zum Brand und anschließenden zum Neubau der Mühle durch Friedrich Möhring.<ref>''Otto Möhrings Mühle mahlt immer noch mit frischem Wind'', Hamburger Abendblatt vom 5. Mai 1956, S.5</ref> Mindestens drei Generationen lang wurde sie von der Familie Möhring betrieben. Im Jahr 1967 war sie noch in Betrieb, stand unter Denkmalschutz und war im Rahmen eines "Mühlenrettungsprogramms" der Stadt saniert worden. Kurz zuvor war es - wie des Öfteren - zu Sturmschäden an der Windrose und den Flügeln gekommen.<ref>''Windmühlen mahlen noch in Hamburg'', Hamburger Abendblatt vom 15. Juli 1967, S. 43</ref> Seit etwa 1980 befand sich in der Mühle eine Diskothek, die auch den Namen Flottbeker Mühle trug. Die Disco richtete sich vor allem an ein etwas älteres Publikum und wurde auch als "Midlife-Disco" charakterisiert.<ref>''Büro- und Wohnanlage mit Niveau'', Hamburger Abendblatt vom 18. Juli 1998, S.38</ref>
Die Mühle wurde im Jahr 1887 anstelle einer älteren Mühle, die abgebrannt war, errichtet. Ludolf Carsten Friedrich Möhring aus Dithmarschen kaufte die vorherige Mühle 1881 von Jan Cohrs alias "Eier-Cohrs", einem Hamburger Original vom Fischmarkt, der zu Geld gekommen war und die Mühle nur nebenbei betrieben hatte. 1887 kam es zum Brand und anschließenden zum Neubau der Mühle durch Friedrich Möhring.<ref>''Otto Möhrings Mühle mahlt immer noch mit frischem Wind'', Hamburger Abendblatt vom 5. Mai 1956, S.5</ref> Mindestens drei Generationen lang wurde sie von der Familie Möhring betrieben. Im Jahr 1967 war sie noch in Betrieb, stand unter Denkmalschutz und war im Rahmen eines "Mühlenrettungsprogramms" der Stadt saniert worden. Kurz zuvor war es - wie des Öfteren - zu Sturmschäden an der Windrose und den Flügeln gekommen.<ref>''Windmühlen mahlen noch in Hamburg'', Hamburger Abendblatt vom 15. Juli 1967, S. 43</ref> Seit etwa 1980 befand sich in der Mühle eine Diskothek, die auch den Namen Flottbeker Mühle trug. Die Disco richtete sich vor allem an ein etwas älteres Publikum und wurde auch als "Midlife-Disco" charakterisiert.<ref>''Büro- und Wohnanlage mit Niveau'', Hamburger Abendblatt vom 18. Juli 1998, S.38</ref>


Im Jahr 1983 wurden sechs Gäste bei einem Säureanschlag über die Ventilatoranlage der Disco verletzt, ein Gast schwer.<ref>''Attentat auf die "Mühle": Disco-Chef gewarnt, aber...'', Hamburger Abendblatt vom 1. November 1983, S.4</ref> Ein 19-jähriger Auszubildender aus [[Hamburg-Osdorf|Osdorf]] gestand die Tat. Im Oktober 1987 wurde die Mühle erneut durch ein Feuer beschädigt: Die Flammen zerstörten große Teile des Daches, und die Disco wurde durch Löschwasser in Mitleidenschaft gezogen.<ref>''Flammen in der Flottbeker Mühle'', Hamburger Abendblatt vom 14. Oktober 1987, S.3</ref> In der Nacht vom 22. auf den 23. Juni 1995 wurde die Mühle dann Opfer einer Brandstiftung. Die Täter waren dort eingedrungen, es wurden Brandbeschleuniger und Einbruchsspuren gefunden. Ein Wiederaufbau war nicht mehr möglich. Ein Neubau von Wohnungen auf dem Gelände war zwar schon geplant gewesen, jedoch war eine Baugenehmigung für die Wohngebäude um die historische Mühle herum schon erteilt gewesen und nach dieser Planung wäre in der alten Mühle ein Kunsthandwerksbetrieb eingerichtet worden. Einige Wochen zuvor war bereits ein kleinerer Brand an der Außenwand des Gebäudes entdeckt und gelöscht worden.<ref>''Brandstiftung. Flottbeker Mühle völlig ausgebrannt'', Hamburger Abendblatt vom 24. Juni 1995</ref> Das historische Wohn- und Speichergebäude an der Osdorfer Landstraße blieb erhalten und wurde saniert. Das restliche Gelände wurde mit Wohnhäusern bebaut.
Im Jahr 1983 wurden sechs Gäste bei einem Säureanschlag über die Ventilatoranlage der Disco verletzt, ein Gast schwer.<ref>''Attentat auf die "Mühle": Disco-Chef gewarnt, aber...'', Hamburger Abendblatt vom 1. November 1983, S.4</ref> Ein 19-jähriger Auszubildender aus [[Hamburg-Osdorf|Osdorf]] gestand die Tat. Im Oktober 1987 wurde die Mühle erneut durch ein Feuer beschädigt: Die Flammen zerstörten große Teile des Daches, und die Disco wurde durch Löschwasser in Mitleidenschaft gezogen.<ref>''Flammen in der Flottbeker Mühle'', Hamburger Abendblatt vom 14. Oktober 1987, S.3</ref> In der Nacht vom 22. auf den 23. Juni 1995 wurde die Mühle dann Opfer einer Brandstiftung. Die Täter waren dort eingedrungen, es wurden Brandbeschleuniger und Einbruchsspuren gefunden. Ein Wiederaufbau war nicht mehr möglich. Ein Neubau von Wohnungen auf dem Gelände war zwar schon geplant gewesen, jedoch war eine Baugenehmigung für die Wohngebäude um die historische Mühle herum schon erteilt gewesen, und nach dieser Planung wäre in der alten Mühle ein Kunsthandwerksbetrieb eingerichtet worden. Einige Wochen zuvor war bereits ein kleinerer Brand an der Außenwand des Gebäudes entdeckt und gelöscht worden.<ref>''Brandstiftung. Flottbeker Mühle völlig ausgebrannt'', Hamburger Abendblatt vom 24. Juni 1995</ref> Das historische Wohn- und Speichergebäude an der Osdorfer Landstraße blieb erhalten und wurde saniert. Das restliche Gelände wurde mit Wohnhäusern bebaut.


== Quellen ==
== Quellen ==
2.832

Bearbeitungen