Iran: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Jahr 1945 war Iran eines der 51 Gründungsmitglieder der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]]. Seit der Islamischen Revolution im Jahr 1979 ist der Iran ein Gottesstaat, der sich als islamische Republik bezeichnet. Von September 1980 bis August 1988 befand sich Iran im Ersten Golfkrieg zwischen dem Irak und dem Iran. Dieser endete nach hohen Verlusten auf beiden Seiten ohne Sieger durch einen Waffenstillstand. Von 1997 bis August 2005 war Mohammad Chātami (* 1943) der 5. Staatspräsident des Iran. Er durfte für eine dritte Amtszeit nicht erneut kandidieren. Sein Nachfolger wurde von August 2005 bis August 2013 Mahmud Ahmadinedschad (* 1956). Ali Chamene’i (* 1939) wurde 1989 der politische und religiöse Führer des schiitischen Iran. Hassan Rohani (* 1948) wurde am 3. August 2013 der Präsident der Islamischen Republik Iran. Nach 13 Jahren Verhandlungen wurde im Juli 2015 in [[Wien]] ein Atomabkommen von fünf UNO-Vetomächten sowie [[Deutschland]] mit dem Iran abgeschlossen. Für den Iran bedeutete das Abkommen das Ende einer jahrzehntelangen außenpolitischen Isolation nach der Machtübernahme der Ayatollahs im Jahr 1979.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/iran-was-der-atom-deal-wirklich-bedeutet-a-1043596.html Iran: Was der Atom-Deal wirklich bedeutet - SPIEGEL ONLINE, 14.07.2015]</ref><ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/iran-atomabkommen-101.html Einigung mit dem Iran: Was im Abkommen steht | tagesschau.de, 14.07.2015]</ref> Bei der Präsidentschaftswahl am 19. Mai 2017 konnte sich der amtierende Staatspräsident Hassan Rohani mit rund 57 % der Stimmen gegenüber dem erzkonservativen Juristen und Kleriker Ebrahim Raisi (* 1960) mit rund 38 % durchsetzen. Die Wahlbeteiligung lag bei 73 Prozent. Wegen des großen Andrangs hatte das Innenministerium die Abstimmung um mehrere Stunden verlängert.<ref>[https://www.welt.de/politik/ausland/article164760464/Praesident-Hassan-Ruhani-gewinnt-Wahl-im-Iran.html Präsident Hassan Ruhani gewinnt Wahl im Iran - WELT]</ref>
Im Jahr 1945 war Iran eines der 51 Gründungsmitglieder der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]]. Seit der Islamischen Revolution im Jahr 1979 ist der Iran ein Gottesstaat, der sich als islamische Republik bezeichnet. Von September 1980 bis August 1988 befand sich Iran im Ersten Golfkrieg zwischen dem Irak und dem Iran. Dieser endete nach hohen Verlusten auf beiden Seiten ohne Sieger durch einen Waffenstillstand. Von 1997 bis August 2005 war Mohammad Chātami (* 1943) der 5. Staatspräsident des Iran. Er durfte für eine dritte Amtszeit nicht erneut kandidieren. Sein Nachfolger wurde von August 2005 bis August 2013 Mahmud Ahmadinedschad (* 1956). Ali Chamene’i (* 1939) wurde 1989 der politische und religiöse Führer des schiitischen Iran. Hassan Rohani (* 1948) wurde am 3. August 2013 der Präsident der Islamischen Republik Iran. Nach 13 Jahren Verhandlungen wurde im Juli 2015 in [[Wien]] ein Atomabkommen von fünf UNO-Vetomächten sowie [[Deutschland]] mit dem Iran abgeschlossen. Für den Iran bedeutete das Abkommen das Ende einer jahrzehntelangen außenpolitischen Isolation nach der Machtübernahme der Ayatollahs im Jahr 1979.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/iran-was-der-atom-deal-wirklich-bedeutet-a-1043596.html Iran: Was der Atom-Deal wirklich bedeutet - SPIEGEL ONLINE, 14.07.2015]</ref><ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/iran-atomabkommen-101.html Einigung mit dem Iran: Was im Abkommen steht | tagesschau.de, 14.07.2015]</ref> Bei der Präsidentschaftswahl am 19. Mai 2017 konnte sich der amtierende Staatspräsident Hassan Rohani mit rund 57 % der Stimmen gegenüber dem erzkonservativen Juristen und Kleriker Ebrahim Raisi (* 1960) mit rund 38 % durchsetzen. Die Wahlbeteiligung lag bei 73 Prozent. Wegen des großen Andrangs hatte das Innenministerium die Abstimmung um mehrere Stunden verlängert.<ref>[https://www.welt.de/politik/ausland/article164760464/Praesident-Hassan-Ruhani-gewinnt-Wahl-im-Iran.html Präsident Hassan Ruhani gewinnt Wahl im Iran - WELT]</ref>


Die Präsidentenwahl am 18. Juni 2021 gewann Ebrahim Raisi. Der Wächterrat schloss zuvor alle moderaten Kandidaten aus, der moderate Hassan Rohani durfte nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. Die Wahlbeteiligung lag offiziell bei nur 48,8 Prozent.<ref>[https://www.fr.de/politik/iran-wahl-praesident-praesidentschaftswahl-ergebnis-ebrahim-raisi-teheran-90809080.html Frankfurter Rundschau | Iran: Ebrahim Raisi wird neuer Präsident – Exil-Opposition bestreitet Wahlsieg | Politik, 19.06.2021]</ref> Zusätzlich wurden eine Menge Stimmzettel von Wählern aus Protest ungültig gemacht.<ref>[https://www.sueddeutsche.de/politik/iran-wahl-raisi-rohani-1.5327021 Hardliner Raisi wird neuer Präsident in Iran - Politik - SZ.de, 19. Juni 2021]</ref><ref>[https://www.dw.com/de/w%C3%A4chterrat-im-iran-schlie%C3%9Ft-moderate-kandidaten-aus/a-57657406 Wächterrat im Iran schließt moderate Kandidaten aus | Aktuell Nahost | DW | 25.05.2021]</ref> Raisi steht wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen auf der Sanktionsliste der [[Europäische Union|Europäischen Union]]<ref>[https://iranintl.com/en/iran/ebrahim-raeesi-was-officially-appointed-chief-iran%E2%80%99s-judiciary Ebrahim Raeesi Was Officially Appointed as the Chief of Iran’s Judiciary | Iran International, 07 Mar 2019]</ref> und des Außenministeriums der [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]].<ref>[https://www.aljazeera.com/economy/2019/11/5/us-puts-new-sanctions-on-iranian-supreme-leaders-inner-circle US puts new sanctions on Iranian supreme leader’s inner circle | Business and Economy | Al Jazeera, 5 Nov 2019]</ref> Am 3. August 2021 wurde Ebrahim Raisi in das Amt des Präsidenten des Iran eingeführt.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/asien/raisi-iran-amtseinfuehrung-101.html Amtseinführung im Iran: Neuer Präsident, alte Probleme | tagesschau.de, 05.08.2021]</ref> Im März 2023 kündigten der Iran und [[Saudi-Arabien]] nach jahrelangem Spannungen an, die diplomatischen Beziehungen wieder aufnehmen zu wollen. Eine entsprechende Vereinbarung wurde in [[Volksrepublik China|China]] unterzeichnet.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/saudi-arabien-iran-117.html Saudi-Arabien und Iran: Zurück zur Diplomatie | tagesschau.de, 10.03.2023]</ref>
Die Präsidentenwahl am 18. Juni 2021 gewann Ebrahim Raisi. Der Wächterrat schloss zuvor alle moderaten Kandidaten aus, der moderate Hassan Rohani durfte nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. Die Wahlbeteiligung lag offiziell bei nur 48,8 Prozent.<ref>[https://www.fr.de/politik/iran-wahl-praesident-praesidentschaftswahl-ergebnis-ebrahim-raisi-teheran-90809080.html Frankfurter Rundschau | Iran: Ebrahim Raisi wird neuer Präsident – Exil-Opposition bestreitet Wahlsieg | Politik, 19.06.2021]</ref> Zusätzlich wurden eine Menge Stimmzettel von Wählern aus Protest ungültig gemacht.<ref>[https://www.sueddeutsche.de/politik/iran-wahl-raisi-rohani-1.5327021 Hardliner Raisi wird neuer Präsident in Iran - Politik - SZ.de, 19. Juni 2021]</ref><ref>[https://www.dw.com/de/w%C3%A4chterrat-im-iran-schlie%C3%9Ft-moderate-kandidaten-aus/a-57657406 Wächterrat im Iran schließt moderate Kandidaten aus | Aktuell Nahost | DW | 25.05.2021]</ref> Raisi steht wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen auf der Sanktionsliste der [[Europäische Union|Europäischen Union]]<ref>[https://iranintl.com/en/iran/ebrahim-raeesi-was-officially-appointed-chief-iran%E2%80%99s-judiciary Ebrahim Raeesi Was Officially Appointed as the Chief of Iran’s Judiciary | Iran International, 07 Mar 2019]</ref> und des Außenministeriums der [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]].<ref>[https://www.aljazeera.com/economy/2019/11/5/us-puts-new-sanctions-on-iranian-supreme-leaders-inner-circle US puts new sanctions on Iranian supreme leader’s inner circle | Business and Economy | Al Jazeera, 5 Nov 2019]</ref> Am 3. August 2021 wurde Ebrahim Raisi in das Amt des Präsidenten des Iran eingeführt.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/asien/raisi-iran-amtseinfuehrung-101.html Amtseinführung im Iran: Neuer Präsident, alte Probleme | tagesschau.de, 05.08.2021]</ref> Im März 2023 kündigten der Iran und [[Saudi-Arabien]] nach jahrelangem Spannungen an, die diplomatischen Beziehungen wieder aufnehmen zu wollen. Eine entsprechende Vereinbarung wurde in [[Volksrepublik China|China]] unterzeichnet.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/saudi-arabien-iran-117.html Saudi-Arabien und Iran: Zurück zur Diplomatie | tagesschau.de, 10.03.2023]</ref> Bei einem Hubschrauberabsturz kamen am 19. Mai 2024 Irans Präsident Ebrahim Raisi sowie Außenminister Hussein Amirabdollahian ums Leben. Religionsführer Ali Chamenei übertrug die Amtsgeschäfte an Raisis ersten Vize Mohammed Mochber und beauftragte ihn, gemeinsam mit der Spitze der Justiz und des Parlaments, innerhalb von 50 Tagen Neuwahlen zu organisieren.<ref>[https://www.tagesschau.de/eilmeldung/iran-raisi-tot-100.html Nach Hubschrauberabsturz: Irans Staatspräsident Raisi ist tot | tagesschau.de, 20.05.2024]</ref>


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