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=== Westfeldzug, Mai/Juni 1940 ===
=== Westfeldzug, Mai/Juni 1940 ===
Noch während der Kämpfe in Norwegen begann am 10. Mai 1940 die Offensive nach Westen mit dem Überfall des Deutschen Reiches auf die [[Niederlande]], [[Belgien]] und [[Luxemburg]] („Fall Gelb“). Luxemburg kapitulierte kampflos am selben Tag, die Niederlande nach einigem Widerstand am 14. Mai 1940, Belgien am 28. Mai 1940. In einer Art „Sichelschnitt“ drangen deutsche Panzerverbände anschließend binnen weniger Tage durch die Ardennen bis zur Kanalküste vor und kreisten damit die teilweise nach Belgien vorgerückten britisch-französischen Truppen ein. Das Gros des britischen Expeditionskorps und Teile der französischen Armee konnten jedoch während der Schlacht von Dünkirchen am Ärmelkanal (26. Mai bis 5. Juni 1940) nach Großbritannien evakuiert werden. Die „Operation Dynamo“ genannte Evakuierungsaktion der britischen Admiralität war die bis dahin größten Rettungsaktion der Weltgeschichte. Als die Wehrmacht am 4. Juni 1940 Dünkirchen einnahm, waren fast alle Eingeschlossenen auf die britische Insel evakuiert worden. Dort bildeten sie den Grundstock der britischen Heimatarmee bzw. einer französischen Exil-Armee. Am 10. Juni 1940 trat das Königreich Italien als Verbündeter des Deutschen Reiches in den Krieg ein. Am 14. Juni besetzte das Deutsche Reich kampflos die französische Hauptstadt [[Paris]]. Der neue französische Ministerpräsident, Marschall Philippe Pétain (1856–1951), suchte sofort um Waffenstillstand nach. Im Waffenstillstandsvertrag von Compiègne wurde am 22. Juni 1940 der Waffenstillstand zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich geschlossen. Der eroberte Teil Frankreichs wurde weitgehend vom Deutschen Reich besetzt, das restliche Frankreich wurde unter Auflagen dem autoritären Regime von Pétain überlassen. Dieser liess sich im Kurort Vichy in der Auvergne in Zentralfrankreich nieder, wo er das Vichy-Regime führte, welches die Dritte Französische Republik ablöste. Im deutschen Interesse sollte das Vichy-Regime auch die Kontrolle über das französische Kolonialreich behalten. In London bildete sich in der frei-französischen Exil-Regierung unter General Charles de Gaulle (1890–1970) dagegen Widerstand.<ref name="bpbkrieg"/>
Noch während der Kämpfe in Norwegen begann am 10. Mai 1940 die Offensive nach Westen mit dem Überfall des Deutschen Reiches auf die [[Niederlande]], [[Belgien]] und [[Luxemburg]] („Fall Gelb“). Luxemburg kapitulierte kampflos am selben Tag, die Niederlande nach einigem Widerstand am 14. Mai 1940, Belgien am 28. Mai 1940. In einer Art „Sichelschnitt“ drangen deutsche Panzerverbände anschließend binnen weniger Tage durch die Ardennen bis zur Kanalküste vor und kreisten damit die teilweise nach Belgien vorgerückten britisch-französischen Truppen ein. Das Gros des britischen Expeditionskorps und Teile der französischen Armee konnten jedoch während der Schlacht von Dünkirchen am Ärmelkanal (26. Mai bis 5. Juni 1940) nach Großbritannien evakuiert werden. Die „Operation Dynamo“ genannte Evakuierungsaktion der britischen Admiralität war die bis dahin größten Rettungsaktion der Weltgeschichte. Als die Wehrmacht am 4. Juni 1940 Dünkirchen einnahm, waren fast alle Eingeschlossenen auf die britische Insel evakuiert worden. Dort bildeten sie den Grundstock der britischen Heimatarmee bzw. einer französischen Exil-Armee. Am 10. Juni 1940 trat das Königreich Italien als Verbündeter des Deutschen Reiches in den Krieg ein. Am 14. Juni besetzte das Deutsche Reich kampflos die französische Hauptstadt [[Paris]]. Der neue französische Ministerpräsident, Marschall Philippe Pétain (1856–1951), suchte sofort um Waffenstillstand nach. Im Waffenstillstandsvertrag von Compiègne wurde am 22. Juni 1940 der Waffenstillstand zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich geschlossen. Der eroberte Teil Frankreichs wurde weitgehend vom Deutschen Reich besetzt, das restliche Frankreich wurde unter Auflagen dem autoritären Regime von Pétain überlassen. Dieser ließ sich im Kurort Vichy in der Auvergne in Zentralfrankreich nieder, wo er das Vichy-Regime führte, welches die Dritte Französische Republik ablöste. Im deutschen Interesse sollte das Vichy-Regime auch die Kontrolle über das französische Kolonialreich behalten. In London bildete sich in der frei-französischen Exil-Regierung unter General Charles de Gaulle (1890–1970) dagegen Widerstand.<ref name="bpbkrieg"/>


=== Luftschlacht um England, 1940/1941 ===
=== Luftschlacht um England, 1940/1941 ===
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=== Kriegsende 1945 ===
=== Kriegsende 1945 ===
Nach der „Operation Overlord“ genannten Landung der Westalliierten in der Normandie ab Juni 1944 marschierten die Alliierten vor. Anfang September 1944 war Frankreich bereits vollständig befreit. Wenig später stieß ein amerikanischer Spähtrupp bei Trier erstmals auf Reichsgebiet vor. Nachdem die deutsche Offensive in den Ardennen im Winter 1944/45 scheiterte, besetzten alliierte Truppen große Gebiete des Deutschen Reiches im Westen. Im Osten erreichte im Januar 1945 die Rote Armee die Flüsse Oder und Neiße. Nur drei Monate später verlief die Ostfront bereits entlang der Außenbezirke von [[Berlin]].<ref name="lemo"/> Am 12. April 1945 verstarb US-Präsident Franklin D. Roosevelt (1882–1945). Hitler hoffte kurzzeitig auf einen Zerfall der Anti-Hitler-Koalition und drängte am 16. April 1945 die Soldaten der Wehrmacht mit der Drohung sowjetischer Gräueltaten noch einmal zum bedingungslosen Weiterkämpfen. Am 20. April 1945 empfing er zu seinem Geburtstag im Führerbunker letztmalig Gäste. Am 29. April 1945 heiratete er Eva Braun (1912–1945). Am 30. April 1945 vergiftete sie sich selbst und Hitler erschoss sich.
Nach der „Operation Overlord“ genannten Landung der Westalliierten in der Normandie ab Juni 1944 marschierten die Alliierten vor. Anfang September 1944 war Frankreich bereits vollständig befreit. Wenig später stieß ein amerikanischer Spähtrupp bei [[Trier]] erstmals auf Reichsgebiet vor. Nachdem die deutsche Offensive in den Ardennen im Winter 1944/45 scheiterte, besetzten alliierte Truppen große Gebiete des Deutschen Reiches im Westen. Im Osten erreichte im Januar 1945 die Rote Armee die Flüsse Oder und Neiße. Nur drei Monate später verlief die Ostfront bereits entlang der Außenbezirke von [[Berlin]].<ref name="lemo"/> Am 12. April 1945 verstarb US-Präsident Franklin D. Roosevelt (1882–1945). Hitler hoffte kurzzeitig auf einen Zerfall der Anti-Hitler-Koalition und drängte am 16. April 1945 die Soldaten der Wehrmacht mit der Drohung sowjetischer Gräueltaten noch einmal zum bedingungslosen Weiterkämpfen. Am 20. April 1945 empfing er zu seinem Geburtstag im Führerbunker letztmalig Gäste. Am 29. April 1945 heiratete er Eva Braun (1912–1945). Am 30. April 1945 vergiftete sie sich selbst und Hitler erschoss sich.


Am 8. Mai 1945 kapitulierte die Wehrmacht bedingungslos, womit der Zweite Weltkrieg in Europa und die zwölfjährige NS-Herrschaft endete. Er forderte auf dem Kriegsfeld und im Holocaust weltweit über 50 Millionen bis rund 60 Millionen Menschenleben. Viele NS-Funktionäre wählten in den letzten Kriegstagen den Freitod aus Angst vor harten Strafen für begangene Verbrechen in Europa.<ref name="lemo"/><ref>[http://www.politische-bildung.de/kriegs_ende_zweiter_weltkrieg.html Kriegsende 2. Weltkrieg - 8. Mai 1945 - Tag der Befreiung| politische-bildung.de]</ref>
Am 8. Mai 1945 kapitulierte die Wehrmacht bedingungslos, womit der Zweite Weltkrieg in Europa und die zwölfjährige NS-Herrschaft endete. Er forderte auf dem Kriegsfeld und im Holocaust weltweit über 50 Millionen bis rund 60 Millionen Menschenleben. Viele NS-Funktionäre wählten in den letzten Kriegstagen den Freitod aus Angst vor harten Strafen für begangene Verbrechen in Europa.<ref name="lemo"/><ref>[http://www.politische-bildung.de/kriegs_ende_zweiter_weltkrieg.html Kriegsende 2. Weltkrieg - 8. Mai 1945 - Tag der Befreiung| politische-bildung.de]</ref>