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Sudan: Unterschied zwischen den Versionen

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  |WÄHRUNG          = 1 Sudanesisches Pfund (SDG) = 100 Piaster
  |WÄHRUNG          = 1 Sudanesisches Pfund (SDG)<br />= 100 Piaster
  |UNABHÄNGIGKEIT  = 1. Januar 1956 (ehemals britisch-ägyptisches Kondominium)
  |UNABHÄNGIGKEIT  = 1. Januar 1956 (ehemals britisch-ägyptisches Kondominium)
  |NATIONALHYMNE    = ''Nahnu dschund Allah dschund al-watan'' („Wir sind die Soldaten Gottes und der Heimat“)<br />[[File:Sudanese_national_anthem,_performed_by_the_U.S._Navy_Band_(instrumental).oga|noicon|120px]]
  |NATIONALHYMNE    = ''Nahnu dschund Allah dschund al-watan'' („Wir sind die Soldaten Gottes und der Heimat“)<br />[[File:Sudanese_national_anthem,_performed_by_the_U.S._Navy_Band_(instrumental).oga|noicon|120px]]
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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die Geschichte des Sudan reicht bis in die Pharaonenzeit zurück. Als Folge der Auflösung des Neuen Reiches vom 12. Jahrhundert v. Chr. an entstand in Nubien im 9. Jahrhundert v. Chr. das Reich von Kusch im Norden des heutigen Sudan. „Kasch“ ist das ägyptische Wort für Nubien. Das Reich von Kusch bestand bis ins 4. Jahrhundert n. Chr. Etwa zeitgleich mit der Christianisierung der Region bildeten sich bis zum 6. Jahrhundert n. Chr. die nubischen Königreiche Nobatia, Makuria und Alodia heraus.<ref>[https://smaek.de/wp-content/uploads/2020/10/Naga-Lehrerhandreichung-Nubien_und_Sudan_Stand-20201019.pdf Staatliches Museum Ägyptischer Kunst | Lehrerhandreichung: Nubien und Sudan] (PDF)</ref> 651 schloss das inzwischen von muslimischen Arabern beherrschte Ägypten mit Nubien einen Friedensvertrag,<ref>[https://web.archive.org/web/20190109170727/https://bazhum.muzhp.pl/media/files/The_Journal_of_Juristic_Papyrology/The_Journal_of_Juristic_Papyrology-r1997-t27/The_Journal_of_Juristic_Papyrology-r1997-t27-s43-54/The_Journal_of_Juristic_Papyrology-r1997-t27-s43-54.pdf der dritte Adam über P. Haun. II 26 - The Journal of Juristic Papyrology 26, 43-54, 1997] (PDF) @ [[Wayback Machine]]</ref> der relativ stabile Beziehungen bis zum 14. Jahrhundert zur Folge hatte. Im Zentralsudan entstanden die Sultanate Darfur und Sannar, die bis ins 18. Jahrhundert Bestand hatten.<ref>[https://www.sozialismus.info/2011/07/14192/ Der Kampf um die Befreiung Arabiens – sozialismus.info, 3. Juli 2011]</ref> Nach der Christianisierung und der Entstehung christlicher Königreiche wurde der Sudan – mit Ausnahme des Südens – zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert islamisiert. Im frühen 19. Jahrhundert begann Ägypten, den Sudan zu erobern. Gegen die ägyptische Besetzung fand von 1881 bis 1899 der Mahdi-Aufstand statt. Der Aufstand gilt als der erste erfolgreiche Aufstand eines afrikanischen Landes gegen den Kolonialismus und führte Ende des 19. Jahrhunderts zur Bildung des Kalifats von Omdurman. Das Kalifat wurde jedoch am 2. September 1898 durch eine anglo-ägyptische Streitmacht in der Schlacht von Omdurman zerstört. Nach der Rückeroberung des Sudan wurde 1899 ein britisch-ägyptisches Kondominium errichtet. Faktisch blieb der Sudan bis 1953 eine britische Kolonie. 1952 wurde König Faruq (1920–1965) gestürzt, damit war der Weg in die Unabhängigkeit des Sudans frei. Am 1. Januar 1956 wurde nach einer Volksabstimmung die Republik Sudan ausgerufen.<ref>[http://visitsudan.de/entdecken/kultur/geschichte/ Kultur & Geschichte – Sudan]</ref>
Die Geschichte des Sudan reicht bis in die Pharaonenzeit zurück. Als Folge der Auflösung des Neuen Reiches vom 12. Jahrhundert v. Chr. an entstand in Nubien im 9. Jahrhundert v. Chr. das Reich von Kusch im Norden des heutigen Sudan. „Kasch“ ist das ägyptische Wort für Nubien. Das Reich von Kusch bestand bis ins 4. Jahrhundert n. Chr. Etwa zeitgleich mit der Christianisierung der Region bildeten sich bis zum 6. Jahrhundert n. Chr. die nubischen Königreiche Nobatia, Makuria und Alodia heraus.<ref>[https://smaek.de/wp-content/uploads/2020/10/Naga-Lehrerhandreichung-Nubien_und_Sudan_Stand-20201019.pdf Staatliches Museum Ägyptischer Kunst | Lehrerhandreichung: Nubien und Sudan] (PDF)</ref> 651 schloss das inzwischen von muslimischen Arabern beherrschte Ägypten mit Nubien einen Friedensvertrag,<ref>[https://web.archive.org/web/20190109170727/https://bazhum.muzhp.pl/media/files/The_Journal_of_Juristic_Papyrology/The_Journal_of_Juristic_Papyrology-r1997-t27/The_Journal_of_Juristic_Papyrology-r1997-t27-s43-54/The_Journal_of_Juristic_Papyrology-r1997-t27-s43-54.pdf der dritte Adam über P. Haun. II 26 - The Journal of Juristic Papyrology 26, 43-54, 1997] (PDF) @ [[Wayback Machine]]</ref> der relativ stabile Beziehungen bis zum 14. Jahrhundert zur Folge hatte. Im Zentralsudan entstanden die Sultanate Darfur und Sannar, die bis ins 18. Jahrhundert Bestand hatten.<ref>[https://www.sozialismus.info/2011/07/14192/ Der Kampf um die Befreiung Arabiens – sozialismus.info, 3. Juli 2011]</ref> Nach der Christianisierung und der Entstehung christlicher Königreiche wurde der Sudan – mit Ausnahme des Südens – zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert islamisiert. Im frühen 19. Jahrhundert begann Ägypten, den Sudan zu erobern. Gegen die ägyptische Besetzung fand von 1881 bis 1899 der Mahdi-Aufstand statt. Der Aufstand gilt als der erste erfolgreiche Aufstand eines afrikanischen Landes gegen den Kolonialismus und führte Ende des 19. Jahrhunderts zur Bildung des Kalifats von Omdurman. Das Kalifat wurde jedoch am 2. September 1898 durch eine anglo-ägyptische Streitmacht in der Schlacht von Omdurman zerstört. Nach der Rückeroberung des Sudan wurde 1899 ein britisch-ägyptisches Kondominium errichtet. Faktisch blieb der Sudan bis 1953 eine britische Kolonie. 1952 wurde König Faruq (1920–1965) gestürzt, damit war der Weg in die Unabhängigkeit des Sudans frei. Am 1. Januar 1956 wurde nach einer Volksabstimmung die Republik Sudan ausgerufen.<ref>[http://visitsudan.de/entdecken/kultur/geschichte/ Kultur & Geschichte – Sudan]</ref> Seit 1956 ist der Sudan Mitglied der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]].


Von 1993 bis zu einem erfolgreichen Militärputsch und seiner Absetzung 2019 war Umar al-Baschir (* 1944) der Staatspräsident des Sudan. Nach einem Unabhängigkeitsreferendum im Januar 2011 wurde am 11. Juli des Jahres der Südsudan vom Sudan unabhängig.<ref>[https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/139888/suedsudan-ein-jahr-unabhaengigkeit/ Südsudan: Ein Jahr Unabhängigkeit | Hintergrund aktuell | bpb.de, 05.07.2012]</ref> Bis zur Unabhängigkeit des Südsudan war der Sudan der größte afrikanische Flächenstaat. Am 21. August 2019 wurde Abdalla Hamdok (* 1956) der Premierminister des Sudan. Am 25. Oktober 2021 putschte das Militär erneut. Abdalla Hamdok übernahm nach knapp einem Monat erneut das Amt des Premierministers. Anfang Januar 2022 stellt Hamdok das Amt des Premierministers zur Verfügung.<ref>[https://www.reuters.com/world/africa/internet-services-appear-be-disrupted-sudans-capital-reuters-witnesses-2022-01-02/ Sudan's Hamdok quits as premier after failing to restore civilian government | Reuters, January 3, 2022]</ref> Am 29. Mai 2022 wurde der Ausnahmezustand sieben Monate nach dem Militärputsch aufgehoben.<ref>[https://www.dw.com/de/ausnahmezustand-im-sudan-ist-aufgehoben/a-61969730 Ausnahmezustand im Sudan ist aufgehoben | Aktuell Afrika | DW | 29.05.2022]</ref> Am 15. April 2023 brachen in der Hauptstadt Kämpfe zwischen den sudanesischen Streitkräften (SAF) und den Rapid Support Forces (RSF) aus.<ref>[https://reliefweb.int/report/sudan/sudan-clashes-between-sudanese-armed-forces-and-rapid-support-forces-flash-update-16-april-2023-enar Sudan: Clashes between the Sudanese Armed Forces & and Rapid Support Forces, Flash update (16 April 2023) &#x5B;EN/AR&#x5D; - Sudan | ReliefWeb, 16 Apr 2023]</ref> Es kam zu Plünderungen im ganzen Land und Schüsse wie Explosionen weiteten sich auf andere Städte aus. Es kam in den ersten Wochen bereits zu mehreren hundert Toten. Mehrere Staaten evakuierten daraufhin ihre Bürger aus dem Sudan.<ref>[https://www.fr.de/politik/aktuell-sudan-afrika-kaempfe-schuesse-regierung-khartum-rsf-militaer-putsch-explosionen-92213504.html Frankfurter Rundschau | Sudan: Kämpfe und Gewalt bringen humanitäre Helfer „rücksichtslos in Gefahr“, 21.04.2023]</ref>
Von 1993 bis zu einem erfolgreichen Militärputsch und seiner Absetzung 2019 war Umar al-Baschir (* 1944) der Staatspräsident des Sudan. Nach einem Unabhängigkeitsreferendum im Januar 2011 wurde am 11. Juli des Jahres der Südsudan vom Sudan unabhängig.<ref>[https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/139888/suedsudan-ein-jahr-unabhaengigkeit/ Südsudan: Ein Jahr Unabhängigkeit | Hintergrund aktuell | bpb.de, 05.07.2012]</ref> Bis zur Unabhängigkeit des Südsudan war der Sudan der größte afrikanische Flächenstaat. Am 21. August 2019 wurde Abdalla Hamdok (* 1956) der Premierminister des Sudan. Am 25. Oktober 2021 putschte das Militär erneut. Abdalla Hamdok übernahm nach knapp einem Monat erneut das Amt des Premierministers. Anfang Januar 2022 stellt Hamdok das Amt des Premierministers zur Verfügung.<ref>[https://www.reuters.com/world/africa/internet-services-appear-be-disrupted-sudans-capital-reuters-witnesses-2022-01-02/ Sudan's Hamdok quits as premier after failing to restore civilian government | Reuters, January 3, 2022]</ref> Am 29. Mai 2022 wurde der Ausnahmezustand sieben Monate nach dem Militärputsch aufgehoben.<ref>[https://www.dw.com/de/ausnahmezustand-im-sudan-ist-aufgehoben/a-61969730 Ausnahmezustand im Sudan ist aufgehoben | Aktuell Afrika | DW | 29.05.2022]</ref> Am 15. April 2023 brachen in der Hauptstadt Kämpfe zwischen den sudanesischen Streitkräften (SAF) und den Rapid Support Forces (RSF) aus.<ref>[https://reliefweb.int/report/sudan/sudan-clashes-between-sudanese-armed-forces-and-rapid-support-forces-flash-update-16-april-2023-enar Sudan: Clashes between the Sudanese Armed Forces & and Rapid Support Forces, Flash update (16 April 2023) &#x5B;EN/AR&#x5D; - Sudan | ReliefWeb, 16 Apr 2023]</ref> Es kam zu Plünderungen im ganzen Land und Schüsse wie Explosionen weiteten sich auf andere Städte aus. Es kam in den ersten Wochen bereits zu mehreren hundert Toten. Mehrere Staaten evakuierten daraufhin ihre Bürger aus dem Sudan.<ref>[https://www.fr.de/politik/aktuell-sudan-afrika-kaempfe-schuesse-regierung-khartum-rsf-militaer-putsch-explosionen-92213504.html Frankfurter Rundschau | Sudan: Kämpfe und Gewalt bringen humanitäre Helfer „rücksichtslos in Gefahr“, 21.04.2023]</ref>
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