Simbabwe: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 3. Oktober 2023, 07:49 Uhr

Republik Simbabwe
Republic of Zimbabwe (englisch)
Nyika yeZimbabwe (ChiShona)
Ilizwe leZimbabwe (Nord-Ndebele, isiXhosa)
Dziko la Zimbabwe (Chichewa, Chibarwe)
Hango yeZimbabwe (Kalanga)
Zimbabwe Nù (Tsoa-Khoisan)
Inyika yeZimbabwe (Nambya)
Nyika yeZimbabwe (Ndau)
Tiko ra Zimbabwe (Xitsonga)
Naha ya Zimbabwe (Sesotho)
Cisi ca Zimbabwe (Chitonga)
Naga ya Zimbabwe (Setswana)
Shango ḽa Zimbabwe (Tshivenda)
Wahlspruch: Unity, Freedom, Work
englisch für „Einheit, Freiheit, Arbeit“)
Amtssprache(n) Chewa, Chibarwe, Englisch, Kalanga, Khoisan, Nambya, Ndau, Nord-Ndebele, Shangani, Shona, Sotho, Tonga, Tswana, Venda, Xhosa, Gebärdensprache
Hauptstadt Harare
Staats- und
Regierungsform
präsidentielle Republik
Währung 1 Simbabwe-Dollar = 100 Cent
Unabhängigkeit 18. April 1980 (vom Vereinigten Königreich)
Nationalhymne Kalibusiswe Ilizwe leZimbabwe
(„Gesegnet sei das Land Simbabwe“)
Nationalfeiertag 18. April
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen ZW
ISO 3166 ZW, ZWE, 716
Top-Level-Domain .zw
Telefonvorwahl +263

Simbabwe (offiziell Republik Simbabwe, früher Rhodesien) ist ein Binnenstaat im Südosten Afrikas zwischen den Flüssen Sambesi und Limpopo, der im Süden an Südafrika, im Südwesten an Botswana, im Norden an Sambia und im Osten an Mosambik grenzt. Die Hauptstadt und größte Stadt ist Harare. Die zweitgrößte Stadt ist Bulawayo. In dem Land mit rund 15 Millionen Einwohnern gibt es 16 Amtssprachen, von denen Englisch, Shona und Ndebele am weitesten verbreitet sind. 1980 trat Simbabwe den Vereinten Nationen bei. Simbabwe ist Mitgliedsstaat der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika und war von 1980 bis 2003 Mitgliedsstaat des Commonwealth of Nations.

Geschichte

Seit dem 11. Jahrhundert gab es in der Region des heutigen Simbabwe mehrere organisierte Staaten und Königreiche wie das Rozvi-Reich und das Mthwakazi-Königreich, und sie war eine wichtige Route für Migration und Handel. Die britische Südafrikakompanie von Cecil Rhodes (1853–1902) grenzte das heutige Gebiet erstmals 1890 ab, als sie Mashonaland und später, 1893, Matabeleland nach einem erbitterten Widerstand der Matabele eroberte, der als Erster Matabele-Krieg bekannt wurde. Die Herrschaft der Gesellschaft endete 1923 mit der Gründung von Südrhodesien als selbstverwaltete britische Kolonie. Im Jahr 1965 erklärte die konservative weiße Minderheitsregierung einseitig die Unabhängigkeit als Rhodesien. Der Staat wurde international isoliert und erlebte einen 15-jährigen Guerillakrieg mit schwarzen nationalistischen Kräften, der im April 1980 in einem Friedensabkommen endete, in dem das allgemeine Wahlrecht und die De-jure-Souveränität Simbabwes festgelegt wurden. Zahlreiche europäischstämmige Rhodesier, die das Land aufgebaut hatten, verließen Rhodesien anfangs freiwillig, später wurden sie vom Mugabe-Regime dem Mob überlassen und flohen unfreiwillig. Anschließend trat Simbabwe dem Commonwealth of Nations bei, aus dem es 2002 wegen schwersten Verstößen gegen das Völkerrecht durch die Regierung unter Robert Mugabe (1924–2019) suspendiert wurde und aus dem es im Dezember 2003 austrat. Der Staat ist Mitglied der Vereinten Nationen, der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (SADC), der Afrikanischen Union (AU) und des Gemeinsamen Marktes für das östliche und südliche Afrika (COMESA). Wegen seines großen Wohlstands wurde es einst als "Juwel Afrikas" bezeichnet.

Niedergang unter Robert Mugabe

Robert Mugabe wurde 1980 Premierminister von Simbabwe, als seine Partei ZANU-PF die Wahlen nach dem Ende der weißen Minderheitsherrschaft gewann; von 1987 bis zu seinem Rücktritt im Jahr 2017 war er Präsident von Simbabwe. Unter Mugabes autoritärem Regime beherrschte der staatliche Sicherheitsapparat das Land und war für weit verbreitete Menschenrechtsverletzungen verantwortlich. Seit den 1990er Jahren befindet sich das Land im wirtschaftlichen Niedergang und erlebte dabei mehrere Zusammenbrüche und eine Hyperinflation. Am 15. November 2017 wurde Mugabe nach über einem Jahr der Proteste gegen seine Regierung und den rapiden wirtschaftlichen Niedergang Simbabwes von der Armee des Landes in einem Staatsstreich unter Hausarrest gestellt und trat schließlich sechs Tage später zurück. Am 24. November 2017 übernahm Emmerson Mnangagwa das Amt des Präsidenten von Simbabwe. Am 23. und 24. August 2023 wurden der Präsident der Republik, die Mitglieder von Nationalversammlung und Senat sowie die lokalen Vertretungen gewählt. Die Opposition warf der Regierung Manipulationen vor. Die Polizei nahm hingegen 41 Wahlbeobachter fest und beschlagnahmten Computer und andere Ausrüstung, mit denen Wahlergebnisse erfasst werden sollten. Laut einem Polizeisprecher seien die Festgenommenen in subversive und kriminelle Aktionen verwickelt, mit denen die Opposition Wahlergebnisse fälschen wolle.[1] Staatspräsident Emmerson Mnangagwa wurde mit 52,6 Prozent der Stimmen für eine zweite und letzte fünfjährige Amtszeit wiedergewählt. Nelson Chamisa der größten Oppositionspartei Citizens Coalition for Change (CCC) erhielt 44 Prozent der Stimmen.[2]

Verwaltungsgliederung

Simbabwe gliedert sich in acht Provinzen und zwei Metropolregionen mit Provinzstatus. Die Provinzen sind in Bezirke und Gemeinden unterteilt.

Karte der Provinzen Simbabwes


Provinz Hauptstadt ISO 3166-2
Code
Bulawayo Bulawayo ZW-BU
Harare Harare ZW-HA
Manicaland Mutare ZW-MA
Mashonaland Central Bindura ZW-MC
Mashonaland East Marondera ZW-ME
Mashonaland West Chinhoyi ZW-MW
Masvingo Masvingo ZW-MV
Matabeleland North Lupane ZW-MN
Matabeleland South Gwanda ZW-MS
Midlands Gweru ZW-MI

Literatur

  • Daniel Compagnon: A Predictable Tragedy. Robert Mugabe and the Collapse of Zimbabwe. Philadelphia 2010, ISBN 978-0-8122-4267-6
  • Jacob Chikuhwa: A Crisis of Governance. Zimbabwe. New York, 2004, ISBN 978-0-87586-286-6
  • Suzanne Dansereau et al.: Zimbabwe. The Political Economy of Decline. Scandinavian Institute of African Studies. Band 27, Nordiska Afrikainstitutet. Uppsala, 2005
  • David Harold-Barry: Zimbabwe. The Past is the Future. Rethinking Land, State and Nation in the Context of Crisis. Weaver Press, 2004

Weblinks

Quellen