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Chronik der Medizin (bis 1899): Unterschied zwischen den Versionen

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*ca. 500 v. Chr.: Der in Süditalien lebende griechische Arztphilosoph ''Alkmaion von Kroton'' ist der erste bekannte Mensch, der Leichen seziert, er unterscheidet Venen von Arterien, weiß aber nicht, dass durch sie auch Blut fließt, er entdeckt den Sehnerv und beschreibt die Eustachi-Röhre.<ref>[http://dasgehirn.info/entdecken/Kopf_und_Inhalt/alkmaion-2013-pionier-der-experimentellen-hirnforschung-3992 Das Gehirn.info]</ref>
*ca. 500 v. Chr.: Der in Süditalien lebende griechische Arztphilosoph ''Alkmaion von Kroton'' ist der erste bekannte Mensch, der Leichen seziert, er unterscheidet Venen von Arterien, weiß aber nicht, dass durch sie auch Blut fließt, er entdeckt den Sehnerv und beschreibt die Eustachi-Röhre.<ref>[http://dasgehirn.info/entdecken/Kopf_und_Inhalt/alkmaion-2013-pionier-der-experimentellen-hirnforschung-3992 Das Gehirn.info]</ref>
*''Hippokrates von Kos'' (ca. 460 bis ca. 377 v. Chr.) bemüht sich, dem Arztberuf eine "rationale" Basis zu geben, jedoch sind viele seiner Lehren irrig.<br> Er stellt eine Viersäftelehre auf, nach der Körper eine Balance halten soll aus Blut, Phlegma, schwarze Galle, gelbe Galle, die bis ins 16. Jh. hinein (Paracelsus) nicht angefochten wird. Er gilt auch als Urheber der Theorie vom "Miasma", unheilvolle Dämpfe, die aus der Erde steigen und für Epidemien sorgen. Der "Corpus Hippocraticum" wurde nicht von ihm verfasst, beruft sich aber auf seine Methoden, der sogenannte hippokratische Eid ab 330 v. Chr. geht gar nicht auf ihn zurück.
*''Hippokrates von Kos'' (ca. 460 bis ca. 377 v. Chr.) bemüht sich, dem Arztberuf eine "rationale" Basis zu geben, jedoch sind viele seiner Lehren irrig.<br> Er stellt eine Viersäftelehre auf, nach der Körper eine Balance halten soll aus Blut, Phlegma, schwarze Galle, gelbe Galle, die bis ins 16. Jh. hinein (Paracelsus) nicht angefochten wird. Er gilt auch als Urheber der Theorie vom "Miasma", unheilvolle Dämpfe, die aus der Erde steigen und für Epidemien sorgen. Der "Corpus Hippocraticum" wurde nicht von ihm verfasst, beruft sich aber auf seine Methoden, der sogenannte hippokratische Eid ab 330 v. Chr. geht gar nicht auf ihn zurück.
*400 v. Chr.: Immunitätsidee: ''Thukydides'' schreibt, dass Überlebende einer schweren Epidemie in Athen (von vielen Historikern ohne Begründung als "Pest" bezeichnet) immun dagegen wurden.
*400 v. Chr.: Immunitätsidee: ''Thukydides'' schreibt, dass Überlebende einer schweren Epidemie in [[Athen]] (von vielen Historikern ohne Begründung als "Pest" bezeichnet) immun dagegen wurden.


*zwischen 400 v. Chr. und der Zeitenwende: Zweiter Teil des "Huangdi neijing", des "Buch des Gelben Kaisers zur Inneren Medizin", des Standardwerks der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), entsteht, es heißt „Ling shu“ – „Die geistige Achse“. Als wahrscheinlich gilt, dass die beiden Teile des Werks über das ganze erste Jahrtausend vor Chr. immer wieder neu kompiliert wurden.<ref>[http://www.shiatsu-austria.at/einfuehrung/tfm_3.htm Shiatsu]</ref>. Die heute gebräuchliche Ausgabe geht in ihrer sprachlichen Fassung auf ''Zhang Zhongjing'' (ca. 195 n. Chr.) zurück und ist mit einem Kommentar von ''Wang Bing'' aus dem Jahr 762 n. Chr. versehen. Offiziell wird der erste Teil des Werks, „Su-wen“ – „Einfache Fragen“, auf "2.600 v. Chr." angesetzt, weil dort die angebliche Regierungszeit des legendären "gelben Kaisers" angesetzt wird. Dieser unterhält sich im Huangdi neijing in Frage und Antwort Form mit seinen ebenfalls legendären Ministern über Anatomie, Physiologie, Ätiologie, Pathologie und Diagnostik. Beide Teile des Werks bestehen aus jeweils 81 Kapiteln.
*zwischen 400 v. Chr. und der Zeitenwende: Zweiter Teil des "Huangdi neijing", des "Buch des Gelben Kaisers zur Inneren Medizin", des Standardwerks der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), entsteht, es heißt „Ling shu“ – „Die geistige Achse“. Als wahrscheinlich gilt, dass die beiden Teile des Werks über das ganze erste Jahrtausend vor Chr. immer wieder neu kompiliert wurden.<ref>[http://www.shiatsu-austria.at/einfuehrung/tfm_3.htm Shiatsu]</ref>. Die heute gebräuchliche Ausgabe geht in ihrer sprachlichen Fassung auf ''Zhang Zhongjing'' (ca. 195 n. Chr.) zurück und ist mit einem Kommentar von ''Wang Bing'' aus dem Jahr 762 n. Chr. versehen. Offiziell wird der erste Teil des Werks, „Su-wen“ – „Einfache Fragen“, auf "2.600 v. Chr." angesetzt, weil dort die angebliche Regierungszeit des legendären "gelben Kaisers" angesetzt wird. Dieser unterhält sich im Huangdi neijing in Frage und Antwort Form mit seinen ebenfalls legendären Ministern über Anatomie, Physiologie, Ätiologie, Pathologie und Diagnostik. Beide Teile des Werks bestehen aus jeweils 81 Kapiteln.
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== 10. Jahrhundert ==
== 10. Jahrhundert ==
*ca. 900: Der Perser ''Rhazes'' (ar-Razi, Rhases, Abu Bakr Muhammad Ibn Zakarija) (865–923), das erste große Medizingenie der Moslems, unterscheidet Pocken und Masern (al-Hawi). Er stellt vieles von Galen in Frage.<ref>[http://www.personenlexikon.net/d/rhazes-ar-razi-rhases/rhazes-ar-razi-rhases.htm Kurzbio]</ref>
*ca. 900: Der Perser ''Rhazes'' (ar-Razi, Rhases, Abu Bakr Muhammad Ibn Zakarija) (865–923), das erste große Medizingenie der Moslems, unterscheidet Pocken und Masern (al-Hawi). Er stellt vieles von Galen in Frage.<ref>[http://www.personenlexikon.net/d/rhazes-ar-razi-rhases/rhazes-ar-razi-rhases.htm Rhazes (ar-Razi, Rhases - Personenlexikon]</ref>
*ca. 950: Die universitätsähnliche "Schule von Salerno" am Monte Cassino-Kloster wird zur bedeutendsten medizinischen Lehrstätte des christlichen Europas (außerhalb von Byzanz), Schabbtai Donnolo (913–982) der eigentliche Gründer, ist wohl ein Jude, denn er schreibt auf Hebräisch
*ca. 950: Die universitätsähnliche "Schule von Salerno" am Monte Cassino-Kloster wird zur bedeutendsten medizinischen Lehrstätte des christlichen Europas (außerhalb von Byzanz), Schabbtai Donnolo (913–982) der eigentliche Gründer, ist wohl ein Jude, denn er schreibt auf Hebräisch
*Der andalusische Araber ''Albucasis'' (Abu al-Qasim al-Zahrawi, ca.936–ca.1013) gilt als bedeutendster Chirurg des Mittelalters. Seine Enzyklopädie "at-Tasrif" (Die Verordnung) greift auf Paulos von Ägina und Oreibasios von Pergamon zurück. Er beschreibt die Kauterisation (Verätzen mit Drogen) und das Ausbrennen von Wunden mit dem Glüheisen.<ref>[http://www.britannica.com/EBchecked/topic/2117/Abu-al-Qasim Abu al-Qasim (Muslim physician and author) -- Encyclopedia Britannica]</ref>
*Der andalusische Araber ''Albucasis'' (Abu al-Qasim al-Zahrawi, ca.936–ca.1013) gilt als bedeutendster Chirurg des Mittelalters. Seine Enzyklopädie "at-Tasrif" (Die Verordnung) greift auf Paulos von Ägina und Oreibasios von Pergamon zurück. Er beschreibt die Kauterisation (Verätzen mit Drogen) und das Ausbrennen von Wunden mit dem Glüheisen.<ref>[http://www.britannica.com/EBchecked/topic/2117/Abu-al-Qasim Abu al-Qasim (Muslim physician and author) -- Encyclopedia Britannica]</ref>
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