Wiki

Aus InkluPedia

Ein Wiki (im hawaiianischen steht wikiwiki für „schnell“[1]) ist eine Website, bei der freigegebene Inhalte von Besuchern nicht nur gelesen, sondern auch direkt im Webbrowser geändert werden können. Einzelne Seiten in einem Wiki können über Hyperlinks (Querverweise) miteinander verbunden werden. Bei einem Wiki ist die Einrichtung und Bedienung wesentlich einfacher, als bei einem Content-Management-System (CMS).[2]

Artikel zum Lemma InkluPedia in MediaWiki
Quelltext des Artikels in InkluPedia
Ward Cunningham , 2011
Wiki-Wiki-Bus auf dem Honolulu International Airport

So können in einem Wiki mehrere Benutzer eines Unternehmens, einer Gruppe oder auch einander unbekannte Benutzer gemeinsam schnell Inhalte erstellen oder ändern. Änderungen werden technisch gesehen nicht überschrieben, sondern jeweils einzeln gespeichert. Das erlaubt es, Unterschiede zwischen verschiedenen Versionen zu vergleichen und alte Versinen wiederherzustellen. Je nach Wiki ist ist eine Anmeldung für die Bearbeitung erforderlich, bestimmte Inhalte können jedoch gesperrt sein und nur mit erweiterten Berechtigungen änderbar oder gar einsehbar sein. Über verschiedene Berechtigungsstufen sind die Inhalte für angemeldete Benutzer freigeschaltet. Durch die Anmeldung ist der Autor einer Änderung leichter erkennbar und für die Kommunikation leichter erreichbar.

Als Verwaltungssoftware wird für Wikis wie InkluPedia und Wikipedia die freie Software MediaWiki eingesetzt, weitere freie Software für Wikis sind u. a. DokuWiki, MoinMoin, TiddlyWiki und TWiki. Wikis sind auch in kommerzieller Kollaborationssoftware wie HCL Connections[3] (früher IBM Connections) und Microsoft SharePoint[4] eingebaut.

Geschichte

Einer der ersten Vorläufer eines Wikis war das 1972 an der Carnegie-Mellon University entwickelte ZOG-Datenbanksystem. Es war bereits für mehrere Nutzer ausgelegt und stellte die Daten in strukturierten Textrahmen dar, welche durch Hyperlinks verbunden waren.[5] 1987 stellte Bill Atkinson von Apple Computers die Software HyperCard für Hypertext vor. HyperCard wurde bald darauf zu verbreitesten Hypertext-System.[6] HyperCard war eine wichtige Inspiration für den Entwickler des ersten Wikis.[7]

Die dokumentierte Geschichte der Wikis begann am 16. März 1995 mit einer E-Mail des Programmierers Ward Cunningham aus Portland im US-Bundesstaat Oregon. Darin stellte Cunningham einem Kollegen sein entwickeltes Portland Pattern Repository vor, eine Datenbank für Entwurfsmuster, die er WikiWikiWeb nannte. Wie Cunningham in seiner E-Mail schrieb, sollten sich die Autoren nicht mit HTML, der Beschreibungssprache für WWW-Seiten, auseinandersetzen müssen. Stattdessen entwickelte er eine vereinfachte Syntax, die von der Wiki-Software in HTML umgewandelt wird. Um auch das Setzen von Verweisen auf andere Seiten innerhalb des Wikis zu ermöglichen, erfand Cunningham ein Schema, dass er »CamelCase« nannte (wegen der Großbuchstaben, die wie Kamelbuckel hervorstehen).[8] Cunningham lies sich bei dem Namen "Wiki" von einem Flughafenmitarbeiter am Honolulu International Airport inspirieren, der ihm riet, den „Wiki Wiki Shuttle“ zwischen den Flughafenterminals zu nehmen. "Wiki" war für Cunningham eine Alternative zu "quick", da er den Ausdruck "quick-web" vermeiden wollte.

2001 gründeten die US-Amerikaner Jimmy Wales und Larry Sanger das mehrsprachiges Enzyklopädie-Projekt Wikipedia. Der Erfolg des Projektes machte Wikis weltbekannt.

Literatur

  • 2007: Wikis und Blogs: Planen, Einrichten, Verwalten, Herausgeber Christoph Lange, 848 Seiten, C&L Verlag, ISBN 978-3936546446
  • 2008: Konstruktion und Kommunikation von Wissen mit Wikis: Theorie und Praxis, Herausgeber Johannes Moskaliuk, 166 Seiten, Hülsbusch, ISBN 978-3940317292
  • 2011: Enterprise Wikis: Die erfolgreiche Einführung und Nutzung von Wikis in Unternehmen, Martin Seibert, Sebastian Preuss und Matthias Rauer, 260 Seiten, Gabler Verlag, ISBN 978-3834928276
  • 2011: Wissenstransfer mit Wikis und Weblogs: Fallstudien zum erfolgreichen Einsatz von Web 2.0 in Unternehmen, Alexander Stocker und Klaus Tochtermann, 332 Seiten, Gabler Verlag, 2. Auflage, ISBN 978-3834933614
  • 2012: Wikis in Schule und Hochschule, Herausgeber Michael Beißwenger, Nadine Anskeit und Angelika Storrer, 320 Seiten, Hülsbusch, ISBN 978-3864880179
  • 2016: Wikis in Unternehmen: Wie Wikis effektiv im Wissensmanagement eingesetzt werden können, Kerim Hajji, 96 Seiten, Diplomica Verlag, ISBN 978-3959348515
  • 2017: Die Grundlagen von Wikis. Funktionsweisen, Normen sowie Stärken und Schwächen, Stefanie Wrobel, 36 Seiten, GRIN Verlag, ISBN 978-3656906001
  • 2021: Wikis und die Wikipedia verstehen: Eine Einführung, Ziko van Dijk, 340 Seiten, transcript Verlag, ISBN 978-3837656459

Weblinks

Quellen