Westdeutscher Rundfunk Köln

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Logo des Westdeutschen Rundfunks Köln
Archivhaus und Arkaden des WDR in Köln
WDR-Funkhaus in Düsseldorf

Der Westdeutsche Rundfunk Köln (WDR) ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts der ARD mit Sitz in Köln.[1] Der WDR betreibt Hörfunk sowie Fernsehen und damit verbundene Aktivitäten. Der WDR ist 1956 durch die Spaltung des Nordwestdeutschen Rundfunks (NWDR) in den NDR und den WDR entstanden. Die Rechtsgrundlage des WDR ist das Gesetz über den 'Westdeutschen Rundfunk Köln' (WDR-Gesetz).[2]

Studios

Der WDR betreibt in Nordrhein-Westfalen (Aachen, Bielefeld, Bonn, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Köln, Münster, Siegen, Wuppertal) und im Ausland (Brüssel in Belgien, Kairo in Ägypten, Moskau in Russland, Nairobi in Kenia, New York City in den Vereinigten Staaten, Paris in Frankreich, Washington, D.C. in den Vereinigten Staaten) mehrere Studios. Das ARD-Hauptstadtstudio in Berlin ist eine Gemeinschaftseinrichtung der neun Landesrundfunkanstalten der ARD.[3]

Klangkörper

Der WDR verfügt mit dem WDR Sinfonieorchester, dem WDR Rundfunkchor, dem WDR Funkhausorchester und der WDR Big Band über vier eigene Klangkörper.

Geschichte

Nach dem Ersten Weltkrieg (1914 bis 1918) untersagten die alliierten Truppen den Bau deutschsprachiger Sender. Daher wurde im nicht besetzten Münster der erste Sender für das Ruhrgebiet eingerichtet. Am 17. Juli 1924 begann man mit den ersten Versuchen mit einem Lorenz-Sender. Am 15. September 1924 wurde die Westdeutsche Funkstunde AG (WEFAG) gegründet. Am 10. Oktober 1924 nahm sie ihren offiziellen Betrieb auf. Als Anfang 1926 die alliierten Truppen aus den besetzten Gebieten abziehen, verlegt die WEFAG ihren Sitz nach Köln. Ein Jahr später startet in Köln die Westdeutsche Rundfunk AG (WERAG).[4][5]

Nach der Machtergreifung Adolf Hitlers (1889-1945) im Jahr 1933 baute Propagandaminister Joseph Goebbels (1897-1945) die deutsche Rundfunklandschaft in kurzer Zeit um. Im Sommer 1933 erfolgte die Zusammenlegung des Kölner Senders mit dem Frankfurter und Stuttgarter Sender zur Sendergruppe West. Im September 1933 wurde der Programmbeirat aufgelöst und am 20. März 1934 erfolgte die Auflösung der WERAG. Die WERAG ging in die Reichs-Rundfunk-Gesellschaft (RRG) auf. Im Juni 1943 fiel der ehemalige „Reichssender Köln“ des „Großdeutschen Rundfunks“ während des Zweiten Weltkriegs (1939 bis 1945) den Bomben zum Opfer und wurde aufgelöst. 1945 gründete die britische Militärregierung zunächst Radio Hamburg, das am 22. September 1945 als Nordwestdeutscher Rundfunk (NWDR) gemeinsame Rundfunkanstalt für die gesamte Britische Besatzungszone wurde. Im Jahr 1948 wurde der NWDR in deutsche Hände übergeben und in eine Anstalt des öffentlichen Rechts für die Bundesländer Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen umgewandelt. Im April 1948 begannen die Arbeiten zur Errichtung eines neuen Funkhauses in der Kölner Innenstadt unter dem Namen Funkhaus Wallrafplatz. Im Februar 1955 regelten die Länder Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen den Rundfunk in ihren Ländern neu. Infolgedessen wurde der NWDR in die zwei eigenständige Rundfunkanstalten NDR und WDR aufgeteilt. Der offizielle Geburtstag des WDR ist der 1. Januar 1956. An diesem Tag nahm der Sender seinen eigenständigen Sendebetrieb auf.[5]

Direktoren

Fernsehdirektoren

  • 1960–1969: Hans Joachim Lange (1918–1980)
  • 1969–1971: Peter Scholl-Latour (1924–2014)
  • 1964–1977: Werner Höfer (1913–1997)
  • 1977–1985: Heinz Werner Hübner (1921–2005)
  • 1985–1992: Günter Struve (* 1940)
  • 1992–2002: Jörn Klamroth (1944-2011)
  • 2002–2007: Ulrich Deppendorf (* 1950)
  • 2007–2014: Verena Kulenkampff (* 1952)
  • seit 2014: Jörg Schönenborn (* 1964)

Hörfunkdirektoren

  • 1960–1974: Fritz Brühl (1909–1982)
  • 1974–1993: Manfred Jenke (* 1931)
  • 1994–1995: Fritz Pleitgen (* 1938)
  • 1995–1998: Thomas Roth (* 1951)
  • 1998–2007: Monika Piel (* 1951)
  • 2007–2014: Wolfgang Schmitz (* 1948)
  • seit 2014: Valerie Weber (* 1965)

Literatur

  • 2006: Am Puls der Zeit. 50 Jahre WDR. Köln: Kiepenheuer & Witsch, ISBN 3-462-03582-7
  • 2009: Gabriele Schulz, Stefanie Ernst, Olaf Zimmermann: Der WDR als Kulturakteur. Anspruch, Erwartung, Wirklichkeit. Berlin: Deutscher Kulturrat, ISBN 978-3-934868-22-9
  • 2012: Ulli Schauen: Das WDR-Dschungelbuch. Handbuch für Freie. Köln: Verlag Ulli Schauen, ISBN 978-3-00-037213-1

Weblinks

Quellen