Raspberry Pi OS

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Raspberry Pi OS
Logo
Raspbian
Raspbian Desktop mit aufgeklappten Menü
Entwickler Raspberry Pi Foundation
Erscheinungsdatum 25. September 2013[1]
Kernel monolithisch
Abstammung GNU/Linux
↳ Debian GNU/Linux
↳ Raspberry Pi OS
Sprache(n) Englisch
Website raspberrypi.org/software

Raspberry Pi OS (früher Raspbian) und Raspberry Pi OS (Legacy) sind 32-Bit- und 64-Bit-Linux-Distributionen optimiert für die Raspberry Pi Einplatinencomputer wie den Modellen Raspberry Pi 2, Raspberry Pi 4, Raspberry Pi 5, Raspberry Pi Zero und Raspberry Pi 400. Die offiziellen Distributionen der britischen Raspberry Pi Foundation basieren auf der Linux-Distribution Debian. Raspberry Pi OS enthält über 35.000 Softwarepakete.[2] Mit Raspberry Pi Desktop gibt es eine Variante von Raspberry Pi OS als Betriebssystem für PC und Mac. Die Distribution kann mit dem Raspberry Pi Imager über eine SD-Karte auf dem Raspberry Pi installiert werden. Die 64-Bit-Version läuft auf Raspberrys ab Raspberry Pi 2 V1.2, da diese mit 64-Bit-Prozessoren ausgeliefert werden.[3]

Geschichte

Ursprünglich wurde Raspbian von Mike Thompson und Peter Green als unabhängiges Projekt entwickelt.[4] Die erste Version mit über 35.000 Softwarepaketen optimiert für den Raspberry Pi wurde im Juni 2012 veröffentlicht.[5] Seit 2015 wird Raspbian offiziell von der Raspberry Pi Foundation unterstützt.[6] 2016 wurde erstmals auch eine Raspberry Pi OS Lite Version bereitgestellt.[7] Mit erscheinen des Raspberry Pi 4 mit 8 GB RAM Ende Mai 2020 benannte die Raspberry Pi Foundation das Betriebssystem Raspbian zu Raspberry Pi OS um. Es unterstüzt dank Large Physical Address Extensions (LPAE) auch in der 32-Bit-Version die 8 GB RAM Variante des Raspberry Pi 4.[8] Allerdings kann in der 32-Bit-Version ein Prozess nur maximal 3 GB RAM verwenden.[3]

Im November 2021 stellte die Raspberry Pi Foundation Raspberry Pi OS offiziell auf Debian Bullseye als Basis um. Darin ist das GTK+3-Toolkit mit dem Compositing Window Manager Mutter enthalten. Das funktioniert erst ab 2 GB RAM, Raspberry Pis mit weniger RAM behalten das alte GTK+2-Framework mit OpenBox-Window-Manager. Die Raspberry Pi Foundation kündigte an, dass die Entwicklung weg vom X Windows Manager hin zu Wayland geht.[9] Am 2. Dezember 2021 veröffentlichte die Raspberry Pi Foundation nach der Umstellung von Raspberry Pi OS auf Debian Bullseye als zweite offiziell unterstützte Distribution Raspberry Pi OS (Legacy). Raspberry Pi OS (Legacy) basiert weiter auf Debian Buster und unterstützt die darin vorhandenen APIs, Schnittstellen und Bibliotheken. Das ist zum Beispiel für langlebigere Industrieprojekte und Schulen interessant.[10] Am 2. Februar 2022 wurde die 64-Bit-Version von Raspberry Pi OS für Raspberry Pi Zero 2 (BCM2710), Raspberry Pi 3 (BCM2710) und Raspberry Pi 4 (BCM2711) freigegeben.[11] Damit funktioniert auf dem Raspberry Pi 4 mit 8 GB RAM die Speicheradressierung auch ohne die Large Physical Address Extension (LPAE) und ein einzelner Prozess kann mehr als 3 GB RAM beanspruchen. Zusätzlich können mit der 64-Bit-Version einige ARMv8-spezifische Instruktionen wie SIMD verwendet werden.[12]

Im Oktober 2023 erschien zeitnah zum Raspberry Pi 5 eine neue Hauptversion von Raspberry Pi OS. Sie basiert auf Debian 12 ("Bookworm") und setzt Wayland statt X11 sowie das Audiosystem Pipewire statt PulseAudio ein. Als zweiter Browser steht mit dieser Version eine für Raspberry Pi optimierte Version von Firefox zur Verfügung. Zu den Optimierungen gehört unter anderem die Aktivierung der V4L2-Unterstützung, sodass Firefox den Hardware-h.264-Decoder der Grafikeinheit des Mikroprozessors nutzen kann. Eine ganze Reihe von Video-Streaming-Dienste lassen sich nun dank der Unterstützung von Widevine-DRM nutzen und Firefox funktioniert dank libcamera direkt mit CSI-Kameramodulen für Videotelefonie.[13][14]

Weblinks

Quellen