Kroatien

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Republik Kroatien
Republika Hrvatska
Amtssprache(n) Kroatisch (regional auch Minderheitensprachen)
Hauptstadt Zagreb
Staats- und
Regierungsform
parlamentarische Republik
Währung 1 Euro (EUR) = 100 Cent
Unabhängigkeit 8. Oktober 1991
(Tag der Unabhängigkeit)
Nationalhymne Lijepa naša domovino
(„Unser schönes Heimatland“)
Nationalfeiertag 25. Juni (Tag der Staatlichkeit)
Zeitzone UTC+1 MEZ
UTC+2 MESZ (März bis Oktober)
Kfz-Kennzeichen HR
ISO 3166 HR, HRV, 191
Top-Level-Domain .hr
Telefonvorwahl +385

Kroatien (kroatisch Audio-Datei / Hörbeispiel Hrvatskai, amtlich Republik Kroatien, kroatisch Audio-Datei / Hörbeispiel Republika Hrvatskai) ist ein Staat in Europa. Die Hauptstadt Kroatiens ist Zagreb.

Geografie

Das Staatsgebiet Kroatiens liegt östlich des Adriatischen Meeres und teilweise im Südwesten der Pannonischen Tiefebene. Im Norden grenzt Kroatien an Ungarn, im Nordosten an Serbien, im Osten an Bosnien und Herzegowina, im Südosten an Montenegro und im Nordwesten an Slowenien. Die im Jahr 1808 aufgelöste Republik Ragusa bildet heute den südlichsten Teil Kroatiens. Es besteht keine direkte Landverbindung, da der Neum-Korridor, der zu Bosnien und Herzegowina gehört, die beiden kroatischen Staatsgebiete trennt. Das Gebiet um Dubrovnik ist die einzige Exklave Kroatiens.

Der Berg Dinara (auch Sinjal) ist mit 1831 m der höchste Berg Kroatiens, gefolgt vom Sveti Jure (Heiliger Georg, 1762 m) und Vaganski Vrh (1757 m). Der Vransko jezero (Vrana-See) ist mit 30,2 km² Fläche der größte See Kroatiens, gefolgt vom Dubravsko jezero (Dubrava-Stausee) mit 16,6 km² Fläche. Der Fluss Save ist der größte Fluss Sloweniens und Kroatiens. Er entspringt im Gebiet des Triglav (Julische Alpen), fließt durch die Hauptstadt Zagreb und mündet nach 940 km in die Donau. Der Fluss Drau mit einer Länge von 749 km entspringt in Südtirol in Italien, fließt dann durch Osttirol und Kärnten (Österreich), die Untersteiermark (Slowenien), Kroatien und Ungarn.

Geschichte

Nach der Auflösung der Sozialistischen Bundesrepublik Jugoslawien kam es 1991 bis 1992 zur Neugründung der Staaten Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Slowenien, Mazedonien und der Bundesrepublik Jugoslawien.[1] Seit dem 24. März 1992 ist Kroatien Mitglied der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und seit dem 22. Mai 1992 Mitglied der Vereinten Nationen. Am 8. Juli 1992 unterzeichneten sie in Genf die KSZE-Schlussakte von Helsinki. Kroatien ist seit dem 30. November 2000 Mitglied der Welthandelsorganisation (WTO).[2] Am 1. April 2009 wurde der Staat Mitglied der NATO ( North Atlantic Treaty Organization). Von Dezember 2011 bis Januar 2016 war Zoran Milanović (* 1966) der Premierminister von Kroatien. Seit dem 1. Juli 2013 ist Kroatien Mitglied der Europäischen Union. Kolinda Grabar-Kitarović (* 1968) wurde am 15. Februar 2015 die Staatspräsidentin Kroatiens. Von Januar bis Juni 2016 war der parteilose Tihomir Orešković (* 1966) der Ministerpräsident Kroatiens. Am 11. September 2016 fand die Parlamentswahl in Kroatien statt. Als Ergebnis kam es zu einer Neuauflage der Koalition aus Hrvatska demokratska zajednica (HDZ) und Most nezavisnih lista (MOST), gestützt von den Vertretern der Minderheiten. Premierminister wurde Andrej Plenković (* 1970) der HDZ. Am 19. Oktober 2016 trat Andrej Plenković das Amt des Premierministers der Republik Kroatien an. Am 5. Januar 2020 gewann Zoran Milanović der SDP (Socijaldemokratska partija Hrvatske) die Stichwahl zur Präsidentschaftswahl mit über 52 Prozent der gültigen Stimmen. Seine Gegenkandidatin war die bisherige kroatische Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarović.[3] Am 18. Februar 2020 wurde Milanović dann erneut der Präsident Kroatiens. Die Parlamentswahl am 5. Juli 2020 gewann mit gut 37 % deutlich Premierminister Andrej Plenkovic und seine HDZ vor dem Bündnis Restart der Sozialdemokraten mit knapp 25 %.[4] Am 1. Januar 2023 trat Kroatien dem Schengen-Raum bei und wechselte seine Währung von Kuna (HRK) auf Euro (EUR).

Verwaltungsgliederung

Kroatien ist in 20 Gespanschaften (županije) und die Hauptstadt Zagreb, die selbst die Kompetenzen einer Gespanschaft hat, gegliedert.

Verwaltungsgliederung Kroatiens


Nr. Županija Deutsche Bezeichnung Verwaltungssitz NUTS-3-Code
1 Zagrebačka županija Gespanschaft Zagreb Zagreb HR042
2 Krapinsko-zagorska županija Gespanschaft Krapina-Zagorje Krapina HR043
3 Sisačko-moslavačka županija Gespanschaft Sisak-Moslavina Sisak HR04E
4 Karlovačka županija Gespanschaft Karlovac Karlovac HR04D
5 Varaždinska županija Gespanschaft Varaždin Varaždin HR044
6 Koprivničko-križevačka županija Gespanschaft Koprivnica-Križevci Koprivnica HR045
7 Bjelovarsko-bilogorska županija Gespanschaft Bjelovar-Bilogora Bjelovar HR047
8 Primorsko-goranska županija Gespanschaft Primorje-Gorski kotar
(Küstenland–Bergland)
Rijeka HR031
9 Ličko-senjska županija Gespanschaft Lika-Senj Gospić HR032
10 Virovitičko-podravska županija Gespanschaft Virovitica-Podravina Virovitica HR048
11 Požeško-slavonska županija Gespanschaft Požega-Slawonien Požega HR049
12 Brodsko-posavska županija Gespanschaft Brod-Posavina Slavonski Brod HR04A
13 Zadarska županija Gespanschaft Zadar Zadar HR033
14 Osječko-baranjska županija Gespanschaft Osijek-Baranja Osijek HR04B
15 Šibensko-kninska županija Gespanschaft Šibenik-Knin Šibenik HR034
16 Vukovarsko-srijemska županija Gespanschaft Vukovar-Syrmien Vukovar HR04C
17 Splitsko-dalmatinska županija Gespanschaft Split-Dalmatien Split HR035
18 Istarska županija Gespanschaft Istrien Pazin HR036
19 Dubrovačko-neretvanska županija Gespanschaft Dubrovnik-Neretva Dubrovnik HR037
20 Međimurska županija Gespanschaft Međimurje Čakovec HR046
21 Grad Zagreb Stadt Zagreb Zagreb HR041

Literatur

  • 2007: Kroatien - Geschichte der Länder und Völker, Ludwig Steindorff, 280 Seiten, Friedrich Pustet, 2., akt. und erw. Auflage, ISBN 978-3791721002
  • 2011: Kroatien: Ein Länderporträt, Norbert Mappes-Niediek, 184 Seiten, Ch. Links Verlag, 2., akt. und erw. Auflage, ISBN 978-3861536598
  • 2014: Jugoslawien und seine Nachfolgestaaten 1943-2011: Eine ungewöhnliche Geschichte des Gewöhnlichen, Holm Sundhaussen, 577 Seiten, Böhlau Verlag, 2., akt. und erw. Auflage, ISBN 978-3205796091

Weblinks

Quellen