Kopenhagen

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Wappen von Kopenhagen
Christiansborg, Marmorkirche, Tivoli und der Platz Rådhuspladsen

Kopenhagen (dänisch København) ist die Hauptstadt von Dänemark. Kopenhagen liegt in der Verwaltungsregion Hovedstaden und der binationalen Metropolregion Öresundregion.

Geografie

Das Stadtgebiet verteilt sich über mehrere Inseln. Der größere westliche Teil liegt an der Ostküste der Insel Seelands, zum östlichen Stadtgebiet gehört eine Ansammlung kleinerer Holme und die Nordhälfte der Insel Amager. Kopenhagen und das schwedische Malmö sind durch die Meeresenge Öresund getrennt. Die Kommune Kopenhagen besteht seit 2007 aus den zehn Stadtteilen Amager Øst, Amager Vest, Bispebjerg, Brønshøj-Husum, Indre By, Nørrebro, Østerbro, Valby, Vanløse und Vesterbro/Kongens Enghave. Als Großraum Kopenhagen wird das zusammenhängende Siedlungsgebiet bezeichnet, das sich um Kopenhagen/Frederiksberg gebildet hat. Die drei Kommunen Kopenhagen, Frederiksberg und Gentofte werden als „Hauptstadt“ (Hovedstaden) zusammengefasst.[1]

Die Kopenhagener Seen bestehen aus den drei ineinander übergehenden Gewässern Sankt-Joergens-See, Peblinge-See und Sortedams-See.

Geschichte

Im Jahr 1043 wurde das Dorf Havn zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Im Jahr 1167 liess Bischof Absalon eine Festung bei Havn errichten. Um die Festung herum entwickelte sich die Stadt Kopenhagen. Im 12. Jahrhundert hat sich Kopenhagen aufgrund guten Fischfangbedingungen zu einer bedeutenden Handelsstadt und dem Mittelpunkt der Öresundregion entwickelt. Im Jahr 1417 wurde Kopenhagen Residenzstadt von König Erik VII. In der Folge entwickelte sich Kopenhagen zum politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum Dänemarks. Die Festung wurde zum Schloss ausgebaut. Im Jahr 1596 wurde König Christian IV. (1577-1648) gekrönt. Er baute Kopenhagen aus, verbesserte die militärischen Anlagen und gründete 1617 den späteren Stadtteil Christianshavn. 1620 wurde die Börse gegründet.[2]

Von 1657 bis 1660 war Kopenhagen durch Schweden belagert, bis 1660 König Karl X. Gustav (1622-1660) verstarb. Am 18. August 1660 zog König Friedrich III. (1609-1670) nach Kopenhagen. 1673 wurde der Kanal Nyhavn fertiggestellt. Im Jahr 1674 wurde Christianshavn aus finanziellen Gründen an Kopenhagen angeschlossen. Bis 1700 wurde Kopenhagen wieder aufgebaut und das Kastellet, die Zitadelle im Norden Kopenhagens, wurde gebaut. Der Platz Kongens Nytorv ist entstanden und die Königlich Dänischen Kunstakademie wurde in Schloss Charlottenborg eingerichtet. 1711 wütete die Pest in Kopenhagen und kostete etwa 23.000 Menschen das Leben. 1728 wütete ein Feuer in Vesterport, wobei 1.700 Häuser zerstört und 12.000 Menschen obdachlos wurden. 1740 zog die königliche Familie in das neue Schloss Christiansborg. 1750 wurde der neue Distrikt Frederiksstad zum Adelsdistrikt und das Schloss Amalienborg wurde gebaut. 1794 zerstörte ein Feuer das Schloss Christiansborg und die königliche Familie zog in dss Schloss Amalienborg.[2]

Im Jahr 1795 zerstörte erneut ein Feuer große Teile Kopenhagens. Im 18. Jahrhundert hatte sich Kopenhagen zum Zentrum Dänemarks und einer wichtigen, internationalen Handelsstadt entwickelt. 1801 griff die englische Kriegsmarine Kopenhagen an. Nach einer Seeschlacht im Sund kapitulierte Dänemark. 1807 griff erneut die englische Marine Dänemark an. Es folgte ein wirtschaftlicher Zusammenbruch Kopenhagens. Um 1830 brachte der „Getreide-Aufschwung“ neues Leben in die Stadt und es wurden neue Handelsunternehmen gegründet. 1847 wurde die erste dänische Eisenbahn von Roskilde nach Kopenhagen in Betrieb genommen und der Schiffszoll in Helsingør wurde aufgehoben, wodurch der Handel in Kopenhagen verstärkt wurde. Im März 1848 führte eine Demonstration zum Ende der absoluten Monarchie. 1853 breitete sich die Cholera in Kopenhagen aus, bei der 5.000 Menschen den Tod fanden. Das führte zum Ausbau der Stadt außerhalb der Stadtmauern, einem neuen Krankenhaus und verbesserter Frischwasserversorgung. 1892 wurde die Elektrizität in Kopenhagen eingeführt.[2]

1913 wurde die Kleine Meerjungfrau, eine Bronzefigur des Kopenhagener Bildhauers Edvard Eriksen (1876–1959) aufgestellt. Die Figur gilt als Wahrzeichen. Im Ersten Weltkrieg (1914-1918) war Dänemark neutral und verdiente viel Geld am Handel mit den kriegführenden Ländern. Um 1933 wurden 50.000 gewerkschaftlich Organisierte arbeitslos und wegen einer landwirtschaftlichen Krise zogen viele Bürger nach Kopenhagen. Im Zweiten Weltkrieg fällt Hitler am 9. April 1940 in Dänemark ein. 1967 feierte Kopenhagen ihr 700-jähriges Bestehen. 1971 liessen sich Hausbesetzer in einer verlassenen Kaserne bei Christianshavn nieder, die Freistadt Christiania ist entstanden. Im Jahr 1994 wurde Kopenhagen Sitz der Europäischen Umweltagentur (EUA).[2] Am 1. Juli 2000 wurde die Öresundbrücke eröffnet. Sie führt von Kopenhagen nach Malmö in Schweden.

Literatur

  • 2008: Kleine Geschichte Kopenhagens, Jörg-Peter Findeisen und Poul Husum, 160 Seiten, Pustet, ISBN 978-3791721224
  • 2008: Dänemark: Geschichte der Länder Skandinaviens, Jörg-Peter Findeisen, 296 Seiten, Pustet, ISBN 978-3791721293

Weblinks

Quellen