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Komponist: Unterschied zwischen den Versionen

430 Bytes hinzugefügt ,  26. Oktober 2023
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„Die Erfindug der Notenschrift ermöglichte es dem Musiker, beliebig viele Stimmen nach bestimmten Gesetzen einander zuzuordnen […] sie befähigte ihn, Klangarchitekturen […] zu entwerfen, deren Struktur niemals durch eine chorische Improvisation zu erreichen gewesen wäre.“<ref name=":2">Hans Renner: Geschichte der Musik. Stuttgart 1985. ISBN 3-421-062444-7, Seite 70.</ref> Der spätmittelalterliche „Musicus cantor“, der mitsingende Musiker, wurde so zum „Komponisten“ und zum „Zusammensetzer“ sowie zum „Kontrapunktiker“ und zum „Gegeneinandersetzer“.<ref name=":2" /> Die Berufung des Komponisten differenzierte sich aus der Aufgabe des chorisch-improvisierenden Musiker heraus.
„Die Erfindug der Notenschrift ermöglichte es dem Musiker, beliebig viele Stimmen nach bestimmten Gesetzen einander zuzuordnen […] sie befähigte ihn, Klangarchitekturen […] zu entwerfen, deren Struktur niemals durch eine chorische Improvisation zu erreichen gewesen wäre.“<ref name=":2">Hans Renner: Geschichte der Musik. Stuttgart 1985. ISBN 3-421-062444-7, Seite 70.</ref> Der spätmittelalterliche „Musicus cantor“, der mitsingende Musiker, wurde so zum „Komponisten“ und zum „Zusammensetzer“ sowie zum „Kontrapunktiker“ und zum „Gegeneinandersetzer“.<ref name=":2" /> Die Berufung des Komponisten differenzierte sich aus der Aufgabe des chorisch-improvisierenden Musiker heraus.


Der Komponist trat so in eine Trias mit dem eher „reproduzierenden“ Interpreten (Instrumentalist, Vokalist, Orchester, Chor) und dem eher „zuhörend konsumierenden“ Publikum.<ref name=":2" /> Der in der Zeit verklingende, vergängliche Ton als Medium der Musikkunst erzwingt bei der Aufführung ein hochkreatives „Reproduzieren“ der Musikkunstwerke seitens ausführenden Musikinterpreten wie auch ein hochkreatives „Rezipieren“ seitens des zuhörenden Publikums.
Der Komponist trat so in eine Trias mit dem eher „reproduzierenden“ Interpreten (Instrumentalist, Vokalist, Orchester, Chor) und dem eher „zuhörend konsumierenden“ Publikum.<ref name=":2" /> Der in der Zeit verklingende, vergängliche Ton als Medium der Musikkunst erzwingt bei der Aufführung ein hochkreatives „Reproduzieren“ der Musikkunstwerke seitens ausführenden Musikinterpreten wie auch ein hochkreatives „Rezipieren“ seitens des zuhörenden Publikums. Die Komposition ist auf der einen Seite durch die Person des Komponisten vielfältig mit der sozial- und geistesgeschichtlichen Situation ihrer Entstehungszeit verflochten. Andererseits offenbart sie originäres musikalisches Denken des Komponisten selbst. In jeder Aufführung trifft so das Publikum auf hochpersönliche musikalische Gedanken des Komponisten und ein hermeneutisch in eine neue Zeit vermitteltes Gesamtkunstwerk.


== Quellen ==
== Quellen ==
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