Jan-Wellem-Brunnen

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Der Jan-Wellem-Brunnen steht in Düsseldorf in Grafenberg nicht weit vom Staufenplatz an der Ernst-Poensgen-Allee direkt am Grafenberger Wald. Die Quelle des Brunnens liegt am Fuße des Grafenberger Waldes. Der Brunnen wurde 1701/1702 errichtet und wurde nach Verfall ab 1999 rekonstruiert.

Jan-Wellem-Brunnen, 2007
Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz, Gemälde von Jan Frans van Douven, um 1700

Geschichte

Der Brunnen ist benannt nach Johann Wilhelm Joseph Janaz von der Pfalz (1658–1716), auch Jan Wellem genannt, der am 2. September 1690 als Kurfürst von der Pfalz seinem Vater folgte. Jan Wellem ist 1658 in Düsseldorf geboren und 1716 dort auch verstorben. Aufgrund des Pfälzer Erbfolgekriegs residierte er im Düsseldorfer Schloss. Er hatte Düsseldorf unter seiner Regentschaft zu einer europäischen Hochburg des politischen und kulturellen Lebens gemacht.[1]

Jan Wellem schätzte das Wasser als Heilwasser und ließ das Quellwasser täglich in sein Schloss bringen. Daher trägt die ehemalige kurfürstliche Brunnenanlage mit Quellgrotte bis heute seinen Namen. Im Jahr 1702 veranlasste Jan Wellem, dass der Vorhof der Quellengrotte mit einer oktogonalen Ringmauer umschlossen wird. In deren Zentrum befand sich das Brunnenbecken. Es wurde über eine Kaskade mit dem Heilwasser gefüllt.[2] Die Anlage wurde in die Obhut von Eremiten übergeben, die oberhalb ihre Behausung eine Kapelle hatten. Die Quelle durfte nur vom Düsseldorfer Hof genutzt werden.[3]

Der flämische Bildhauer Gabriel de Grupello (1644–1730) schuf die Brunnenpyramide zu Ehren Jan Wellems. Darauf ist die Quellgöttin Egeria zu sehen, die aus einem Krug in Jan Wellems Prunkbecher einschenkt. Heute steht diese vor dem Mannheimer Schloss.[1] Nach 1815 wurde der Brunnen von dem Städtebauer Adolph von Vagedes (1777–1842) im Zuge der freiheitlichen Bürgerbewegung umgestaltet. Mit Öffnung der Grafenberger Forstdomäne für das Volk entstand unter Preußens Regierung in den Jahren 1816 bis 1819 durch den Hofgärtner Maximilian Friedrich Weyhe (1775–1846) der erste preußische Volkspark. Der Lustgarten am Grafenberge beinhaltete auch den Jan-Wellem-Brunnen.[1] Es war der erste Volkspark in ganz Preußen. Mitte des 19. Jahrhunderts versiegte die Quelle. Um 1900 diente der Brunnenhof als Biergarten.[4] Im 20. Jahrhundert verfiel die Brunnenanlage und der Parkforst verwaldete.[1]

Wiederaufbau

Im Jahr 1999 stieß man bei bei Bauarbeiten auf die Reste des historischen Brunnenbeckens. Der Träger der Seniorenresidenz Grafenberger Wald ließ die Fassadenmauer und das noch teilweise erhaltene, barocke Becken denkmalgerecht wieder Instand setzen. Im Jahr 2000 wurde daraufhin der Förderkreis Jan-Wellem-Brunnen e.V. mit dem Ziel, das Brunnendenkmal vollständig wieder entstehen zu lassen, gegründet. Zunächst wurden die fehlenden Natursteinpfeiler ergänzt und die Brunnenkaskade rekonstruiert, sowie eine Wasserpumpe mit Versorgungsleitungen installiert. Beete und Wege wurden nach alten Plänen wieder angelegt.[5]Im Jahr 2005 wurde der wieder aufgebaute Brunnen der Öffentlichkeit im Rahmen eines Sommerfestes erstmals offiziell vorgestellt. Der noch fehlende Lanzenzaun aus Eichenholz mit handgeschmiedeten Lanzenspitzen und das Zauntor wurde mit Unterstützung durch die NRW-Stiftung originalgetreu instand gesetzt.[3] Dabei diente ein authentischer Ausführungsplan des Bauconducteurs Walger aus dem Jahre 1818 als Vorlage.[5] Im August 2006 wurde der Zaun eingeweiht.[3]

Literatur

  • Der Jan-Wellem-Brunnen und die sakrale Landschaft der Düsseldorfer Residenz, Waltrecht Dilloo, Seiten 7-8 in Jan Wellem - Alde Düsseldorfer Bürgergesellschaft von 1920 e.V., Heft 2, Mai-Juni-Juli 2008

Weblinks

Quellen