Jamaika

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Jamaica
Jamaika
Wahlspruch: Out Of Many, One People
(„Aus vielen (Völkern) ein Volk“)
Amtssprache(n) Englisch
Hauptstadt Kingston
Staatsform Parlamentarische Monarchie
Staatsoberhaupt Königin Elisabeth II.
vertreten durch General-
gouverneur Patrick Allen
Regierungschef Premierminister Andrew Holness
Währung 1 Jamaika-Dollar (JMD) = 100 Cent
Unabhängigkeit 6. August 1962
(vom Vereinigten Königreich)
Nationalhymne Jamaica, Land We Love
(„Jamaika, das Land das wir lieben“)
noicon
Zeitzone UTC−5
Kfz-Kennzeichen JA
ISO 3166 JM, JAM, 388
Top-Level-Domain .jm
Telefonvorwahl +1-876

Jamaika ist ein Inselstaat in der Karibik. Der Staat gehört zum Commonwealth of Nations, die Hauptstadt von Jamaika ist Kingston. Der Premierminister ist seit dem 3. März 2016 Andrew Holness.

Geografie

Jamaika ist eine Insel der Großen Antillen. Sie liegt etwa 145 Kilometer südlich von Kuba und etwa 160 Kilometer westlich von Hispaniola. Das Staatsgebiet Jamaikas umfasst neben der Hauptinsel und den Pedro Cays noch die etwa 60 Kilometer südöstlich gelegene Inselgruppe der Morant Cays. Die Pedro Cays ist eine Inselgruppe in der Pedro Bank, einem Korallenriff. Der Blue Mountain Peak ist mit 2256 m der höchste Berg Jamaikas. Der Berg gehört zur etwa 50 km langen Gebirgskette der Blue Mountains. Der längste Fluss ist mit 92,5 Kilometern Länge der Rio Minho, gefolgt vom Black River mit einer Länge von 53,4 Kilometern. Wirtschaftlich wichtig ist auch der Rio Cobre, der eine Länge von 50,9 Kilometern hat.

Geschichte

Mitglieder des indigenes Volkes der Arawak waren die Ureinwohner von Jamaika. Das arawakische Wort Chaymaka bedeutet „Insel der Quellen". Der italienische Seefahrer Christoph Kolumbus (um 1451–1506) entdeckte die Insel 1494 während seiner zweiten Reise. Kolumbus stand in Diensten des Königreich Kastiliens. Im Jahr 1509 wurde Jamaika spanische Kolonie. 1523 wurde die Stadt Santiago de la Vega gegründet. Es war die erste Siedlung und über 300 Jahre lang Hauptstadt des Landes. 1655 wurde Jamaika von englischen Soldaten erobert und Santiago de la Vega nach Spanish Town umbenannt. Offiziell wurde die Insel im Jahr 1670 durch den Vertrag von Madrid dem Vereinigten Königreich zugesprochen. Ende des 17. Jahrhunderts kam eine wachsende Zahl englischer Einwanderer auf die Insel. Sie entwickelten die Plantagenwirtschaft, für die afrikanische Sklaven ins Land geholt wurden. Jamaika wurde so auch zu einem weltweit bedeutenden Zentrum für den Sklavenhandel.[1]

Am 7. Juni 1692 zerstörte ein Erdbeben und der nachfolgende Tsunami Jamaikas wichtige Hafenstadt Port Royal, dem zugleich wichtigsten Sklavenmarkt Jamaikas. 1693 wurde nicht weit davon die Stadt Kingston gegründet, 1755 wurde Kingston die Hauptstadt von Jamaika. Am 1. August 1838 schaffte das Parlament per Gesetz die Sklaverei ab. Viele befreite Sklaven verließen die Plantagen und nahmen das bis dahin unbesiedelte Land im Innern der Insel in Besitz. Doch der Mangel an Arbeitskräften und bankrotte Plantagen führten zu einer lang anhaltenden Wirtschaftskrise. Im Oktober 1865 kam es bei Port Morant zu einer Rebellion. Die Regierung antwortete mit Repressalien und Jamaika wurde zur Kronkolonie erklärt. Damit verlor Jamaika vorübergehend das Selbstverwaltungsrecht, erst 1884 wurde eine parlamentarische Regierung teilweise wieder hergestellt. Am 3. Januar 1958 schloss sich Jamaika mit 11 anderen Provinzen britischer Kolonien zur Westindischen Föderation zusammen. Diese existierte nur bis zum 31. Mai 1962. Am 6. August 1962 errang Jamaika die Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich. Die Jamaica Labour Party (JLP) war von 1962 bis 1972 und von 1980 bis 1989 Regierungspartei. Alexander Bustamante (1884–1977) war der erste Premierminister Jamaikas und Bürgermeister von Kingston. Im Jahr 1967 trat er zurück, sein Nachfolger wurde Hugh Lawson Shearer (1923–2004).[1]

Im Jahr 1968 war Jamaika Gründungsmitglied der Caribbean Free Trade Association (CARIFTA). Nach den Wahlen im Jahr 1972 kam die People’s National Party (PNP) mit Michael Manley (1924–1997) an die Macht. 1980 wurde Manley abgewählt und von Edward Seaga (* 1930) der JLP abgelöst. Seaga löste die Beziehungen zu Kuba und knüpfte enge Bindungen zu den Vereinigten Staaten. Im September 1988 verursachte der Hurrikan Gilbert große Schäden, die auf einen Betrag von acht Milliarden US-Dollar geschätzt wurden und bei denen 500.000 Jamaikaner obdachlos wurden. 1989 kam die PNP mit Manley erneut an die Macht. Er führte eine Politik der freien Marktwirtschaft ein. Im März 1992 trat er aus gesundheitlichen Gründen zurück. Sein Nachfolger wurde Percival J. Patterson (* 1935), der von 1992 bis 2006 Premierminister Jamaikas war.[1] Von März 2006 bis September 2007 war Portia Simpson Miller (* 1945) die erste Premierministerin von Jamaika. Sie wurde von Bruce Golding (* 1947) abgelöst, der wiederum im Oktober 2011 von Andrew Holness (* 1972) im Amt des Premierministers abgelöst wurde. Im Januar 2012 kam Portia Simpson Miller bis 2016 zurück in das Amt der Premierministerin. Am 3. März 2016 wurde Andrew Holness erneut der Premierminister Jamaikas.

Literatur

  • 2001: Jamaica in Slavery and Freedom: History, Heritage and Culture, Herausgeber Kathleen Monteith und Glen Richards, 412 Seiten, University of the West Indies Press, ISBN 978-9766401085
  • 2002: Jamaika, Peter Paul Zahl, 170 Seiten, C.H.Beck, ISBN 978-3406447884
  • 2004: Jamaika - mehr als Rum und Reggae. Chancen und Probleme eines Entwicklungslandes, Wendelin Ettmayer, 167 Seiten, Trauner Verlag, ISBN 978-3854875574

Weblinks

Quellen