Helen Mack Chang

Aus InkluPedia

Helen Beatriz[1] Mack Chang (* 19. Januar 1952 in Barrio San Nicolás, Departamento Retalhuleu) ist eine guatemaltekische Betriebswirtin und Menschenrechtsaktivistin.

Leben

Helen Mack Chang wurde 1952 geboren. Ihre Mutter ist chinesischen Ursprungs, ihr Vater ist mayaischen Ursprungs.[2] Ihr Leben veränderte sich schlagartig, als am 11. September 1990 ihre ältere Schwester Myrna Elizabeth Mack Chang (24. Oktober 1949 in Retalhuleu – 11. September 1990[3]), eine Anthropologin, von einem Militärkommando in Guatemala-Stadt ermordet wurde. Myrna Mack untersuchte für AVANCSO (Asociación para el Avance de las Ciencias Sociales en Guatemala) die Probleme der Bevölkerung, welche vor dem bewaffneten Konflikt im Land flüchteten. Myrna Mack erstellte eine Studie, die schlussfolgerte, dass die Aufstandsbekämpfungsmaßnahmen der Regierung der Grund für die Vertreibung der indigenen Bevölkerung Guatemalas und deren darauf folgenden Leidensweg waren.[4] Der Guatemaltekische Bürgerkrieg wurde von 1960 bis 1996 zwischen vier linken Guerillaorganisationen und der guatemaltekischen Regierung ausgetragen.

Seit dem Mord an ihrer Schwester setzt sich Helen Mack Chang dafür ein, dass die Schuldigen vor Gericht kommen. Im August 1991 wurde José Mérida Escobar in Guatemala-Stadt erschossen. Er untersuchte damals den Mord an der Anthropologin Myrna Mack.[5] Helen Mack Chang wurde 1992 "für ihren Mut und das Durchhaltevermögen im Kampf für Gerechtigkeit"[6] mit dem Right Livelihood Award (Alternativer Nobelpreis) ausgezeichnet.[7]

Am 23. März 1993 gründete sie die Stiftung Myrna Mack ("Fundación Myrna Mack") (FMM) zum Andenken an ihre Schwester Myrna Mack.[8] Die Stifung stellt zum Beispiel Schulungen für Richter, Rechtsanwälte, Wissenschaftler und engagierten Leute bereit.[7]

Im Jahr 1993 wurde ein Unteroffizier der Armee des Mordes an Myrna Mack für schuldig befunden.[9] Helen Mack Chang kämpfte weiter, um die Befehlsgeber vor Gericht zu bringen. Es dauerte bis September 2002, bis drei hochrangige Militärangehörige vor Gericht kamen. Am 3. Oktober 2002 bekam ein Offizier 30 Jahre Haft, die anderen beiden wurden aus Mangel an Beweisen freigesprochen. In der Berufung hob das guatemaltekische Vierte Berufungsgericht die Verurteilung auf und bestätigte die Freisprüche. Nach Revision durch die Staatsanwaltschaft bestätigte am 20. Januar 2004 der guatemaltekische Oberste Gerichtshof die Verurteilung zu 30 Jahre Haft. Der Verurteilte tauchte jedoch unter.[7]

Neben dem Right Livelihood Award bekam sie mehrere weitere Auszeichnungen. Unter anderem wurde sie im Jahr 2005 von der Universität Notre Dame, Indiana, Vereinigte Staaten mit dem Notre Dame Award by Public Service in Latin America ausgezeichnet. 2006 zeichnete sie der König von Spanien, Juan Carlos I., mit dem Menschenrechtspreis aus.[7] Im Jahr 2010 bekam sie den Judith Lee Stronach Human Rights Award des Center for Justice and Accountability (CJA), einer Non-Profit-Organisation für Menschenrechte.[2][2] Diese wurde 1998 gegründet und hat ihren Sitz in San Francisco, Kalifornien.

Auszeichnungen

  • 1992: Right Livelihood Award (Alternativer Nobelpreis)
  • 2005: Notre Dame Award by Public Service in Latin America der Universität Notre Dame
  • 2006: Menschenrechtspreis vom König von Spanien
  • 2010: Judith Lee Stronach Human Rights Award des Center for Justice and Accountability

Weblinks

Quellen