Görtschitztal

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Blick von Sankt Martin am Silberberg nach Mühlen am Zirbitzkogel, 2010
Blick auf Eberstein mit dem Dolomit-Abbau, Marktgemeinde Eberstein, Bezirk Sankt Veit an der Glan, 2006
Panorama Knappenberg, Gemeinde Hüttenberg, von Maria Waitschach aus, im Bezirk Sankt Veit an der Glan, 2018

Das Görtschitztal ist ein Tal in Kärnten im südlichen Österreich. Das Tal wird durch die Görtschitz (eigentlich Gürtschitz), ein linker Nebenfluss der Gurk, auf ihrer gesamten Länge gebildet. Es erstreckt sich vom Hörfeld Moor, dem Ursprung der Görtschitz, kurz vor Mühlen bis nach Brückl.[1] Das Tal ist Teil der Region Kärnten:Mitte (früher Norischen Region). Das Talmuseum im Lachitzhof präsentiert mit wertvollen Exponaten die Geschichte des Görtschitztales.[2] An der Görtschitz liegen die Gemeinden Neumarkt, Mühlen, Hüttenberg, Eberstein, Klein Sankt Paul und Brückl.

Im Görtschitztal wurden 2016 bei archäologischen Grabungen Reste einer 5.500 Jahre alten mittelkupferzeitlichen Siedlung gefunden.[3] Über das Görtschitztal sendete der ORF in der Reihe "Erlebnis Österreich" die 30-minütige Fernsehdokumentation "Das Görtschitztal - Wo Schätze wachsen" von Barbara Altersberger.[4]

HCB-Skandal

2014 wurde ein Skandal rund um die Verbrennung von mit Hexachlorbenzol (HCB) verseuchtem Blaukalk bei den Wietersdorfer Zementwerken öffentlich bekannt. Kontaminierter Kalkschlamm („Blaukalk“) wurde in der Gemeinde Brückl im unteren Görtschitztal auf einer ehemaligen Betriebsdeponie der Donau Chemie direkt neben dem Fluss Gurk gelagert und freigesetzt. Die zuständige Staatsanwaltschaft und das Landeskriminalamt nahmen Ermittlungen auf. Bei mehreren Bauernhöfen wurde HCB im Futter festgestellt, insgesamt 261 Bauernhöfe mussten untersucht werden.[5] Die Landesregierung gab am 18. Dezember 2014 die Einsetzung einer Untersuchungskommission unter Leitung von Bernd-Christian Funk bekannt.[6] Der Kärntner Landtag setzte einen Untersuchungsausschuss ein, die erste öffentliche Sitzung wurde im Jänner 2015 abgehalten.[7] Mindestens 20.000 Tonnen mit HCB kontaminiertes Viehfutter mussten von den Bauernhöfen im Görtschitztal wegbracht und entsorgt werden.[8] Ebenfalls wurde mit freiwilligen Tests der Bevölkerung auf HCB in Blut oder Muttermilch begonnen. Am 12. März wurde bekanntgegeben, dass 21 der 131 durchgeführten Blutproben über dem Referenzwert lagen.[9] Vom HCB-Skandal sind laut ÖVP-Landesrat Christian Benger 332 Betriebe in sechs Gemeinden betroffen gewesen. Man habe 11.280 Ballen abtransportiert, zwischengelagert und über 7.000 Tonnen Ersatz-Futter geliefert. 289 Rinder und 811.200 Kilogramm Milch wurden entsorgt.[10] Da die Deponie nicht entsorgt werden konnte, wurde sie versiegelt.[11]

Literatur

  • 2002: Norische Region: die schönsten Tal- und Höhenwanderungen, Fritz Peterka, Bergverlag Rother GmbH, ISBN 978-3763342778

Weblinks

Quellen