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Beispiele für banalen Nationalismus sind die Verwendung von Flaggen in alltäglichen Zusammenhängen, Sportveranstaltungen, nationale Lieder, Symbole auf Geldnoten<ref>Penrose, Jan (November 2011). "Designing the nation. Banknotes, banal nationalism and alternative conceptions of the state". Political Geography. 30 (8): 429–440.</ref> populäre Ausdrücke und Redewendungen, patriotische Vereine, die Verwendung implizierter Zusammengehörigkeit in der nationalen Presse, z. B. die Verwendung von Begriffen wie "Premierminister", "Wetter", "unsere Mannschaft" und die Unterteilung in "nationale" und "internationale" Nachrichten. Viele dieser Symbole sind besonders wirksam, weil sie ständig wiederholt werden und fast unterschwellig wirken. Banaler Nationalismus wird oft durch staatliche Institutionen wie Schulen erzeugt.<ref>Piller, Ingrid (12 May 2017). "The banal nationalism of intercultural communication advice".</ref>
Beispiele für banalen Nationalismus sind die Verwendung von Flaggen in alltäglichen Zusammenhängen, Sportveranstaltungen, nationale Lieder, Symbole auf Geldnoten<ref>Penrose, Jan (November 2011). "Designing the nation. Banknotes, banal nationalism and alternative conceptions of the state". Political Geography. 30 (8): 429–440.</ref> populäre Ausdrücke und Redewendungen, patriotische Vereine, die Verwendung implizierter Zusammengehörigkeit in der nationalen Presse, z. B. die Verwendung von Begriffen wie "Premierminister", "Wetter", "unsere Mannschaft" und die Unterteilung in "nationale" und "internationale" Nachrichten. Viele dieser Symbole sind besonders wirksam, weil sie ständig wiederholt werden und fast unterschwellig wirken. Banaler Nationalismus wird oft durch staatliche Institutionen wie Schulen erzeugt.<ref>Piller, Ingrid (12 May 2017). "The banal nationalism of intercultural communication advice".</ref>


Sie kann zu Bottom-up-Prozessen des nation-buildings beitragen.<ref>Mylonas, Harris; Tudor, Maya (11 May 2021). "Nationalism: What We Know and What We Still Need to Know". Annual Review of Political Science. 24 (1): 109–132.</ref>Michael Billig ging es bei der Prägung des Begriffs in erster Linie darum, den alltäglichen, einheimischen Nationalismus klar von extremistischen Varianten abzugrenzen. Er argumentierte, dass der akademische und journalistische Fokus auf extreme Nationalisten, Unabhängigkeitsbewegungen und Fremdenfeinde in den 1980er und 1990er Jahren die Stärke des zeitgenössischen Nationalismus verschleierte, indem er implizierte, dass Nationalismus eher eine Randideologie als ein dominantes Thema in der zeitgenössischen politischen Kultur sei.<ref name=":4"></ref><ref name=":5"></ref> Billig stellte fest, dass im politischen Diskurs der damaligen Zeit fast unausgesprochen von der höchsten Bedeutung der Nation ausgegangen wurde, beispielsweise in den Aufrufen zum Schutz Kuwaits während des Golfkriegs oder zum Handeln in den USA nach den Anschlägen vom 11. September. Er argumentiert, dass die "verborgene" Natur des modernen Nationalismus ihn zu einer sehr mächtigen Ideologie macht, zum Teil deshalb, weil er weitgehend unhinterfragt und unangefochten bleibt und dennoch die Grundlage für mächtige politische Bewegungen und die meiste politische Gewalt in der heutigen Welt bildet. Banaler Nationalismus sollte nicht als eine schwache Form des Nationalismus betrachtet werden, sondern als Grundlage für "gefährliche Nationalismen".<ref>Wade, Lisa (4 July 2014). "Banal Nationalism". Sociological Images.</ref> In früheren Zeiten war der Ruf nach der "Nation" jedoch nicht so wichtig, da man sich eher auf Religion, Monarchie oder Familie berufen konnte, um Aktionen zu mobilisieren. Er verwendet das Konzept auch, um die Behauptungen der Postmoderne zu widerlegen, dass der Nationalstaat im Niedergang begriffen ist. Er verweist insbesondere auf die anhaltende hegemoniale Macht des amerikanischen Nationalismus.
Solche Mechanismen können zu Bottom-up-Prozessen des nation-buildings beitragen.<ref>Mylonas, Harris; Tudor, Maya (11 May 2021). "Nationalism: What We Know and What We Still Need to Know". Annual Review of Political Science. 24 (1): 109–132.</ref> Michael Billig ging es bei der Prägung des Begriffs in erster Linie darum, den alltäglichen, einheimischen Nationalismus klar von extremistischen Varianten abzugrenzen. Er argumentierte, dass der akademische und journalistische Fokus auf extreme Nationalisten, Unabhängigkeitsbewegungen und Fremdenfeinde in den 1980er und 1990er Jahren die Stärke des zeitgenössischen Nationalismus verschleierte, indem er implizierte, dass Nationalismus eher eine Randideologie als ein dominantes Thema in der zeitgenössischen politischen Kultur sei.<ref name=":4"></ref><ref name=":5"></ref> Billig stellte fest, dass im politischen Diskurs der damaligen Zeit fast unausgesprochen von der höchsten Bedeutung der Nation ausgegangen wurde, beispielsweise in den Aufrufen zum Schutz Kuwaits während des Golfkriegs oder zum Handeln in den USA nach den Anschlägen vom 11. September. Er argumentiert, dass die "verborgene" Natur des modernen Nationalismus ihn zu einer sehr mächtigen Ideologie macht, zum Teil deshalb, weil er weitgehend unhinterfragt und unangefochten bleibt und dennoch die Grundlage für mächtige politische Bewegungen und die meiste politische Gewalt in der heutigen Welt bildet. Banaler Nationalismus sollte nicht als eine schwache Form des Nationalismus betrachtet werden, sondern als Grundlage für "gefährliche Nationalismen".<ref>Wade, Lisa (4 July 2014). "Banal Nationalism". Sociological Images.</ref> In früheren Zeiten war der Ruf nach der "Nation" jedoch nicht so wichtig, da man sich eher auf Religion, Monarchie oder Familie berufen konnte, um Aktionen zu mobilisieren. Er verwendet das Konzept auch, um die Behauptungen der Postmoderne zu widerlegen, dass der Nationalstaat im Niedergang begriffen ist. Er verweist insbesondere auf die anhaltende hegemoniale Macht des amerikanischen Nationalismus.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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