Apple iOS

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iPhone 4S mit iOS
Steve Jobs stellt iPhone OS 2.0 auf der WWDC 2008 vor

Apple iOS‏‎ (früher iPhone OS oder iPhone Software)[1] ist ein Betriebssystem des US-amerikanischen Unternehmens Apple Inc. Apple iOS wird für die Smartphone-Reihe iPhone, die Tabletcomputer-Reihe iPad und die iPod-Produktlinie iPod touch eingesetzt. Die Apple-TV-Software (tvOS) basiert ab Version 4 auf iOS. Auch watchOS für die Apple Watch basiert auf iOS.[2]

iOS basiert auf einem Mac-OS-X-Kern XNU, der für das freie Betriebssystem Darwin entwickelt wurde. iOS verwendet das Dateisystem HFSX, eine Weiterentwicklung von HFS+. Hauptmerkmal von iOS ist der per Wischgesten bedienbare Touchscreen. iOS ermöglicht keinen direkten Zugriff des Benutzers auf das Dateisystem oder die Kommandozeile. Apps können offiziell nur aus dem App Store von Apple geladen oder über einen Entwickler-Zugang installiert werden. Die Apps laufen in einer Sandbox und können nur innerhalb dieser Sandbox lokale Dateien auf dem Gerät lesen und speichern.[3] Apple liefert Apps wie Phone, Mail und den Browser Safari mit dem Betriebssystem mit, weitere Apps können aus dem Store hinzugefügt werden. Apps werden mit dem iOS Software Development Kit (SDK) mit dem iOS System Frameworks und der Programmiersprache Objective-C entwickelt. Webapps könnten mit HTML, Cascading Style Sheets (CSS) und JavaScript entwickelt werden. Diese laufen im Safari-Browser und benötigen eine Netzwerkverbindung zum Webserver.[4]

Geschichte

Entwicklung bis iOS 4

Mit dem Apple Newton MessagePad hatte Apple bereits 1993 PDAs im Programm. Doch die Produktion wurde 1998 bei der Neustrukturierung von Apple Computer unter Steve Jobs eingestellt. Im Jahr 2003 begann Apple, mit Multitouch zu experimentieren. 2005 stellte Apple ein kleines Team zusammen, das an dem Projekt weiterarbeitet. Daraus ist letztendlich das iPhone entstanden.[5] Am 9. Januar 2007 stellte Steve Jobs in San Francisco das erste iPhone mit iPhone OS 1.0 (Codename: Alpine) vor.[6]

In iPhone OS 2.0 (Codename: Big Bear) vom Juli 2008 wurde der App Store eingeführt. Das dazugehördende SDK für Entwickler veröffentlichte Apple im März 2008. Mit dem App Store wurde Apple der erste Hersteller, der mit einer Online-Verkaufsplattform für Apps für ein Mobil-Betriebssystem mit großen Markterfolg betrieb. Im April 2014 waren etwa 1 Millionen Apps im App Store verfügbar und diese wurden etwa 70 Milliarden Mal heruntergeladen. Unternehmen wie Google, Nokia und Samsung ahmten dieses Konzept nach. Im Juli 2009 kam iPhone OS 3.0 (Codename: Kirkwood) auf den Markt. Als neue Funktionen kamen unter anderem die “Kopieren und Einfügen”-Funktion und die MMS-Funktion, sowie die Sprachsteuerung (ab iPhone 3GS) hinzu. Version 3.1 ist die letzte Version, die das iPhone und den iPod der ersten Generation unterstützt. Erst mit iOS 4 (Codename: Apex) vom Juni 2010 bekam das Betriebssystem seinen Namen iOS. Ein Hauptgrund dafür war die Zusammenführung der Betriebssysteme des iPhones und iPads. Die erste gemeinsame Version war iOS 4.2.1. Zu iOS 4 kam das Multitasking hinzu, wodurch Apps beim Beenden nicht direkt geschlossen werden, sondern pausieren, etwa für den Fall, dass der Benutzer in einer anderen App zwischendurch etwas machen möchte ohne das andere App beenden und neu starten zu müssen. Mit iAd haben Entwickler die Möglichkeit, Werbung innerhalb von Apps zu schalten. Mit FaceTime kam ein kostenloser Dienst für IP-Telefonie und Videokonferenzen hinzu. Das iPhone 4 war dazu passend das erste iPhone mit Frontkamera. Mit iOS 4.1 vom September 2010 kam das Game Center hinzu, mit iOS 4.2 vom November 2010 kam AirPrint für drahtloses Drucken und AirPlay für drahtloses Übertragung von Inhalten hinzu. iOS 4.2 ist die letzte iOS-Version, die das iPhone 3G und den iPod touch der 2. Generation unterstützt.

iOS 5 bis aktuell

In iOS 5.0 (Codename: Telluride) vom Oktober 2011 kam unter anderem die Spracherkennung Siri (ab iPhone 4S), der kostenlose Instant-Messaging-Dienst iMessage und der Online-Dienst iCloud zu iOS hinzu. Weiterhin wurde Twitter systemweit integriert und Mail unterstützt S/MIME und einfache Formatierungen wie Fettschrift.[1] iOS 5.1 vom März 2012 ist die letzte iOS-Version, die den iPod touch der 3. Generation und das iPad der 1. Generation unterstützt. In iOS 6.0 (Codename: Sundance) vom 19. September 2012 wurden unter anderem iCloud und FaceTime stark erweitert, Facebook in iOS integriert, Apple Maps ersetzte das integrierte Google Maps als Kartendienst eingeführt, Passbook (ab iOS 9 Wallet) eingebaut und die Kameralösung besitzt eine Panorama-Funktion (ab iPhone 4S). YouTube, ebenfalls vom Konkurrenten Google Inc., wurde entfernt.[7] iOS 7.0 (Codename: Innsbruck) vom 18. September 2013 hat ein komplett neues Design. Hinzugekommen sind unter anderem Touch ID zum Anmelden über dem Fingerabdrucksensor im Home Button, AirDrop zum Austausch von Dateien ohne externe LAN- oder Wi-Fi-Verbindungen und die eine Slow-Motion-Funktion für die Kamera. iOS 7 unterstützt erstmals den 64-Bit-System-on-a-Chip (SoC) Apple A7. Der Apple A7 ist das erste SoC überhaupt, das auf einer 64-Bit-ARM-Architektur basiert. Am 10. März 2014 erschien iOS 7.1, welches die letzte iOS-Version ist, die das iPhone 4 unterstützt.[8] iOS 7.1 (Codename: Sochi) unterstützt CarPlay, um das iPhone mit der Kommunikationsanlage in Kraftfahrzeugen zu nutzen.[9]

Am 17. September 2014 erschien iOS 8 (Codename: Okemo) zwei Tage vor dem Erscheinen des iPhone 6 und des iPhone 6 Plus. Siri kann ab iOS 8 mit dem Ruf “Hey Siri” ohne das iPhone zu berühren gestartet werden. Mit Health ist ein Gesundheits-App für iPhone und iPod Touch, jedoch nicht für das iPad, hinzugekommen. Neue Funktionen sind unter anderem Family-Sharing, iCloud Drive, QuickType und die Unterstützung von Telefonaten und SMS über WLAN. Die neuen Funktionen in iOS 8 sind teilweise eng mit der Ankündigung der Apple Watch verbunden, die am 24. April 2015 auf den Markt kam.[10] iOS 9 (Codename: Monarch) vom September 2015 ermöglicht eine um bis zu 3 Stunden längere Akkulaufzeit und benötigt mit 1,3 GB deutlich weniger Speicherplatz als iOS 8 mit 4,6 GB. Für das iPad ist die Multitasking-Optionen "Split View“ hinzugekommen, die es ermöglicht, zwei Apps nebeneinander laufen zu lassen. Mit der "Bild-in-Bild" Funktion können Videos verkleinert werden und so über eine andere App weiterlaufen. Mit Slide Over kann in einer Seitenleiste eine zweite App geöffnet werden. Apple Maps enthält mit iOS 9 auch Informationen zum öffentlichen Nahverkehr. Das neue App News erlaubt es, Nachrichten zu aggregieren.[11]

Im Juni 2010 wurde auf der Entwicklerkonferenz WWDC iOS 10 für Herbst 2016 angekündigt. Überarbeitet wurden unter anderem der Lockscreen, 3D Touch, Siri, das Fotos-App, Apple Maps/Karten, Musik und News, die VoIP-API und iMessage. In iOS 10 setzt Apple die Technik Differential Privacy ein, um das Nutzungsverhalten einer großen Anzahl von Anwendern herauszufinden.[12] In iOS integrierte Systemanwendungen lassen sich mit iOS 10 erstmals entfernen.[13] Am 7. September 2016 teilte Apple in San Francisco mit, dass iOS 10 am 13. September 2016 veröffentlicht wird. Das iPhone 4S, das iPad 3, das erste iPad mini und der iPod touch der fünften Generation werden nicht mehr unterstützt.[14] Wie angekündigt, wurde iOS 10 dann am 13. September 2016 veröffentlicht. Das Update iOS 10.1 wurde am 24. Oktober 2016 veröffentlicht.[15] In Version iOS 10.2 vom 12. Dezember 2016 kann erstmals die Aktivierung von Siri und der alten Sprachsteuerung bei längerem Drücken des Home-Buttons abgeschaltet werden. Weitere Änderungen waren unter anderem eine neue TV-App, 70 neue Emojis und die Unterstützung für das Eingabegerät BraillePen 14 in VoiceOver.[16]

Literatur

  • 2012: iOS Hacker's Handbook, Charles Miller, Dion Blazakis, Dino Dai Zovi, Stefan Esser, Vincenzo Iozzo, Ralf-Phillipp Weinmann, 408 Seiten, John Wiley & Sons, ISBN 978-1118204122
  • 2012: Mac OS X and iOS Internals - To the Apple´s Core, Jonathan Levin, 864 Seiten, John Wiley & Sons, ISBN 978-1118057650
  • 2015: Betriebssysteme für Smartphones: Android vs. iOS, Johannes Blischke, 76 Seiten, Bachelor + Master Publishing, ISBN 978-3958202948

Weblinks

Quellen