Chronik der Psychologie

Aus InkluPedia

Chronik der Psychologie


20. Jahrhundert

1900-1909

  • 1900: Sigmund Freud (1856 ) veröffentlicht "Traumdeutung"
  • 1903: "Bedingter Reflex": Der russische Physiologe Pawlov (1849- 1936) erforscht in Hundedressurexperimenten den bedingten Reflex [1]
  • 1905: Alfred Binet (1859-1911) erfindet einen sogenannten "Intelligenz Test", er führt den Begriff Intelligenzalter ein.
  • 1906: Pavlov veröffentlicht seine Studien über klassische Konditionierung und bekommt den Medizinnobelpreis.
  • 1907: "Kerplunk Experiment" der Behavioristen John B. Watson und Harvey A. Carr [2]

1910er

  • 1911: Der Züricher Eugen Bleuler (1857- 1939 ) prägt den Begriff "Schizophrenie" mit dem irreführenden Synonym Spaltungsirresein
  • 1911: Alfred Adler (1870 – 1937) bricht mit Freud, weil dieser Sexualität überbetone und seine Theorien an seiner eigenen Kindheit orientiert.
  • 1911: Edward Thorndike (1874–1949) veröffentlicht zu Tierintelligenz und ist Vorläufer des Behaviorismus.
  • 1912: IQ: Der Hamburger William Stern (1871-1938) stellt Binets Test um und entwickelt den Intelligenzquotienten (IQ)
  • 1912: Max Wertheimer (1880-1943) begründet die von Ehrenfels inspirierte " Gestaltpsychologie".
  • 1913: Behaviorismus: John Watson (1878 -1958).
  • 1913: Carl Gustav Jung begründet die Analytische Psychologie.
  • 1914 bis 1920: Wolfgang Köhler leitet Menschenaffenstation auf Teneriffa
  • 1915: Walter Cannon untersucht Fight-or-flight Entscheidungen
  • 1916: Stanford-Binet Test. Lewis Terman (1877–1956)
  • 1917: Robert Yerkes (1876-1956) entwickelt für die Army sogenannte "Gruppen IQ Tests", bei dem die Probanden wie bei Klassenarbeiten ein Papier ausfüllen.
  • 1917: Emil Kraeplin (1856 - 1926) gründet die Deutsche Forschungsanstalt für Psychiatrie (heute: Max-Planck-Institut für Psychiatrie)


1920er

  • 1920: John Watson und Rosalie Rayner : "Little Albert"
  • 1921: Psychologische Tests werden kommerzialisiert.
  • 1922-1937: Karen Horney (1885 -1952): Feministische psychoanalytische Theorie
  • 1923: Der französische Psychiater Joseph Capgras (1873–1950) beschreibt eine Störung, bei der Betroffene glauben, Menschen in ihrem Umfeld haben diabolische Doppelgänger [3]
  • 1925: Der Gestaltpsychologe Wolfgang Köhler (1887-1967) schreibt "Intelligenzprüfungen an Menschenaffen."
  • ab 1926: Der Genfer Jean Piaget (1896 – 1980) veröffentlicht 1926 bis 1932 40 Bücher zur Kinderpsychologie. Er erfindet neue Begriffe wie Objektpermanenz [4]
  • 1927: Das nach einem Verwandlungskünstler benannte "Fregoli-Syndrom" wird von P. Courbon and G. Fail beschrieben. Es ist eine Art Wahn, bei dem der Kranke in Wildfremden verkleidete ihm bekannte Menschen "entdeckt".
  • 1927: Anna Freud (1895- 1982) veröffentlicht ein Werk zur Kinderpsychologie.
  • 1927: "Autogenes Training" wird durch Johannes Heinrich Schultz (1884 – 1970) erfunden
  • 1927: Hawthorne-Effekt
  • 1928: Die Finnin Anitra Karsten (1902 - 1988) untersucht "Psychische Sättigung"


1930er

  • 1932: Walter Cannon (1871-1945) begründet Homöostase ( "The Wisdom of the Body").
  • 1935: Thematic Apperception Test (TAT) von Henry Murray.
  • 1938: Erste Elektroschocktherapie am Menschen.
  • 1938: B.F.Skinner (1904 - 1990) setzt seine Laborratten in eine "Skinner box" mit einem Hebel. Je nach Experiment passieren unterschiedliche Dinge, wenn die Ratte diesen betätigt.
  • 1939: Wechsler-Bellevue Intelligenztest.

1940er

  • 1942: Robert Tryon (1901 – 1967)
  • 1942: Jean Piaget :'Psychology of Intelligence'
  • 1943: Erste Fassung von A.Maslow Bedürfnispyramide
  • 1944: Der Österreicher Hans Asperger (1906 - 1980) prägt den Begriff Asperger-Syndrom,
  • 1946: Der Benton-Test ( Benton Visual Retention Test) untersucht die Merkfähigkeit für visuell-räumliche Stimuli.
  • 1946-1953: 10 interdisziplinäre Macy-Konferenzen in New Yorg über Kybernetik und Kognitionswissenschaft
  • 1947: Der Lüscher-Farbtest ist ein von Max Lüscher entwickelter projektiver Persönlichkeitstest,
  • 1946: Viktor Frankl schreibt "... trotzdem Ja zum Leben sagen - Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager".

1950er

  • 1951: Fritz Perls Gestalttherapie ( zusammen mit Paul Goodman und Ralph Hefferline)
  • 1952: Klassifikationshandbuch: The Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM)
  • 1954: Abraham Maslow (1908-1970) Bedürfnispyramide.
  • 1955: Die "Rational-Emotive Verhaltenstherapie/REBT" ist die erste Form der kognitiven Verhaltenstherapie des US Amerikaners Albert Ellis (1913 – 2007) .
  • 1955: Das "Alice im Wunderland Syndrom" (Todd's syndrome) wird vom britischen Psychiater John Todd (1914-1987) als Begleiterscheinung von anderen Erkrankungen mit Spaltung von Körper und Psyche und Wahrnehmungsveränderungen beschrieben. [5]
  • 1956: "Dartmouth Konferenzen" mit Marvin Minsky, John McCarthy, Nathan Rochester und Claude Shannon.
  • 1956: S.E. Asch (1907 – 1996) Konformitätsexperiment: Gruppenzwang kann Menschen so beeinflussen, dass sie ganz offensichtlich Falsches als "richtig" bewerten.
  • 1957: Der Sozialpsychologe Leon Festinger (1919 – 1989) Theorie der kognitiven Dissonanz.
  • 1958: "Die Kognitive Entwicklungstheorie des moralischen Urteils" von Lawrence Kohlberg (1927 - 1987)
  • 1959: Palo-Alto-Gruppe

1960er

  • 1961: Max Frischs Novelle "Andorra" schafft den sozialpsychologischen Ausdruck "Andorra-Syndrom", bei dem sich Menschen den Vorurteilen ihrer Umwelt fügen.
  • 1961: Thomas Szasz [SAAS] (1920 – 2012) wendet sich in "The Myth of Mental Illness" gegen Zwangspsychiatrie.
  • 1963: Sozialkognitive Lerntheorie: Der Kanadier Albert Bandura (*1925) Bobo doll studie
  • 1963: Der Sozialpsychologe Stanley Milgram (1933 – 1984) schreibt an der Yale Universität über die Psychologie der Folter “Behavioral Study of Obedience,”
  • 1967: Kognitive Verhaltenstherapie: Aaron Beck (*1921) .
  • 1967: Das Kleine-Welt-Phänomen (milgram, s.o.), sozialpsychologischer Begriff. Die Idee wurde in einer 1929 veröffentlichten Kurzgeschichte des Ungarn Frigyes Karinthy erfunden, Heute wird es als Six Degrees of Separation bezeichnet.
  • 1967: Der Sammelbegriff "Antipsychiatrie“ wird von David Cooper verwendet, auch der Schotte Ronald D. Laing ( 1927 – 1989) ist ein bekannter Aktivist.
  • 1968: Rosenthal und Jacobson . self-fulfilling prophecy

1970er

  • 1970: "Der Urschrei" (The Primal Scream) ist ein Buchs des US-amerikaners Arthur Janov.
  • 1970er: NLP wurde von Richard Bandler und John Grinder entwickelt
  • 1971: Philip Zimbardo (*1933) führt das aufsehenerregende "Stanford prison experiment" durch.
  • 1973: Stockholm Syndrom
  • 1974: Jerry Harvey (*1941? ) prägt den Begriff "Abilene-Paradox" für ein paradoxes Gruppenverhalten, das den Wertvorstellungen der einzelnen Mitglieder zuwiderläuft
  • 1975: "Monty Hall"/Ziegenproblem: Statistiker Steve Selvin
  • 1975: "Flow": Der in den USA lebende ungarische Glücksforscher Mihaly Csikszentmihalyi (*1934)
  • 1976: Bruno Bettelheim. Kinder brauchen Märchen

1980er

  • 1980: Die "Irren-Offensive" wird als Initiative ehemaliger psychiatrischer Patienten gegründet
  • 1981: Der Cinderella-Komplex von Colette Dowling beschreibt in ihrem gleichnamigen Buch die Angst der Frauen vor der Unabhängigkeit.
  • 1981: Morris-Wasserlabyrinth
  • 1984: "Das Peter-Pan-Syndrom" ist der Titel eines Buches des amerikanischen Familientherapeuten Dan Kiley.
  • 1988: Die "American Psychological Society" wird gegründet

1990er

  • 1994: Steven Pinker schreibt "Language instinct".
  • 1997: Der Computer Deep Blue besiegt Gary Kasparov im Schach.
  • 1997: Bochumer Wissenstest (BOWIT) der Ruhr-Universität Bochum.[6]
  • 1998: E-therapie.
  • 1999: Steven Pinker." How the mind works"

21. Jahrhundert

  • 2000: Das Schlagwort "Dorian-Gray-Syndrom" wird vom Gießener Burkhard Brosig für krankhaften Jugendwahn geprägt, das Krankheitsbild ist aber nicht anerkannt.
  • 2002: Der Tamile Vilaynur Ramachandran (1951) schreibt mit Sandra Blakeslee: "Die blinde Frau, die sehen kann: Rätselhafte Phänomene unseres Bewusstseins" (Phantoms of the brain)
  • 2007: "Diagnose Boreout" der Autoren Philippe Rothlin und Peter R. Werder.
  • 2008: "Truman (Show) Syndrom" wird von den kanadischen Brüdern Joel und Ian Gold in "Suspicious Minds: How Culture Shapes Madness" als Fachbegriff propagiert für Menschen, die wähnen , ihr Leben sei eine 24-Stunden-Reality-Show. [7] [8]
  • 2009: Der Neuseeländer John Hattie (* 1950) schreibt "Visible Learning"
  • 2012: Daniel Kahnemans (*1934) Buch "Schnelles Denken-Langsames Denken" gewinnt den LA Times Buchpreis, er ist israelischer VWL-Nobelpreisträger von 2002.

Weblinks

Quellen