Armenien

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Armenien‏‎ (amtliche Bezeichnung Republik Armenien) ist ein asiatischer Binnenstaat im Kaukasus. Er liegt im Bergland zwischen Georgien, Aserbaidschan, dem Iran und der Türkei. Die Hauptstadt Armeniens ist Jerewan. Präsident Armenies ist seit 2008 Serzh Sargsyan (* 1954), der Premierminister ist seit dem 13. September 2016 Karen Karapetyan (* 1963). Armenien wird geografisch zu Asien gerechnet, der mehrheitlich christliche ist jedoch geschichtlich und kulturell mit Europa verbunden und ist seit 2001 Mitglied des Europarats.

Republik Armenien
Հայաստանի Հանրապետություն

Hajastani Hanrapetutiun[1]
Amtssprache(n) Armenisch
Hauptstadt Jerewan
Staatsform Parlamentarische Republik[1]
Regierungssystem semipräsidentielles System
Staatsoberhaupt Präsident Serzh Sargsyan[1]
Regierungschef Premierminister Karen Karapetyan[1]
Währung 100 Luma = 1 Dram
Unabhängigkeit 28. Mai 1918 (Erklärung)
21. September 1991 (Wiedererlangung)
Nationalhymne Mer Hajrenik („Unser Vaterland“)
Nationalfeiertag 21. September
Zeitzone UTC+4
Kfz-Kennzeichen AM
ISO 3166 AM, ARM, 051
Top-Level-Domain .am
Telefonvorwahl +374

Geografie

Armenien grenzt im Norden an Georgien, im Osten an Aserbaidschan, im Südosten an den Iran, im Süden an die aserbaidschanische Exklave Nachitschewan und von Südwesten bis Westen an die Türkei. 90% der Fläche Armeniens liegen über 1.000 m ü. M., daher gilt Armenien als Gebirgsland. Vom Norden her erstrecken sich die über 3.000 m hohen Ausläufer des Kleinen Kaukasus.[2] Die höchste Erhebung Armeniens ist mit 4090 m der erloschene Schichtvulkan Aragaz. Der größte See Armeniens ist mit einer Fläche von 940 km² der östlich der Hauptstadt Jerewan gelegene Sewansee. Die längsten Flüsse Armeniens sind Aras (Gesamtlänge 1072 km), Worotan (Gesamtlänge 178 km), Hrasdan (141 km), Kassagh (89 km) und Debed (Gesamtlänge 176 km).[3] Armenien liegt genau an der Linie, wo die Eurasische und die Arabische Kontinentalplatte zusammenstoßen. Deshalb kommt es häufig zu Erdstößen.[4]

Verwaltungsgliederung

Armenien ist in elf Marze (Bezirke)[1] unterteilt. Die Hauptstadt Jerewan ist seit einem seit Referendum im Jahr 2005 ein eigener Bezirk.

Karte Bezirk Bezirk Hauptstadt
  Aragazotn Արագածոտնի մարզ Aschtarak Աշտարակ
  Ararat Արարատի մարզ Artaschat Արտաշատ
  Armawir Արմավիրի մարզ Armawir Արմավիր
  Gegharkunik Գեղարքունիքի մարզ Gawar Գավառ
  Kotajk Կոտայքի մարզ Hrasdan Հրազդան
  Lori Լոռու մարզ Wanadsor Վանաձոր
  Schirak Շիրակի մարզ Gjumri Գյումրի
  Sjunik Սյունիքի մարզ Kapan Կապան
  Tawusch Թավուշի մարզ Idschewan Իջևան
  Wajoz Dsor Վայոց Ձորի մարզ Jeghegnadsor Եղեգնաձոր
Jerewan Երևան Status einer Stadtgemeinde
 
Armenien nach Verwaltungseinheiten gegliedert


Geschichte

Während des Ersten Weltkriegs von 1914 bis 1918 wurden Armenier im Osmanischen Reich beim Völkermord an den Armeniern systematisch vernichtet. Als Folge des Ersten Weltkrieges existierte von 1918 an die unabhängige Demokratische Republik Armenien. Am 29. November 1920 gelangten armenische Bolschewiki durch einen Putsch an die Macht und riefen am 2. Dezember 1920 die Armenische Sozialistische Sowjetrepublik aus. Am 30. Dezember 1922 wurde die Sowjetunion durch die Bolschewiki gegründet, wodurch Armenien eine Unionsrepublik der Sowjetunion wurde. Im Dezember 1988 kam es zu einem schweren Erdbeben, bei dem nach offiziellen Angaben 25.000 Menschen ums Leben kamen.[4] Durch die Alma-Ata-Deklaration wurde die Sowjetunion am 21. Dezember 1991 aufgelöst, wodurch Armenien seine Unabhängigkeit wiedererlangte. Am 30. Januar 1992 trat Armenien der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) bei. Seit dem 2. März 1992 ist Armenien Mitgliedstaat der Vereinten Nationen. Seit 2001 ist Armenien Mitglied des Europarats.

Literatur

  • 1992: Drei Jahrtausende Armenien, Burchard Brentjes, 239 Seiten, Schroll, München, ISBN 978-3703105944
  • 2006: Annäherung an Armenien: Geschichte und Gegenwart, Tessa Hofmann, 279 Seiten, C.H.Beck, 2. Auflage, ISBN 978-3406541360
  • 2015: Armenien heute: Zahlen und Fakten, Sabine Allafi, 105 Seiten, Glaré Verlag, ISBN 978-3930761876

Weblinks

Quellen