Tió de Nadal: Unterschied zwischen den Versionen

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Dieser ursprüngliche Ahnenkult wurde im aufkommenden Christentum in ein Kinderfest umgeformt. Die älteste im Haus lebende Person leitete die Zeremonie und segnete zunächst das große brennende Holzscheit mit Wein. Dieses brennende Scheit war ursprünglich in keiner Weise bemalt oder dekoriert. Vor der Bescherung mit dem Schlagen des brennenden Holzscheites gingen die Kinder mit einem Erwachsenen in einen anderen Raum, um dort ein Vaterunser zu beten. Die Bescherungstradition blieb eng an das bäuerliche, brennende Holzscheit und das Hausfeuer gebunden.<ref name=":11" />
Dieser ursprüngliche Ahnenkult wurde im aufkommenden Christentum in ein Kinderfest umgeformt. Die älteste im Haus lebende Person leitete die Zeremonie und segnete zunächst das große brennende Holzscheit mit Wein. Dieses brennende Scheit war ursprünglich in keiner Weise bemalt oder dekoriert. Vor der Bescherung mit dem Schlagen des brennenden Holzscheites gingen die Kinder mit einem Erwachsenen in einen anderen Raum, um dort ein Vaterunser zu beten. Die Bescherungstradition blieb eng an das bäuerliche, brennende Holzscheit und das Hausfeuer gebunden.<ref name=":11" />


Mit der aufkommenden Säkularisierung und der Modernisierung der Wohnstätten veränderte sich das Brauchtum deutlich. Zunächst tränkten Kinder die Stöcke, mit denen sie El Tió, das zuvor liebevoll behandelte Holzscheit, jetzt zur Herausgabe von Süßigkeiten und Geschenken zwangen. Genau an dieser Stelle sieht die oben bereits genannte Personaltrainerin Sophia Blasko Anpassungsbedarf der Tradition, in der solche Momente von Gewalt zurückgenommen werden müssen. Das Aufkommen moderner Wohnstätten entfernte die Tradition weiter von ihrem klassisch angestammten Ort, dem bäuerlichen Hausfeuer. In diesem Zuge wurde El Tió mit einem Gesicht und einer katalanischen Bauernmütze versehen oder schlichtweg vermenschlicht und schließlich auch als käufliche Ware teilweise verkitscht.<ref name=":11" />
Mit der aufkommenden Säkularisierung und der Modernisierung der Wohnstätten veränderte sich das Brauchtum deutlich. Zunächst tränkten Kinder die Stöcke, mit denen sie ''El Tió'', das zuvor liebevoll behandelte Holzscheit, jetzt zur Herausgabe von Süßigkeiten und Geschenken zwangen. Genau an dieser Stelle sieht die oben bereits genannte Personaltrainerin Sophia Blasko Anpassungsbedarf der Tradition, in der Momente von Gewalt zurückgenommen werden müssen. Das Aufkommen moderner Wohnstätten entfernte die Tradition weiter von ihrem klassisch angestammten Ort, dem bäuerlichen Hausfeuer. In diesem Zuge wurde El Tió mit einem Gesicht und einer katalanischen Bauernmütze versehen oder schlichtweg vermenschlicht und schließlich auch als käufliche Ware teilweise verkitscht. Neuerdings wird das ursprüngliche Familienfest ''El Tió'' auch im Kontext von öffentlichen Großveranstaltungen abgehalten.<ref name=":11" />


Es gibt zunehmend mehr Menschen wie Sophia Blasko, die für eine Weiterentwicklung dieser uralten, wertvollen Traditionen in Richtung auf das Einssein mit der Natur und das Einssein mit den Mitmenschen eintreten, also für die Motivationen des vor- und auch des frühchristlichen Brauches.
Es gibt zunehmend mehr Menschen wie Sophia Blasko, die für eine Weiterentwicklung dieser uralten, wertvollen Traditionen in Richtung auf das Einssein mit der Natur und das Einssein mit den Mitmenschen eintreten, also für die Motivationen des vor- und auch des frühchristlichen Brauches.