Guinea: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Religionen ===
=== Religionen ===
Vorherrschend ist seit Jahrhunderten der [[Sunniten|sunnitische]] Islam, der von der Richtung der [[Malikiten]] dominiert wird. Großen Einfluss hat die [[Tidschānīya]]-Bruderschaft. Der Islam gelangte über muslimische Händler aus Arabien und Nordafrika, die im [[Mali-Reich]] Handel trieben. Teile des heutigen Guinea gehörten zum Malireich. Das Bergland des [[Fouta Djallon]] wurde zu einem Zentrum und zur Hochburg dieses Glaubens und 1725 ein muslimischer theokratischer Staat. [[Sekou Touré]], der erste Präsident Guineas versuchte, den Einfluss aller Religionen zu reduzieren. Im Gefolge der Ölkrise in den siebziger Jahren war er gezwungen, vermehrt muslimische Institutionen in Entscheidungsprozesse einzubeziehen, was sich unter anderem im Bau der Großen Moschee in Conakry ausdrückte. Ursprünglich herrschten auch in Guinea verschiedene [[Afrikanische Religionen]] vor, die von [[Animismus (Religion)|animistischen]] Vorstellungen geprägt waren und die heute noch in synkretistischer Form praktiziert werden.
Vorherrschend ist seit Jahrhunderten der [[Sunniten|sunnitische]] Islam, der von der Richtung der [[Malikiten]] dominiert wird. Großen Einfluss hat die [[Tidschānīya]]-Bruderschaft. Der Islam gelangte über muslimische Händler aus Arabien und Nordafrika, die im [[Mali-Reich]] Handel trieben. Teile des heutigen Guinea gehörten zum Malireich. Das Bergland des [[Fouta Djallon]] wurde zu einem Zentrum und zur Hochburg dieses Glaubens und 1725 ein muslimischer theokratischer Staat. [[Sekou Touré]], der erste Präsident Guineas versuchte, den Einfluss aller Religionen zu reduzieren. Im Gefolge der Ölkrise in den siebziger Jahren war er gezwungen, vermehrt muslimische Institutionen in Entscheidungsprozesse einzubeziehen, was sich unter anderem im Bau der Großen Moschee in Conakry ausdrückte. Ursprünglich herrschten auch in Guinea verschiedene [[Afrikanische Religionen]] vor, die von [[Animismus (Religion)|animistischen]] Vorstellungen geprägt waren und die heute noch in synkretistischer Form praktiziert werden.
=== Bildung ===
In Guinea liegt der [[Alphabetisierungsgrad|Alphabetisierungsgrad]] 2020 bei 32 %. Zurückzuführen ist dieser Wert auf die mittlere Schulbesuchsdauer der über 25-Jährigen von gerade einmal 2,8 Jahren, die zu den niedrigsten weltweit zählt. Die erwartete Schulbesuchsdauer der nachwachsenden Generation liegt dagegen bei 9,2 Jahren.<ref>http://www.hdr.undp.org/en/countries/profiles/GIN</ref> Die [[Einschulungsrate]] im Primarschulbereich bei etwa 92 %, im Sekundärbereich bei 39 % und im Hochschulbereich bei 12 %.<ref>http://www.hdr.undp.org/en/countries/profiles/GIN</ref>
In Guinea gibt es zwölf staatliche und halb-staatliche [[Universität]]en, acht in der Hauptstadt Conakry, eine in [[Kankan]] (mit einer Außenstelle in [[Faranah]]), eine in [[Labé (Stadt)|Labé]], eine in Kindia und eine in N'zérékoré an denen insgesamt etwa 35.000 Studenten eingeschrieben sind.<ref>[https://guinee.etudionet.com/guide-universites/public Guineischer Studentenführer]</ref>
Neben der Amtssprache [[Französische Sprache|Französisch]] werden das westatlantische [[Fulfulde]] ''(Peulh, Fula),'' und die Mande-Sprachen [[Malinke]] und [[Susu (Sprache)|Susu]] sowie weitere einheimische Sprachen gesprochen. Insgesamt sind acht offizielle Sprachen anerkannt, sechs davon sind auch Unterrichtssprachen. Die in [[Waldguinea]] und auch in Liberia ansässigen [[Toma (Volk)|Toma]] sowie die Mande verfügen über eigene Schriftsystem.


== Literatur ==
== Literatur ==