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Diada de Sant Jordi: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:Reggio calabria icona san giorgio martire.jpg|thumb|Sankt Georg tötet den Drachen (Ikone des Heiligen Georg in der Kirche San Giorgio Extra Moenia in Reggio Calabria)]] <!-- Commons -->
[[File:BIG 184232912040411.jpg|thumb|Die rote Rose und ein Buch als zentrale Zeichen des katalanischen Sankt-Georgs-Brauchtums (Bild von der Generalitat de Catalunya der Wikipedia zur Verfügung gestellt)]] <!-- Commons -->
[[File:Diada de Sant Jordi de 2007 Rambles Barcelona.jpg|thumb|Buchstände auf der Rambla in Barcelona zur Diada de Sant Jordi 2007]] <!-- Commons -->
Die '''Diada de Sant Jordi''' (Katalanisch für ‚Tag des Heiligen Georg‘) ist ein Festtag, der in [[Katalonien]] zu Ehren seines Schutzpatrons, des christlichen heiligen Georg, am 23. April begangen wird.
== Einführung ==
== Einführung ==
Die Legende des Heiligen Georg (katalanisch: Sant Jordi) ist auf der gesamten Welt bekannt. In ihr wird geschildert, wie Georg den Drachen tötete, der versuchte, Cleodolinda, eine schöne Jungfrau, zu fressen. Diese Erzählung wurde von Jacobus de Voragine (1228–1298) im 13. Jahrhundert in seinem Werk ''Legenda aurea'' („Goldene Legende“) niedergeschrieben. Diese Legende breitete sich in ganz [[Europa]] aus und erreichte auch das Gebiet der Krone von Aragon, wo sie spezifisch weiterentwickelt und ausgebildet wurde und seither als Hintergrund für die Festlichkeiten und das Brauchtum zum Sankt-Georgs-Tag in [[Katalonien]] dient.<ref>Der Artikel ist eine freie, ausschnittsweise Übertragung des Artikels „Sant Jordi“ der katalanischsprachigen Wikipedia. Übertragen wurde speziell die Georgs-Legende in ihrer katalanischen Ausprägung.</ref>
Die Legende des Heiligen Georg ist auf der gesamten Welt bekannt. In ihr wird geschildert, wie Georg den Drachen tötete, der versuchte, Cleodolinda, eine schöne Jungfrau, zu fressen. Diese Erzählung wurde von dem kirchenlateinischen Schriftsteller und späteren Erzbischof von Genua Jacobus de Voragine (1228–1298) im 13. Jahrhundert in seinem Werk ''Legenda aurea'' („Goldene Legende“) niedergeschrieben. Diese Legende breitete sich in ganz [[Europa]] aus und erreichte auch das Gebiet der Krone von Aragon, wo sie spezifisch weiterentwickelt und ausgebildet wurde und seither als Hintergrund für die Festlichkeiten und das Brauchtum zum Sankt-Georgs-Tag in Katalonien dient.<ref>Der Artikel ist eine freie, ausschnittsweise Übertragung des Artikels „Sant Jordi“ der katalanischsprachigen Wikipedia. Übertragen wurde speziell die Georgs-Legende in ihrer katalanischen Ausprägung.</ref>


== Die katalanische Sankt-Georgs-Legende ==
== Die katalanische Sankt-Georgs-Legende ==
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Wenige Meter hinter der Stadtmauer trat ein junger Ritter auf einem weißen Pferd und in einer goldenen und glänzenden Rüstung auf die junge Prinzessin zu. Das Mädchen zeigt sich besorgt und bat den Ritter, er solle schnell weglaufen und sich in Sicherheit bringen, da ihn sonst das Monster fressen würde, wenn es ihn hier antreffe. Der Ritter entgegnete ihr, sie solle keine Angst haben. Ihr und ihm selbst werde nichts passieren, da er speziell dafür gekommen sei, gegen das Tier zu kämpfen. Er werde so die Prinzessin retten und die Stadt Montblanc von den verpflichtenden Menschenopfern zu befreien.
Wenige Meter hinter der Stadtmauer trat ein junger Ritter auf einem weißen Pferd und in einer goldenen und glänzenden Rüstung auf die junge Prinzessin zu. Das Mädchen zeigt sich besorgt und bat den Ritter, er solle schnell weglaufen und sich in Sicherheit bringen, da ihn sonst das Monster fressen würde, wenn es ihn hier antreffe. Der Ritter entgegnete ihr, sie solle keine Angst haben. Ihr und ihm selbst werde nichts passieren, da er speziell dafür gekommen sei, gegen das Tier zu kämpfen. Er werde so die Prinzessin retten und die Stadt Montblanc von den verpflichtenden Menschenopfern zu befreien.


Zum großen Entsetzen der Prinzessin und zur großen Freude des Ritters trat das Tier plötzlich aus seinem Versteck heraus. Es begann ein intensiver, aber kurzer Kampf. Der Ritter traf das Ungeheuer mit seinem Speer und verletzte es schwer. Der Ritter, der Sant Jordi war, band das getötete Monster um den Hals und gab es der Jungfrau, damit sie es selbst in die Stadt führen konnte. Das Tier folgte der Prinzessin vollkommen zahm und ängstlich. Die Legende besagt sogar, dass die Einwohner der Stadt all dieses Geschehen von der Stadtmauer aus gesehen hatten und dass sie die Prinzessin und den Ritter mit offenen Armen empfingen und begrüßten. Auf dem Hauptplatz der Stadt vollzogen die Dorfbewohner die Tötung dieses wilden Tieres. Aus dem Blut des Ungeheuers, das floss, erwuchs direkt ein Rosenstrauch mit den rötlichsten Rosen, die die Prinzessin je gesehen hatte. Aus diesem Rosenstrauch schnitt der junge Ritter eine Rose und schenkte sie der Prinzessin.
Zum großen Entsetzen der Prinzessin und zur großen Freude des Ritters trat das Tier plötzlich aus seinem Versteck heraus. Es begann ein intensiver, aber kurzer Kampf. Der Ritter traf das Ungeheuer mit seinem Speer und verletzte es schwer. Der Ritter, der Sant Jordi war, band das geschlagene Monster um den Hals und gab es der Jungfrau, damit sie es selbst in die Stadt führen konnte. Das Tier folgte der Prinzessin vollkommen zahm und ängstlich. Die Legende besagt sogar, dass die Einwohner der Stadt all dieses Geschehen von der Stadtmauer aus gesehen hatten und dass sie die Prinzessin und den Ritter mit offenen Armen empfingen und begrüßten. Auf dem Hauptplatz der Stadt vollzogen die Dorfbewohner die Tötung dieses wilden Tieres. Aus dem Blut des Ungeheuers, das floss, erwuchs direkt ein Rosenstrauch mit den rötlichsten Rosen, die die Prinzessin je gesehen hatte. Aus diesem Rosenstrauch schnitt der junge Ritter eine Rose und schenkte sie der Prinzessin.


Der Legende nach wollte der König seine Tochter Sant Jordi zur Frau geben. Sant Jordi aber antwortete, dass er die Prinzessin nicht verdiene und sein Auftauchen in Montblanc nur einer göttlichen Offenbarung zu verdanken sei, dergemäß er die Stadt dem Zugriff des Bösen entziehen sollte. Er empfahl dem König und seinen Untertanen, gute Christen zu sein und Gott zu ehren und anzubeten, wie dieser das verdient habe. Der Ritter Sant Jordi verschwand auf ebenso mysteriöse Weise wie er gekommen war.
Der Legende nach wollte der König seine Tochter Sant Jordi zur Frau geben. Sant Jordi aber antwortete, dass er die Prinzessin nicht verdiene und sein Auftauchen in Montblanc nur einer göttlichen Offenbarung zu verdanken sei, dergemäß er die Stadt und die Prinzessin dem Zugriff des Bösen entziehen sollte. Er empfahl dem König und seinen Untertanen, gute Christen zu sein und Gott zu ehren und anzubeten, wie dieser das verdient habe. Der Ritter Sant Jordi verschwand auf ebenso mysteriöse Weise wie er gekommen war.


== Die heutige Feier des Georgstages ==
== Die heutige Feier des Georgstages ==
Auf Basis dieser speziell katalanischen Ausformung der Georgs-Legende, entwickelte sich in Katalonien und den katalanischen Ländern das Brauchtum des Georgstages (Sant Jordi). Ursprünglich schenkten Jungen ihrer Geliebten, Männer ihrer Frau an diesem Tag eine rote Rose. Frauen schenkten Männern oder ihrem Geliebten während der öffentlichen Feiern ein Buch. Die soziale Integrationskraft dieses Brauchtums verstärkte sich selbst laufend mit den Jahren. Heute schenkt man zu den großen Stadt- und Straßenfesten am 23. April, dem Georgstag, in Katalonien, insbesondere in [[Barcelona]] und in Montblanc, seinen Kindern, seinen Freunden, sozial oder gesundheitlich benachteiligten Personen aus sich heraus ein Buch oder eben eine Rose, die von Vereinen oder karitativen Organisationen am Straßenrand verkauft werden. Infolge der stetig anwachsenden Integrationskraft dieses katalanischen Brauchtums erklärte die UNESCO am 23. April 1995 dieses Datum zum „Welttag des Buches“, an dem beispielsweise deutsche Grundschüler Bücher von Verlagen geschenkt bekommen.
Auf Basis dieser speziell katalanischen Ausformung der Georgs-Legende, entwickelte sich in Katalonien und den katalanischen Ländern das Brauchtum des am 23. April gefeierten Georgstages (katalanisch: „Diada de Sant Jordi“). Ursprünglich schenkten Jungen ihrer Geliebten, Männer ihrer Frau an diesem Tag eine rote Rose. Frauen schenkten Männern oder ihrem Geliebten während der öffentlichen Feiern ein Buch. Die soziale Integrationskraft dieses Brauchtums verstärkte sich selbst laufend mit den Jahren. Heute schenkt man zu den großen Stadt- und Straßenfesten am 23. April in Katalonien, insbesondere in [[Barcelona]] und in Montblanc, seinen Kindern, seinen Freunden, sozial oder gesundheitlich benachteiligten Personen aus sich heraus ein Buch oder eben eine Rose, die von Vereinen, karitativen Organisationen und eben den Buchhändlern auf den Straßen verkauft werden. Infolge der stetig anwachsenden sozial-kulturellen Integrationskraft dieses katalanischen Brauchtums erklärte die UNESCO am 23. April 1995 dieses Datum zum „Welttag des Buches“, an dem beispielsweise deutsche Grundschüler Bücher von Verlagen geschenkt bekommen.


Gemäß der Legende und den Feielichkeiten zum Georgstag, die die Legende mit neuem Leben anfüllen, wird alles Ungute oder Böse in gutes, integrierendes und inkludierendes Geschehen gewandelt.
Gemäß der Legende und den Feielichkeiten zum Georgstag, die die Legende mit neuem Leben anfüllen, wird alles Ungute oder Böse in gutes, integrierendes und inkludierendes Geschehen gewandelt.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [https://www.spain.info/de/spanien-entdecken/sant-jordi-barcelona/ Das Sant-Jordi-Fest in Barcelona (www.spain.info)]
* [https://web.archive.org/web/20240506170446/https://www.spain.info/de/spanien-entdecken/sant-jordi-barcelona/ Das Sant-Jordi-Fest in Barcelona (www.spain.info)]
* [https://www.casabatllo.es/de/der-tag-des-heiligen-sankt-georg/ Sant Jordi im Casa Batlló]
* [https://web.archive.org/web/20240222094629/https://katalonien-tourismus.de/katalonien-nach-saison/fruehlinginkatalonien/das-fruehlingsfest-diada-de-sant-jordi-von-liebe-rosen-buechern-und-einer-geheimnisvollen-zahl Das Frühlingsfest Diada de Sant Jordi (katalonien-tourismus.de)]
* [https://web.archive.org/web/20221126221213/https://www.casabatllo.es/de/der-tag-des-heiligen-sankt-georg/ Die Legende von Sant Jordi in der Casa Batlló Gaudis]


== Quellen ==
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<references />
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[[Kategorie:Feste und Brauchtum (Christentum)]]
[[Kategorie:Feste und Brauchtum (Spanien)]]
[[Kategorie:Kultur (Katalonien)]]
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