https://inklupedia.de/api.php?action=feedcontributions&user=Heisenberg&feedformat=atomInkluPedia - Benutzerbeiträge [de]2024-03-28T21:26:19ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.41.0https://inklupedia.de/index.php?title=Jewish_University_of_Colorado&diff=61643Jewish University of Colorado2022-04-02T09:39:17Z<p>Heisenberg: Ausbau</p>
<hr />
<div>Die '''Jewish University of Colorado''' (offizielle Abkürzung: '''JUC''') ist eine kleine (3.800 Studenten, Stand März 2022)<ref name="fairnews">[https://www.fair-news.de/2913072/die-jewish-university-of-colorado-nimmt-jetzt-auch-europaeer-auf Verlautbarung bei Fair News, 27.03.2022]</ref> elitäre Bildungseinrichtung für allgemeine Studenten und Postgraduierte (Personen mit Universitätsabschluss)<ref>[https://www.jewish-university.org/#programs Studienprogramme laut offizieller Website, abgerufen am 26. März 2022]</ref> in der Stadt Denver im [[US-Bundesstaat]] Colorado. Die gebührenfreie Universität ist Teil des kostenlosen Lehr- und Ausbildungsprogramms im Bereich der jüdisch-christlichen Theologie und Philosophie, das von der Messianic Jewish Fellowship International getragen wird.<br />
<br />
== Entwicklung ==<br />
Die Jewish University of Colorado (JUC) ist aus einer kleineren, 1982 gegründeten Hochschule hervorgegangen. Seit 1997 ist sie sowohl eine Universität für Postgraduierte wie auch für Studienanfänger. Die Inhalte und Studiengänge an der Jewish University of Colorado sind nicht nur religiöser Natur, sondern umfassen zahlreiche Aspekte der Theologie und Philosophie, wie zum Beispiel ‘Ethik in der Wirtschaft’.<ref>Encyclopedia of Christianity in the United States (2016). USA: Rowman & Littlefield Publishers</ref> Im Jahr 2010 wurden die ersten Online-Studiengänge angeboten; aufgrund der [[COVID-19]]-Pandemie ab 2020 musste der Lehrplan sodann komplett auf Online-Unterricht umgestellt werden. Da sich dies im Rahmen einer laufenden Evaluation als effektiv und beliebt erwies, wurde vom Verwaltungsrat beschlossen, auch nach der Pandemie bei einer Online-Quote von 70-90 % zu bleiben. Da es sich bei den Studiengängen der JUC um geisteswissenschaftliche Studiengänge handelt, sind Labore oder ähnliches kein Hindernis für diese Modernisierung. Seit 2022 können auch [[Europa|Europäer]] an der JUC studieren.<ref name="fairnews"/><br />
<br />
== Ideologische Ausrichtung ==<br />
Seit ihren Anfängen ist die JUC eine relativ konservative Institution.<ref>Introduction to Messianic Judaism: Its Ecclesial Context and Biblical Foundations. (2013). USA: Zondervan</ref> Dies sowohl im Inhalt der Lehre als auch in der bescheidenen Außendarstellung. "Die Herrlichkeit ist des Herrn und nicht des Menschen" bringt diese Bescheidenheit vor der Schöpfung zum Ausdruck. Die Jüdische Universität erhebt keine Studiengebühren, nimmt aber nur etwa 3 % aller Bewerber nach einer Eignungsprüfung als Studenten auf. Der Lehrplan gilt als streng, politische Auseinandersetzungen sind auf dem Campus verboten, dafür wird umso mehr Wert auf Sport und andere konstruktive Aspekte des Lebens gelegt.<ref>Vernon, E. (1992). Jewish Studies Courses at American and Canadian Universities: A Catalog. USA: Association for Jewish Studies</ref> Grundsätzlich ist JUC offen für beide Geschlechter und Menschen aller Glaubensrichtungen, sofern sie nicht antisemitisches Gedankengut vertreten.<ref>Blackwelder, D. S. (2012). Jews, Gentiles, and Christianity. (n.p.): Createspace Independent Pub.</ref><br />
<br />
== Lehrkräfte und moralische Integrität==<br />
Die Professoren und Lehrkräfte der Jewish University werden vom Präsidium der Universität auf Empfehlung des Präsidenten (Direktors) ernannt und entlassen. Als Teil einer bona fide Gemeinde nach dem am Hauptsitz gültigen Recht, stützt sich die JUC teils auch auf pro bono-Dozenten, die einen Teil ihrer Freizeit für diesen Zweck opfern. Die Jewish University of Colorado bringt zudem jede Anfrage zur Anzeige bei den Strafverfolgungsbehörden, in der Personen um die Verleihung eines Grades oder Titels gegen Geld erbitten. Die Jewish University hat diesbezüglich von Anbeginn einen strengen Kurs eingeschlagen und geht aktiv gegen diese Praktik vor.<br />
<br />
== Abschlüsse nach Bundesstaaten ==<br />
Je nach regionaler Untereinheit hat sie JUC abweichende Rechte.<br />
===Colorado===<br />
Die Jewish University ist am Standort Colorado eine reguläre klerikale Universität, nach einem ordnungsgemäßen wissenschaftlichen Studium auf Grundlage der Gesetze und Bestätigungen des Staates Colorado berechtigt ist, Bachelor- und Masterabschlüsse nach regulären Studium zu verleihen. Auch das Promotionsrecht nach ordentlichem Promotionsverfahren, das den akademischen Standards der USA und der EU entspricht kommt der Jewish University in Colorado zu.<ref>Lizenzierung auf Grundlage des Gesetzbuches des Staates Colorado, CO Rev Stat § 7-50-101 (Version 2020) in Zusammenspiel mit CO Rev Stat § 7-50-105 (Version 2020)</ref><br />
=== Indiana ===<br />
Am Standort Indiana werden Studiengänge nach den Lehrplänen und Gesetzen des Standortes Indiana mit nur geringen Änderungen im Vergleich zu Colorado angeboten.<ref>Lizensiert auf Grundlage der Gesetze des Staates Indiana, insbesondere IC 21-18.5-6-2 und IC 21-18.5-6-2.5 (2) [2021]</ref><br />
=== Idaho und Kalifornien ===<br />
In diesen beiden Bundesstaaten finden ausschließlich Bibel- und Torahstudien sowie andere strikt religiöse Lehrgänge statt, die mit einer Teilnahmebescheinigung enden.<ref>Office of the Indiana State Board of Education, Registration of Postsecondary Educational Institutions, Section 300-04-G</ref><br />
=== Fernstudium ===<br />
Für die Fernstudiengänge gelten, sofern beim Zulassungsverfahren dem Studierenden nicht anders mitgeteilt, die Gesetze und Regeln des Staates Colorado.<br />
=== Umgang mit Titelhandelswünschen===<br />
Ein Titelhandel in jeglicher Form lehnt die Universität als unmoralisch ab und bringt entsprechende Anfrage zur Anzeige bei den Strafverfolgungsbehörden der Staaten Colorado und/oder Indiana.<br />
=== Beispiele für Abschlüsse (Auswahl) ===<br />
Exemplarisch gemäß Abkürzungswörterbuch:<ref>[https://www.abbreviations.com/user/221653/American_Academic_Association Listung im Abkürzungswörterbuch ‘Abbreviations’, abgerufen am 2. April 2022]</ref><br />
* M.EPh. (Master of Philosophy granted by an ecclesiastical university)<br />
* B.Ec. (Bachelor of Ecclesiastical Sciences)<br />
* M.Ec. (Master in Ecclesiastical Sciences)<br />
* M.Ec.Psy (Master of ecclesiastical psychological counseling)<br />
* Dr. eccl. phil (Doctor of ecclesiastical philosophy)<br />
<br />
== Finanzierung ==<br />
Von Anfang an wurde in der Satzung der Jewish University of Colorado festgelegt, dass niemals Spenden oder Studiengebühren angenommen oder erhoben werden. Die Finanzierung obliegt ausschließlich der Messianic Jewish Fellowship International, für die die Universität eine unverzichtbaren Teil ihres Wesenskerns darstellt, um klassische wissenschaftliche Lehre und messianische Ethik zusammenzuführen. Das messianische Judentum und die jüdisch-christliche Gemeinschaft sind weltweit eine Minderheit, was die Jüdische Universität von Colorado zu einer einzigartigen Einrichtung macht.<ref>Judaism, Science, and Moral Responsibility. (2006). Vereinigtes Königreich: Rowman & Littlefield.</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*[https://www.jewish-university.org Offizielle Website]<br />
*{{Twitter|JUCuniversity}}<br />
*[https://www.churchfinder.com/churches/co/denver/jewish-university-colorado Listung auf Church Finder]<br />
<br />
== Quellen ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=|LCCN=|NDL=|VIAF=|Wikidata=}} <!-- Geprüft 27.03.2022 --><br />
<br />
[[Kategorie:Bildung in Denver]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Jewish_University_of_Colorado&diff=61610Jewish University of Colorado2022-03-27T19:04:31Z<p>Heisenberg: Link korrigiert</p>
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<div>Die '''Jewish University of Colorado''' (offizielle Abkürzung: JUC) ist eine kleine (3.800 Studenten, Stand März 2022)<ref>[https://www.fair-news.de/2913072/die-jewish-university-of-colorado-nimmt-jetzt-auch-europaeer-auf Verlautbarung bei Fair News, abgerufen am am 27. März 2022]</ref> elitäre Bildungseinrichtung für allgemeine Studenten und Postgraduierte (Personen mit Universitätsabschluss)<ref>[https://www.jewish-university.org/#programs Studienprogramme laut offizieller Website, abgerufen am 26. März 2022]</ref> in der Stadt Denver im US-Bundesstaat Colorado. Die gebührenfreie Universität ist Teil des kostenlosen Lehr- und Ausbildungsprogramms im Bereich der jüdisch-christlichen Theologie und Philosophie, das von der Messianic Jewish Fellowship International getragen wird. <br />
<br />
== Entwicklung ==<br />
Die Jewish University of Colorado (JUC) ist aus einer kleineren, 1982 gegründeten Hochschule hervorgegangen. Seit 1997 ist sie sowohl eine Universität für Postgraduierte wie auch für Studienanfänger. Die Inhalte und Studiengänge an der Jewish University of Colorado sind nicht nur religiöser Natur, sondern umfassen zahlreiche Aspekte der Theologie und Philosophie, wie zum Beispiel ‘Ethik in der Wirtschaft’.<ref>Encyclopedia of Christianity in the United States (2016). USA: Rowman & Littlefield Publishers</ref> Im Jahr 2010 wurden die ersten Online-Studiengänge angeboten; aufgrund der Pandemie 2020-2021 musste der Lehrplan sodann komplett auf Online-Unterricht umgestellt werden. Da sich dies im Rahmen einer laufenden Evaluation als effektiv und beliebt erwies, wurde vom Verwaltungsrat beschlossen, auch nach der Pandemie bei einer Online-Quote von 70-90% zu bleiben. Da es sich bei den Studiengängen der JUC um geisteswissenschaftliche Studiengänge handelt, sind Labore oder ähnliches kein Hindernis für diese Modernisierung.<br />
<br />
== Ideologische Ausrichtung ==<br />
Seit ihren Anfängen ist die JUC eine relativ konservative Institution.<ref>Introduction to Messianic Judaism: Its Ecclesial Context and Biblical Foundations. (2013). USA: Zondervan</ref> Dies sowohl im Inhalt der Lehre als auch in der bescheidenen Außendarstellung. "Die Herrlichkeit ist des Herrn und nicht des Menschen" bringt diese Bescheidenheit vor der Schöpfung zum Ausdruck. Die Jüdische Universität erhebt keine Studiengebühren, nimmt aber nur etwa 3% aller Bewerber nach einer Eignungsprüfung als Studenten auf. Der Lehrplan gilt als streng, politische Auseinandersetzungen sind auf dem Campus verboten, dafür wird umso mehr Wert auf Sport und andere konstruktive Aspekte des Lebens gelegt.<ref>Vernon, E. (1992). Jewish Studies Courses at American and Canadian Universities: A Catalog. USA: Association for Jewish Studies</ref> Grundsätzlich ist JUC offen für beide Geschlechter und Menschen aller Glaubensrichtungen, sofern sie nicht antisemitisches Gedankengut vertreten.<ref>Blackwelder, D. S. (2012). Jews, Gentiles, and Christianity. (n.p.): Createspace Independent Pub.</ref> <br />
<br />
== Lehrkräfte und moralische Integrität==<br />
Die Professoren und Lehrkräfte der Jewish University werden vom Präsidium der Universität auf Empfehlung des Präsidenten (Direktors) ernannt und entlassen. Als Teil einer bona fide Gemeinde nach dem am Hauptsitz gültigen Recht, stützt sich die JUC teils auch auf pro bono-Dozenten, die einen Teil ihrer Freizeit für diesen Zweck opfern. Die Jewish University of Colorado bringt zudem jede Anfrage zur Anzeige bei den Strafverfolgungsbehörden, in der Personen um die Verleihung eines Grades oder Titels gegen Geld erbitten. Die Jewish University hat diesbezüglich von Anbeginn einen strengen Kurs eingeschlagen und geht aktiv gegen diese Praktik vor.<br />
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== Finanzierung ==<br />
Von Anfang an wurde in der Satzung der Jewish University of Colorado festgelegt, dass niemals Spenden oder Studiengebühren angenommen oder erhoben werden. Die Finanzierung obliegt ausschließlich der Messianic Jewish Fellowship International, für die die Universität eine unverzichtbaren Teil ihres Wesenskerns darstellt, um klassische wissenschaftliche Lehre und messianische Ethik zusammenzuführen. Das messianische Judentum und die jüdisch-christliche Gemeinschaft sind weltweit eine Minderheit, was die Jüdische Universität von Colorado zu einer einzigartigen Einrichtung macht.<ref>Judaism, Science, and Moral Responsibility. (2006). Vereinigtes Königreich: Rowman & Littlefield.</ref><br />
<br />
== Links ==<br />
* [https://www.jewish-university.org Offizielle Website]<br />
* [https://www.churchfinder.com/churches/co/denver/jewish-university-colorado Listung auf Church Finder]<br />
<br />
== Referenzen ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Bildung]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Jewish_University_of_Colorado&diff=61609Jewish University of Colorado2022-03-27T18:01:16Z<p>Heisenberg: /* Links */</p>
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<div>Die '''Jewish University of Colorado''' (offizielle Abkürzung: JUC) ist eine kleine (3.800 Studenten, Stand März 2022)<ref>[https://www.fair-news.de/2913093/the-jewish-university-of-colorado-is-now-also-offering-distant-learning-courses Verlautbarung bei Fair News, abgerufen am am 27. März 2022]</ref> elitäre Bildungseinrichtung für allgemeine Studenten und Postgraduierte (Personen mit Universitätsabschluss)<ref>[https://www.jewish-university.org/#programs Studienprogramme laut offizieller Website, abgerufen am 26. März 2022]</ref> in der Stadt Denver im US-Bundesstaat Colorado. Die gebührenfreie Universität ist Teil des kostenlosen Lehr- und Ausbildungsprogramms im Bereich der jüdisch-christlichen Theologie und Philosophie, das von der Messianic Jewish Fellowship International getragen wird. <br />
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== Entwicklung ==<br />
Die Jewish University of Colorado (JUC) ist aus einer kleineren, 1982 gegründeten Hochschule hervorgegangen. Seit 1997 ist sie sowohl eine Universität für Postgraduierte wie auch für Studienanfänger. Die Inhalte und Studiengänge an der Jewish University of Colorado sind nicht nur religiöser Natur, sondern umfassen zahlreiche Aspekte der Theologie und Philosophie, wie zum Beispiel ‘Ethik in der Wirtschaft’.<ref>Encyclopedia of Christianity in the United States (2016). USA: Rowman & Littlefield Publishers</ref> Im Jahr 2010 wurden die ersten Online-Studiengänge angeboten; aufgrund der Pandemie 2020-2021 musste der Lehrplan sodann komplett auf Online-Unterricht umgestellt werden. Da sich dies im Rahmen einer laufenden Evaluation als effektiv und beliebt erwies, wurde vom Verwaltungsrat beschlossen, auch nach der Pandemie bei einer Online-Quote von 70-90% zu bleiben. Da es sich bei den Studiengängen der JUC um geisteswissenschaftliche Studiengänge handelt, sind Labore oder ähnliches kein Hindernis für diese Modernisierung.<br />
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== Ideologische Ausrichtung ==<br />
Seit ihren Anfängen ist die JUC eine relativ konservative Institution.<ref>Introduction to Messianic Judaism: Its Ecclesial Context and Biblical Foundations. (2013). USA: Zondervan</ref> Dies sowohl im Inhalt der Lehre als auch in der bescheidenen Außendarstellung. "Die Herrlichkeit ist des Herrn und nicht des Menschen" bringt diese Bescheidenheit vor der Schöpfung zum Ausdruck. Die Jüdische Universität erhebt keine Studiengebühren, nimmt aber nur etwa 3% aller Bewerber nach einer Eignungsprüfung als Studenten auf. Der Lehrplan gilt als streng, politische Auseinandersetzungen sind auf dem Campus verboten, dafür wird umso mehr Wert auf Sport und andere konstruktive Aspekte des Lebens gelegt.<ref>Vernon, E. (1992). Jewish Studies Courses at American and Canadian Universities: A Catalog. USA: Association for Jewish Studies</ref> Grundsätzlich ist JUC offen für beide Geschlechter und Menschen aller Glaubensrichtungen, sofern sie nicht antisemitisches Gedankengut vertreten.<ref>Blackwelder, D. S. (2012). Jews, Gentiles, and Christianity. (n.p.): Createspace Independent Pub.</ref> <br />
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== Lehrkräfte und moralische Integrität==<br />
Die Professoren und Lehrkräfte der Jewish University werden vom Präsidium der Universität auf Empfehlung des Präsidenten (Direktors) ernannt und entlassen. Als Teil einer bona fide Gemeinde nach dem am Hauptsitz gültigen Recht, stützt sich die JUC teils auch auf pro bono-Dozenten, die einen Teil ihrer Freizeit für diesen Zweck opfern. Die Jewish University of Colorado bringt zudem jede Anfrage zur Anzeige bei den Strafverfolgungsbehörden, in der Personen um die Verleihung eines Grades oder Titels gegen Geld erbitten. Die Jewish University hat diesbezüglich von Anbeginn einen strengen Kurs eingeschlagen und geht aktiv gegen diese Praktik vor.<br />
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== Finanzierung ==<br />
Von Anfang an wurde in der Satzung der Jewish University of Colorado festgelegt, dass niemals Spenden oder Studiengebühren angenommen oder erhoben werden. Die Finanzierung obliegt ausschließlich der Messianic Jewish Fellowship International, für die die Universität eine unverzichtbaren Teil ihres Wesenskerns darstellt, um klassische wissenschaftliche Lehre und messianische Ethik zusammenzuführen. Das messianische Judentum und die jüdisch-christliche Gemeinschaft sind weltweit eine Minderheit, was die Jüdische Universität von Colorado zu einer einzigartigen Einrichtung macht.<ref>Judaism, Science, and Moral Responsibility. (2006). Vereinigtes Königreich: Rowman & Littlefield.</ref><br />
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== Links ==<br />
* [https://www.jewish-university.org Offizielle Website]<br />
* [https://www.churchfinder.com/churches/co/denver/jewish-university-colorado Listung auf Church Finder]<br />
<br />
== Referenzen ==<br />
<references /><br />
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[[Kategorie:Bildung]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Jewish_University_of_Colorado&diff=61608Jewish University of Colorado2022-03-27T14:08:23Z<p>Heisenberg: Zu klein für Wikipedia aber zu bedeutsam, um es zu ignorieren.</p>
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<div>Die '''Jewish University of Colorado''' (offizielle Abkürzung: JUC) ist eine kleine (3.800 Studenten, Stand März 2022)<ref>[https://www.fair-news.de/2913093/the-jewish-university-of-colorado-is-now-also-offering-distant-learning-courses Verlautbarung bei Fair News, abgerufen am am 27. März 2022]</ref> elitäre Bildungseinrichtung für allgemeine Studenten und Postgraduierte (Personen mit Universitätsabschluss)<ref>[https://www.jewish-university.org/#programs Studienprogramme laut offizieller Website, abgerufen am 26. März 2022]</ref> in der Stadt Denver im US-Bundesstaat Colorado. Die gebührenfreie Universität ist Teil des kostenlosen Lehr- und Ausbildungsprogramms im Bereich der jüdisch-christlichen Theologie und Philosophie, das von der Messianic Jewish Fellowship International getragen wird. <br />
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== Entwicklung ==<br />
Die Jewish University of Colorado (JUC) ist aus einer kleineren, 1982 gegründeten Hochschule hervorgegangen. Seit 1997 ist sie sowohl eine Universität für Postgraduierte wie auch für Studienanfänger. Die Inhalte und Studiengänge an der Jewish University of Colorado sind nicht nur religiöser Natur, sondern umfassen zahlreiche Aspekte der Theologie und Philosophie, wie zum Beispiel ‘Ethik in der Wirtschaft’.<ref>Encyclopedia of Christianity in the United States (2016). USA: Rowman & Littlefield Publishers</ref> Im Jahr 2010 wurden die ersten Online-Studiengänge angeboten; aufgrund der Pandemie 2020-2021 musste der Lehrplan sodann komplett auf Online-Unterricht umgestellt werden. Da sich dies im Rahmen einer laufenden Evaluation als effektiv und beliebt erwies, wurde vom Verwaltungsrat beschlossen, auch nach der Pandemie bei einer Online-Quote von 70-90% zu bleiben. Da es sich bei den Studiengängen der JUC um geisteswissenschaftliche Studiengänge handelt, sind Labore oder ähnliches kein Hindernis für diese Modernisierung.<br />
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== Ideologische Ausrichtung ==<br />
Seit ihren Anfängen ist die JUC eine relativ konservative Institution.<ref>Introduction to Messianic Judaism: Its Ecclesial Context and Biblical Foundations. (2013). USA: Zondervan</ref> Dies sowohl im Inhalt der Lehre als auch in der bescheidenen Außendarstellung. "Die Herrlichkeit ist des Herrn und nicht des Menschen" bringt diese Bescheidenheit vor der Schöpfung zum Ausdruck. Die Jüdische Universität erhebt keine Studiengebühren, nimmt aber nur etwa 3% aller Bewerber nach einer Eignungsprüfung als Studenten auf. Der Lehrplan gilt als streng, politische Auseinandersetzungen sind auf dem Campus verboten, dafür wird umso mehr Wert auf Sport und andere konstruktive Aspekte des Lebens gelegt.<ref>Vernon, E. (1992). Jewish Studies Courses at American and Canadian Universities: A Catalog. USA: Association for Jewish Studies</ref> Grundsätzlich ist JUC offen für beide Geschlechter und Menschen aller Glaubensrichtungen, sofern sie nicht antisemitisches Gedankengut vertreten.<ref>Blackwelder, D. S. (2012). Jews, Gentiles, and Christianity. (n.p.): Createspace Independent Pub.</ref> <br />
<br />
== Lehrkräfte und moralische Integrität==<br />
Die Professoren und Lehrkräfte der Jewish University werden vom Präsidium der Universität auf Empfehlung des Präsidenten (Direktors) ernannt und entlassen. Als Teil einer bona fide Gemeinde nach dem am Hauptsitz gültigen Recht, stützt sich die JUC teils auch auf pro bono-Dozenten, die einen Teil ihrer Freizeit für diesen Zweck opfern. Die Jewish University of Colorado bringt zudem jede Anfrage zur Anzeige bei den Strafverfolgungsbehörden, in der Personen um die Verleihung eines Grades oder Titels gegen Geld erbitten. Die Jewish University hat diesbezüglich von Anbeginn einen strengen Kurs eingeschlagen und geht aktiv gegen diese Praktik vor.<br />
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== Finanzierung ==<br />
Von Anfang an wurde in der Satzung der Jewish University of Colorado festgelegt, dass niemals Spenden oder Studiengebühren angenommen oder erhoben werden. Die Finanzierung obliegt ausschließlich der Messianic Jewish Fellowship International, für die die Universität eine unverzichtbaren Teil ihres Wesenskerns darstellt, um klassische wissenschaftliche Lehre und messianische Ethik zusammenzuführen. Das messianische Judentum und die jüdisch-christliche Gemeinschaft sind weltweit eine Minderheit, was die Jüdische Universität von Colorado zu einer einzigartigen Einrichtung macht.<ref>Judaism, Science, and Moral Responsibility. (2006). Vereinigtes Königreich: Rowman & Littlefield.</ref><br />
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== Links ==<br />
* [https://www.jewish-university.org Offizielle Website]<br />
* [https://www.churchfinder.com/churches/co/denver/jewish-university-colorado Listing at Church Finder]<br />
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== Referenzen ==<br />
<references /><br />
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[[Kategorie:Bildung]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Diskussion:Greek_Doctor%27s_Identity_Card&diff=57174Diskussion:Greek Doctor's Identity Card2021-06-24T10:10:15Z<p>Heisenberg: </p>
<hr />
<div>== Lemma ==<br />
Weder "Greek Doctor's Identity Card" noch "Hellenic Republic Physician ID Card" liefern bei Google auch nur einen einzigen Treffer. Wie ist denn die griechische Schreibweise? --[[Benutzer:InkluPedia.de - Frank Küster|InkluPedia.de - Frank Küster]] ([[Benutzer Diskussion:InkluPedia.de - Frank Küster|Diskussion]]) 06:13, 22. Jun. 2021 (CEST)<br />
<br />
:Danke für die Sorgfalt und die Nachfrage. Transliterationen aus dem Griechischen, international relevante Dokumente nur auf Griechisch und eine gewisse Chaotik im schönen Hellas erschweren den Umgang mit griechischen Themen oft, ebenso wie den inhaltlichen Zugang. Also, korrekt wäre ''Αδεια για την άσκηση του ιατρικού'' (Πιστοποιητικό) bzw. ''Aδειας άσκησης ιατρικού επαγγέλματος'' (Πιστοποιητικό), eigentlich ohne den Zusatz in Klammern. Denn unsere hellenischen Freunde stellen die Karte auf Griechisch aus, das Dokument auf Englisch (wenn die Herrschaften einen guten Tag haben). Übersetzungen gibt es nur auf Antrag und gegen Gebühr und dabei liegt es dann auch noch am Übersetzer welches Wort er bei Synonymen bzw. sinnwahrend am geeignetsten hält. Werde den Terminus auf Griechisch ergänzen, dann sind wir eigentlich sattelfest, zumal dieses Rechtsformat ja neu ist. Schon lange beschlossen, aber erst seit 2021 im Einsatz. Früher musste man in endlosen Verfahren ein “compliancy letter” bei einer örtlichen Behörde beantragen (erbetteln, um es mal polemisch zu sagen). [https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/local-competent-authorities-in-greece Diese offizielle britische Seite beschreibt das knapp und korrekt]. Da Strukturreformen in Griechenland eher schwierig umzusetzen sind (freundlich ausgedrückt), gibt oft ein Nebeneinander von alt und neu. Aber ich will hier keinen Aufsatz verfassen, Verzeihung bitte. Liebe Grüße [[Benutzer:Heisenberg|Heisenberg]] ([[Benutzer Diskussion:Heisenberg|Diskussion]]) 16:32, 22. Jun. 2021 (CEST)<br />
<br />
::In Ordnung so? Ich denke ja! Aber bin niemand, der mit dem Kopf durch die Wand geht. Daher hoffe ich, dass die Lösung auch aus Deiner / Ihrer Sicht akzeptabel ist. Es ist gut, dass es dieses Lexikon gibt und ich schätze es wie viele schweigende Leser sehr, was Du/Sie hier leistest/leisten. LG [[Benutzer:Heisenberg|Heisenberg]] ([[Benutzer Diskussion:Heisenberg|Diskussion]]) 14:18, 23. Jun. 2021 (CEST)<br />
:::Hallo Heisenberg. Viel kann ich nicht dazu beitragen, aber so ist das in Ordnung für mich. Danke. --[[Benutzer:InkluPedia.de - Frank Küster|InkluPedia.de - Frank Küster]] ([[Benutzer Diskussion:InkluPedia.de - Frank Küster|Diskussion]]) 06:33, 24. Jun. 2021 (CEST)<br />
<br />
::::Danke. Viele Grüße! [[Benutzer:Heisenberg|Heisenberg]] ([[Benutzer Diskussion:Heisenberg|Diskussion]]) 12:10, 24. Jun. 2021 (CEST)</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Diskussion:Greek_Doctor%27s_Identity_Card&diff=57167Diskussion:Greek Doctor's Identity Card2021-06-23T12:18:50Z<p>Heisenberg: </p>
<hr />
<div>== Lemma ==<br />
Weder "Greek Doctor's Identity Card" noch "Hellenic Republic Physician ID Card" liefern bei Google auch nur einen einzigen Treffer. Wie ist denn die griechische Schreibweise? --[[Benutzer:InkluPedia.de - Frank Küster|InkluPedia.de - Frank Küster]] ([[Benutzer Diskussion:InkluPedia.de - Frank Küster|Diskussion]]) 06:13, 22. Jun. 2021 (CEST)<br />
<br />
:Danke für die Sorgfalt und die Nachfrage. Transliterationen aus dem Griechischen, international relevante Dokumente nur auf Griechisch und eine gewisse Chaotik im schönen Hellas erschweren den Umgang mit griechischen Themen oft, ebenso wie den inhaltlichen Zugang. Also, korrekt wäre ''Αδεια για την άσκηση του ιατρικού'' (Πιστοποιητικό) bzw. ''Aδειας άσκησης ιατρικού επαγγέλματος'' (Πιστοποιητικό), eigentlich ohne den Zusatz in Klammern. Denn unsere hellenischen Freunde stellen die Karte auf Griechisch aus, das Dokument auf Englisch (wenn die Herrschaften einen guten Tag haben). Übersetzungen gibt es nur auf Antrag und gegen Gebühr und dabei liegt es dann auch noch am Übersetzer welches Wort er bei Synonymen bzw. sinnwahrend am geeignetsten hält. Werde den Terminus auf Griechisch ergänzen, dann sind wir eigentlich sattelfest, zumal dieses Rechtsformat ja neu ist. Schon lange beschlossen, aber erst seit 2021 im Einsatz. Früher musste man in endlosen Verfahren ein “compliancy letter” bei einer örtlichen Behörde beantragen (erbetteln, um es mal polemisch zu sagen). [https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/local-competent-authorities-in-greece Diese offizielle britische Seite beschreibt das knapp und korrekt]. Da Strukturreformen in Griechenland eher schwierig umzusetzen sind (freundlich ausgedrückt), gibt oft ein Nebeneinander von alt und neu. Aber ich will hier keinen Aufsatz verfassen, Verzeihung bitte. Liebe Grüße [[Benutzer:Heisenberg|Heisenberg]] ([[Benutzer Diskussion:Heisenberg|Diskussion]]) 16:32, 22. Jun. 2021 (CEST)<br />
<br />
::In Ordnung so? Ich denke ja! Aber bin niemand, der mit dem Kopf durch die Wand geht. Daher hoffe ich, dass die Lösung auch aus Deiner / Ihrer Sicht akzeptabel ist. Es ist gut, dass es dieses Lexikon gibt und ich schätze es wie viele schweigende Leser sehr, was Du/Sie hier leistest/leisten. LG [[Benutzer:Heisenberg|Heisenberg]] ([[Benutzer Diskussion:Heisenberg|Diskussion]]) 14:18, 23. Jun. 2021 (CEST)</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Diskussion:Greek_Doctor%27s_Identity_Card&diff=57158Diskussion:Greek Doctor's Identity Card2021-06-22T21:55:32Z<p>Heisenberg: /* Lemma */</p>
<hr />
<div>== Lemma ==<br />
Weder "Greek Doctor's Identity Card" noch "Hellenic Republic Physician ID Card" liefern bei Google auch nur einen einzigen Treffer. Wie ist denn die griechische Schreibweise? --[[Benutzer:InkluPedia.de - Frank Küster|InkluPedia.de - Frank Küster]] ([[Benutzer Diskussion:InkluPedia.de - Frank Küster|Diskussion]]) 06:13, 22. Jun. 2021 (CEST)<br />
<br />
:Danke für die Sorgfalt und die Nachfrage. Transliterationen aus dem Griechischen, international relevante Dokumente nur auf Griechisch und eine gewisse Chaotik im schönen Hellas erschweren den Umgang mit griechischen Themen oft, ebenso wie den inhaltlichen Zugang. Also, korrekt wäre ''Αδεια για την άσκηση του ιατρικού'' (Πιστοποιητικό) bzw. ''Aδειας άσκησης ιατρικού επαγγέλματος'' (Πιστοποιητικό), eigentlich ohne den Zusatz in Klammern. Denn unsere hellenischen Freunde stellen die Karte auf Griechisch aus, das Dokument auf Englisch (wenn die Herrschaften einen guten Tag haben). Übersetzungen gibt es nur auf Antrag und gegen Gebühr und dabei liegt es dann auch noch am Übersetzer welches Wort er bei Synonymen bzw. sinnwahrend am geeignetsten hält. Werde den Terminus auf Griechisch ergänzen, dann sind wir eigentlich sattelfest, zumal dieses Rechtsformat ja neu ist. Schon lange beschlossen, aber erst seit 2021 im Einsatz. Früher musste man in endlosen Verfahren ein “compliancy letter” bei einer örtlichen Behörde beantragen (erbetteln, um es mal polemisch zu sagen). [https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/local-competent-authorities-in-greece Diese offizielle britische Seite beschreibt das knapp und korrekt]. Da Strukturreformen in Griechenland eher schwierig umzusetzen sind (freundlich ausgedrückt), gibt oft ein Nebeneinander von alt und neu. Aber ich will hier keinen Aufsatz verfassen, Verzeihung bitte. Liebe Grüße [[Benutzer:Heisenberg|Heisenberg]] ([[Benutzer Diskussion:Heisenberg|Diskussion]]) 16:32, 22. Jun. 2021 (CEST)</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Greek_Doctor%27s_Identity_Card&diff=57157Greek Doctor's Identity Card2021-06-22T15:09:45Z<p>Heisenberg: “das” mit Bezug auf “das” Dokument</p>
<hr />
<div>Die '''Greek Doctor’s Identity Card''' (griechisch: ''Αδεια για την άσκηση του ιατρικού'' bzw. ''Aδειας άσκησης ιατρικού επαγγέλματος'' bisweilen mit dem Zusatz ''Πιστοποιητικό'') ist ein Dokument mit dazugehörigem Ausweis, das eine Person als in [[Griechenland]] approbierten Arzt ausweist. Es wird nur auf Antrag hin vom griechischen Ministerium für Gesundheit ausgestellt.<br />
<br />
== Hintergrund ==<br />
In Griechenland werden Arztzulassungen (Approbationen) auf lokaler Ebene erteilt. Der Informationsaustausch ist oft gestört, was zu einem besonderen Problem wird, wenn ein griechischer Arzt im Ausland arbeiten möchte und nachweisen muss, dass er in Griechenland approbiert ist. Die Panhellenische Ärztekammer ist zwar die Dachorganisation der griechischen Ärzteschaft, allerdings hat diese gegenüber dem Staat weniger Kompetenzen als dies etwa in [[Deutschland]] der Fall ist.<ref>[https://pis.gr/105542 Satzung und Forderungskatalog der Panhellenischen Ärztekammer, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref> Das deutsche Auswärtige Amt rät in seinen Reisehinweisen durch Verweis auf das “Merkblatt Reiseapotheke” (explizit für Beschäftigte und Reisende in medizinisch schlecht versorgten Ländern) darauf hin, dass das griechische Gesundheitswesen gravierende Mängel aufweist.<ref>[https://www.auswaertiges-amt.de/blob/200194/0b9ec302b101287bef542fc2ad46770f/hausapotheke-data.pdf Reisehinweise des Auswärtigen Amtes für die Haus- und Reiseapotheke in medizinisch schlecht versorgten Ländern, verlinkt in den allgemeinen Reisehinweisen zu Griechenland, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref><ref>[https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/griechenland-node/griechenlandsicherheit/211534#content_5 Reisehinweise des Auswärtigen Amtes, abgerufen am 19. Juni 2021.]</ref> Ein auswanderungswilliger griechischer Arzt muss daher zunächst ein so genanntes “Konformitätsschreiben” anfordern, das allerdings nur erhältlich ist, wenn man sich zunächst an die jeweils örtliche zuständige Behörde wendet, an der man arbeitet oder einst gearbeitet hat, da die Weitergabe von Akten regelmäßig nicht regelrecht durchgeführt wird. Der Aufbau eines verlässlichen Ärzteregisters ist zwar ein Dauerprojekt der Panhellenischen Ärztekammer und in Teilen bereits online; aufgrund der mangelnden Weiterleitung von Daten der staatlichen Stellen und dem laxen Umgang der Ärzteschaft mit der Datenweitergabe an die unabhängige Ärztekammer ist das Ärzteregister der Kammer seit Jahren nicht nur chaotisch, sondern auch notorisch unvollständig und irreführend.<ref>[https://www.aerztezeitung.de/Politik/Im-Gesundheitssystem-herrscht-pures-Chaos-251472.html Philippos Sacharis: Im Gesundheitssystem herrscht pures Chaos. In: Ärztezeitung vom 25.03.2015, angerufen am 19. Juni 2021]</ref> Das [[Vereinigtes Königreich|Vereinigte Königreich]], wohin besonders viele griechische Ärzte auswandern, weist auf diesen Umstand im Rahmen von staatlichen Informationsseiten beharrlich hin.<ref>[https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/local-competent-authorities-in-greece Lokale Kammern, abgerufen am 19.06.2021]</ref> Bei Umzügen innerhalb der Hellenischen Republik, vorherigen Auslandsaufenthalten und fehlendem Eintrag bei der Ärztekammer (aufgrund vielerlei Ursachen), kann dies zu extremen Verzögerungen und Komplikationen führen, teils durch Aktenverluste oder fehlerhafte Administration. Ein Umstand, der gerade bei Auswanderungen einen Arzt existentiell gefährden kann.<ref>[https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/greece Beschreibung des Prozedere für griechische Auslandsärzte in Großbritannien. Abgerufen am 19.06.2021]</ref><br />
<br />
== Lösungsversuche ==<br />
Seit dem Amtsantritt der konservativ-liberalen Regierung unter Kyriakos Mitsotakis (Nea Dimokratia) im Jahr 2019, werden Anstrengungen unternommen Griechenlands Administration und Wirtschaft effizienter zu gestalten.<ref>[https://de.nachrichten.yahoo.com/griechisches-parlament-verabschiedet-umstrittenes-arbeitsgesetz-004918904.html AFP über Yahoo News: Griechisches Parlament verabschiedet umstrittenes Arbeitsgesetz. Nachrichten vom 17. Juni 2021, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref> Ein Baustein dabei ist, auf gesonderten Antrag hin einen zentralen staatlichen Approbationsnachweis (Greek Doctor’s Identity Card) zur Verfügung zu stellen, der den Inhaber als in Griechenland zugelassen ausweist. Die Einführung ab Januar 2021 verläuft schleppend, da zahlreiche lokale Administrationen und die Panhellenische Ärztekammer um einen Verlust ihres politischen Gewichts fürchten. Lediglich einige hundert Nachweise konnten so bis Mitte 2021 ausgestellt werden. Von im Land selbst arbeitenden Medizinern wird diese Neuerung weitgehend ignoriert bzw. boykottiert, was eine lange Tradition in Bezug zu vielen Aspekten des Gesundheitswesens hat.<ref>[https://www.waz.de/waz-info/chaos-im-gesundheitswesen-id892915.html Gerd Höhler: Chaos im Gesundheitswesen. In: WAZ vom 27. November 2008]</ref><ref>[https://web.archive.org/web/20210507203107/https://www.berliner-griechenlandhilfe.de/warum-ist-das-griechische-gesundheitssystem-zusammengebrochen/ Beitrag über den Zusammenbruch eines geordneten Gesundheitswesens in Griechenland, abgerufen am 19. Juni 2021] @ [[Wayback Machine]]</ref><br />
<br />
== Angaben ==<br />
Neben der Eigenschaft als Arzt werden Fachrichtung, Personendaten, Adresse und QR-Code zur zuständigen Behörde bzw. der verantwortlichen Regierungsstelle aufgedruckt. Der Nachweis gilt dauerhaft bis auf Widerruf.<br />
<br />
== Sprachen ==<br />
Obwohl das Dokument es vor allem griechischen Ärzten im Ausland erleichtern soll, sich ordnungsgemäß auszuweisen, wird die “Physician ID Card” bislang nur in griechischer Sprache ausgestellt, die Urkunde allerdings auch auf Englisch. Auf separaten Antrag hin erhält der jeweilige Arzt eine beglaubigte Kopie der Karte auf dem Amtsweg, wobei es bei der Terminologie aufgrund von synonymen Begrifflichkeiten zu leichten Abweichungen kommen kann. Hierfür fallen gesonderte Kosten an.<ref>[http://www.edespa-ygeia.gr/el-gr/national-legislation/frame-national-legislation Nationale Rechtsvorschriften: Επιτελική Δομή ΕΣΠΑ του Υπουργείου Υγείας (auf Griechisch), Stand Juni 2021, abgerufen am 21. Juni 2021]</ref><br />
<br />
== Eigenschaften ==<br />
Ausweis und Dokument sind fälschungssicher mit digitalen Sicherungsmerkmalen. In Planung ist eine zentrale Datenbank, auf der alle Daten gesammelt und abrufbar sein sollen. Die Fertigstellung dieses weiteren Mechanismus ist erst auf das Jahr 2030 terminiert, da man auch die inländische Ärzte einbinden möchte.<br />
<br />
== Quellen ==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Griechenland]]<br />
[[Kategorie:Medizin]]<br />
[[Kategorie:Zuerst in InkluPedia]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Greek_Doctor%27s_Identity_Card&diff=57156Greek Doctor's Identity Card2021-06-22T15:07:58Z<p>Heisenberg: </p>
<hr />
<div>Die '''Greek Doctor’s Identity Card''' (griechisch: ''Αδεια για την άσκηση του ιατρικού'' bzw. ''Aδειας άσκησης ιατρικού επαγγέλματος'' bisweilen mit dem Zusatz ''Πιστοποιητικό'') ist ein Dokument mit dazugehörigem Ausweis, der eine Person als in [[Griechenland]] approbierten Arzt ausweist. Es wird nur auf Antrag hin vom griechischen Ministerium für Gesundheit ausgestellt.<br />
<br />
== Hintergrund ==<br />
In Griechenland werden Arztzulassungen (Approbationen) auf lokaler Ebene erteilt. Der Informationsaustausch ist oft gestört, was zu einem besonderen Problem wird, wenn ein griechischer Arzt im Ausland arbeiten möchte und nachweisen muss, dass er in Griechenland approbiert ist. Die Panhellenische Ärztekammer ist zwar die Dachorganisation der griechischen Ärzteschaft, allerdings hat diese gegenüber dem Staat weniger Kompetenzen als dies etwa in [[Deutschland]] der Fall ist.<ref>[https://pis.gr/105542 Satzung und Forderungskatalog der Panhellenischen Ärztekammer, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref> Das deutsche Auswärtige Amt rät in seinen Reisehinweisen durch Verweis auf das “Merkblatt Reiseapotheke” (explizit für Beschäftigte und Reisende in medizinisch schlecht versorgten Ländern) darauf hin, dass das griechische Gesundheitswesen gravierende Mängel aufweist.<ref>[https://www.auswaertiges-amt.de/blob/200194/0b9ec302b101287bef542fc2ad46770f/hausapotheke-data.pdf Reisehinweise des Auswärtigen Amtes für die Haus- und Reiseapotheke in medizinisch schlecht versorgten Ländern, verlinkt in den allgemeinen Reisehinweisen zu Griechenland, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref><ref>[https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/griechenland-node/griechenlandsicherheit/211534#content_5 Reisehinweise des Auswärtigen Amtes, abgerufen am 19. Juni 2021.]</ref> Ein auswanderungswilliger griechischer Arzt muss daher zunächst ein so genanntes “Konformitätsschreiben” anfordern, das allerdings nur erhältlich ist, wenn man sich zunächst an die jeweils örtliche zuständige Behörde wendet, an der man arbeitet oder einst gearbeitet hat, da die Weitergabe von Akten regelmäßig nicht regelrecht durchgeführt wird. Der Aufbau eines verlässlichen Ärzteregisters ist zwar ein Dauerprojekt der Panhellenischen Ärztekammer und in Teilen bereits online; aufgrund der mangelnden Weiterleitung von Daten der staatlichen Stellen und dem laxen Umgang der Ärzteschaft mit der Datenweitergabe an die unabhängige Ärztekammer ist das Ärzteregister der Kammer seit Jahren nicht nur chaotisch, sondern auch notorisch unvollständig und irreführend.<ref>[https://www.aerztezeitung.de/Politik/Im-Gesundheitssystem-herrscht-pures-Chaos-251472.html Philippos Sacharis: Im Gesundheitssystem herrscht pures Chaos. In: Ärztezeitung vom 25.03.2015, angerufen am 19. Juni 2021]</ref> Das [[Vereinigtes Königreich|Vereinigte Königreich]], wohin besonders viele griechische Ärzte auswandern, weist auf diesen Umstand im Rahmen von staatlichen Informationsseiten beharrlich hin.<ref>[https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/local-competent-authorities-in-greece Lokale Kammern, abgerufen am 19.06.2021]</ref> Bei Umzügen innerhalb der Hellenischen Republik, vorherigen Auslandsaufenthalten und fehlendem Eintrag bei der Ärztekammer (aufgrund vielerlei Ursachen), kann dies zu extremen Verzögerungen und Komplikationen führen, teils durch Aktenverluste oder fehlerhafte Administration. Ein Umstand, der gerade bei Auswanderungen einen Arzt existentiell gefährden kann.<ref>[https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/greece Beschreibung des Prozedere für griechische Auslandsärzte in Großbritannien. Abgerufen am 19.06.2021]</ref><br />
<br />
== Lösungsversuche ==<br />
Seit dem Amtsantritt der konservativ-liberalen Regierung unter Kyriakos Mitsotakis (Nea Dimokratia) im Jahr 2019, werden Anstrengungen unternommen Griechenlands Administration und Wirtschaft effizienter zu gestalten.<ref>[https://de.nachrichten.yahoo.com/griechisches-parlament-verabschiedet-umstrittenes-arbeitsgesetz-004918904.html AFP über Yahoo News: Griechisches Parlament verabschiedet umstrittenes Arbeitsgesetz. Nachrichten vom 17. Juni 2021, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref> Ein Baustein dabei ist, auf gesonderten Antrag hin einen zentralen staatlichen Approbationsnachweis (Greek Doctor’s Identity Card) zur Verfügung zu stellen, der den Inhaber als in Griechenland zugelassen ausweist. Die Einführung ab Januar 2021 verläuft schleppend, da zahlreiche lokale Administrationen und die Panhellenische Ärztekammer um einen Verlust ihres politischen Gewichts fürchten. Lediglich einige hundert Nachweise konnten so bis Mitte 2021 ausgestellt werden. Von im Land selbst arbeitenden Medizinern wird diese Neuerung weitgehend ignoriert bzw. boykottiert, was eine lange Tradition in Bezug zu vielen Aspekten des Gesundheitswesens hat.<ref>[https://www.waz.de/waz-info/chaos-im-gesundheitswesen-id892915.html Gerd Höhler: Chaos im Gesundheitswesen. In: WAZ vom 27. November 2008]</ref><ref>[https://web.archive.org/web/20210507203107/https://www.berliner-griechenlandhilfe.de/warum-ist-das-griechische-gesundheitssystem-zusammengebrochen/ Beitrag über den Zusammenbruch eines geordneten Gesundheitswesens in Griechenland, abgerufen am 19. Juni 2021] @ [[Wayback Machine]]</ref><br />
<br />
== Angaben ==<br />
Neben der Eigenschaft als Arzt werden Fachrichtung, Personendaten, Adresse und QR-Code zur zuständigen Behörde bzw. der verantwortlichen Regierungsstelle aufgedruckt. Der Nachweis gilt dauerhaft bis auf Widerruf.<br />
<br />
== Sprachen ==<br />
Obwohl das Dokument es vor allem griechischen Ärzten im Ausland erleichtern soll, sich ordnungsgemäß auszuweisen, wird die “Physician ID Card” bislang nur in griechischer Sprache ausgestellt, die Urkunde allerdings auch auf Englisch. Auf separaten Antrag hin erhält der jeweilige Arzt eine beglaubigte Kopie der Karte auf dem Amtsweg, wobei es bei der Terminologie aufgrund von synonymen Begrifflichkeiten zu leichten Abweichungen kommen kann. Hierfür fallen gesonderte Kosten an.<ref>[http://www.edespa-ygeia.gr/el-gr/national-legislation/frame-national-legislation Nationale Rechtsvorschriften: Επιτελική Δομή ΕΣΠΑ του Υπουργείου Υγείας (auf Griechisch), Stand Juni 2021, abgerufen am 21. Juni 2021]</ref><br />
<br />
== Eigenschaften ==<br />
Ausweis und Dokument sind fälschungssicher mit digitalen Sicherungsmerkmalen. In Planung ist eine zentrale Datenbank, auf der alle Daten gesammelt und abrufbar sein sollen. Die Fertigstellung dieses weiteren Mechanismus ist erst auf das Jahr 2030 terminiert, da man auch die inländische Ärzte einbinden möchte.<br />
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== Quellen ==<br />
<references/><br />
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[[Kategorie:Griechenland]]<br />
[[Kategorie:Medizin]]<br />
[[Kategorie:Zuerst in InkluPedia]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Greek_Doctor%27s_Identity_Card&diff=57155Greek Doctor's Identity Card2021-06-22T15:06:10Z<p>Heisenberg: </p>
<hr />
<div>Die '''Greek Doctor’s Identity Card''' (griechisch: Αδεια για την άσκηση του ιατρικού, Πιστοποιητικό bzw. Aδειας άσκησης ιατρικού επαγγέλματος, Πιστοποιητικό) ist ein Dokument mit dazugehörigem Ausweis, der eine Person als in [[Griechenland]] approbierten Arzt ausweist. Es wird nur auf Antrag hin vom griechischen Ministerium für Gesundheit ausgestellt.<br />
<br />
== Hintergrund ==<br />
In Griechenland werden Arztzulassungen (Approbationen) auf lokaler Ebene erteilt. Der Informationsaustausch ist oft gestört, was zu einem besonderen Problem wird, wenn ein griechischer Arzt im Ausland arbeiten möchte und nachweisen muss, dass er in Griechenland approbiert ist. Die Panhellenische Ärztekammer ist zwar die Dachorganisation der griechischen Ärzteschaft, allerdings hat diese gegenüber dem Staat weniger Kompetenzen als dies etwa in [[Deutschland]] der Fall ist.<ref>[https://pis.gr/105542 Satzung und Forderungskatalog der Panhellenischen Ärztekammer, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref> Das deutsche Auswärtige Amt rät in seinen Reisehinweisen durch Verweis auf das “Merkblatt Reiseapotheke” (explizit für Beschäftigte und Reisende in medizinisch schlecht versorgten Ländern) darauf hin, dass das griechische Gesundheitswesen gravierende Mängel aufweist.<ref>[https://www.auswaertiges-amt.de/blob/200194/0b9ec302b101287bef542fc2ad46770f/hausapotheke-data.pdf Reisehinweise des Auswärtigen Amtes für die Haus- und Reiseapotheke in medizinisch schlecht versorgten Ländern, verlinkt in den allgemeinen Reisehinweisen zu Griechenland, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref><ref>[https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/griechenland-node/griechenlandsicherheit/211534#content_5 Reisehinweise des Auswärtigen Amtes, abgerufen am 19. Juni 2021.]</ref> Ein auswanderungswilliger griechischer Arzt muss daher zunächst ein so genanntes “Konformitätsschreiben” anfordern, das allerdings nur erhältlich ist, wenn man sich zunächst an die jeweils örtliche zuständige Behörde wendet, an der man arbeitet oder einst gearbeitet hat, da die Weitergabe von Akten regelmäßig nicht regelrecht durchgeführt wird. Der Aufbau eines verlässlichen Ärzteregisters ist zwar ein Dauerprojekt der Panhellenischen Ärztekammer und in Teilen bereits online; aufgrund der mangelnden Weiterleitung von Daten der staatlichen Stellen und dem laxen Umgang der Ärzteschaft mit der Datenweitergabe an die unabhängige Ärztekammer ist das Ärzteregister der Kammer seit Jahren nicht nur chaotisch, sondern auch notorisch unvollständig und irreführend.<ref>[https://www.aerztezeitung.de/Politik/Im-Gesundheitssystem-herrscht-pures-Chaos-251472.html Philippos Sacharis: Im Gesundheitssystem herrscht pures Chaos. In: Ärztezeitung vom 25.03.2015, angerufen am 19. Juni 2021]</ref> Das [[Vereinigtes Königreich|Vereinigte Königreich]], wohin besonders viele griechische Ärzte auswandern, weist auf diesen Umstand im Rahmen von staatlichen Informationsseiten beharrlich hin.<ref>[https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/local-competent-authorities-in-greece Lokale Kammern, abgerufen am 19.06.2021]</ref> Bei Umzügen innerhalb der Hellenischen Republik, vorherigen Auslandsaufenthalten und fehlendem Eintrag bei der Ärztekammer (aufgrund vielerlei Ursachen), kann dies zu extremen Verzögerungen und Komplikationen führen, teils durch Aktenverluste oder fehlerhafte Administration. Ein Umstand, der gerade bei Auswanderungen einen Arzt existentiell gefährden kann.<ref>[https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/greece Beschreibung des Prozedere für griechische Auslandsärzte in Großbritannien. Abgerufen am 19.06.2021]</ref><br />
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== Lösungsversuche ==<br />
Seit dem Amtsantritt der konservativ-liberalen Regierung unter Kyriakos Mitsotakis (Nea Dimokratia) im Jahr 2019, werden Anstrengungen unternommen Griechenlands Administration und Wirtschaft effizienter zu gestalten.<ref>[https://de.nachrichten.yahoo.com/griechisches-parlament-verabschiedet-umstrittenes-arbeitsgesetz-004918904.html AFP über Yahoo News: Griechisches Parlament verabschiedet umstrittenes Arbeitsgesetz. Nachrichten vom 17. Juni 2021, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref> Ein Baustein dabei ist, auf gesonderten Antrag hin einen zentralen staatlichen Approbationsnachweis (Greek Doctor’s Identity Card) zur Verfügung zu stellen, der den Inhaber als in Griechenland zugelassen ausweist. Die Einführung ab Januar 2021 verläuft schleppend, da zahlreiche lokale Administrationen und die Panhellenische Ärztekammer um einen Verlust ihres politischen Gewichts fürchten. Lediglich einige hundert Nachweise konnten so bis Mitte 2021 ausgestellt werden. Von im Land selbst arbeitenden Medizinern wird diese Neuerung weitgehend ignoriert bzw. boykottiert, was eine lange Tradition in Bezug zu vielen Aspekten des Gesundheitswesens hat.<ref>[https://www.waz.de/waz-info/chaos-im-gesundheitswesen-id892915.html Gerd Höhler: Chaos im Gesundheitswesen. In: WAZ vom 27. November 2008]</ref><ref>[https://web.archive.org/web/20210507203107/https://www.berliner-griechenlandhilfe.de/warum-ist-das-griechische-gesundheitssystem-zusammengebrochen/ Beitrag über den Zusammenbruch eines geordneten Gesundheitswesens in Griechenland, abgerufen am 19. Juni 2021] @ [[Wayback Machine]]</ref><br />
<br />
== Angaben ==<br />
Neben der Eigenschaft als Arzt werden Fachrichtung, Personendaten, Adresse und QR-Code zur zuständigen Behörde bzw. der verantwortlichen Regierungsstelle aufgedruckt. Der Nachweis gilt dauerhaft bis auf Widerruf.<br />
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== Sprachen ==<br />
Obwohl das Dokument es vor allem griechischen Ärzten im Ausland erleichtern soll, sich ordnungsgemäß auszuweisen, wird die “Physician ID Card” bislang nur in griechischer Sprache ausgestellt, die Urkunde allerdings auch auf Englisch. Auf separaten Antrag hin erhält der jeweilige Arzt eine beglaubigte Kopie der Karte auf dem Amtsweg, wobei es bei der Terminologie aufgrund von synonymen Begrifflichkeiten zu leichten Abweichungen kommen kann. Hierfür fallen gesonderte Kosten an.<ref>[http://www.edespa-ygeia.gr/el-gr/national-legislation/frame-national-legislation Nationale Rechtsvorschriften: Επιτελική Δομή ΕΣΠΑ του Υπουργείου Υγείας (auf Griechisch), Stand Juni 2021, abgerufen am 21. Juni 2021]</ref><br />
<br />
== Eigenschaften ==<br />
Ausweis und Dokument sind fälschungssicher mit digitalen Sicherungsmerkmalen. In Planung ist eine zentrale Datenbank, auf der alle Daten gesammelt und abrufbar sein sollen. Die Fertigstellung dieses weiteren Mechanismus ist erst auf das Jahr 2030 terminiert, da man auch die inländische Ärzte einbinden möchte.<br />
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== Quellen ==<br />
<references/><br />
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[[Kategorie:Griechenland]]<br />
[[Kategorie:Medizin]]<br />
[[Kategorie:Zuerst in InkluPedia]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Diskussion:Greek_Doctor%27s_Identity_Card&diff=57154Diskussion:Greek Doctor's Identity Card2021-06-22T15:05:10Z<p>Heisenberg: /* Lemma */</p>
<hr />
<div>== Lemma ==<br />
Weder "Greek Doctor's Identity Card" noch "Hellenic Republic Physician ID Card" liefern bei Google auch nur einen einzigen Treffer. Wie ist denn die griechische Schreibweise? --[[Benutzer:InkluPedia.de - Frank Küster|InkluPedia.de - Frank Küster]] ([[Benutzer Diskussion:InkluPedia.de - Frank Küster|Diskussion]]) 06:13, 22. Jun. 2021 (CEST)<br />
<br />
:Danke für die Sorgfalt und die Nachfrage. Transliterationen aus dem Griechischen, international relevante Dokumente nur auf Groechisch und eine gewisse Chaotik im schönen Hellas erschweren den Umgang mit griechischen Themen oft, ebenso wie den inhaltlichen Zugang. Also, korrekt wäre ''Αδεια για την άσκηση του ιατρικού'' (Πιστοποιητικό) bzw. ''Aδειας άσκησης ιατρικού επαγγέλματος'' (Πιστοποιητικό), eigentlich ohne den Zusatz in Klammern. Denn unsere hellenischen Freunde stellen die Karte auf Griechisch aus, das Dokument auf Englisch (wenn die Herrschaften einen guten Tag haben). Übersetzungen gibt es nur auf Antrag und gegen Gebühr und dabei liegt es dann auch noch am Übersetzer welches Wort er bei Synonymen bzw. sinnwahrend am geeignetsten hält. Werde den Terminus auf Griechisch ergänzen, dann sind wir eigentlich sattelfest, zumal dieses Rechtsformat ja neu ist. Schon lange beschlossen, aber erst seit 2021 im Einsatz. Früher musste man in endlosen Verfahren ein “compliancy letter” bei einer örtlichen Behörde beantragen (erbetteln, um es mal polemisch zu sagen). [https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/local-competent-authorities-in-greece Diese offizielle britische Seite beschreibt das knapp und korrekt]. Da Strukturreformen in Griechenland eher schwierig umzusetzen sind (freundlich ausgedrückt), gibt oft ein Nebeneinander von alt und neu. Aber ich will hier keinen Aufsatz verfassen, Verzeihung bitte. Liebe Grüße [[Benutzer:Heisenberg|Heisenberg]] ([[Benutzer Diskussion:Heisenberg|Diskussion]]) 16:32, 22. Jun. 2021 (CEST)</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Diskussion:Greek_Doctor%27s_Identity_Card&diff=57153Diskussion:Greek Doctor's Identity Card2021-06-22T14:57:24Z<p>Heisenberg: /* Lemma */</p>
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<div>== Lemma ==<br />
Weder "Greek Doctor's Identity Card" noch "Hellenic Republic Physician ID Card" liefern bei Google auch nur einen einzigen Treffer. Wie ist denn die griechische Schreibweise? --[[Benutzer:InkluPedia.de - Frank Küster|InkluPedia.de - Frank Küster]] ([[Benutzer Diskussion:InkluPedia.de - Frank Küster|Diskussion]]) 06:13, 22. Jun. 2021 (CEST)<br />
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:Danke für die Sorgfalt und die Nachfrage. Transliterationen aus dem Griechischen, international relevante Dokumente nur auf Groechisch und eine gewisse Chaotik im schönen Hellas erschweren den Umgang mit griechischen Themen oft, ebenso wie den inhaltlichen Zugang. Also, korrekt wäre ''Αδεια για την άσκηση του ιατρικού'' (Πιστοποιητικό), eigentlich ohne den Zusatz in Klammern. Denn unsere hellenischen Freunde stellen die Karte auf Griechisch aus, das Dokument auf Englisch (wenn die Herrschaften einen guten Tag haben). Übersetzungen gibt es nur auf Antrag und gegen Gebühr und dabei liegt es dann auch noch am Übersetzer welches Wort er bei Synonymen bzw. sinnwahrend am geeignetsten hält. Werde den Terminus auf Griechisch ergänzen, dann sind wir eigentlich sattelfest, zumal dieses Rechtsformat ja neu ist. Schon lange beschlossen, aber erst seit 2021 im Einsatz. Früher musste man in endlosen Verfahren ein “compliancy letter” bei einer örtlichen Behörde beantragen (erbetteln, um es mal polemisch zu sagen). [https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/local-competent-authorities-in-greece Diese offizielle britische Seite beschreibt das knapp und korrekt]. Da Strukturreformen in Griechenland eher schwierig umzusetzen sind (freundlich ausgedrückt), gibt oft ein Nebeneinander von alt und neu. Aber ich will hier keinen Aufsatz verfassen, Verzeihung bitte. Liebe Grüße [[Benutzer:Heisenberg|Heisenberg]] ([[Benutzer Diskussion:Heisenberg|Diskussion]]) 16:32, 22. Jun. 2021 (CEST)</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Diskussion:Greek_Doctor%27s_Identity_Card&diff=57152Diskussion:Greek Doctor's Identity Card2021-06-22T14:56:00Z<p>Heisenberg: /* Lemma */</p>
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<div>== Lemma ==<br />
Weder "Greek Doctor's Identity Card" noch "Hellenic Republic Physician ID Card" liefern bei Google auch nur einen einzigen Treffer. Wie ist denn die griechische Schreibweise? --[[Benutzer:InkluPedia.de - Frank Küster|InkluPedia.de - Frank Küster]] ([[Benutzer Diskussion:InkluPedia.de - Frank Küster|Diskussion]]) 06:13, 22. Jun. 2021 (CEST)<br />
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:Danke für die Sorgfalt und die Nachfrage. Transliterationen aus dem Griechischen, international relevante Dokumente nur auf Groechisch und eine gewisse Chaotik im schönen Hellas erschweren den Umgang mit griechischen Themen oft, ebenso wie den inhaltlichen Zugang. Also, korrekt wäre ''Αδεια για την άσκηση του ιατρικού'' (Πιστοποιητικό), eigentlich ohne den Zusatz in Klammern. Denn unsere hellenischen Freunde stellen die Karte auf Griechisch aus, das Dokument auf Englisch (wenn die Herrschaften einen guten Tag haben). Übersetzungen gibt es nur auf Antrag und gegen Gebühr und dabei liegt es dann auch noch am Übersetzer welches Wort er bei Synonymen bzw. sinnwahrend am geeignetsten hält. Werde den Terminus auf Griechisch ergänzen, dann sind wir eigentlich sattelfest, zumal dieses Rechtsformat ja neu ist. Schon lange beschlossen, aber erst seit 2021 im Einsatz. Früher musste man über in endlosen Verfahren ein “compliancy letter” bei einer örtlichen Behörde beantragen (erbetteln, um es mal polemisch zu sagen)<ref>[https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/local-competent-authorities-in-greece Diese offizielle britische Seite beschreibt das knapp und korrekt]. Da Strukturreformen in Griechenland eher schwierig umzusetzen sind, gibt oft ein Nebeneinander von alt und neu. Aber ich will hier keinen Aufsatz verfassen, Verzeihung bitte. Liebe Grüße [[Benutzer:Heisenberg|Heisenberg]] ([[Benutzer Diskussion:Heisenberg|Diskussion]]) 16:32, 22. Jun. 2021 (CEST)</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Diskussion:Greek_Doctor%27s_Identity_Card&diff=57151Diskussion:Greek Doctor's Identity Card2021-06-22T14:53:19Z<p>Heisenberg: /* Lemma */</p>
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<div>== Lemma ==<br />
Weder "Greek Doctor's Identity Card" noch "Hellenic Republic Physician ID Card" liefern bei Google auch nur einen einzigen Treffer. Wie ist denn die griechische Schreibweise? --[[Benutzer:InkluPedia.de - Frank Küster|InkluPedia.de - Frank Küster]] ([[Benutzer Diskussion:InkluPedia.de - Frank Küster|Diskussion]]) 06:13, 22. Jun. 2021 (CEST)<br />
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:Danke für die Sorgfalt und die Nachfrage Transliterationen aus dem Griechischen und eine gewisse Chaotik im schönen Griechenland erschweren im Umgang mit griechischen Themen oft den inhaltlichen Zugang. Korrekt wäre ''Αδεια για την άσκηση του ιατρικού'' (Πιστοποιητικό), eigentlich ohne den Zusatz in Klammern. Denn unsere hellenischen Freunde stellen dieses Dokument auf Griechisch aus. Übersetzungen gibt es nur auf Antrag und gegen Gebühr und dabei liegt es dann am Übersetzer welches Wort er bei Synonymen bzw. sinnwahrend am geeignetsten hält. Werde es ergänzen, dann sind wir eigentlich sattelfest, zumal dieses Rechtsformat ja neu ist. Schon lange beschlossen, aber erst seit 2021 im Einsatz. Früher musste man über in endlosen Verfahren ein “compliancy letter” bei einer örtlichen Behörde beantragen (erbetteln, um es mal polemisch zu sagen)<ref>[https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/local-competent-authorities-in-greece Diese offizielle britische Seite beschreibt das knapp und korrekt]. Da Strukturreformen in Griechenland eher schwierig umzusetzen sind, gibt oft ein Nebeneinander von alt und neu. Aber ich will hier keinen Aufsatz verfassen, Verzeihung bitte. Liebe Grüße [[Benutzer:Heisenberg|Heisenberg]] ([[Benutzer Diskussion:Heisenberg|Diskussion]]) 16:32, 22. Jun. 2021 (CEST)</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Diskussion:Greek_Doctor%27s_Identity_Card&diff=57150Diskussion:Greek Doctor's Identity Card2021-06-22T14:42:50Z<p>Heisenberg: Da hatte</p>
<hr />
<div>== Lemma ==<br />
Weder "Greek Doctor's Identity Card" noch "Hellenic Republic Physician ID Card" liefern bei Google auch nur einen einzigen Treffer. Wie ist denn die griechische Schreibweise? --[[Benutzer:InkluPedia.de - Frank Küster|InkluPedia.de - Frank Küster]] ([[Benutzer Diskussion:InkluPedia.de - Frank Küster|Diskussion]]) 06:13, 22. Jun. 2021 (CEST)<br />
<br />
:Danke für die Sorgfalt und die Nachfrage Transliterationen aus dem Griechischen und eine gewisse Chaotik im schönen Griechenland erschweren im Umgang mit griechischen Themen oft den inhaltlichen Zugang. Korrekt wäre ''Αδεια για την άσκηση του ιατρικού'' (Πιστοποιητικό), eigentlich ohne den Zusatz in Klammern. Denn unsere hellenischen Freunde stellen dieses Dokument auf Griechisch aus. Übersetzungen gibt es nur auf Antrag und gegen Gebühr und dabei liegt es dann am Übersetzer welches Wort er bei Synonymen bzw. sinnwahrend am geeignetsten hält. Werde beides ergänzen, dann sind wir eigentlich sattelfest, zumal dieses Rechtsformat ja quasi neu ist. Schon lange beschlossen, aber erst seit 2021 im Einsatz. VLG [[Benutzer:Heisenberg|Heisenberg]] ([[Benutzer Diskussion:Heisenberg|Diskussion]]) 16:32, 22. Jun. 2021 (CEST)</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Greek_Doctor%27s_Identity_Card&diff=57149Greek Doctor's Identity Card2021-06-22T14:40:14Z<p>Heisenberg: /* Sprachen */</p>
<hr />
<div>Die '''Greek Doctor’s Identity Card''' (griechisch: Αδεια για την άσκηση του ιατρικού, Πιστοποιητικό)) ist ein Dokument mit dazugehörigem Ausweis, der eine Person als in [[Griechenland]] approbierten Arzt ausweist. Es wird nur auf Antrag hin vom griechischen Ministerium für Gesundheit ausgestellt.<br />
<br />
== Hintergrund ==<br />
In Griechenland werden Arztzulassungen (Approbationen) auf lokaler Ebene erteilt. Der Informationsaustausch ist oft gestört, was zu einem besonderen Problem wird, wenn ein griechischer Arzt im Ausland arbeiten möchte und nachweisen muss, dass er in Griechenland approbiert ist. Die Panhellenische Ärztekammer ist zwar die Dachorganisation der griechischen Ärzteschaft, allerdings hat diese gegenüber dem Staat weniger Kompetenzen als dies etwa in [[Deutschland]] der Fall ist.<ref>[https://pis.gr/105542 Satzung und Forderungskatalog der Panhellenischen Ärztekammer, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref> Das deutsche Auswärtige Amt rät in seinen Reisehinweisen durch Verweis auf das “Merkblatt Reiseapotheke” (explizit für Beschäftigte und Reisende in medizinisch schlecht versorgten Ländern) darauf hin, dass das griechische Gesundheitswesen gravierende Mängel aufweist.<ref>[https://www.auswaertiges-amt.de/blob/200194/0b9ec302b101287bef542fc2ad46770f/hausapotheke-data.pdf Reisehinweise des Auswärtigen Amtes für die Haus- und Reiseapotheke in medizinisch schlecht versorgten Ländern, verlinkt in den allgemeinen Reisehinweisen zu Griechenland, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref><ref>[https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/griechenland-node/griechenlandsicherheit/211534#content_5 Reisehinweise des Auswärtigen Amtes, abgerufen am 19. Juni 2021.]</ref> Ein auswanderungswilliger griechischer Arzt muss daher zunächst ein so genanntes “Konformitätsschreiben” anfordern, das allerdings nur erhältlich ist, wenn man sich zunächst an die jeweils örtliche zuständige Behörde wendet, an der man arbeitet oder einst gearbeitet hat, da die Weitergabe von Akten regelmäßig nicht regelrecht durchgeführt wird. Der Aufbau eines verlässlichen Ärzteregisters ist zwar ein Dauerprojekt der Panhellenischen Ärztekammer und in Teilen bereits online; aufgrund der mangelnden Weiterleitung von Daten der staatlichen Stellen und dem laxen Umgang der Ärzteschaft mit der Datenweitergabe an die unabhängige Ärztekammer ist das Ärzteregister der Kammer seit Jahren nicht nur chaotisch, sondern auch notorisch unvollständig und irreführend.<ref>[https://www.aerztezeitung.de/Politik/Im-Gesundheitssystem-herrscht-pures-Chaos-251472.html Philippos Sacharis: Im Gesundheitssystem herrscht pures Chaos. In: Ärztezeitung vom 25.03.2015, angerufen am 19. Juni 2021]</ref> Das [[Vereinigtes Königreich|Vereinigte Königreich]], wohin besonders viele griechische Ärzte auswandern, weist auf diesen Umstand im Rahmen von staatlichen Informationsseiten beharrlich hin.<ref>[https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/local-competent-authorities-in-greece Lokale Kammern, abgerufen am 19.06.2021]</ref> Bei Umzügen innerhalb der Hellenischen Republik, vorherigen Auslandsaufenthalten und fehlendem Eintrag bei der Ärztekammer (aufgrund vielerlei Ursachen), kann dies zu extremen Verzögerungen und Komplikationen führen, teils durch Aktenverluste oder fehlerhafte Administration. Ein Umstand, der gerade bei Auswanderungen einen Arzt existentiell gefährden kann.<ref>[https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/greece Beschreibung des Prozedere für griechische Auslandsärzte in Großbritannien. Abgerufen am 19.06.2021]</ref><br />
<br />
== Lösungsversuche ==<br />
Seit dem Amtsantritt der konservativ-liberalen Regierung unter Kyriakos Mitsotakis (Nea Dimokratia) im Jahr 2019, werden Anstrengungen unternommen Griechenlands Administration und Wirtschaft effizienter zu gestalten.<ref>[https://de.nachrichten.yahoo.com/griechisches-parlament-verabschiedet-umstrittenes-arbeitsgesetz-004918904.html AFP über Yahoo News: Griechisches Parlament verabschiedet umstrittenes Arbeitsgesetz. Nachrichten vom 17. Juni 2021, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref> Ein Baustein dabei ist, auf gesonderten Antrag hin einen zentralen staatlichen Approbationsnachweis (Greek Doctor’s Identity Card) zur Verfügung zu stellen, der den Inhaber als in Griechenland zugelassen ausweist. Die Einführung ab Januar 2021 verläuft schleppend, da zahlreiche lokale Administrationen und die Panhellenische Ärztekammer um einen Verlust ihres politischen Gewichts fürchten. Lediglich einige hundert Nachweise konnten so bis Mitte 2021 ausgestellt werden. Von im Land selbst arbeitenden Medizinern wird diese Neuerung weitgehend ignoriert bzw. boykottiert, was eine lange Tradition in Bezug zu vielen Aspekten des Gesundheitswesens hat.<ref>[https://www.waz.de/waz-info/chaos-im-gesundheitswesen-id892915.html Gerd Höhler: Chaos im Gesundheitswesen. In: WAZ vom 27. November 2008]</ref><ref>[https://web.archive.org/web/20210507203107/https://www.berliner-griechenlandhilfe.de/warum-ist-das-griechische-gesundheitssystem-zusammengebrochen/ Beitrag über den Zusammenbruch eines geordneten Gesundheitswesens in Griechenland, abgerufen am 19. Juni 2021] @ [[Wayback Machine]]</ref><br />
<br />
== Angaben ==<br />
Neben der Eigenschaft als Arzt werden Fachrichtung, Personendaten, Adresse und QR-Code zur zuständigen Behörde bzw. der verantwortlichen Regierungsstelle aufgedruckt. Der Nachweis gilt dauerhaft bis auf Widerruf.<br />
<br />
== Sprachen ==<br />
Obwohl das Dokument es vor allem griechischen Ärzten im Ausland erleichtern soll, sich ordnungsgemäß auszuweisen, wird die “Physician ID Card” bislang nur in griechischer Sprache ausgestellt, die Urkunde allerdings auch auf Englisch. Auf separaten Antrag hin erhält der jeweilige Arzt eine beglaubigte Kopie der Karte auf dem Amtsweg, wobei es bei der Terminologie aufgrund von synonymen Begrifflichkeiten zu leichten Abweichungen kommen kann. Hierfür fallen gesonderte Kosten an.<ref>[http://www.edespa-ygeia.gr/el-gr/national-legislation/frame-national-legislation Nationale Rechtsvorschriften: Επιτελική Δομή ΕΣΠΑ του Υπουργείου Υγείας (auf Griechisch), Stand Juni 2021, abgerufen am 21. Juni 2021]</ref><br />
<br />
== Eigenschaften ==<br />
Ausweis und Dokument sind fälschungssicher mit digitalen Sicherungsmerkmalen. In Planung ist eine zentrale Datenbank, auf der alle Daten gesammelt und abrufbar sein sollen. Die Fertigstellung dieses weiteren Mechanismus ist erst auf das Jahr 2030 terminiert, da man auch die inländische Ärzte einbinden möchte.<br />
<br />
== Quellen ==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Griechenland]]<br />
[[Kategorie:Medizin]]<br />
[[Kategorie:Zuerst in InkluPedia]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Greek_Doctor%27s_Identity_Card&diff=57148Greek Doctor's Identity Card2021-06-22T14:39:57Z<p>Heisenberg: /* Sprachen */</p>
<hr />
<div>Die '''Greek Doctor’s Identity Card''' (griechisch: Αδεια για την άσκηση του ιατρικού, Πιστοποιητικό)) ist ein Dokument mit dazugehörigem Ausweis, der eine Person als in [[Griechenland]] approbierten Arzt ausweist. Es wird nur auf Antrag hin vom griechischen Ministerium für Gesundheit ausgestellt.<br />
<br />
== Hintergrund ==<br />
In Griechenland werden Arztzulassungen (Approbationen) auf lokaler Ebene erteilt. Der Informationsaustausch ist oft gestört, was zu einem besonderen Problem wird, wenn ein griechischer Arzt im Ausland arbeiten möchte und nachweisen muss, dass er in Griechenland approbiert ist. Die Panhellenische Ärztekammer ist zwar die Dachorganisation der griechischen Ärzteschaft, allerdings hat diese gegenüber dem Staat weniger Kompetenzen als dies etwa in [[Deutschland]] der Fall ist.<ref>[https://pis.gr/105542 Satzung und Forderungskatalog der Panhellenischen Ärztekammer, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref> Das deutsche Auswärtige Amt rät in seinen Reisehinweisen durch Verweis auf das “Merkblatt Reiseapotheke” (explizit für Beschäftigte und Reisende in medizinisch schlecht versorgten Ländern) darauf hin, dass das griechische Gesundheitswesen gravierende Mängel aufweist.<ref>[https://www.auswaertiges-amt.de/blob/200194/0b9ec302b101287bef542fc2ad46770f/hausapotheke-data.pdf Reisehinweise des Auswärtigen Amtes für die Haus- und Reiseapotheke in medizinisch schlecht versorgten Ländern, verlinkt in den allgemeinen Reisehinweisen zu Griechenland, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref><ref>[https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/griechenland-node/griechenlandsicherheit/211534#content_5 Reisehinweise des Auswärtigen Amtes, abgerufen am 19. Juni 2021.]</ref> Ein auswanderungswilliger griechischer Arzt muss daher zunächst ein so genanntes “Konformitätsschreiben” anfordern, das allerdings nur erhältlich ist, wenn man sich zunächst an die jeweils örtliche zuständige Behörde wendet, an der man arbeitet oder einst gearbeitet hat, da die Weitergabe von Akten regelmäßig nicht regelrecht durchgeführt wird. Der Aufbau eines verlässlichen Ärzteregisters ist zwar ein Dauerprojekt der Panhellenischen Ärztekammer und in Teilen bereits online; aufgrund der mangelnden Weiterleitung von Daten der staatlichen Stellen und dem laxen Umgang der Ärzteschaft mit der Datenweitergabe an die unabhängige Ärztekammer ist das Ärzteregister der Kammer seit Jahren nicht nur chaotisch, sondern auch notorisch unvollständig und irreführend.<ref>[https://www.aerztezeitung.de/Politik/Im-Gesundheitssystem-herrscht-pures-Chaos-251472.html Philippos Sacharis: Im Gesundheitssystem herrscht pures Chaos. In: Ärztezeitung vom 25.03.2015, angerufen am 19. Juni 2021]</ref> Das [[Vereinigtes Königreich|Vereinigte Königreich]], wohin besonders viele griechische Ärzte auswandern, weist auf diesen Umstand im Rahmen von staatlichen Informationsseiten beharrlich hin.<ref>[https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/local-competent-authorities-in-greece Lokale Kammern, abgerufen am 19.06.2021]</ref> Bei Umzügen innerhalb der Hellenischen Republik, vorherigen Auslandsaufenthalten und fehlendem Eintrag bei der Ärztekammer (aufgrund vielerlei Ursachen), kann dies zu extremen Verzögerungen und Komplikationen führen, teils durch Aktenverluste oder fehlerhafte Administration. Ein Umstand, der gerade bei Auswanderungen einen Arzt existentiell gefährden kann.<ref>[https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/greece Beschreibung des Prozedere für griechische Auslandsärzte in Großbritannien. Abgerufen am 19.06.2021]</ref><br />
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== Lösungsversuche ==<br />
Seit dem Amtsantritt der konservativ-liberalen Regierung unter Kyriakos Mitsotakis (Nea Dimokratia) im Jahr 2019, werden Anstrengungen unternommen Griechenlands Administration und Wirtschaft effizienter zu gestalten.<ref>[https://de.nachrichten.yahoo.com/griechisches-parlament-verabschiedet-umstrittenes-arbeitsgesetz-004918904.html AFP über Yahoo News: Griechisches Parlament verabschiedet umstrittenes Arbeitsgesetz. Nachrichten vom 17. Juni 2021, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref> Ein Baustein dabei ist, auf gesonderten Antrag hin einen zentralen staatlichen Approbationsnachweis (Greek Doctor’s Identity Card) zur Verfügung zu stellen, der den Inhaber als in Griechenland zugelassen ausweist. Die Einführung ab Januar 2021 verläuft schleppend, da zahlreiche lokale Administrationen und die Panhellenische Ärztekammer um einen Verlust ihres politischen Gewichts fürchten. Lediglich einige hundert Nachweise konnten so bis Mitte 2021 ausgestellt werden. Von im Land selbst arbeitenden Medizinern wird diese Neuerung weitgehend ignoriert bzw. boykottiert, was eine lange Tradition in Bezug zu vielen Aspekten des Gesundheitswesens hat.<ref>[https://www.waz.de/waz-info/chaos-im-gesundheitswesen-id892915.html Gerd Höhler: Chaos im Gesundheitswesen. In: WAZ vom 27. November 2008]</ref><ref>[https://web.archive.org/web/20210507203107/https://www.berliner-griechenlandhilfe.de/warum-ist-das-griechische-gesundheitssystem-zusammengebrochen/ Beitrag über den Zusammenbruch eines geordneten Gesundheitswesens in Griechenland, abgerufen am 19. Juni 2021] @ [[Wayback Machine]]</ref><br />
<br />
== Angaben ==<br />
Neben der Eigenschaft als Arzt werden Fachrichtung, Personendaten, Adresse und QR-Code zur zuständigen Behörde bzw. der verantwortlichen Regierungsstelle aufgedruckt. Der Nachweis gilt dauerhaft bis auf Widerruf.<br />
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== Sprachen ==<br />
Obwohl das Dokument es vor allem griechischen Ärzten im Ausland erleichtern soll, sich ordnungsgemäß auszuweisen, wird die “Physician ID Card” bislang nur in griechischer Sprache ausgestellt, die Urkunde allerdings auch auf Englisch. Auf separaten Antrag hin erhält der jeweilige Arzt eine beglaubigte Kopie der Karte auf dem Amtsweg, wobei es in der Terminologie aufgrund von synonymen Begrifflichkeiten zu leichten Abweichungen kommen kann. Hierfür fallen gesonderte Kosten an.<ref>[http://www.edespa-ygeia.gr/el-gr/national-legislation/frame-national-legislation Nationale Rechtsvorschriften: Επιτελική Δομή ΕΣΠΑ του Υπουργείου Υγείας (auf Griechisch), Stand Juni 2021, abgerufen am 21. Juni 2021]</ref><br />
<br />
== Eigenschaften ==<br />
Ausweis und Dokument sind fälschungssicher mit digitalen Sicherungsmerkmalen. In Planung ist eine zentrale Datenbank, auf der alle Daten gesammelt und abrufbar sein sollen. Die Fertigstellung dieses weiteren Mechanismus ist erst auf das Jahr 2030 terminiert, da man auch die inländische Ärzte einbinden möchte.<br />
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== Quellen ==<br />
<references/><br />
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[[Kategorie:Griechenland]]<br />
[[Kategorie:Medizin]]<br />
[[Kategorie:Zuerst in InkluPedia]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Diskussion:Greek_Doctor%27s_Identity_Card&diff=57147Diskussion:Greek Doctor's Identity Card2021-06-22T14:37:15Z<p>Heisenberg: /* Lemma */</p>
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Weder "Greek Doctor's Identity Card" noch "Hellenic Republic Physician ID Card" liefern bei Google auch nur einen einzigen Treffer. Wie ist denn die griechische Schreibweise? --[[Benutzer:InkluPedia.de - Frank Küster|InkluPedia.de - Frank Küster]] ([[Benutzer Diskussion:InkluPedia.de - Frank Küster|Diskussion]]) 06:13, 22. Jun. 2021 (CEST)<br />
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:Danke für die Sorgfalt und die Nachfrage Transliterationen aus dem Griechischen und eine gewisse Chaotik im schönen Griechenland erschweren im Umgang mit griechischen Themen oft den inhaltlichen Zugang. Korrekt wäre ''Αδεια για την άσκηση του ιατρικού'' (Πιστοποιητικό), eigentlich ohne den Zusatz in Klammern. Denn unsere hellenischen Freunde stellen dieses Dokument auf Griechisch aus. Übersetzungen gibt es nur auf Antrag und gegen Gebühr und dabei liegt es dann am Übersetzer welches Wort er bei Synonymen bzw. sinnwahrend am geeignetsten hält. [https://eur-lex.europa.eu/legal-content/EL/TXT/PDF/?uri=CELEX:32019R0027&from=EN Hier eine Quelle auf EU-Ebene]. Werde beides Ergänzen, dann sind wir eigentlich sattelfest, zumal dieses Rechtsformat ja quasi neu ist. Schon lange beschlossen, aber erst seit 2021 im Einsatz. VLG [[Benutzer:Heisenberg|Heisenberg]] ([[Benutzer Diskussion:Heisenberg|Diskussion]]) 16:32, 22. Jun. 2021 (CEST)</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Greek_Doctor%27s_Identity_Card&diff=57146Greek Doctor's Identity Card2021-06-22T14:34:36Z<p>Heisenberg: </p>
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<div>Die '''Greek Doctor’s Identity Card''' (griechisch: Αδεια για την άσκηση του ιατρικού, Πιστοποιητικό)) ist ein Dokument mit dazugehörigem Ausweis, der eine Person als in [[Griechenland]] approbierten Arzt ausweist. Es wird nur auf Antrag hin vom griechischen Ministerium für Gesundheit ausgestellt.<br />
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== Hintergrund ==<br />
In Griechenland werden Arztzulassungen (Approbationen) auf lokaler Ebene erteilt. Der Informationsaustausch ist oft gestört, was zu einem besonderen Problem wird, wenn ein griechischer Arzt im Ausland arbeiten möchte und nachweisen muss, dass er in Griechenland approbiert ist. Die Panhellenische Ärztekammer ist zwar die Dachorganisation der griechischen Ärzteschaft, allerdings hat diese gegenüber dem Staat weniger Kompetenzen als dies etwa in [[Deutschland]] der Fall ist.<ref>[https://pis.gr/105542 Satzung und Forderungskatalog der Panhellenischen Ärztekammer, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref> Das deutsche Auswärtige Amt rät in seinen Reisehinweisen durch Verweis auf das “Merkblatt Reiseapotheke” (explizit für Beschäftigte und Reisende in medizinisch schlecht versorgten Ländern) darauf hin, dass das griechische Gesundheitswesen gravierende Mängel aufweist.<ref>[https://www.auswaertiges-amt.de/blob/200194/0b9ec302b101287bef542fc2ad46770f/hausapotheke-data.pdf Reisehinweise des Auswärtigen Amtes für die Haus- und Reiseapotheke in medizinisch schlecht versorgten Ländern, verlinkt in den allgemeinen Reisehinweisen zu Griechenland, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref><ref>[https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/griechenland-node/griechenlandsicherheit/211534#content_5 Reisehinweise des Auswärtigen Amtes, abgerufen am 19. Juni 2021.]</ref> Ein auswanderungswilliger griechischer Arzt muss daher zunächst ein so genanntes “Konformitätsschreiben” anfordern, das allerdings nur erhältlich ist, wenn man sich zunächst an die jeweils örtliche zuständige Behörde wendet, an der man arbeitet oder einst gearbeitet hat, da die Weitergabe von Akten regelmäßig nicht regelrecht durchgeführt wird. Der Aufbau eines verlässlichen Ärzteregisters ist zwar ein Dauerprojekt der Panhellenischen Ärztekammer und in Teilen bereits online; aufgrund der mangelnden Weiterleitung von Daten der staatlichen Stellen und dem laxen Umgang der Ärzteschaft mit der Datenweitergabe an die unabhängige Ärztekammer ist das Ärzteregister der Kammer seit Jahren nicht nur chaotisch, sondern auch notorisch unvollständig und irreführend.<ref>[https://www.aerztezeitung.de/Politik/Im-Gesundheitssystem-herrscht-pures-Chaos-251472.html Philippos Sacharis: Im Gesundheitssystem herrscht pures Chaos. In: Ärztezeitung vom 25.03.2015, angerufen am 19. Juni 2021]</ref> Das [[Vereinigtes Königreich|Vereinigte Königreich]], wohin besonders viele griechische Ärzte auswandern, weist auf diesen Umstand im Rahmen von staatlichen Informationsseiten beharrlich hin.<ref>[https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/local-competent-authorities-in-greece Lokale Kammern, abgerufen am 19.06.2021]</ref> Bei Umzügen innerhalb der Hellenischen Republik, vorherigen Auslandsaufenthalten und fehlendem Eintrag bei der Ärztekammer (aufgrund vielerlei Ursachen), kann dies zu extremen Verzögerungen und Komplikationen führen, teils durch Aktenverluste oder fehlerhafte Administration. Ein Umstand, der gerade bei Auswanderungen einen Arzt existentiell gefährden kann.<ref>[https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/greece Beschreibung des Prozedere für griechische Auslandsärzte in Großbritannien. Abgerufen am 19.06.2021]</ref><br />
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== Lösungsversuche ==<br />
Seit dem Amtsantritt der konservativ-liberalen Regierung unter Kyriakos Mitsotakis (Nea Dimokratia) im Jahr 2019, werden Anstrengungen unternommen Griechenlands Administration und Wirtschaft effizienter zu gestalten.<ref>[https://de.nachrichten.yahoo.com/griechisches-parlament-verabschiedet-umstrittenes-arbeitsgesetz-004918904.html AFP über Yahoo News: Griechisches Parlament verabschiedet umstrittenes Arbeitsgesetz. Nachrichten vom 17. Juni 2021, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref> Ein Baustein dabei ist, auf gesonderten Antrag hin einen zentralen staatlichen Approbationsnachweis (Greek Doctor’s Identity Card) zur Verfügung zu stellen, der den Inhaber als in Griechenland zugelassen ausweist. Die Einführung ab Januar 2021 verläuft schleppend, da zahlreiche lokale Administrationen und die Panhellenische Ärztekammer um einen Verlust ihres politischen Gewichts fürchten. Lediglich einige hundert Nachweise konnten so bis Mitte 2021 ausgestellt werden. Von im Land selbst arbeitenden Medizinern wird diese Neuerung weitgehend ignoriert bzw. boykottiert, was eine lange Tradition in Bezug zu vielen Aspekten des Gesundheitswesens hat.<ref>[https://www.waz.de/waz-info/chaos-im-gesundheitswesen-id892915.html Gerd Höhler: Chaos im Gesundheitswesen. In: WAZ vom 27. November 2008]</ref><ref>[https://web.archive.org/web/20210507203107/https://www.berliner-griechenlandhilfe.de/warum-ist-das-griechische-gesundheitssystem-zusammengebrochen/ Beitrag über den Zusammenbruch eines geordneten Gesundheitswesens in Griechenland, abgerufen am 19. Juni 2021] @ [[Wayback Machine]]</ref><br />
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== Angaben ==<br />
Neben der Eigenschaft als Arzt werden Fachrichtung, Personendaten, Adresse und QR-Code zur zuständigen Behörde bzw. der verantwortlichen Regierungsstelle aufgedruckt. Der Nachweis gilt dauerhaft bis auf Widerruf.<br />
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== Sprachen ==<br />
Obwohl das Dokument es vor allem griechischen Ärzten im Ausland erleichtern soll, sich ordnungsgemäß auszuweisen, wird die “Physician ID Card” bislang nur in griechischer Sprache ausgestellt, die Urkunde allerdings auch auf Englisch. Auf separaten Antrag hin erhält der jeweilige Arzt eine beglaubigte Kopie der Karte auf dem Amtsweg. Hierfür können gesonderte Kosten anfallen.<ref>[http://www.edespa-ygeia.gr/el-gr/national-legislation/frame-national-legislation Nationale Rechtsvorschriften: Επιτελική Δομή ΕΣΠΑ του Υπουργείου Υγείας (auf Griechisch), Stand Juni 2021, abgerufen am 21. Juni 2021]</ref><br />
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== Eigenschaften ==<br />
Ausweis und Dokument sind fälschungssicher mit digitalen Sicherungsmerkmalen. In Planung ist eine zentrale Datenbank, auf der alle Daten gesammelt und abrufbar sein sollen. Die Fertigstellung dieses weiteren Mechanismus ist erst auf das Jahr 2030 terminiert, da man auch die inländische Ärzte einbinden möchte.<br />
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== Quellen ==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Griechenland]]<br />
[[Kategorie:Medizin]]<br />
[[Kategorie:Zuerst in InkluPedia]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Diskussion:Greek_Doctor%27s_Identity_Card&diff=57145Diskussion:Greek Doctor's Identity Card2021-06-22T14:32:57Z<p>Heisenberg: </p>
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<div>== Lemma ==<br />
Weder "Greek Doctor's Identity Card" noch "Hellenic Republic Physician ID Card" liefern bei Google auch nur einen einzigen Treffer. Wie ist denn die griechische Schreibweise? --[[Benutzer:InkluPedia.de - Frank Küster|InkluPedia.de - Frank Küster]] ([[Benutzer Diskussion:InkluPedia.de - Frank Küster|Diskussion]]) 06:13, 22. Jun. 2021 (CEST)<br />
<br />
:Danke für die Sorgfalt und die Nachfrage Transliterationen aus dem Griechischen und eine gewisse Chaotik im schönen Griechenland erschweren im Umgang mit griechischen Themen oft den inhaltlichen Zugang. Korrekt wäre ''Αδεια για την άσκηση του ιατρικού'' (Πιστοποιητικό), eigentlich ohne den Zusatz in Klammern. Denn unsere hellenischen Freunde stellen dieses Dokument auf Griechisch aus. Übersetzungen gibt es nur auf Antrag und gegen Gebühr. [https://eur-lex.europa.eu/legal-content/EL/TXT/PDF/?uri=CELEX:32019R0027&from=EN Hier eine Quelle auf EU-Ebene]. Werde beides Ergänzen, dann sind wir eigentlich sattelfest, zumal dieses Rechtsformat ja quasi neu ist. Schon lange beschlossen, aber erst seit 2021 im Einsatz. VLG [[Benutzer:Heisenberg|Heisenberg]] ([[Benutzer Diskussion:Heisenberg|Diskussion]]) 16:32, 22. Jun. 2021 (CEST)</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Greek_Doctor%27s_Identity_Card&diff=57139Greek Doctor's Identity Card2021-06-21T17:17:45Z<p>Heisenberg: </p>
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<div>Die '''Greek Doctor’s Identity Card''' (auch: Hellenic Republic Physician ID Card) ist ein Dokument mit dazugehörigem Ausweis, der eine Person als in [[Griechenland]] approbierten Arzt ausweist. Es wird nur auf Antrag hin vom griechischen Ministerium für Gesundheit ausgestellt.<br />
<br />
== Hintergrund ==<br />
In Griechenland werden Arztzulassungen (Approbationen) auf lokaler Ebene erteilt. Der Informationsaustausch ist oft gestört, was zu einem besonderen Problem wird, wenn ein griechischer Arzt im Ausland arbeiten möchte und nachweisen muss, dass er in Griechenland approbiert ist. Die Panhellenische Ärztekammer ist zwar die Dachorganisation der griechischen Ärzteschaft, allerdings hat diese gegenüber dem Staat weniger Kompetenzen als dies etwa in [[Deutschland]] der Fall ist.<ref>[https://pis.gr/105542 Satzung und Forderungskatalog der Panhellenischen Ärztekammer, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref> Das deutsche Auswärtige Amt rät in seinen Reisehinweisen durch Verweis auf das “Merkblatt Reisepotheke” (explizit für Beschäftigte und Reisende in medizinisch schlecht versorgten Ländern) darauf hin, dass das griechische Gesundheitswesen gravierende Mängel aufweist.<ref>[https://www.auswaertiges-amt.de/blob/200194/0b9ec302b101287bef542fc2ad46770f/hausapotheke-data.pdf Reisehinweise des Auswärtigen Amtes für die Haus- und Reiseapotheke in medizinisch schlecht versorgten Ländern, verlinkt in den allgemeinen Reisehinweisen zu Griechenland, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref><ref>[https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/griechenland-node/griechenlandsicherheit/211534#content_5 Reisehinweise des Auswärtigen Amtes, abgerufen am 19. Juni 2021.]</ref> Ein auswanderungswilliger griechischer Arzt muss daher zunächst ein so genanntes “Konformitätsschreiben” anfordern, das allerdings nur erhältlich ist, wenn man sich zunächst an die jeweils örtliche zuständige Behörde wendet, an der man arbeitet oder einst gearbeitet hat, da die Weitergabe von Akten regelmäßig nicht regelrecht durchgeführt wird. Der Aufbau eines verlässlichen Ärzteregisters ist zwar ein Dauerprojekt der Panhellenischen Ärztekammer und in Teilen bereits online; aufgrund der mangelnden Weiterleitung von Daten der staatlichen Stellen und dem laxen Umgang der Ärzteschaft mit der Datenweitergabe an die unabhängige Ärztekammer ist das Ärzteregister der Kammer seit Jahren nicht nur chaotisch, sondern auch notorisch unvollständig und irreführend.<ref>[https://www.aerztezeitung.de/Politik/Im-Gesundheitssystem-herrscht-pures-Chaos-251472.html Philippos Sacharis: Im Gesundheitssystem herrscht pures Chaos. In: Ärztezeitung vom 25.03.2015, angerufen am 19. Juni 2021]</ref> Das [[Vereinigtes Königreich|Vereinigte Königreich]], wohin besonders viele griechische Ärzte auswandern, weist auf diesen Umstand im Rahmen von staatlichen Informationsseiten beharrlich hin.<ref>[https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/local-competent-authorities-in-greece Lokale Kammern, abgerufen am 19.06.2021]</ref> Bei Umzügen innerhalb der Hellenischen Republik, vorherigen Auslandsaufenthalten und fehlendem Eintrag bei der Ärztekammer (aufgrund vielerlei Ursachen), kann dies zu extremen Verzögerungen und Komplikationen führen, teils durch Aktenverluste oder fehlerhafte Administration. Ein Umstand, der gerade bei Auswanderungen einen Arzt existentiell gefährden kann.<ref>[https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/greece Beschreibung des Prozedere für griechische Auslandsärzte in Großbritannien. Abgerufen am 19.06.2021]</ref><br />
<br />
== Lösungsversuche == <br />
Seit dem Amtsantritt der konservativ-liberalen Regierung unter Kyriakos Mitsotakis (Nea Dimokratia) im Jahr 2019, werden Anstrengungen unternommen Griechenlands Administration und Wirtschaft effizienter zu gestalten.<ref>[https://de.nachrichten.yahoo.com/griechisches-parlament-verabschiedet-umstrittenes-arbeitsgesetz-004918904.html AFP über Yahoo News: Griechisches Parlament verabschiedet umstrittenes Arbeitsgesetz. Nachrichten vom 17. Juni 2021, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref> Ein Baustein dabei ist, auf gesonderten Antrag hin einen zentralen staatlichen Approbationsnachweis (Greek Doctor’s Identity Card) zur Verfügung zu stellen, der den Inhaber als in Griechenland zugelassen ausweist. Die Einführung ab Januar 2021 verläuft schleppend, da zahlreiche lokale Administrationen und die Panhellenische Ärztekammer um einen Verlust ihres politischen Gewichts fürchten. Lediglich einige hundert Nachweise konnten so bis Mitte 2021 ausgestellt werden. Von im Land selbst arbeitenden Medizinern wird diese Neuerung weitgehend ignoriert bzw. boykottiert, was eine lange Tradition in Bezug zu vielen Aspekten des Gesundheitswesens hat.<ref>[https://www.waz.de/waz-info/chaos-im-gesundheitswesen-id892915.html Gerd Höhler: Chaos im Gesundheitswesen. In: WAZ vom 27. November 2008]</ref><ref>[https://www.berliner-griechenlandhilfe.de/warum-ist-das-griechische-gesundheitssystem-zusammengebrochen/ Beitrag über den Zusammenbruch eines geordneten Gesundheitswesens in Griechenland, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref><br />
<br />
== Angaben ==<br />
Neben der Eigenschaft als Arzt werden Fachrichtung, Personendaten, Adresse und QR-Code zur zuständigen Behörde bzw. der verantwortlichen Regierungsstelle aufgedruckt. Der Nachweis gilt dauerhaft bis auf Widerruf.<br />
<br />
==Sprachen==<br />
Obwohl das Dokument es vor allem griechischen Ärzten im Ausland erleichtern soll, sich ordnungsgemäß auszuweisen, wird die “Physician ID Card” bislang nur in griechischer Sprache ausgestellt, die Urkunde allerdings auch auf Englisch. Auf separaten Antrag hin erhält der jeweilige Arzt eine beglaubigte Kopie der Karte auf dem Amtsweg. Hierfür können gesonderte Kosten anfallen.<ref>[http://www.edespa-ygeia.gr/el-gr/national-legislation/frame-national-legislation Nationale Rechtsvorschriften: Επιτελική Δομή ΕΣΠΑ του Υπουργείου Υγείας (auf Griechisch), Stand Juni 2021, abgerufen am 21. Juni 2021]</ref><br />
<br />
== Eigenschaften ==<br />
Ausweis und Dokument sind fälschungssicher mit digitalen Sicherungsmerkmalen. In Planung ist eine zentrale Datenbank, auf der alle Daten gesammelt und abrufbar sein sollen. Die Fertigstellung dieses weiteren Mechanismus ist erst auf das Jahr 2030 terminiert, da man auch die inländische Ärzte einbinden möchte.<br />
<br />
== Quellen ==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Griechenland]]<br />
[[Kategorie:Medizin]]<br />
[[Kategorie:Zuerst in InkluPedia]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Greek_Doctor%27s_Identity_Card&diff=57138Greek Doctor's Identity Card2021-06-21T17:06:19Z<p>Heisenberg: </p>
<hr />
<div>Die '''Greek Doctor’s Identity Card''' (auch: Hellenic Republic Physician ID Card) ist ein Dokument mit dazugehörigem Ausweis, der eine Person als in [[Griechenland]] approbierten Arzt ausweist. Es wird nur auf Antrag hin vom griechischen Ministerium für Gesundheit ausgestellt.<br />
<br />
== Hintergrund ==<br />
In Griechenland werden Arztzulassungen (Approbationen) auf lokaler Ebene erteilt. Der Informationsaustausch ist oft gestört, was zu einem besonderen Problem wird, wenn ein griechischer Arzt im Ausland arbeiten möchte und nachweisen muss, dass er in Griechenland approbiert ist. Die Panhellenische Ärztekammer ist zwar die Dachorganisation der griechischen Ärzteschaft, allerdings hat diese gegenüber dem Staat weniger Kompetenzen als dies etwa in [[Deutschland]] der Fall ist.<ref>[https://pis.gr/105542 Satzung und Forderungskatalog der Panhellenischen Ärztekammer, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref> Das deutsche Auswärtige Amt rät in seinen Reisehinweisen durch Verweis auf das “Merkblatt Reisepotheke” (explizit für Beschäftigte und Reisende in medizinisch schlecht versorgten Ländern) darauf hin, dass das griechische Gesundheitswesen gravierende Mängel aufweist.<ref>[https://www.auswaertiges-amt.de/blob/200194/0b9ec302b101287bef542fc2ad46770f/hausapotheke-data.pdf Reisehinweise des Auswärtigen Amtes für die Haus- und Reiseapotheke in medizinisch schlecht versorgten Ländern, verlinkt in den allgemeinen Reisehinweisen zu Griechenland, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref><ref>[https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/griechenland-node/griechenlandsicherheit/211534#content_5 Reisehinweise des Auswärtigen Amtes, abgerufen am 19. Juni 2021.]</ref> Ein auswanderungswilliger griechischer Arzt muss daher zunächst ein so genanntes “Konformitätsschreiben” anfordern, das allerdings nur erhältlich ist, wenn man sich zunächst an die jeweils örtliche zuständige Behörde wendet, an der man arbeitet oder einst gearbeitet hat, da die Weitergabe von Akten regelmäßig nicht regelrecht durchgeführt wird. Der Aufbau eines verlässlichen Ärzteregisters ist zwar ein Dauerprojekt der Panhellenischen Ärztekammer und in Teilen bereits online; aufgrund der mangelnden Weiterleitung von Daten der staatlichen Stellen und dem laxen Umgang der Ärzteschaft mit der Datenweitergabe an die unabhängige Ärztekammer ist das Ärzteregister der Kammer seit Jahren nicht nur chaotisch, sondern auch notorisch unvollständig und irreführend.<ref>[https://www.aerztezeitung.de/Politik/Im-Gesundheitssystem-herrscht-pures-Chaos-251472.html Philippos Sacharis: Im Gesundheitssystem herrscht pures Chaos. In: Ärztezeitung vom 25.03.2015, angerufen am 19. Juni 2021]</ref> Das [[Vereinigtes Königreich|Vereinigte Königreich]], wohin besonders viele griechische Ärzte auswandern, weist auf diesen Umstand im Rahmen von staatlichen Informationsseiten beharrlich hin.<ref>[https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/local-competent-authorities-in-greece Lokale Kammern, abgerufen am 19.06.2021]</ref> Bei Umzügen innerhalb der Hellenischen Republik, vorherigen Auslandsaufenthalten und fehlendem Eintrag bei der Ärztekammer (aufgrund vielerlei Ursachen), kann dies zu extremen Verzögerungen und Komplikationen führen, teils durch Aktenverluste oder fehlerhafte Administration. Ein Umstand, der gerade bei Auswanderungen einen Arzt existentiell gefährden kann.<ref>[https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/greece Beschreibung des Prozedere für griechische Auslandsärzte in Großbritannien. Abgerufen am 19.06.2021]</ref><br />
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== Lösungsversuche == <br />
Seit dem Amtsantritt der konservativ-liberalen Regierung unter Kyriakos Mitsotakis (Nea Dimokratia) im Jahr 2019, werden Anstrengungen unternommen Griechenlands Administration und Wirtschaft effizienter zu gestalten.<ref>[https://de.nachrichten.yahoo.com/griechisches-parlament-verabschiedet-umstrittenes-arbeitsgesetz-004918904.html AFP über Yahoo News: Griechisches Parlament verabschiedet umstrittenes Arbeitsgesetz. Nachrichten vom 17. Juni 2021, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref> Ein Baustein dabei ist, auf gesonderten Antrag hin einen zentralen staatlichen Approbationsnachweis (Greek Doctor’s Identity Card) zur Verfügung zu stellen, der den Inhaber als in Griechenland zugelassen ausweist. Die Einführung ab Januar 2021 verläuft schleppend, da zahlreiche lokale Administrationen und die Panhellenische Ärztekammer um einen Verlust ihres politischen Gewichts fürchten. Lediglich einige hundert Nachweise konnten so bis Mitte 2021 ausgestellt werden. Von im Land selbst arbeitenden Medizinern wird diese Neuerung weitgehend ignoriert bzw. boykottiert, was eine lange Tradition in Bezug zu vielen Aspekten des Gesundheitswesens hat.<ref>[https://www.waz.de/waz-info/chaos-im-gesundheitswesen-id892915.html Gerd Höhler: Chaos im Gesundheitswesen. In: WAZ vom 27. November 2008]</ref><ref>[https://www.berliner-griechenlandhilfe.de/warum-ist-das-griechische-gesundheitssystem-zusammengebrochen/ Beitrag über den Zusammenbruch eines geordneten Gesundheitswesens in Griechenland, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref><br />
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== Angaben ==<br />
Neben der Eigenschaft als Arzt werden Fachrichtung, Personendaten, Adresse und QR-Code zur zuständigen Behörde bzw. der verantwortlichen Regierungsstelle aufgedruckt. Der Nachweis gilt dauerhaft bis auf Widerruf.<br />
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==Sprachen==<br />
Obwohl das Dokument es vor allem griechischen Ärzten im Ausland erleichtern soll, sich ordnungsgemäß auszuweisen, wird die Karte “Physician ID Card” bislang nur in griechischer Sprache ausgestellt, die Urkunde allerdings auch auf Englisch. Auf separaten Antrag hin erhält der jeweilige Arzt eine beglaubigte Kopie der Karte auf dem Amtsweg. Hierfür können gesonderte Kosten anfallen.<ref>[http://www.edespa-ygeia.gr/el-gr/national-legislation/frame-national-legislation Nationale Rechtsvorschriften: Επιτελική Δομή ΕΣΠΑ του Υπουργείου Υγείας (auf Griechisch), Stand Juni 2021, abgerufen am 21. Juni 2021]</ref><br />
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== Eigenschaften ==<br />
Ausweis und Dokument sind fälschungssicher mit digitalen Sicherungsmerkmalen. In Planung ist eine zentrale Datenbank, auf der alle Daten gesammelt und abrufbar sein sollen. Die Fertigstellung dieses weiteren Mechanismus ist erst auf das Jahr 2030 terminiert, da man auch die inländische Ärzte einbinden möchte.<br />
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== Quellen ==<br />
<references/><br />
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[[Kategorie:Griechenland]]<br />
[[Kategorie:Medizin]]<br />
[[Kategorie:Zuerst in InkluPedia]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Greek_Doctor%27s_Identity_Card&diff=57137Greek Doctor's Identity Card2021-06-21T17:04:57Z<p>Heisenberg: /* Sprachen */</p>
<hr />
<div>Die '''Greek Doctor’s Identity Card''' ist ein Dokument mit dazugehörigem Ausweis, der eine Person als in [[Griechenland]] approbierten Arzt ausweist. Es wird nur auf Antrag hin vom griechischen Ministerium für Gesundheit ausgestellt.<br />
<br />
== Hintergrund ==<br />
In Griechenland werden Arztzulassungen (Approbationen) auf lokaler Ebene erteilt. Der Informationsaustausch ist oft gestört, was zu einem besonderen Problem wird, wenn ein griechischer Arzt im Ausland arbeiten möchte und nachweisen muss, dass er in Griechenland approbiert ist. Die Panhellenische Ärztekammer ist zwar die Dachorganisation der griechischen Ärzteschaft, allerdings hat diese gegenüber dem Staat weniger Kompetenzen als dies etwa in [[Deutschland]] der Fall ist.<ref>[https://pis.gr/105542 Satzung und Forderungskatalog der Panhellenischen Ärztekammer, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref> Das deutsche Auswärtige Amt rät in seinen Reisehinweisen durch Verweis auf das “Merkblatt Reisepotheke” (explizit für Beschäftigte und Reisende in medizinisch schlecht versorgten Ländern) darauf hin, dass das griechische Gesundheitswesen gravierende Mängel aufweist.<ref>[https://www.auswaertiges-amt.de/blob/200194/0b9ec302b101287bef542fc2ad46770f/hausapotheke-data.pdf Reisehinweise des Auswärtigen Amtes für die Haus- und Reiseapotheke in medizinisch schlecht versorgten Ländern, verlinkt in den allgemeinen Reisehinweisen zu Griechenland, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref><ref>[https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/griechenland-node/griechenlandsicherheit/211534#content_5 Reisehinweise des Auswärtigen Amtes, abgerufen am 19. Juni 2021.]</ref> Ein auswanderungswilliger griechischer Arzt muss daher zunächst ein so genanntes “Konformitätsschreiben” anfordern, das allerdings nur erhältlich ist, wenn man sich zunächst an die jeweils örtliche zuständige Behörde wendet, an der man arbeitet oder einst gearbeitet hat, da die Weitergabe von Akten regelmäßig nicht regelrecht durchgeführt wird. Der Aufbau eines verlässlichen Ärzteregisters ist zwar ein Dauerprojekt der Panhellenischen Ärztekammer und in Teilen bereits online; aufgrund der mangelnden Weiterleitung von Daten der staatlichen Stellen und dem laxen Umgang der Ärzteschaft mit der Datenweitergabe an die unabhängige Ärztekammer ist das Ärzteregister der Kammer seit Jahren nicht nur chaotisch, sondern auch notorisch unvollständig und irreführend.<ref>[https://www.aerztezeitung.de/Politik/Im-Gesundheitssystem-herrscht-pures-Chaos-251472.html Philippos Sacharis: Im Gesundheitssystem herrscht pures Chaos. In: Ärztezeitung vom 25.03.2015, angerufen am 19. Juni 2021]</ref> Das [[Vereinigtes Königreich|Vereinigte Königreich]], wohin besonders viele griechische Ärzte auswandern, weist auf diesen Umstand im Rahmen von staatlichen Informationsseiten beharrlich hin.<ref>[https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/local-competent-authorities-in-greece Lokale Kammern, abgerufen am 19.06.2021]</ref> Bei Umzügen innerhalb der Hellenischen Republik, vorherigen Auslandsaufenthalten und fehlendem Eintrag bei der Ärztekammer (aufgrund vielerlei Ursachen), kann dies zu extremen Verzögerungen und Komplikationen führen, teils durch Aktenverluste oder fehlerhafte Administration. Ein Umstand, der gerade bei Auswanderungen einen Arzt existentiell gefährden kann.<ref>[https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/greece Beschreibung des Prozedere für griechische Auslandsärzte in Großbritannien. Abgerufen am 19.06.2021]</ref><br />
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== Lösungsversuche == <br />
Seit dem Amtsantritt der konservativ-liberalen Regierung unter Kyriakos Mitsotakis (Nea Dimokratia) im Jahr 2019, werden Anstrengungen unternommen Griechenlands Administration und Wirtschaft effizienter zu gestalten.<ref>[https://de.nachrichten.yahoo.com/griechisches-parlament-verabschiedet-umstrittenes-arbeitsgesetz-004918904.html AFP über Yahoo News: Griechisches Parlament verabschiedet umstrittenes Arbeitsgesetz. Nachrichten vom 17. Juni 2021, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref> Ein Baustein dabei ist, auf gesonderten Antrag hin einen zentralen staatlichen Approbationsnachweis (Greek Doctor’s Identity Card) zur Verfügung zu stellen, der den Inhaber als in Griechenland zugelassen ausweist. Die Einführung ab Januar 2021 verläuft schleppend, da zahlreiche lokale Administrationen und die Panhellenische Ärztekammer um einen Verlust ihres politischen Gewichts fürchten. Lediglich einige hundert Nachweise konnten so bis Mitte 2021 ausgestellt werden. Von im Land selbst arbeitenden Medizinern wird diese Neuerung weitgehend ignoriert bzw. boykottiert, was eine lange Tradition in Bezug zu vielen Aspekten des Gesundheitswesens hat.<ref>[https://www.waz.de/waz-info/chaos-im-gesundheitswesen-id892915.html Gerd Höhler: Chaos im Gesundheitswesen. In: WAZ vom 27. November 2008]</ref><ref>[https://www.berliner-griechenlandhilfe.de/warum-ist-das-griechische-gesundheitssystem-zusammengebrochen/ Beitrag über den Zusammenbruch eines geordneten Gesundheitswesens in Griechenland, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref><br />
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== Angaben ==<br />
Neben der Eigenschaft als Arzt werden Fachrichtung, Personendaten, Adresse und QR-Code zur zuständigen Behörde bzw. der verantwortlichen Regierungsstelle aufgedruckt. Der Nachweis gilt dauerhaft bis auf Widerruf.<br />
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==Sprachen==<br />
Obwohl das Dokument es vor allem griechischen Ärzten im Ausland erleichtern soll, sich ordnungsgemäß auszuweisen, wird die Karte “Physician ID Card” bislang nur in griechischer Sprache ausgestellt, die Urkunde allerdings auch auf Englisch. Auf separaten Antrag hin erhält der jeweilige Arzt eine beglaubigte Kopie der Karte auf dem Amtsweg. Hierfür können gesonderte Kosten anfallen.<ref>[http://www.edespa-ygeia.gr/el-gr/national-legislation/frame-national-legislation Nationale Rechtsvorschriften: Επιτελική Δομή ΕΣΠΑ του Υπουργείου Υγείας (auf Griechisch), Stand Juni 2021, abgerufen am 21. Juni 2021]</ref><br />
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== Eigenschaften ==<br />
Ausweis und Dokument sind fälschungssicher mit digitalen Sicherungsmerkmalen. In Planung ist eine zentrale Datenbank, auf der alle Daten gesammelt und abrufbar sein sollen. Die Fertigstellung dieses weiteren Mechanismus ist erst auf das Jahr 2030 terminiert, da man auch die inländische Ärzte einbinden möchte.<br />
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== Quellen ==<br />
<references/><br />
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[[Kategorie:Griechenland]]<br />
[[Kategorie:Medizin]]<br />
[[Kategorie:Zuerst in InkluPedia]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Greek_Doctor%27s_Identity_Card&diff=57136Greek Doctor's Identity Card2021-06-21T17:04:20Z<p>Heisenberg: </p>
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<div>Die '''Greek Doctor’s Identity Card''' ist ein Dokument mit dazugehörigem Ausweis, der eine Person als in [[Griechenland]] approbierten Arzt ausweist. Es wird nur auf Antrag hin vom griechischen Ministerium für Gesundheit ausgestellt.<br />
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== Hintergrund ==<br />
In Griechenland werden Arztzulassungen (Approbationen) auf lokaler Ebene erteilt. Der Informationsaustausch ist oft gestört, was zu einem besonderen Problem wird, wenn ein griechischer Arzt im Ausland arbeiten möchte und nachweisen muss, dass er in Griechenland approbiert ist. Die Panhellenische Ärztekammer ist zwar die Dachorganisation der griechischen Ärzteschaft, allerdings hat diese gegenüber dem Staat weniger Kompetenzen als dies etwa in [[Deutschland]] der Fall ist.<ref>[https://pis.gr/105542 Satzung und Forderungskatalog der Panhellenischen Ärztekammer, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref> Das deutsche Auswärtige Amt rät in seinen Reisehinweisen durch Verweis auf das “Merkblatt Reisepotheke” (explizit für Beschäftigte und Reisende in medizinisch schlecht versorgten Ländern) darauf hin, dass das griechische Gesundheitswesen gravierende Mängel aufweist.<ref>[https://www.auswaertiges-amt.de/blob/200194/0b9ec302b101287bef542fc2ad46770f/hausapotheke-data.pdf Reisehinweise des Auswärtigen Amtes für die Haus- und Reiseapotheke in medizinisch schlecht versorgten Ländern, verlinkt in den allgemeinen Reisehinweisen zu Griechenland, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref><ref>[https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/griechenland-node/griechenlandsicherheit/211534#content_5 Reisehinweise des Auswärtigen Amtes, abgerufen am 19. Juni 2021.]</ref> Ein auswanderungswilliger griechischer Arzt muss daher zunächst ein so genanntes “Konformitätsschreiben” anfordern, das allerdings nur erhältlich ist, wenn man sich zunächst an die jeweils örtliche zuständige Behörde wendet, an der man arbeitet oder einst gearbeitet hat, da die Weitergabe von Akten regelmäßig nicht regelrecht durchgeführt wird. Der Aufbau eines verlässlichen Ärzteregisters ist zwar ein Dauerprojekt der Panhellenischen Ärztekammer und in Teilen bereits online; aufgrund der mangelnden Weiterleitung von Daten der staatlichen Stellen und dem laxen Umgang der Ärzteschaft mit der Datenweitergabe an die unabhängige Ärztekammer ist das Ärzteregister der Kammer seit Jahren nicht nur chaotisch, sondern auch notorisch unvollständig und irreführend.<ref>[https://www.aerztezeitung.de/Politik/Im-Gesundheitssystem-herrscht-pures-Chaos-251472.html Philippos Sacharis: Im Gesundheitssystem herrscht pures Chaos. In: Ärztezeitung vom 25.03.2015, angerufen am 19. Juni 2021]</ref> Das [[Vereinigtes Königreich|Vereinigte Königreich]], wohin besonders viele griechische Ärzte auswandern, weist auf diesen Umstand im Rahmen von staatlichen Informationsseiten beharrlich hin.<ref>[https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/local-competent-authorities-in-greece Lokale Kammern, abgerufen am 19.06.2021]</ref> Bei Umzügen innerhalb der Hellenischen Republik, vorherigen Auslandsaufenthalten und fehlendem Eintrag bei der Ärztekammer (aufgrund vielerlei Ursachen), kann dies zu extremen Verzögerungen und Komplikationen führen, teils durch Aktenverluste oder fehlerhafte Administration. Ein Umstand, der gerade bei Auswanderungen einen Arzt existentiell gefährden kann.<ref>[https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/greece Beschreibung des Prozedere für griechische Auslandsärzte in Großbritannien. Abgerufen am 19.06.2021]</ref><br />
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== Lösungsversuche == <br />
Seit dem Amtsantritt der konservativ-liberalen Regierung unter Kyriakos Mitsotakis (Nea Dimokratia) im Jahr 2019, werden Anstrengungen unternommen Griechenlands Administration und Wirtschaft effizienter zu gestalten.<ref>[https://de.nachrichten.yahoo.com/griechisches-parlament-verabschiedet-umstrittenes-arbeitsgesetz-004918904.html AFP über Yahoo News: Griechisches Parlament verabschiedet umstrittenes Arbeitsgesetz. Nachrichten vom 17. Juni 2021, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref> Ein Baustein dabei ist, auf gesonderten Antrag hin einen zentralen staatlichen Approbationsnachweis (Greek Doctor’s Identity Card) zur Verfügung zu stellen, der den Inhaber als in Griechenland zugelassen ausweist. Die Einführung ab Januar 2021 verläuft schleppend, da zahlreiche lokale Administrationen und die Panhellenische Ärztekammer um einen Verlust ihres politischen Gewichts fürchten. Lediglich einige hundert Nachweise konnten so bis Mitte 2021 ausgestellt werden. Von im Land selbst arbeitenden Medizinern wird diese Neuerung weitgehend ignoriert bzw. boykottiert, was eine lange Tradition in Bezug zu vielen Aspekten des Gesundheitswesens hat.<ref>[https://www.waz.de/waz-info/chaos-im-gesundheitswesen-id892915.html Gerd Höhler: Chaos im Gesundheitswesen. In: WAZ vom 27. November 2008]</ref><ref>[https://www.berliner-griechenlandhilfe.de/warum-ist-das-griechische-gesundheitssystem-zusammengebrochen/ Beitrag über den Zusammenbruch eines geordneten Gesundheitswesens in Griechenland, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref><br />
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== Angaben ==<br />
Neben der Eigenschaft als Arzt werden Fachrichtung, Personendaten, Adresse und QR-Code zur zuständigen Behörde bzw. der verantwortlichen Regierungsstelle aufgedruckt. Der Nachweis gilt dauerhaft bis auf Widerruf.<br />
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==Sprachen==<br />
Obwohl das Dokument es vor allem griechischen Ärzten im Ausland erleichtern soll, sich ordnungsgemäß auszuweisen, wird die Karte “Physician ID Card” bislang nur in griechischer Sprache ausgestellt, die Urkunde allerdings auch auf Englisch. Auf separaten Antrag hin erhält der jeweilige Arzt eine beglaubigte Kopie der Karte auf dem Amtsweg. Hierfür können gesonderte Kosten anfallen.<ref>[http://www.edespa-ygeia.gr/el-gr/national-legislation/frame-national-legislation Nationale Rechtsvorschriften: Επιτελική Δομή ΕΣΠΑ του Υπουργείου Υγείας (auf Griechisch), Stand Juni 2021, abgerufen am 21. Juni 2021</ref><br />
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== Eigenschaften ==<br />
Ausweis und Dokument sind fälschungssicher mit digitalen Sicherungsmerkmalen. In Planung ist eine zentrale Datenbank, auf der alle Daten gesammelt und abrufbar sein sollen. Die Fertigstellung dieses weiteren Mechanismus ist erst auf das Jahr 2030 terminiert, da man auch die inländische Ärzte einbinden möchte.<br />
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== Quellen ==<br />
<references/><br />
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[[Kategorie:Griechenland]]<br />
[[Kategorie:Medizin]]<br />
[[Kategorie:Zuerst in InkluPedia]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Greek_Doctor%27s_Identity_Card&diff=57117Greek Doctor's Identity Card2021-06-19T21:50:55Z<p>Heisenberg: /* Lösungsversuche */</p>
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<div>Die '''Greek Doctor’s Identity Card''' ist ein Dokument mit dazugehörigem Ausweis, der eine Person als in [[Griechenland]] approbierten Arzt ausweist. Es wird nur auf Antrag hin vom griechischen Ministerium für Gesundheit ausgestellt.<br />
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== Hintergrund ==<br />
In Griechenland werden Arztzulassungen (Approbationen) auf lokaler Ebene erteilt. Der Informationsaustausch ist oft gestört, was zu einem besonderen Problem wird, wenn ein griechischer Arzt im Ausland arbeiten möchte und nachweisen muss, dass er in Griechenland approbiert ist. Die Panhellenische Ärztekammer ist zwar die Dachorganisation der griechischen Ärzteschaft, allerdings hat diese gegenüber dem Staat weniger Kompetenzen als dies etwa in [[Deutschland]] der Fall ist.<ref>[https://pis.gr/105542 Satzung und Forderungskatalog der Panhellenischen Ärztekammer, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref> Das deutsche Auswärtige Amt rät in seinen Reisehinweisen durch Verweis auf das “Merkblatt Reisepotheke” (explizit für Beschäftigte und Reisende in medizinisch schlecht versorgten Ländern) darauf hin, dass das griechische Gesundheitswesen gravierende Mängel aufweist.<ref>[https://www.auswaertiges-amt.de/blob/200194/0b9ec302b101287bef542fc2ad46770f/hausapotheke-data.pdf Reisehinweise des Auswärtigen Amtes für die Haus- und Reiseapotheke in medizinisch schlecht versorgten Ländern, verlinkt in den allgemeinen Reisehinweisen zu Griechenland, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref><ref>[https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/griechenland-node/griechenlandsicherheit/211534#content_5 Reisehinweise des Auswärtigen Amtes, abgerufen am 19. Juni 2021.]</ref> Ein auswanderungswilliger griechischer Arzt muss daher zunächst ein so genanntes “Konformitätsschreiben” anfordern, das allerdings nur erhältlich ist, wenn man sich zunächst an die jeweils örtliche zuständige Behörde wendet, an der man arbeitet oder einst gearbeitet hat, da die Weitergabe von Akten regelmäßig nicht regelrecht durchgeführt wird. Der Aufbau eines verlässlichen Ärzteregisters ist zwar ein Dauerprojekt der Panhellenischen Ärztekammer und in Teilen bereits online; aufgrund der mangelnden Weiterleitung von Daten der staatlichen Stellen und dem laxen Umgang der Ärzteschaft mit der Datenweitergabe an die unabhängige Ärztekammer ist das Ärzteregister der Kammer seit Jahren nicht nur chaotisch, sondern auch notorisch unvollständig und irreführend.<ref>[https://www.aerztezeitung.de/Politik/Im-Gesundheitssystem-herrscht-pures-Chaos-251472.html Philippos Sacharis: Im Gesundheitssystem herrscht pures Chaos. In: Ärztezeitung vom 25.03.2015, angerufen am 19. Juni 2021]</ref> Das [[Vereinigtes Königreich|Vereinigte Königreich]], wohin besonders viele griechische Ärzte auswandern, weist auf diesen Umstand im Rahmen von staatlichen Informationsseiten beharrlich hin.<ref>[https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/local-competent-authorities-in-greece Lokale Kammern, abgerufen am 19.06.2021]</ref> Bei Umzügen innerhalb der Hellenischen Republik, vorherigen Auslandsaufenthalten und fehlendem Eintrag bei der Ärztekammer (aufgrund vielerlei Ursachen), kann dies zu extremen Verzögerungen und Komplikationen führen, teils durch Aktenverluste oder fehlerhafte Administration. Ein Umstand, der gerade bei Auswanderungen einen Arzt existentiell gefährden kann.<ref>[https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/greece Beschreibung des Prozedere für griechische Auslandsärzte in Großbritannien. Abgerufen am 19.06.2021]</ref><br />
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== Lösungsversuche == <br />
Seit dem Amtsantritt der konservativ-liberalen Regierung unter Kyriakos Mitsotakis (Nea Dimokratia) im Jahr 2019, werden Anstrengungen unternommen Griechenlands Administration und Wirtschaft effizienter zu gestalten.<ref>[https://de.nachrichten.yahoo.com/griechisches-parlament-verabschiedet-umstrittenes-arbeitsgesetz-004918904.html AFP über Yahoo News: Griechisches Parlament verabschiedet umstrittenes Arbeitsgesetz. Nachrichten vom 17. Juni 2021, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref> Ein Baustein dabei ist, auf gesonderten Antrag hin einen zentralen staatlichen Approbationsnachweis (Greek Doctor’s Identity Card) zur Verfügung zu stellen, der den Inhaber als in Griechenland zugelassen ausweist. Die Einführung ab Januar 2021 verläuft schleppend, da zahlreiche lokale Administrationen und die Panhellenische Ärztekammer um einen Verlust ihres politischen Gewichts fürchten. Lediglich einige hundert Nachweise konnten so bis Mitte 2021 ausgestellt werden. Von im Land selbst arbeitenden Medizinern wird diese Neuerung weitgehend ignoriert bzw. boykottiert, was eine lange Tradition in Bezug zu vielen Aspekten des Gesundheitswesens hat.<ref>[https://www.waz.de/waz-info/chaos-im-gesundheitswesen-id892915.html Gerd Höhler: Chaos im Gesundheitswesen. In: WAZ vom 27. November 2008]</ref><ref>[https://www.berliner-griechenlandhilfe.de/warum-ist-das-griechische-gesundheitssystem-zusammengebrochen/ Beitrag über den Zusammenbruch eines geordneten Gesundheitswesens in Griechenland, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref><br />
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== Angaben ==<br />
Neben der Eigenschaft als Arzt werden Fachrichtung, Personendaten, Adresse und QR-Code zur zuständigen Behörde aufgedruckt. Der Nachweis gilt dauerhaft bis auf Widerruf.<br />
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== Eigenschaften ==<br />
Ausweis und Dokument sind fälschungssicher mit digitalen Sicherungsmerkmalen. In Planung ist eine zentrale Datenbank, auf der alle Daten gesammelt und abrufbar sein sollen. Die Fertigstellung dieses weiteren Mechanismus ist erst auf das Jahr 2030 terminiert, da man auch die inländische Ärzte einbinden möchte.<br />
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== Quellen ==<br />
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[[Kategorie:Griechenland]]<br />
[[Kategorie:Medizin]]<br />
[[Kategorie:Zuerst in InkluPedia]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Greek_Doctor%27s_Identity_Card&diff=57116Greek Doctor's Identity Card2021-06-19T21:49:57Z<p>Heisenberg: /* Hintergrund */</p>
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<div>Die '''Greek Doctor’s Identity Card''' ist ein Dokument mit dazugehörigem Ausweis, der eine Person als in [[Griechenland]] approbierten Arzt ausweist. Es wird nur auf Antrag hin vom griechischen Ministerium für Gesundheit ausgestellt.<br />
<br />
== Hintergrund ==<br />
In Griechenland werden Arztzulassungen (Approbationen) auf lokaler Ebene erteilt. Der Informationsaustausch ist oft gestört, was zu einem besonderen Problem wird, wenn ein griechischer Arzt im Ausland arbeiten möchte und nachweisen muss, dass er in Griechenland approbiert ist. Die Panhellenische Ärztekammer ist zwar die Dachorganisation der griechischen Ärzteschaft, allerdings hat diese gegenüber dem Staat weniger Kompetenzen als dies etwa in [[Deutschland]] der Fall ist.<ref>[https://pis.gr/105542 Satzung und Forderungskatalog der Panhellenischen Ärztekammer, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref> Das deutsche Auswärtige Amt rät in seinen Reisehinweisen durch Verweis auf das “Merkblatt Reisepotheke” (explizit für Beschäftigte und Reisende in medizinisch schlecht versorgten Ländern) darauf hin, dass das griechische Gesundheitswesen gravierende Mängel aufweist.<ref>[https://www.auswaertiges-amt.de/blob/200194/0b9ec302b101287bef542fc2ad46770f/hausapotheke-data.pdf Reisehinweise des Auswärtigen Amtes für die Haus- und Reiseapotheke in medizinisch schlecht versorgten Ländern, verlinkt in den allgemeinen Reisehinweisen zu Griechenland, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref><ref>[https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/griechenland-node/griechenlandsicherheit/211534#content_5 Reisehinweise des Auswärtigen Amtes, abgerufen am 19. Juni 2021.]</ref> Ein auswanderungswilliger griechischer Arzt muss daher zunächst ein so genanntes “Konformitätsschreiben” anfordern, das allerdings nur erhältlich ist, wenn man sich zunächst an die jeweils örtliche zuständige Behörde wendet, an der man arbeitet oder einst gearbeitet hat, da die Weitergabe von Akten regelmäßig nicht regelrecht durchgeführt wird. Der Aufbau eines verlässlichen Ärzteregisters ist zwar ein Dauerprojekt der Panhellenischen Ärztekammer und in Teilen bereits online; aufgrund der mangelnden Weiterleitung von Daten der staatlichen Stellen und dem laxen Umgang der Ärzteschaft mit der Datenweitergabe an die unabhängige Ärztekammer ist das Ärzteregister der Kammer seit Jahren nicht nur chaotisch, sondern auch notorisch unvollständig und irreführend.<ref>[https://www.aerztezeitung.de/Politik/Im-Gesundheitssystem-herrscht-pures-Chaos-251472.html Philippos Sacharis: Im Gesundheitssystem herrscht pures Chaos. In: Ärztezeitung vom 25.03.2015, angerufen am 19. Juni 2021]</ref> Das [[Vereinigtes Königreich|Vereinigte Königreich]], wohin besonders viele griechische Ärzte auswandern, weist auf diesen Umstand im Rahmen von staatlichen Informationsseiten beharrlich hin.<ref>[https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/local-competent-authorities-in-greece Lokale Kammern, abgerufen am 19.06.2021]</ref> Bei Umzügen innerhalb der Hellenischen Republik, vorherigen Auslandsaufenthalten und fehlendem Eintrag bei der Ärztekammer (aufgrund vielerlei Ursachen), kann dies zu extremen Verzögerungen und Komplikationen führen, teils durch Aktenverluste oder fehlerhafte Administration. Ein Umstand, der gerade bei Auswanderungen einen Arzt existentiell gefährden kann.<ref>[https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/greece Beschreibung des Prozedere für griechische Auslandsärzte in Großbritannien. Abgerufen am 19.06.2021]</ref><br />
<br />
== Lösungsversuche == <br />
Seit dem Amtsantritt der konservativ-liberalen Regierung unter Kyriakos Mitsotakis (Nea Dimokratia), werden Anstrengungen unternommen Griechenlands Administration und Wirtschaft effizienter zu gestalten.<ref>[https://de.nachrichten.yahoo.com/griechisches-parlament-verabschiedet-umstrittenes-arbeitsgesetz-004918904.html AFP über Yahoo News: Griechisches Parlament verabschiedet umstrittenes Arbeitsgesetz. Nachrichten vom 17. Juni 2021, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref> Ein Baustein dabei ist, auf gesonderten Antrag hin einen zentralen staatlichen Approbationsnachweis (Greek Doctor’s Identity Card) zur Verfügung zu stellen, der den Inhaber als in Griechenland zugelassen ausweist. Die Einführung ab Januar 2021 verläuft schleppend, da zahlreiche lokale Administrationen und die Panhellenische Ärztekammer um einen Verlust ihres politischen Gewichts fürchten. Lediglich einige hundert Nachweise konnten so bis Mitte 2021 ausgestellt werden. Von im Land selbst arbeitenden Medizinern wird diese Neuerung weitgehend ignoriert bzw. boykottiert, was eine lange Tradition in Bezug zu vielen Aspekten des Gesundheitswesens hat.<ref>[https://www.waz.de/waz-info/chaos-im-gesundheitswesen-id892915.html Gerd Höhler: Chaos im Gesundheitswesen. In: WAZ vom 27. November 2008]</ref><ref>[https://www.berliner-griechenlandhilfe.de/warum-ist-das-griechische-gesundheitssystem-zusammengebrochen/ Beitrag über den Zusammenbruch eines geordneten Gesundheitswesens in Griechenland, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref><br />
<br />
== Angaben ==<br />
Neben der Eigenschaft als Arzt werden Fachrichtung, Personendaten, Adresse und QR-Code zur zuständigen Behörde aufgedruckt. Der Nachweis gilt dauerhaft bis auf Widerruf.<br />
<br />
== Eigenschaften ==<br />
Ausweis und Dokument sind fälschungssicher mit digitalen Sicherungsmerkmalen. In Planung ist eine zentrale Datenbank, auf der alle Daten gesammelt und abrufbar sein sollen. Die Fertigstellung dieses weiteren Mechanismus ist erst auf das Jahr 2030 terminiert, da man auch die inländische Ärzte einbinden möchte.<br />
<br />
== Quellen ==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Griechenland]]<br />
[[Kategorie:Medizin]]<br />
[[Kategorie:Zuerst in InkluPedia]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Greek_Doctor%27s_Identity_Card&diff=57115Greek Doctor's Identity Card2021-06-19T21:49:15Z<p>Heisenberg: /* Hintergrund */</p>
<hr />
<div>Die '''Greek Doctor’s Identity Card''' ist ein Dokument mit dazugehörigem Ausweis, der eine Person als in [[Griechenland]] approbierten Arzt ausweist. Es wird nur auf Antrag hin vom griechischen Ministerium für Gesundheit ausgestellt.<br />
<br />
== Hintergrund ==<br />
In Griechenland werden Arztzulassungen (Approbationen) auf lokaler Ebene erteilt. Der Informationsaustausch ist oft gestört, was zu einem besonderen Problem wird, wenn ein griechischer Arzt im Ausland arbeiten möchte und nachweisen muss, dass er in Griechenland approbiert ist. Die Panhellenische Ärztekammer ist zwar die Dachorganisation der griechischen Ärzteschaft, allerdings hat diese gegenüber dem Staat weniger Kompetenzen als dies etwa in [[Deutschland]] der Fall ist.<ref>[https://pis.gr/105542 Satzung und Forderungskatalog der Panhellenischen Ärztekammer, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref> Das deutsche Auswärtige Amt rät in seinen Reisehinweisen durch Verweis auf das “Merkblatt Reisepotheke” (explizit für Beschäftigte und Reisende in medizinisch schlecht versorgten Ländern) darauf hin, dass das griechische Gesundheitswesen gravierende Mängel aufweist.<ref>[https://www.auswaertiges-amt.de/blob/200194/0b9ec302b101287bef542fc2ad46770f/hausapotheke-data.pdf Reisehinweise des Auswärtigen Amtes für die Haus- und Reiseapotheke in medizinisch schlecht versorgten Ländern, verlinkt in den allgemeinen Reisehinweisen zu Griechenland, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref><ref>[https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/griechenland-node/griechenlandsicherheit/211534#content_5 Reisehinweise des Auswärtigen Amtes, abgerufen am 19. Juni 2021.]</ref> Ein auswanderungswilliger griechischer Arzt muss daher zunächst ein so genanntes “Konformitätsschreiben” anfordern, das allerdings nur erhältlich ist, wenn man sich zunächst an die jeweils örtliche zuständige Behörde wendet, an der man arbeitet oder einst gearbeitet hat, da die Weitergabe von Akten regelmäßig nicht regelrecht durchgeführt wird. Der Aufbau eines verlässlichen Ärzteregisters ist zwar ein Dauerprojekt der Panhellenischen Ärztekammer und in Teilen bereits online. Aufgrund der mangelnden Weiterleitung von Daten der staatlichen Stellen und dem laxen Umgang der Ärzteschaft mit der Datenweitergabe an die unabhängige Ärztekammer ist das Ärzteregister der Kammer seit Jahren nicht nur chaotisch, sondern auch notorisch unvollständig und irreführend.<ref>[https://www.aerztezeitung.de/Politik/Im-Gesundheitssystem-herrscht-pures-Chaos-251472.html Philippos Sacharis: Im Gesundheitssystem herrscht pures Chaos. In: Ärztezeitung vom 25.03.2015, angerufen am 19. Juni 2021]</ref> Das [[Vereinigtes Königreich|Vereinigte Königreich]], wohin besonders viele griechische Ärzte auswandern, weist auf diesen Umstand im Rahmen von staatlichen Informationsseiten beharrlich hin.<ref>[https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/local-competent-authorities-in-greece Lokale Kammern, abgerufen am 19.06.2021]</ref> Bei Umzügen innerhalb der Hellenischen Republik, vorherigen Auslandsaufenthalten und fehlendem Eintrag bei der Ärztekammer (aufgrund vielerlei Ursachen), kann dies zu extremen Verzögerungen und Komplikationen führen, teils durch Aktenverluste oder fehlerhafte Administration. Ein Umstand, der gerade bei Auswanderungen einen Arzt existentiell gefährden kann.<ref>[https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/greece Beschreibung des Prozedere für griechische Auslandsärzte in Großbritannien. Abgerufen am 19.06.2021]</ref><br />
<br />
== Lösungsversuche == <br />
Seit dem Amtsantritt der konservativ-liberalen Regierung unter Kyriakos Mitsotakis (Nea Dimokratia), werden Anstrengungen unternommen Griechenlands Administration und Wirtschaft effizienter zu gestalten.<ref>[https://de.nachrichten.yahoo.com/griechisches-parlament-verabschiedet-umstrittenes-arbeitsgesetz-004918904.html AFP über Yahoo News: Griechisches Parlament verabschiedet umstrittenes Arbeitsgesetz. Nachrichten vom 17. Juni 2021, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref> Ein Baustein dabei ist, auf gesonderten Antrag hin einen zentralen staatlichen Approbationsnachweis (Greek Doctor’s Identity Card) zur Verfügung zu stellen, der den Inhaber als in Griechenland zugelassen ausweist. Die Einführung ab Januar 2021 verläuft schleppend, da zahlreiche lokale Administrationen und die Panhellenische Ärztekammer um einen Verlust ihres politischen Gewichts fürchten. Lediglich einige hundert Nachweise konnten so bis Mitte 2021 ausgestellt werden. Von im Land selbst arbeitenden Medizinern wird diese Neuerung weitgehend ignoriert bzw. boykottiert, was eine lange Tradition in Bezug zu vielen Aspekten des Gesundheitswesens hat.<ref>[https://www.waz.de/waz-info/chaos-im-gesundheitswesen-id892915.html Gerd Höhler: Chaos im Gesundheitswesen. In: WAZ vom 27. November 2008]</ref><ref>[https://www.berliner-griechenlandhilfe.de/warum-ist-das-griechische-gesundheitssystem-zusammengebrochen/ Beitrag über den Zusammenbruch eines geordneten Gesundheitswesens in Griechenland, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref><br />
<br />
== Angaben ==<br />
Neben der Eigenschaft als Arzt werden Fachrichtung, Personendaten, Adresse und QR-Code zur zuständigen Behörde aufgedruckt. Der Nachweis gilt dauerhaft bis auf Widerruf.<br />
<br />
== Eigenschaften ==<br />
Ausweis und Dokument sind fälschungssicher mit digitalen Sicherungsmerkmalen. In Planung ist eine zentrale Datenbank, auf der alle Daten gesammelt und abrufbar sein sollen. Die Fertigstellung dieses weiteren Mechanismus ist erst auf das Jahr 2030 terminiert, da man auch die inländische Ärzte einbinden möchte.<br />
<br />
== Quellen ==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Griechenland]]<br />
[[Kategorie:Medizin]]<br />
[[Kategorie:Zuerst in InkluPedia]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Greek_Doctor%27s_Identity_Card&diff=57114Greek Doctor's Identity Card2021-06-19T21:44:47Z<p>Heisenberg: </p>
<hr />
<div>Die '''Greek Doctor’s Identity Card''' ist ein Dokument mit dazugehörigem Ausweis, der eine Person als in [[Griechenland]] approbierten Arzt ausweist. Es wird nur auf Antrag hin vom griechischen Ministerium für Gesundheit ausgestellt.<br />
<br />
== Hintergrund ==<br />
In Griechenland werden Arztzulassungen (Approbationen) auf lokaler Ebene erteilt. Der Informationsaustausch ist oft gestört, was zu einem besonderen Problem wird, wenn ein griechischer Arzt im Ausland arbeiten möchte und nachweisen muss, dass er in Griechenland approbiert ist. Die Panhellenische Ärztekammer ist zwar die Dachorganisation der griechischen Ärzteschaft, allerdings hat diese gegenüber dem Staat weniger Kompetenzen als dies etwa in [[Deutschland]] der Fall ist.<ref>[https://pis.gr/105542 Satzung und Forderungskatalog der Panhellenischen Ärztekammer, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref> Das deutsche Auswärtige Amt rät in seinen Reisehinweisen auch mit Verweis auf das “Merkblatt Reisepotheke” (explizit für Beschäftigte und Reisende in medizinisch schlecht versorgten Ländern) darauf hin, dass das griechische Gesundheitswesen gravierende Mängel aufweist.<ref>[https://www.auswaertiges-amt.de/blob/200194/0b9ec302b101287bef542fc2ad46770f/hausapotheke-data.pdf Reisehinweise des Auswärtigen Amtes für die Haus- und Reiseapotheke in medizinisch schlecht versorgten Ländern, verlinkt in den allgemeinen Reisehinweisen zu Griechenland, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref><ref>[https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/griechenland-node/griechenlandsicherheit/211534#content_5 Reisehinweise des Auswärtigen Amtes, abgerufen am 19. Juni 2021.]</ref> Ein auswanderungswilliger griechischer Arzt muss daher zunächst ein so genanntes “Konformitätsschreiben” anfordern, das allerdings nur erhältlich ist, wenn man sich zunächst an die jeweils örtliche zuständige Behörde wendet, an der man arbeitet oder einst gearbeitet hat, da die Weitergabe von Akten regelmäßig nicht regelrecht durchgeführt wird. Der Aufbau eines verlässlichen Ärzteregisters ist zwar ein Dauerprojekt der Panhellenischen Ärztekammer und in Teilen bereits online. Aufgrund der mangelnden Weiterleitung von Daten der staatlichen Stellen und dem laxen Umgang der Ärzteschaft mit der Datenweitergabe an die unabhängige Ärztekammer ist das Ärzteregister der Kammer seit Jahren nicht nur chaotisch, sondern auch notorisch unvollständig und irreführend.<ref>[https://www.aerztezeitung.de/Politik/Im-Gesundheitssystem-herrscht-pures-Chaos-251472.html Philippos Sacharis: Im Gesundheitssystem herrscht pures Chaos. In: Ärztezeitung vom 25.03.2015, angerufen am 19. Juni 2021]</ref> Das [[Vereinigtes Königreich|Vereinigte Königreich]], wohin besonders viele griechische Ärzte auswandern, weist auf diesen Umstand im Rahmen von staatlichen Informationsseiten beharrlich hin.<ref>[https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/local-competent-authorities-in-greece Lokale Kammern, abgerufen am 19.06.2021]</ref> Bei Umzügen innerhalb der Hellenischen Republik, vorherigen Auslandsaufenthalten und fehlendem Eintrag bei der Ärztekammer (aufgrund vielerlei Ursachen), kann dies zu extremen Verzögerungen und Komplikationen führen, teils durch Aktenverluste oder fehlerhafte Administration. Ein Umstand, der gerade bei Auswanderungen einen Arzt existentiell gefährden kann.<ref>[https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/greece Beschreibung des Prozedere für griechische Auslandsärzte in Großbritannien. Abgerufen am 19.06.2021]</ref><br />
<br />
== Lösungsversuche == <br />
Seit dem Amtsantritt der konservativ-liberalen Regierung unter Kyriakos Mitsotakis (Nea Dimokratia), werden Anstrengungen unternommen Griechenlands Administration und Wirtschaft effizienter zu gestalten.<ref>[https://de.nachrichten.yahoo.com/griechisches-parlament-verabschiedet-umstrittenes-arbeitsgesetz-004918904.html AFP über Yahoo News: Griechisches Parlament verabschiedet umstrittenes Arbeitsgesetz. Nachrichten vom 17. Juni 2021, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref> Ein Baustein dabei ist, auf gesonderten Antrag hin einen zentralen staatlichen Approbationsnachweis (Greek Doctor’s Identity Card) zur Verfügung zu stellen, der den Inhaber als in Griechenland zugelassen ausweist. Die Einführung ab Januar 2021 verläuft schleppend, da zahlreiche lokale Administrationen und die Panhellenische Ärztekammer um einen Verlust ihres politischen Gewichts fürchten. Lediglich einige hundert Nachweise konnten so bis Mitte 2021 ausgestellt werden. Von im Land selbst arbeitenden Medizinern wird diese Neuerung weitgehend ignoriert bzw. boykottiert, was eine lange Tradition in Bezug zu vielen Aspekten des Gesundheitswesens hat.<ref>[https://www.waz.de/waz-info/chaos-im-gesundheitswesen-id892915.html Gerd Höhler: Chaos im Gesundheitswesen. In: WAZ vom 27. November 2008]</ref><ref>[https://www.berliner-griechenlandhilfe.de/warum-ist-das-griechische-gesundheitssystem-zusammengebrochen/ Beitrag über den Zusammenbruch eines geordneten Gesundheitswesens in Griechenland, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref><br />
<br />
== Angaben ==<br />
Neben der Eigenschaft als Arzt werden Fachrichtung, Personendaten, Adresse und QR-Code zur zuständigen Behörde aufgedruckt. Der Nachweis gilt dauerhaft bis auf Widerruf.<br />
<br />
== Eigenschaften ==<br />
Ausweis und Dokument sind fälschungssicher mit digitalen Sicherungsmerkmalen. In Planung ist eine zentrale Datenbank, auf der alle Daten gesammelt und abrufbar sein sollen. Die Fertigstellung dieses weiteren Mechanismus ist erst auf das Jahr 2030 terminiert, da man auch die inländische Ärzte einbinden möchte.<br />
<br />
== Quellen ==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Griechenland]]<br />
[[Kategorie:Medizin]]<br />
[[Kategorie:Zuerst in InkluPedia]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Greek_Doctor%27s_Identity_Card&diff=57113Greek Doctor's Identity Card2021-06-19T21:43:29Z<p>Heisenberg: Zuerst auf Inklupedia :-)</p>
<hr />
<div>Die '''Greek Doctor’s Identity Card''' ist ein Dokument mit dazugehörigem Ausweis, der eine Person als in [[Griechenland]] approbierten Arzt ausweist. Es wird nur auf Antrag hin vom griechischen Ministerium für Gesundheit ausgestellt.<br />
<br />
== Hintergrund ==<br />
In Griechenland werden Arztzulassungen (Approbationen) auf lokaler Ebene erteilt. Der Informationsaustausch ist oft gestört, was zu einem besonderen Problem wird, wenn ein griechischer Arzt im Ausland arbeiten möchte und nachweisen muss, dass er in Griechenland approbiert ist. Die Panhellenische Ärztekammer ist zwar die Dachorganisation der griechischen Ärzteschaft, allerdings hat diese gegenüber dem Staat weniger Kompetenzen als dies etwa in [[Deutschland]] der Fall ist.<ref>[https://pis.gr/105542 Satzung und Forderungskatalog der Panhellenischen Ärztekammer, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref> Das deutsche Auswärtige Amt rät in seinen Reisehinweisen auch mit Verweis auf das “Merkblatt Reisepotheke” (explizit für Beschäftigte und Reisende in medizinisch schlecht versorgten Ländern) darauf hin, dass das griechische Gesundheitswesen gravierende Mängel aufweist.<ref>[https://www.auswaertiges-amt.de/blob/200194/0b9ec302b101287bef542fc2ad46770f/hausapotheke-data.pdf Reisehinweise des Auswärtigen Amtes für die Haus- und Reiseapotheke in medizinisch schlecht versorgten Ländern, verlinkt in den allgemeinen Reisehinweisen zu Griechenland, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref><ref>[https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/griechenland-node/griechenlandsicherheit/211534#content_5 Reisehinweise des Auswärtigen Amtes, abgerufen am 19. Juni 2021.]</ref> Ein auswanderungswilliger griechischer Arzt muss daher zunächst ein so genanntes “Konformitätsschreiben” anfordern, das allerdings nur erhältlich ist, wenn man sich zunächst an die jeweils örtliche zuständige Behörde wendet, an der man arbeitet oder einst gearbeitet hat, da die Weitergabe von Akten regelmäßig nicht regelrecht durchgeführt wird. Der Aufbau eines verlässlichen Ärzteregisters ist zwar ein Dauerprojekt der Panhellenischen Ärztekammer und in Teilen bereits online. Aufgrund der mangelnden Weiterleitung von Daten der staatlichen Stellen und dem laxen Umgang der Ärzteschaft mit der Datenweitergabe an die unabhängige Ärztekammer ist das Ärzteregister der Kammer seit Jahren nicht nur chaotisch, sondern auch notorisch unvollständig und irreführend.<ref>[https://www.aerztezeitung.de/Politik/Im-Gesundheitssystem-herrscht-pures-Chaos-251472.html Philippos Sacharis: Im Gesundheitssystem herrscht pures Chaos. In: Ärztezeitung vom 25.03.2015, angerufen am 19. Juni 2021]</ref> Das [[Vereinigtes Königreich|Vereinigte Königreich]], wohin besonders viele griechische Ärzte auswandern, weist auf diesen Umstand im Rahmen von staatlichen Informationsseiten beharrlich hin.<ref>[https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/local-competent-authorities-in-greece Lokale Kammern, abgerufen am 19.06.2021]</ref> Bei Umzügen innerhalb der Hellenischen Republik, vorherigen Auslandsaufenthalten und fehlendem Eintrag bei der Ärztekammer (aufgrund vielerlei Ursachen), kann dies zu extremen Verzögerungen und Komplikationen führen, teils durch Aktenverluste oder fehlerhafte Administration. Ein Umstand, der gerade bei Auswanderungen einen Arzt existentiell gefährden kann.<ref>[https://www.gmc-uk.org/registration-and-licensing/join-the-register/eea-countries/greece Beschreibung des Prozedere für griechische Auslandsärzte in Großbritannien. Abgerufen am 19.06.2021]</ref><br />
<br />
== Lösungsversuche == <br />
Seit dem Amtsantritt der konservativ-liberalen Regierung unter Kyriakos Mitsotakis (Nea Dimokratia), werden Anstrengungen unternommen Griechenlands Administration und Wirtschaft effizienter zu gestalten.<ref>[https://de.nachrichten.yahoo.com/griechisches-parlament-verabschiedet-umstrittenes-arbeitsgesetz-004918904.html AFP über Yahoo News: Griechisches Parlament verabschiedet umstrittenes Arbeitsgesetz. Nachrichten vom 17. Juni 2021, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref> Ein Baustein dabei ist, auf gesonderten Antrag hin einen zentralen staatlichen Approbationsnachweis (Greek Doctor’s Identity Card) zur Verfügung zu stellen, der den Inhaber als in Griechenland zugelassen ausweist. Die Einführung ab Januar 2021 verläuft schleppend, da zahlreiche lokale Administrationen und die Panhellenische Ärztekammer um einen Verlust ihres politischen Gewichts fürchten. Lediglich einige hundert Nachweise konnten so bis Mitte 2021 ausgestellt werden. Von im Land selbst arbeitenden Medizinern wird diese Neuerung weitgehend ignoriert bzw. boykottiert, was eine lange Tradition in Bezug zu vielen Aspekten des Gesundheitswesens hat.<ref>[https://www.waz.de/waz-info/chaos-im-gesundheitswesen-id892915.html Gerd Höhler: Chaos im Gesundheitswesen. In: WAZ vom 27. November 2008]</ref><ref>[https://www.berliner-griechenlandhilfe.de/warum-ist-das-griechische-gesundheitssystem-zusammengebrochen/ Beitrag über den Zusammenbruch eines geordneten Gesundheitswesens in Griechenland, abgerufen am 19. Juni 2021]</ref><br />
<br />
== Angaben ==<br />
Neben der Eigenschaft als Arzt werden Fachrichtung, Personendaten, Adresse und QR-Code zur zuständigen Behörde aufgedruckt. Der Nachweis gilt dauerhaft bis auf Widerruf.<br />
<br />
== Eigenschaften ==<br />
Ausweis und Dokument sind fälschungssicher mit digitalen Sicherungsmerkmalen. In Planung ist eine zentrale Datenbank, auf der alle Daten gesammelt und abrufbar sein sollen. Die Fertigstellung dieses weiteren Mechanismus ist erst auf das Jahr 2030 terminiert, da man auch die inländische Ärzte einbinden möchte.<br />
<br />
== Quellen ==<br />
<references/></div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Greek_Ethnicity_Card&diff=57073Greek Ethnicity Card2021-06-13T22:11:02Z<p>Heisenberg: Akademische Quelle</p>
<hr />
<div>Die '''Greek Ethnicity Card''' (griechisch: Κάρτα Ελληνικής Εθνικότητας (KΕΕ), ''Karte der Hellenischen Volkszugehörigkeit'') ist ein Dokument der [[Griechenland|Hellenischen Republik]] im Scheckkartenformat, die den Inhaber als ethnischen Griechen Volkszugehöriger nicht jedoch Staatsangehöriger ausweist. Sie gilt allerdings auch als Bestätigung dafür, dass der Betreffende das Recht auf den Erwerb der griechischen Staatsbürgerschaft durch Abstammung besitzt. Ausgegeben wird die Karte als Zusatz zur eigentlichen Urkunde bzw. schriftlichen Bestätigung, wobei ausschließlich diese Schriftstücke Rechtskraft besitzen. Die Erteilung erfolgt nach Prüfung des Status durch das Außenministerium in [[Athen]] oder in einigen Auslandsvertretungen der Hellenischen Republik.<ref>Greek Nationality and Citizenship Code (Law No. 1438/1984), along with related legislation in law 3284/2004</ref><ref>[https://web.archive.org/web/20210611230100/https://www.mfa.gr/usa/en/services/services-for-greeks/greek-citizenship.html Amtliche Erläuterung der rechtlichen Grundlage, um als griechischer Volkszugehöriger oder Staatsbürger anerkannt zu werden] @ [[Wayback Machine]]</ref><br />
<br />
==Entstehungsgeschichte==<br />
Die Greek Ethnicity Card ist ein relativ neuer Ausweis und wird erst seit 2004 ausgegeben. Praktisch ausschließlich an ethnische Griechen im Ausland, die von ihrem Recht auf die griechische Staatsangehörigkeit keinen Gebrauch machen wollen oder können, zum Beispiel weil eine Doppelstaatsangehörigkeit im Einzelfall am Lebensmittelpunkt nicht möglich ist oder weil ein Mann die Wehrpflicht in Griechenland (bis 45 Jahre) vermeiden will. Ähnlich verfährt [[Polen]], da deren Volkszugehörige durch zahlreiche Grenzverschiebungen im 19. und 20. Jahrhundert teils unfreiwillig außerhalb der Grenzen im benachbarten Ausland leben und fremde Staatsbürgerschaften besitzen. In Griechenland war das Projekt umstritten, wurde jedoch nach dem Identitätskartenstreit<ref>No mandatory recording of religion. In news.in.gr (2000)</ref> auf den Weg gebracht. Im Frühjahr 2000 verkündete Justizminister Michael Stathopoulos in einem in der Zeitung Eleftherotypia veröffentlichten Interview, dass die obligatorische Aufnahme der Religion in den Personalausweisen unrechtmäßig sei. Die griechische Kirche protestierte sofort gegen die Entfernung der Religion aus den Personalausweisen und organisierte Kundgebungen, darunter eine Kundgebung in Thessaloniki im Juni 2000 in Anwesenheit von Erzbischof Christodoulos. Der Minister verkündete dennoch am 17. Juli 2000, dass die Religionsnennung aus den neuen Ausweisen entfernt wird. Im Anschluss wurde das Ausweiswesen neu geordnet, die Greek Ethnicity Card wurde dabei mit Blick auf die vielen Auslandsgriechen und ihre Nachkommen mit aufgenommen.<br />
<br />
==Volkszugehörigkeit vs. Staatsangehörigkeit==<br />
Die Politikwissenschaft und das Völkerrecht unterscheiden zwischen dem Tatbestand der Volkszugehörigkeit (Ethnie) und der Staatsangehörigkeit eines Individuums.<ref>Geiger, R.: Grundgesetz und Völkerrech. Mit Europarecht: die Bezüge des Staatsrechts zum Völkerrecht und Europarecht. Ein Studienbuch. Beck, 2013</ref><ref>Alexander Proelß, Wolfgang Vitzthum: Völkerrecht. Deutschland. de Gruyter, 2019</ref> In Griechenland ist das Konzept der Volkszugehörigkeit positiv besetzt und speist sich bis heute aus dem Befreiungskrieg vom osmanischen Reich, der ab 1821 zur Wiedergeburt eines souveränen Staates für ethnische Griechen führte. Diese hatten trotz fast 300 Jahren Fremdherrschaft ihre Identität (u.a. den griechisch-orthodoxen Glauben, Sprache und Schrift, Mythologie als auch Kultur) bewahrt. Andere Völker mit problematischer geschichtlicher Vergangenheit (z.B. [[Deutschland]]<ref>Hayes, Peter: Why? Explaining the Holocaust. New York: W. W. Norton & Company, 2017</ref> oder Nachfolgestaaten des früheren Jugoslawien<ref>Malesevic, Sinisa: Ideology, Legitimacy and the New State: Yugoslavia, Serbia and Croatia. London: Routledge, 2002</ref>) haben das Konzept der Volkszugehörigkeit zu weiten Teilen aus ihrem Rechtswesen verbannt. In Griechenland bestehen Volks- und Staatsangehörigkeit als unterschiedliche aber gleich gewichtete Entitäten nebeneinander und leiten sich derart ab, dass als griechische Volkszugehöriger mit Recht auf Annahme der Staatsbürgerschaft jeder gilt, der einen einzigen griechischen Großelternteil hat, der in Griechenland als Grieche geboren wurde, auch wenn die Eltern als Bindeglied niemals das Recht auf ihre griechische Staatsbürgerschaft genutzt haben.<ref>[https://web.archive.org/web/20210611230100/https://www.mfa.gr/usa/en/services/services-for-greeks/greek-citizenship.html Greek Nationality or Citizenship Code Law No. 1438/1984, along with the related legislation, mainly Law No. 3284/2004 Gesetzeslage, Stand 12. Juni 2021] @ [[Wayback Machine]]</ref><br />
<br />
==Zweck==<br />
Griechenland ist eines jener Länder mit einer sehr großen Diaspora<ref>[https://www.thenationalherald.com/1316/a-look-at-americans-of-greek-ancestry/ National Herald (Artikel)]</ref> Es gibt rund 5 Millionen<ref>[https://greekcitytimes.com/2018/11/18/the-greek-diaspora-approaches-the-5-million-mark/ Greek City Times (2018): The Greek diaspora approaches the 5 million mark.]</ref> Auslandsgriechen bei knapp 10 Millionen ethnischen Griechen in Griechenland selbst. Damit lebt mindestens ein Drittel der griechischen Volkszugehörigen und ihre Nachfahren in der Diaspora und besitzen dabei meist die Staatsangehörigkeit des Landes, in das sie ausgewandert sind. Personen mit griechischer Ethnizität (Volkszugehörigkeit) ohne den Wunsch, das Recht auf Beanspruchung der griechischen Staatsbürgerschaft in Anspruch zu nehmen, bietet die Greek Ethnicity Card die Möglichkeit, Verbindung mit dem Herkunftsland aufrechtzuerhalten<ref>George Mavrommatis: Greek citizenship tradition in flux? Investigating contemporary tensions between ethnic and civic elements of nationality, Nationalities Papers, 2017 DOI: 10.1080/00905992.2017.1354180</ref> sowie gewisse Rechte, wie etwa die spätere Annahme der Staatsangehörigkeit mit geringerem Aufwand oder konsularischen Schutz in Notfällen.<br />
<br />
==Beantragung==<br />
Die Nachfrage nach der Greek Ethnicity Card ist gering, da um sie zu erhalten, hohe Hürden zu überwinden sind - bei beschränktem praktischen Nutzwert. Wer jedoch die Mühe dieses Verwaltungsaktes auf sich nimmt, kann mit wenig Mehraufwand auch Staatsbürger werden. Durch die seltene Beantragung sind kleinere Konsulate in der Praxis oft überfordert oder in Unkenntnis über die Rechtslage. Das Kontaktieren des Außenministeriums der Hellenischen Republik in Athen oder eines Fachanwaltes in Griechenland kann dabei den Vorgang der Beantragung meist beschleunigen.<br />
<br />
==Nutzung==<br />
Die Greek Identity Card ist kein Reisedokument. Inwieweit sie als Ausweisdokument anerkannt wird, hängt von der Gesetzgebung des jeweiligen Staates ab, in dem der Karteninhaber lebt. Das Dokument, zusammen mit dem ihm zugrunde liegenden Bescheid, vereinfacht jedoch Rechtsakte bei Auslandsvertretungen der Hellenischen Republik und diversen anderen Rechtsakten, bei denen die Volkszugehörigkeit eine Rolle spielt. Desweiteren besteht diplomatischer Schutz für “people of Greek descent” (griechische Volkszugehörige) durch die griechischen Botschaften und Konsulate.<ref>[https://web.archive.org/web/20210518154734/https://www.mfa.gr/en/consular-protection.html Offizielle Angabe auf der Seite des Außenministeriums der Hellenischen Republik, Stand 12. Juni 2021] @ [[Wayback Machine]] </ref><br />
<br />
==Sonderfall Griechen aus Südalbanien==<br />
Ethnische Griechen aus dem südlichen [[Albanien]] (Nord Epirus) können die sogenannte ''Special Identity Card for Aliens of Hellenic Descent'' erhalten. Ihre Ursprünge sind in Grenzverschiebungen in der Vergangenheit zu finden, als ethnische Griechen ungefragt Bürger von Albanien wurden. Obwohl die gleichen Voraussetzungen wie für die Greek Identity Card gelten, ist dieser Ausweis für Menschen hellenischer Abstammung aus Südalbanien reserviert und ist in seinen Auswirkungen vergleichbar mit der U.S.-amerikanischen Green Card. Dieses Dokument gibt der griechischen Minderheit aus Albanien das Recht, in Griechenland zu leben und zu arbeiten und gewährt ihnen darüber hinaus Zugang zu Leistungen in den Bereichen soziale Sicherheit, Gesundheit und Bildung.<ref>[https://www.uscis.gov/sites/default/files/err/H2%20-%20Waiver%20of%20Inadmissibility%20-%20Criminal%20-%20212%20(h)/Decisions_Issued_in_2008/Jun042008_01H2212.pdf U.S. Department of Homeland Security. Offizielle Erklärung vom 4. Juni 2008. Abgerufen am 13. Juni 2021]</ref><ref>[https://greekreporter.com/2012/10/06/ids-for-aliens-of-hellenic-descent-to-be-good-forever/ Stella Tsolakidou: Ausweise für Ausländer hellenischer Abstammung sollen für immer gelten. In: Griechischer Reporter. 12. October 2012. Abgerufen am 13. Juni 2021]</ref><br />
<br />
==Weblinks==<br />
*[https://www.mfa.gr/index.html Außenministerium der Hellenischen Republik (Aufsichtsbehörde)]<br />
<br />
==Quellen==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Diaspora]]<br />
[[Kategorie:Griechenland]]<br />
[[Kategorie:Zuerst in InkluPedia]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Greek_Ethnicity_Card&diff=57072Greek Ethnicity Card2021-06-13T21:12:20Z<p>Heisenberg: Der Vollständigkeit halber</p>
<hr />
<div>Die '''Greek Ethnicity Card''' (griechisch: Κάρτα Ελληνικής Εθνικότητας (KΕΕ), ''Karte der Hellenischen Volkszugehörigkeit'') ist ein Dokument der [[Griechenland|Hellenischen Republik]] im Scheckkartenformat, die den Inhaber als ethnischen Griechen Volkszugehöriger nicht jedoch Staatsangehöriger ausweist. Sie gilt allerdings auch als Bestätigung dafür, dass der Betreffende das Recht auf den Erwerb der griechischen Staatsbürgerschaft durch Abstammung besitzt. Ausgegeben wird die Karte als Zusatz zur eigentlichen Urkunde bzw. schriftlichen Bestätigung, wobei ausschließlich diese Schriftstücke Rechtskraft besitzen. Die Erteilung erfolgt nach Prüfung des Status durch das Außenministerium in [[Athen]] oder in einigen Auslandsvertretungen der Hellenischen Republik.<ref>Greek Nationality and Citizenship Code (Law No. 1438/1984), along with related legislation in law 3284/2004</ref><ref>[https://web.archive.org/web/20210611230100/https://www.mfa.gr/usa/en/services/services-for-greeks/greek-citizenship.html Amtliche Erläuterung der rechtlichen Grundlage, um als griechischer Volkszugehöriger oder Staatsbürger anerkannt zu werden] @ [[Wayback Machine]]</ref><br />
<br />
==Entstehungsgeschichte==<br />
Die Greek Ethnicity Card ist ein relativ neuer Ausweis und wird erst seit 2004 ausgegeben. Praktisch ausschließlich an ethnische Griechen im Ausland, die von ihrem Recht auf die griechische Staatsangehörigkeit keinen Gebrauch machen wollen oder können, zum Beispiel weil eine Doppelstaatsangehörigkeit im Einzelfall am Lebensmittelpunkt nicht möglich ist oder weil ein Mann die Wehrpflicht in Griechenland (bis 45 Jahre) vermeiden will. Ähnlich verfährt [[Polen]], da deren Volkszugehörige durch zahlreiche Grenzverschiebungen im 19. und 20. Jahrhundert teils unfreiwillig außerhalb der Grenzen im benachbarten Ausland leben und fremde Staatsbürgerschaften besitzen. In Griechenland war das Projekt umstritten, wurde jedoch nach dem Identitätskartenstreit<ref>No mandatory recording of religion. In news.in.gr (2000)</ref> auf den Weg gebracht. Im Frühjahr 2000 verkündete Justizminister Michael Stathopoulos in einem in der Zeitung Eleftherotypia veröffentlichten Interview, dass die obligatorische Aufnahme der Religion in den Personalausweisen unrechtmäßig sei. Die griechische Kirche protestierte sofort gegen die Entfernung der Religion aus den Personalausweisen und organisierte Kundgebungen, darunter eine Kundgebung in Thessaloniki im Juni 2000 in Anwesenheit von Erzbischof Christodoulos. Der Minister verkündete dennoch am 17. Juli 2000, dass die Religionsnennung aus den neuen Ausweisen entfernt wird. Im Anschluss wurde das Ausweiswesen neu geordnet, die Greek Ethnicity Card wurde dabei mit Blick auf die vielen Auslandsgriechen und ihre Nachkommen mit aufgenommen.<br />
<br />
==Volkszugehörigkeit vs. Staatsangehörigkeit==<br />
Die Politikwissenschaft und das Völkerrecht unterscheiden zwischen dem Tatbestand der Volkszugehörigkeit (Ethnie) und der Staatsangehörigkeit eines Individuums.<ref>Geiger, R.: Grundgesetz und Völkerrech. Mit Europarecht: die Bezüge des Staatsrechts zum Völkerrecht und Europarecht. Ein Studienbuch. Beck, 2013</ref><ref>Alexander Proelß, Wolfgang Vitzthum: Völkerrecht. Deutschland. de Gruyter, 2019</ref> In Griechenland ist das Konzept der Volkszugehörigkeit positiv besetzt und speist sich bis heute aus dem Befreiungskrieg vom osmanischen Reich, der ab 1821 zur Wiedergeburt eines souveränen Staates für ethnische Griechen führte. Diese hatten trotz fast 300 Jahren Fremdherrschaft ihre Identität (u.a. den griechisch-orthodoxen Glauben, Sprache und Schrift, Mythologie als auch Kultur) bewahrt. Andere Völker mit problematischer geschichtlicher Vergangenheit (z.B. [[Deutschland]]<ref>Hayes, Peter: Why? Explaining the Holocaust. New York: W. W. Norton & Company, 2017</ref> oder Nachfolgestaaten des früheren Jugoslawien<ref>Malesevic, Sinisa: Ideology, Legitimacy and the New State: Yugoslavia, Serbia and Croatia. London: Routledge, 2002</ref>) haben das Konzept der Volkszugehörigkeit zu weiten Teilen aus ihrem Rechtswesen verbannt. In Griechenland bestehen Volks- und Staatsangehörigkeit als unterschiedliche aber gleich gewichtete Entitäten nebeneinander und leiten sich derart ab, dass als griechische Volkszugehöriger mit Recht auf Annahme der Staatsbürgerschaft jeder gilt, der einen einzigen griechischen Großelternteil hat, der in Griechenland als Grieche geboren wurde, auch wenn die Eltern als Bindeglied niemals das Recht auf ihre griechische Staatsbürgerschaft genutzt haben.<ref>[https://web.archive.org/web/20210611230100/https://www.mfa.gr/usa/en/services/services-for-greeks/greek-citizenship.html Greek Nationality or Citizenship Code Law No. 1438/1984, along with the related legislation, mainly Law No. 3284/2004 Gesetzeslage, Stand 12. Juni 2021] @ [[Wayback Machine]]</ref><br />
<br />
==Zweck==<br />
Griechenland ist eines jener Länder mit einer sehr großen Diaspora<ref>[https://www.thenationalherald.com/1316/a-look-at-americans-of-greek-ancestry/ National Herald (Artikel)]</ref> Es gibt rund 5 Millionen<ref>[https://greekcitytimes.com/2018/11/18/the-greek-diaspora-approaches-the-5-million-mark/ Greek City Times (2018): The Greek diaspora approaches the 5 million mark.]</ref> Auslandsgriechen bei knapp 10 Millionen ethnischen Griechen in Griechenland selbst. Damit lebt mindestens ein Drittel der griechischen Volkszugehörigen und ihre Nachfahren in der Diaspora und besitzen dabei meist die Staatsangehörigkeit des Landes, in das sie ausgewandert sind. Personen mit griechischer Ethnizität (Volkszugehörigkeit) ohne den Wunsch, das Recht auf Beanspruchung der griechischen Staatsbürgerschaft in Anspruch zu nehmen, bietet die Greek Ethnicity Card die Möglichkeit, Verbindung mit dem Herkunftsland aufrechtzuerhalten sowie gewisse Rechte, wie etwa die spätere Annahme der Staatsangehörigkeit mit geringerem Aufwand oder konsularischen Schutz in Notfällen.<br />
<br />
==Beantragung==<br />
Die Nachfrage nach der Greek Ethnicity Card ist gering, da um sie zu erhalten, hohe Hürden zu überwinden sind - bei beschränktem praktischen Nutzwert. Wer jedoch die Mühe dieses Verwaltungsaktes auf sich nimmt, kann mit wenig Mehraufwand auch Staatsbürger werden. Durch die seltene Beantragung sind kleinere Konsulate in der Praxis oft überfordert oder in Unkenntnis über die Rechtslage. Das Kontaktieren des Außenministeriums der Hellenischen Republik in Athen oder eines Fachanwaltes in Griechenland kann dabei den Vorgang der Beantragung meist beschleunigen.<br />
<br />
==Nutzung==<br />
Die Greek Identity Card ist kein Reisedokument. Inwieweit sie als Ausweisdokument anerkannt wird, hängt von der Gesetzgebung des jeweiligen Staates ab, in dem der Karteninhaber lebt. Das Dokument, zusammen mit dem ihm zugrunde liegenden Bescheid, vereinfacht jedoch Rechtsakte bei Auslandsvertretungen der Hellenischen Republik und diversen anderen Rechtsakten, bei denen die Volkszugehörigkeit eine Rolle spielt. Desweiteren besteht diplomatischer Schutz für “people of Greek descent” (griechische Volkszugehörige) durch die griechischen Botschaften und Konsulate.<ref>[https://web.archive.org/web/20210518154734/https://www.mfa.gr/en/consular-protection.html Offizielle Angabe auf der Seite des Außenministeriums der Hellenischen Republik, Stand 12. Juni 2021] @ [[Wayback Machine]] </ref><br />
<br />
==Sonderfall Griechen aus Südalbanien==<br />
Ethnische Griechen aus dem südlichen [[Albanien]] (Nord Epirus) können die sogenannte ''Special Identity Card for Aliens of Hellenic Descent'' erhalten. Ihre Ursprünge sind in Grenzverschiebungen in der Vergangenheit zu finden, als ethnische Griechen ungefragt Bürger von Albanien wurden. Obwohl die gleichen Voraussetzungen wie für die Greek Identity Card gelten, ist dieser Ausweis für Menschen hellenischer Abstammung aus Südalbanien reserviert und ist in seinen Auswirkungen vergleichbar mit der U.S.-amerikanischen Green Card. Dieses Dokument gibt der griechischen Minderheit aus Albanien das Recht, in Griechenland zu leben und zu arbeiten und gewährt ihnen darüber hinaus Zugang zu Leistungen in den Bereichen soziale Sicherheit, Gesundheit und Bildung.<ref>[https://www.uscis.gov/sites/default/files/err/H2%20-%20Waiver%20of%20Inadmissibility%20-%20Criminal%20-%20212%20(h)/Decisions_Issued_in_2008/Jun042008_01H2212.pdf U.S. Department of Homeland Security. Offizielle Erklärung vom 4. Juni 2008. Abgerufen am 13. Juni 2021]</ref><ref>[https://greekreporter.com/2012/10/06/ids-for-aliens-of-hellenic-descent-to-be-good-forever/ Stella Tsolakidou: Ausweise für Ausländer hellenischer Abstammung sollen für immer gelten. In: Griechischer Reporter. 12. October 2012. Abgerufen am 13. Juni 2021]</ref><br />
<br />
==Weblinks==<br />
*[https://www.mfa.gr/index.html Außenministerium der Hellenischen Republik (Aufsichtsbehörde)]<br />
<br />
==Quellen==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Diaspora]]<br />
[[Kategorie:Griechenland]]<br />
[[Kategorie:Zuerst in InkluPedia]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Greek_Ethnicity_Card&diff=57071Greek Ethnicity Card2021-06-13T12:52:25Z<p>Heisenberg: </p>
<hr />
<div>Die '''Greek Ethnicity Card''' (griechisch: Κάρτα Ελληνικής Εθνικότητας (KΕΕ), ''Karte der Hellenischen Volkszugehörigkeit'') ist ein Dokument der [[Griechenland|Hellenischen Republik]] im Scheckkartenformat, die den Inhaber als ethnischen Griechen Volkszugehöriger nicht jedoch Staatsangehöriger ausweist. Sie gilt allerdings auch als Bestätigung dafür, dass der Betreffende das Recht auf den Erwerb der griechischen Staatsbürgerschaft durch Abstammung besitzt. Ausgegeben wird die Karte als Zusatz zur eigentlichen Urkunde bzw. schriftlichen Bestätigung, wobei ausschließlich diese Schriftstücke Rechtskraft besitzen. Die Erteilung erfolgt nach Prüfung des Status durch das Außenministerium in [[Athen]] oder in einigen Auslandsvertretungen der Hellenischen Republik.<ref>Greek Nationality and Citizenship Code (Law No. 1438/1984), along with related legislation in law 3284/2004</ref><ref>[https://web.archive.org/web/20210611230100/https://www.mfa.gr/usa/en/services/services-for-greeks/greek-citizenship.html Amtliche Erläuterung der rechtlichen Grundlage, um als griechischer Volkszugehöriger oder Staatsbürger anerkannt zu werden] @ [[Wayback Machine]]</ref><br />
<br />
==Entstehungsgeschichte==<br />
Die Greek Ethnicity Card ist ein relativ neuer Ausweis und wird erst seit 2004 ausgegeben. Praktisch ausschließlich an ethnische Griechen im Ausland, die von ihrem Recht auf die griechische Staatsangehörigkeit keinen Gebrauch machen wollen oder können, zum Beispiel weil eine Doppelstaatsangehörigkeit im Einzelfall am Lebensmittelpunkt nicht möglich ist oder weil ein Mann die Wehrpflicht in Griechenland (bis 45 Jahre) vermeiden will. Ähnlich verfährt [[Polen]], da deren Volkszugehörige durch zahlreiche Grenzverschiebungen im 19. und 20. Jahrhundert teils unfreiwillig außerhalb der Grenzen im benachbarten Ausland leben und fremde Staatsbürgerschaften besitzen. In Griechenland war das Projekt umstritten, wurde jedoch nach dem Identitätskartenstreit<ref>No mandatory recording of religion. In news.in.gr (2000)</ref> auf den Weg gebracht. Im Frühjahr 2000 verkündete Justizminister Michael Stathopoulos in einem in der Zeitung Eleftherotypia veröffentlichten Interview, dass die obligatorische Aufnahme der Religion in den Personalausweisen unrechtmäßig sei. Die griechische Kirche protestierte sofort gegen die Entfernung der Religion aus den Personalausweisen und organisierte Kundgebungen, darunter eine Kundgebung in Thessaloniki im Juni 2000 in Anwesenheit von Erzbischof Christodoulos. Der Minister verkündete dennoch am 17. Juli 2000, dass die Religionsnennung aus den neuen Ausweisen entfernt wird. Im Anschluss wurde das Ausweiswesen neu geordnet, die Greek Ethnicity Card wurde dabei mit Blick auf die vielen Auslandsgriechen und ihre Nachkommen mit aufgenommen.<br />
<br />
==Volkszugehörigkeit vs. Staatsangehörigkeit==<br />
Die Politikwissenschaft und das Völkerrecht unterscheiden zwischen dem Tatbestand der Volkszugehörigkeit (Ethnie) und der Staatsangehörigkeit eines Individuums.<ref>Geiger, R.: Grundgesetz und Völkerrech. Mit Europarecht: die Bezüge des Staatsrechts zum Völkerrecht und Europarecht. Ein Studienbuch. Beck, 2013</ref><ref>Alexander Proelß, Wolfgang Vitzthum: Völkerrecht. Deutschland. de Gruyter, 2019</ref> In Griechenland ist das Konzept der Volkszugehörigkeit positiv besetzt und speist sich bis heute aus dem Befreiungskrieg vom osmanischen Reich, der ab 1821 zur Wiedergeburt eines souveränen Staates für ethnische Griechen führte. Diese hatten trotz fast 300 Jahren Fremdherrschaft ihre Identität (u.a. den griechisch-orthodoxen Glauben, Sprache und Schrift, Mythologie als auch Kultur) bewahrt. Andere Völker mit problematischer geschichtlicher Vergangenheit (z.B. [[Deutschland]]<ref>Hayes, Peter: Why? Explaining the Holocaust. New York: W. W. Norton & Company, 2017</ref> oder Nachfolgestaaten des früheren Jugoslawien<ref>Malesevic, Sinisa: Ideology, Legitimacy and the New State: Yugoslavia, Serbia and Croatia. London: Routledge, 2002</ref>) haben das Konzept der Volkszugehörigkeit zu weiten Teilen aus ihrem Rechtswesen verbannt. In Griechenland bestehen Volks- und Staatsangehörigkeit als unterschiedliche aber gleich gewichtete Entitäten nebeneinander und leiten sich derart ab, dass als griechische Volkszugehöriger mit Recht auf Annahme der Staatsbürgerschaft jeder gilt, der einen einzigen griechischen Großelternteil hat, der in Griechenland als Grieche geboren wurde, auch wenn die Eltern als Bindeglied niemals das Recht auf ihre griechische Staatsbürgerschaft genutzt haben.<ref>[https://web.archive.org/web/20210611230100/https://www.mfa.gr/usa/en/services/services-for-greeks/greek-citizenship.html Greek Nationality or Citizenship Code Law No. 1438/1984, along with the related legislation, mainly Law No. 3284/2004 Gesetzeslage, Stand 12. Juni 2021] @ [[Wayback Machine]]</ref><br />
<br />
==Zweck==<br />
Griechenland ist eines jener Länder mit einer sehr großen Diaspora<ref>[https://www.thenationalherald.com/1316/a-look-at-americans-of-greek-ancestry/ National Herald (Artikel)]</ref> Es gibt rund 5 Millionen<ref>[https://greekcitytimes.com/2018/11/18/the-greek-diaspora-approaches-the-5-million-mark/ Greek City Times (2018): The Greek diaspora approaches the 5 million mark.]</ref> Auslandsgriechen bei knapp 10 Millionen ethnischen Griechen in Griechenland selbst. Damit lebt mindestens ein Drittel der griechischen Volkszugehörigen und ihre Nachfahren in der Diaspora und besitzen dabei meist die Staatsangehörigkeit des Landes, in das sie ausgewandert sind. Personen mit griechischer Ethnizität (Volkszugehörigkeit) ohne den Wunsch, das Recht auf Beanspruchung der griechischen Staatsbürgerschaft in Anspruch zu nehmen, bietet die Greek Ethnicity Card die Möglichkeit, Verbindung mit dem Herkunftsland aufrechtzuerhalten sowie gewisse Rechte, wie etwa die spätere Annahme der Staatsangehörigkeit mit geringerem Aufwand oder konsularischen Schutz in Notfällen.<br />
<br />
==Beantragung==<br />
Die Nachfrage nach der Greek Ethnicity Card ist gering, da um sie zu erhalten, hohe Hürden zu überwinden sind - bei beschränktem praktischen Nutzwert. Wer jedoch die Mühe dieses Verwaltungsaktes auf sich nimmt, kann mit wenig Mehraufwand auch Staatsbürger werden. Durch die seltene Beantragung sind kleinere Konsulate in der Praxis oft überfordert oder in Unkenntnis über die Rechtslage. Das Kontaktieren des Außenministeriums der Hellenischen Republik in Athen oder eines Fachanwaltes in Griechenland kann dabei den Vorgang der Beantragung meist beschleunigen.<br />
<br />
==Nutzung==<br />
Die Greek Identity Card ist kein Reisedokument. Inwieweit sie als Ausweisdokument anerkannt wird, hängt von der Gesetzgebung des jeweiligen Staates ab, in dem der Karteninhaber lebt. Das Dokument, zusammen mit dem ihm zugrunde liegenden Bescheid, vereinfacht jedoch Rechtsakte bei Auslandsvertretungen der Hellenischen Republik und diversen anderen Rechtsakten, bei denen die Volkszugehörigkeit eine Rolle spielt. Desweiteren besteht diplomatischer Schutz für “people of Greek descent” (griechische Volkszugehörige) durch die griechischen Botschaften und Konsulate.<ref>[https://web.archive.org/web/20210518154734/https://www.mfa.gr/en/consular-protection.html Offizielle Angabe auf der Seite des Außenministeriums der Hellenischen Republik, Stand 12. Juni 2021] @ [[Wayback Machine]] </ref><br />
<br />
==Weblinks==<br />
*[https://www.mfa.gr/index.html Außenministerium der Hellenischen Republik (Aufsichtsbehörde)]<br />
<br />
==Quellen==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Diaspora]]<br />
[[Kategorie:Griechenland]]<br />
[[Kategorie:Zuerst in InkluPedia]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Greek_Ethnicity_Card&diff=57070Greek Ethnicity Card2021-06-13T12:50:40Z<p>Heisenberg: /* Volkszugehörigkeit vs. Staatsangehörigkeit */</p>
<hr />
<div>Die '''Greek Ethnicity Card''' (griechisch: Κάρτα Ελληνικής Εθνικότητας (KΕΕ), ''Karte der Hellenischen Volkszugehörigkeit'') ist ein Dokument der [[Griechenland|Hellenischen Republik]] im Scheckkartenformat, die den Inhaber als ethnischen Griechen Volkszugehöriger nicht jedoch Staatsangehöriger ausweist. Sie gilt allerdings auch als Bestätigung dafür, dass der Betreffende das Recht auf den Erwerb der griechischen Staatsbürgerschaft durch Abstammung besitzt. Ausgegeben wird die Karte als Zusatz zur eigentlichen Urkunde bzw. schriftlichen Bestätigung, wobei ausschließlich diese Schriftstücke Rechtskraft besitzen. Die Erteilung erfolgt nach Prüfung des Status durch das Außenministerium in [[Athen]] oder in einigen Auslandsvertretungen der Hellenischen Republik.<ref>Greek Nationality and Citizenship Code (Law No. 1438/1984), along with related legislation in law 3284/2004</ref><ref>[https://web.archive.org/web/20210611230100/https://www.mfa.gr/usa/en/services/services-for-greeks/greek-citizenship.html Amtliche Erläuterung der rechtlichen Grundlage, um als griechischer Volkszugehöriger oder Staatsbürger anerkannt zu werden] @ [[Wayback Machine]]</ref><br />
<br />
==Entstehungsgeschichte==<br />
Die Greek Ethnicity Card ist ein relativ neuer Ausweis und wird erst seit 2004 ausgegeben. Praktisch ausschließlich an ethnische Griechen im Ausland, die von ihrem Recht auf die griechische Staatsangehörigkeit keinen Gebrauch machen wollen oder können, zum Beispiel weil eine Doppelstaatsangehörigkeit im Einzelfall am Lebensmittelpunkt nicht möglich ist oder weil ein Mann die Wehrpflicht in Griechenland (bis 45 Jahre) vermeiden will. Ähnlich verfährt [[Polen]], da deren Volkszugehörige durch zahlreiche Grenzverschiebungen im 19. und 20. Jahrhundert teils unfreiwillig außerhalb der Grenzen im benachbarten Ausland leben und fremde Staatsbürgerschaften besitzen. In Griechenland war das Projekt umstritten, wurde jedoch nach dem Identitätskartenstreit<ref>No mandatory recording of religion. In news.in.gr (2000)</ref> auf den Weg gebracht. Im Frühjahr 2000 verkündete Justizminister Michael Stathopoulos in einem in der Zeitung Eleftherotypia veröffentlichten Interview, dass die obligatorische Aufnahme der Religion in den Personalausweisen unrechtmäßig sei. Die griechische Kirche protestierte sofort gegen die Entfernung der Religion aus den Personalausweisen und organisierte Kundgebungen, darunter eine Kundgebung in Thessaloniki im Juni 2000 in Anwesenheit von Erzbischof Christodoulos. Der Minister verkündete dennoch am 17. Juli 2000, dass die Religionsnennung aus den neuen Ausweisen entfernt wird. Im Anschluss wurde das Ausweiswesen neu geordnet, die Greek Ethnicity Card wurde dabei mit Blick auf die vielen Auslandsgriechen und ihre Nachkommen mit aufgenommen.<br />
<br />
==Volkszugehörigkeit vs. Staatsangehörigkeit==<br />
Die Politikwissenschaft und das Völkerrecht unterscheiden zwischen dem Tatbestand der Volkszugehörigkeit (Ethnie) und der Staatsangehörigkeit eines Individuums.<ref>Geiger, R.: Grundgesetz und Völkerrech. Mit Europarecht: die Bezüge des Staatsrechts zum Völkerrecht und Europarecht. Ein Studienbuch. Beck, 2013</ref><ref>Alexander Proelß, Wolfgang Vitzthum: Völkerrecht. Deutschland. de Gruyter, 2019</ref> In Griechenland ist das Konzept der Volkszugehörigkeit positiv besetzt und speist sich bis heute aus dem Befreiungskrieg vom osmanischen Reich, der ab 1821 zur Wiedergeburt eines souveränen Staates für ethnische Griechen führte. Diese hatten trotz fast 300 Jahren Fremdherrschaft ihre Identität (u.a. den griechisch-orthodoxen Glauben, Sprache und Schrift, Mythologie als auch Kultur) bewahrt. Andere Völker mit problematischer geschichtlicher Vergangenheit (z.B. [[Deutschland]]<ref>Hayes, Peter: Why? Explaining the Holocaust. New York: W. W. Norton & Company, 2017</ref> oder Nachfolgestaaten des früheren Jugoslawien<ref>Malesevic, Sinisa: Ideology, Legitimacy and the New State: Yugoslavia, Serbia and Croatia. London: Routledge, 2002</ref>) haben das Konzept der Volkszugehörigkeit zu weiten Teilen aus ihrem Rechtswesen verbannt. In Griechenland bestehen Volks- und Staatsangehörigkeit als unterschiedliche aber gleich gewichtete Entitäten nebeneinander und leiten sich derart ab, dass als griechische Volkszugehöriger mit Recht auf Annahme der Staatsbürgerschaft jeder gilt, der einen einzigen griechischen Großelternteil hat, der in Griechenland als Grieche geboren wurde, auch wenn die Eltern als Bindeglied niemals das Recht auf ihre griechische Staatsbürgerschaft genutzt haben.<ref>[https://web.archive.org/web/20210611230100/https://www.mfa.gr/usa/en/services/services-for-greeks/greek-citizenship.html Greek Nationality or Citizenship Code Law No. 1438/1984, along with the related legislation, mainly Law No. 3284/2004 Gesetzeslage, Stand 12. Juni 2021, Webarchive]</ref><br />
<br />
==Zweck==<br />
Griechenland ist eines jener Länder mit einer sehr großen Diaspora<ref>[https://www.thenationalherald.com/1316/a-look-at-americans-of-greek-ancestry/ National Herald (Artikel)]</ref> Es gibt rund 5 Millionen<ref>[https://greekcitytimes.com/2018/11/18/the-greek-diaspora-approaches-the-5-million-mark/ Greek City Times (2018): The Greek diaspora approaches the 5 million mark.]</ref> Auslandsgriechen bei knapp 10 Millionen ethnischen Griechen in Griechenland selbst. Damit lebt mindestens ein Drittel der griechischen Volkszugehörigen und ihre Nachfahren in der Diaspora und besitzen dabei meist die Staatsangehörigkeit des Landes, in das sie ausgewandert sind. Personen mit griechischer Ethnizität (Volkszugehörigkeit) ohne den Wunsch, das Recht auf Beanspruchung der griechischen Staatsbürgerschaft in Anspruch zu nehmen, bietet die Greek Ethnicity Card die Möglichkeit, Verbindung mit dem Herkunftsland aufrechtzuerhalten sowie gewisse Rechte, wie etwa die spätere Annahme der Staatsangehörigkeit mit geringerem Aufwand oder konsularischen Schutz in Notfällen.<br />
<br />
==Beantragung==<br />
Die Nachfrage nach der Greek Ethnicity Card ist gering, da um sie zu erhalten, hohe Hürden zu überwinden sind - bei beschränktem praktischen Nutzwert. Wer jedoch die Mühe dieses Verwaltungsaktes auf sich nimmt, kann mit wenig Mehraufwand auch Staatsbürger werden. Durch die seltene Beantragung sind kleinere Konsulate in der Praxis oft überfordert oder in Unkenntnis über die Rechtslage. Das Kontaktieren des Außenministeriums der Hellenischen Republik in Athen oder eines Fachanwaltes in Griechenland kann dabei den Vorgang der Beantragung meist beschleunigen.<br />
<br />
==Nutzung==<br />
Die Greek Identity Card ist kein Reisedokument. Inwieweit sie als Ausweisdokument anerkannt wird, hängt von der Gesetzgebung des jeweiligen Staates ab, in dem der Karteninhaber lebt. Das Dokument, zusammen mit dem ihm zugrunde liegenden Bescheid, vereinfacht jedoch Rechtsakte bei Auslandsvertretungen der Hellenischen Republik und diversen anderen Rechtsakten, bei denen die Volkszugehörigkeit eine Rolle spielt. Desweiteren besteht diplomatischer Schutz für “people of Greek descent” (griechische Volkszugehörige) durch die griechischen Botschaften und Konsulate.<ref>[https://web.archive.org/web/20210518154734/https://www.mfa.gr/en/consular-protection.html Offizielle Angabe auf der Seite des Außenministeriums der Hellenischen Republik, Stand 12. Juni 2021, Webarchiv]</ref><br />
<br />
==Weblinks==<br />
*[https://www.mfa.gr/index.html Außenministerium der Hellenischen Republik (Aufsichtsbehörde)]<br />
<br />
==Quellen==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Diaspora]]<br />
[[Kategorie:Griechenland]]<br />
[[Kategorie:Zuerst in InkluPedia]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Greek_Ethnicity_Card&diff=57069Greek Ethnicity Card2021-06-13T12:44:15Z<p>Heisenberg: /* Nutzung */</p>
<hr />
<div>Die '''Greek Ethnicity Card''' (griechisch: Κάρτα Ελληνικής Εθνικότητας (KΕΕ), ''Karte der Hellenischen Volkszugehörigkeit'') ist ein Dokument der [[Griechenland|Hellenischen Republik]] im Scheckkartenformat, die den Inhaber als ethnischen Griechen Volkszugehöriger nicht jedoch Staatsangehöriger ausweist. Sie gilt allerdings auch als Bestätigung dafür, dass der Betreffende das Recht auf den Erwerb der griechischen Staatsbürgerschaft durch Abstammung besitzt. Ausgegeben wird die Karte als Zusatz zur eigentlichen Urkunde bzw. schriftlichen Bestätigung, wobei ausschließlich diese Schriftstücke Rechtskraft besitzen. Die Erteilung erfolgt nach Prüfung des Status durch das Außenministerium in [[Athen]] oder in einigen Auslandsvertretungen der Hellenischen Republik.<ref>Greek Nationality and Citizenship Code (Law No. 1438/1984), along with related legislation in law 3284/2004</ref><ref>[https://web.archive.org/web/20210611230100/https://www.mfa.gr/usa/en/services/services-for-greeks/greek-citizenship.html Amtliche Erläuterung der rechtlichen Grundlage, um als griechischer Volkszugehöriger oder Staatsbürger anerkannt zu werden] @ [[Wayback Machine]]</ref><br />
<br />
==Entstehungsgeschichte==<br />
Die Greek Ethnicity Card ist ein relativ neuer Ausweis und wird erst seit 2004 ausgegeben. Praktisch ausschließlich an ethnische Griechen im Ausland, die von ihrem Recht auf die griechische Staatsangehörigkeit keinen Gebrauch machen wollen oder können, zum Beispiel weil eine Doppelstaatsangehörigkeit im Einzelfall am Lebensmittelpunkt nicht möglich ist oder weil ein Mann die Wehrpflicht in Griechenland (bis 45 Jahre) vermeiden will. Ähnlich verfährt [[Polen]], da deren Volkszugehörige durch zahlreiche Grenzverschiebungen im 19. und 20. Jahrhundert teils unfreiwillig außerhalb der Grenzen im benachbarten Ausland leben und fremde Staatsbürgerschaften besitzen. In Griechenland war das Projekt umstritten, wurde jedoch nach dem Identitätskartenstreit<ref>No mandatory recording of religion. In news.in.gr (2000)</ref> auf den Weg gebracht. Im Frühjahr 2000 verkündete Justizminister Michael Stathopoulos in einem in der Zeitung Eleftherotypia veröffentlichten Interview, dass die obligatorische Aufnahme der Religion in den Personalausweisen unrechtmäßig sei. Die griechische Kirche protestierte sofort gegen die Entfernung der Religion aus den Personalausweisen und organisierte Kundgebungen, darunter eine Kundgebung in Thessaloniki im Juni 2000 in Anwesenheit von Erzbischof Christodoulos. Der Minister verkündete dennoch am 17. Juli 2000, dass die Religionsnennung aus den neuen Ausweisen entfernt wird. Im Anschluss wurde das Ausweiswesen neu geordnet, die Greek Ethnicity Card wurde dabei mit Blick auf die vielen Auslandsgriechen und ihre Nachkommen mit aufgenommen.<br />
<br />
==Volkszugehörigkeit vs. Staatsangehörigkeit==<br />
Die Politikwissenschaft und das Völkerrecht unterscheiden zwischen dem Tatbestand der Volkszugehörigkeit (Ethnie) und der Staatsangehörigkeit eines Individuums. In Griechenland ist das Konzept der Volkszugehörigkeit positiv besetzt und speist sich bis heute aus dem Befreiungskrieg vom osmanischen Reich, der ab 1821 zur Wiedergeburt eines souveränen Staates für ethnische Griechen führte. Diese hatten trotz fast 300 Jahren Fremdherrschaft ihre Identität (u.a. den griechisch-orthodoxen Glauben, Sprache und Schrift, Mythologie als auch Kultur) bewahrt. Andere Völker mit problematischer geschichtlicher Vergangenheit (z.B. [[Deutschland]]<ref>Hayes, Peter: Why? Explaining the Holocaust. New York: W. W. Norton & Company, 2017</ref> oder Nachfolgestaaten des früheren Jugoslawien<ref>Malesevic, Sinisa: Ideology, Legitimacy and the New State: Yugoslavia, Serbia and Croatia. London: Routledge, 2002)</ref>) haben das Konzept der Volkszugehörigkeit zu weiten Teilen aus ihrem Rechtswesen verbannt. In Griechenland bestehen Volks- und Staatsangehörigkeit als unterschiedliche aber gleich gewichtete Entitäten nebeneinander und leiten sich derart ab, dass als griechische Volkszugehöriger mit Recht auf Annahme der Staatsbürgerschaft jeder gilt, der einen einzigen griechischen Großelternteil hat, der in Griechenland als Grieche geboren wurde, auch wenn die Eltern als Bindeglied niemals das Recht auf ihre griechische Staatsbürgerschaft genutzt haben.<ref>[https://web.archive.org/web/20210611230100/https://www.mfa.gr/usa/en/services/services-for-greeks/greek-citizenship.html Greek Nationality or Citizenship Code Law No. 1438/1984, along with the related legislation, mainly Law No. 3284/2004 Gesetzeslage, Stand 12. Juni 2021, Webarchive]</ref><br />
<br />
==Zweck==<br />
Griechenland ist eines jener Länder mit einer sehr großen Diaspora<ref>[https://www.thenationalherald.com/1316/a-look-at-americans-of-greek-ancestry/ National Herald (Artikel)]</ref> Es gibt rund 5 Millionen<ref>[https://greekcitytimes.com/2018/11/18/the-greek-diaspora-approaches-the-5-million-mark/ Greek City Times (2018): The Greek diaspora approaches the 5 million mark.]</ref> Auslandsgriechen bei knapp 10 Millionen ethnischen Griechen in Griechenland selbst. Damit lebt mindestens ein Drittel der griechischen Volkszugehörigen und ihre Nachfahren in der Diaspora und besitzen dabei meist die Staatsangehörigkeit des Landes, in das sie ausgewandert sind. Personen mit griechischer Ethnizität (Volkszugehörigkeit) ohne den Wunsch, das Recht auf Beanspruchung der griechischen Staatsbürgerschaft in Anspruch zu nehmen, bietet die Greek Ethnicity Card die Möglichkeit, Verbindung mit dem Herkunftsland aufrechtzuerhalten sowie gewisse Rechte, wie etwa die spätere Annahme der Staatsangehörigkeit mit geringerem Aufwand oder konsularischen Schutz in Notfällen.<br />
<br />
==Beantragung==<br />
Die Nachfrage nach der Greek Ethnicity Card ist gering, da um sie zu erhalten, hohe Hürden zu überwinden sind - bei beschränktem praktischen Nutzwert. Wer jedoch die Mühe dieses Verwaltungsaktes auf sich nimmt, kann mit wenig Mehraufwand auch Staatsbürger werden. Durch die seltene Beantragung sind kleinere Konsulate in der Praxis oft überfordert oder in Unkenntnis über die Rechtslage. Das Kontaktieren des Außenministeriums der Hellenischen Republik in Athen oder eines Fachanwaltes in Griechenland kann dabei den Vorgang der Beantragung meist beschleunigen.<br />
<br />
==Nutzung==<br />
Die Greek Identity Card ist kein Reisedokument. Inwieweit sie als Ausweisdokument anerkannt wird, hängt von der Gesetzgebung des jeweiligen Staates ab, in dem der Karteninhaber lebt. Das Dokument, zusammen mit dem ihm zugrunde liegenden Bescheid, vereinfacht jedoch Rechtsakte bei Auslandsvertretungen der Hellenischen Republik und diversen anderen Rechtsakten, bei denen die Volkszugehörigkeit eine Rolle spielt. Desweiteren besteht diplomatischer Schutz für “people of Greek descent” (griechische Volkszugehörige) durch die griechischen Botschaften und Konsulate.<ref>[https://web.archive.org/web/20210518154734/https://www.mfa.gr/en/consular-protection.html Offizielle Angabe auf der Seite des Außenministeriums der Hellenischen Republik, Stand 12. Juni 2021, Webarchiv]</ref><br />
<br />
==Weblinks==<br />
*[https://www.mfa.gr/index.html Außenministerium der Hellenischen Republik (Aufsichtsbehörde)]<br />
<br />
==Quellen==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Diaspora]]<br />
[[Kategorie:Griechenland]]<br />
[[Kategorie:Zuerst in InkluPedia]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Greek_Ethnicity_Card&diff=57068Greek Ethnicity Card2021-06-13T12:43:45Z<p>Heisenberg: /* Volkszugehörigkeit vs. Staatsangehörigkeit */</p>
<hr />
<div>Die '''Greek Ethnicity Card''' (griechisch: Κάρτα Ελληνικής Εθνικότητας (KΕΕ), ''Karte der Hellenischen Volkszugehörigkeit'') ist ein Dokument der [[Griechenland|Hellenischen Republik]] im Scheckkartenformat, die den Inhaber als ethnischen Griechen Volkszugehöriger nicht jedoch Staatsangehöriger ausweist. Sie gilt allerdings auch als Bestätigung dafür, dass der Betreffende das Recht auf den Erwerb der griechischen Staatsbürgerschaft durch Abstammung besitzt. Ausgegeben wird die Karte als Zusatz zur eigentlichen Urkunde bzw. schriftlichen Bestätigung, wobei ausschließlich diese Schriftstücke Rechtskraft besitzen. Die Erteilung erfolgt nach Prüfung des Status durch das Außenministerium in [[Athen]] oder in einigen Auslandsvertretungen der Hellenischen Republik.<ref>Greek Nationality and Citizenship Code (Law No. 1438/1984), along with related legislation in law 3284/2004</ref><ref>[https://web.archive.org/web/20210611230100/https://www.mfa.gr/usa/en/services/services-for-greeks/greek-citizenship.html Amtliche Erläuterung der rechtlichen Grundlage, um als griechischer Volkszugehöriger oder Staatsbürger anerkannt zu werden] @ [[Wayback Machine]]</ref><br />
<br />
==Entstehungsgeschichte==<br />
Die Greek Ethnicity Card ist ein relativ neuer Ausweis und wird erst seit 2004 ausgegeben. Praktisch ausschließlich an ethnische Griechen im Ausland, die von ihrem Recht auf die griechische Staatsangehörigkeit keinen Gebrauch machen wollen oder können, zum Beispiel weil eine Doppelstaatsangehörigkeit im Einzelfall am Lebensmittelpunkt nicht möglich ist oder weil ein Mann die Wehrpflicht in Griechenland (bis 45 Jahre) vermeiden will. Ähnlich verfährt [[Polen]], da deren Volkszugehörige durch zahlreiche Grenzverschiebungen im 19. und 20. Jahrhundert teils unfreiwillig außerhalb der Grenzen im benachbarten Ausland leben und fremde Staatsbürgerschaften besitzen. In Griechenland war das Projekt umstritten, wurde jedoch nach dem Identitätskartenstreit<ref>No mandatory recording of religion. In news.in.gr (2000)</ref> auf den Weg gebracht. Im Frühjahr 2000 verkündete Justizminister Michael Stathopoulos in einem in der Zeitung Eleftherotypia veröffentlichten Interview, dass die obligatorische Aufnahme der Religion in den Personalausweisen unrechtmäßig sei. Die griechische Kirche protestierte sofort gegen die Entfernung der Religion aus den Personalausweisen und organisierte Kundgebungen, darunter eine Kundgebung in Thessaloniki im Juni 2000 in Anwesenheit von Erzbischof Christodoulos. Der Minister verkündete dennoch am 17. Juli 2000, dass die Religionsnennung aus den neuen Ausweisen entfernt wird. Im Anschluss wurde das Ausweiswesen neu geordnet, die Greek Ethnicity Card wurde dabei mit Blick auf die vielen Auslandsgriechen und ihre Nachkommen mit aufgenommen.<br />
<br />
==Volkszugehörigkeit vs. Staatsangehörigkeit==<br />
Die Politikwissenschaft und das Völkerrecht unterscheiden zwischen dem Tatbestand der Volkszugehörigkeit (Ethnie) und der Staatsangehörigkeit eines Individuums. In Griechenland ist das Konzept der Volkszugehörigkeit positiv besetzt und speist sich bis heute aus dem Befreiungskrieg vom osmanischen Reich, der ab 1821 zur Wiedergeburt eines souveränen Staates für ethnische Griechen führte. Diese hatten trotz fast 300 Jahren Fremdherrschaft ihre Identität (u.a. den griechisch-orthodoxen Glauben, Sprache und Schrift, Mythologie als auch Kultur) bewahrt. Andere Völker mit problematischer geschichtlicher Vergangenheit (z.B. [[Deutschland]]<ref>Hayes, Peter: Why? Explaining the Holocaust. New York: W. W. Norton & Company, 2017</ref> oder Nachfolgestaaten des früheren Jugoslawien<ref>Malesevic, Sinisa: Ideology, Legitimacy and the New State: Yugoslavia, Serbia and Croatia. London: Routledge, 2002)</ref>) haben das Konzept der Volkszugehörigkeit zu weiten Teilen aus ihrem Rechtswesen verbannt. In Griechenland bestehen Volks- und Staatsangehörigkeit als unterschiedliche aber gleich gewichtete Entitäten nebeneinander und leiten sich derart ab, dass als griechische Volkszugehöriger mit Recht auf Annahme der Staatsbürgerschaft jeder gilt, der einen einzigen griechischen Großelternteil hat, der in Griechenland als Grieche geboren wurde, auch wenn die Eltern als Bindeglied niemals das Recht auf ihre griechische Staatsbürgerschaft genutzt haben.<ref>[https://web.archive.org/web/20210611230100/https://www.mfa.gr/usa/en/services/services-for-greeks/greek-citizenship.html Greek Nationality or Citizenship Code Law No. 1438/1984, along with the related legislation, mainly Law No. 3284/2004 Gesetzeslage, Stand 12. Juni 2021, Webarchive]</ref><br />
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==Zweck==<br />
Griechenland ist eines jener Länder mit einer sehr großen Diaspora<ref>[https://www.thenationalherald.com/1316/a-look-at-americans-of-greek-ancestry/ National Herald (Artikel)]</ref> Es gibt rund 5 Millionen<ref>[https://greekcitytimes.com/2018/11/18/the-greek-diaspora-approaches-the-5-million-mark/ Greek City Times (2018): The Greek diaspora approaches the 5 million mark.]</ref> Auslandsgriechen bei knapp 10 Millionen ethnischen Griechen in Griechenland selbst. Damit lebt mindestens ein Drittel der griechischen Volkszugehörigen und ihre Nachfahren in der Diaspora und besitzen dabei meist die Staatsangehörigkeit des Landes, in das sie ausgewandert sind. Personen mit griechischer Ethnizität (Volkszugehörigkeit) ohne den Wunsch, das Recht auf Beanspruchung der griechischen Staatsbürgerschaft in Anspruch zu nehmen, bietet die Greek Ethnicity Card die Möglichkeit, Verbindung mit dem Herkunftsland aufrechtzuerhalten sowie gewisse Rechte, wie etwa die spätere Annahme der Staatsangehörigkeit mit geringerem Aufwand oder konsularischen Schutz in Notfällen.<br />
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==Beantragung==<br />
Die Nachfrage nach der Greek Ethnicity Card ist gering, da um sie zu erhalten, hohe Hürden zu überwinden sind - bei beschränktem praktischen Nutzwert. Wer jedoch die Mühe dieses Verwaltungsaktes auf sich nimmt, kann mit wenig Mehraufwand auch Staatsbürger werden. Durch die seltene Beantragung sind kleinere Konsulate in der Praxis oft überfordert oder in Unkenntnis über die Rechtslage. Das Kontaktieren des Außenministeriums der Hellenischen Republik in Athen oder eines Fachanwaltes in Griechenland kann dabei den Vorgang der Beantragung meist beschleunigen.<br />
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==Nutzung==<br />
Die Greek Identity Card ist kein Reisedokument. Inwieweit sie als Ausweisdokument anerkannt wird, hängt von der Gesetzgebung des jeweiligen Staates ab, in dem der Karteninhaber lebt. Das Dokument, zusammen mit dem ihm zugrunde liegenden Bescheid, vereinfacht jedoch Rechtsakte bei Auslandsvertretungen der Hellenischen Republik und diversen anderen Rechtsakten, bei denen die Volkszugehörigkeit eine Rolle spielt. Desweiteren besteht diplomatischer Schutz für “people of Greek descent” (griechische Volkszugehörige) durch die griechischen Botschaften und Konsulate.<ref>[https://web.archive.org/web/20210518154734/https://www.mfa.gr/en/consular-protection.html Offizielle Angabe auf der Seite des Außenministeriums der Hellenischen Republik, Stand 12. Juni 2021, Webarchiv.</ref><br />
<br />
==Weblinks==<br />
*[https://www.mfa.gr/index.html Außenministerium der Hellenischen Republik (Aufsichtsbehörde)]<br />
<br />
==Quellen==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Diaspora]]<br />
[[Kategorie:Griechenland]]<br />
[[Kategorie:Zuerst in InkluPedia]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Greek_Ethnicity_Card&diff=57067Greek Ethnicity Card2021-06-13T12:43:17Z<p>Heisenberg: /* Volkszugehörigkeit vs. Staatsangehörigkeit */</p>
<hr />
<div>Die '''Greek Ethnicity Card''' (griechisch: Κάρτα Ελληνικής Εθνικότητας (KΕΕ), ''Karte der Hellenischen Volkszugehörigkeit'') ist ein Dokument der [[Griechenland|Hellenischen Republik]] im Scheckkartenformat, die den Inhaber als ethnischen Griechen Volkszugehöriger nicht jedoch Staatsangehöriger ausweist. Sie gilt allerdings auch als Bestätigung dafür, dass der Betreffende das Recht auf den Erwerb der griechischen Staatsbürgerschaft durch Abstammung besitzt. Ausgegeben wird die Karte als Zusatz zur eigentlichen Urkunde bzw. schriftlichen Bestätigung, wobei ausschließlich diese Schriftstücke Rechtskraft besitzen. Die Erteilung erfolgt nach Prüfung des Status durch das Außenministerium in [[Athen]] oder in einigen Auslandsvertretungen der Hellenischen Republik.<ref>Greek Nationality and Citizenship Code (Law No. 1438/1984), along with related legislation in law 3284/2004</ref><ref>[https://web.archive.org/web/20210611230100/https://www.mfa.gr/usa/en/services/services-for-greeks/greek-citizenship.html Amtliche Erläuterung der rechtlichen Grundlage, um als griechischer Volkszugehöriger oder Staatsbürger anerkannt zu werden] @ [[Wayback Machine]]</ref><br />
<br />
==Entstehungsgeschichte==<br />
Die Greek Ethnicity Card ist ein relativ neuer Ausweis und wird erst seit 2004 ausgegeben. Praktisch ausschließlich an ethnische Griechen im Ausland, die von ihrem Recht auf die griechische Staatsangehörigkeit keinen Gebrauch machen wollen oder können, zum Beispiel weil eine Doppelstaatsangehörigkeit im Einzelfall am Lebensmittelpunkt nicht möglich ist oder weil ein Mann die Wehrpflicht in Griechenland (bis 45 Jahre) vermeiden will. Ähnlich verfährt [[Polen]], da deren Volkszugehörige durch zahlreiche Grenzverschiebungen im 19. und 20. Jahrhundert teils unfreiwillig außerhalb der Grenzen im benachbarten Ausland leben und fremde Staatsbürgerschaften besitzen. In Griechenland war das Projekt umstritten, wurde jedoch nach dem Identitätskartenstreit<ref>No mandatory recording of religion. In news.in.gr (2000)</ref> auf den Weg gebracht. Im Frühjahr 2000 verkündete Justizminister Michael Stathopoulos in einem in der Zeitung Eleftherotypia veröffentlichten Interview, dass die obligatorische Aufnahme der Religion in den Personalausweisen unrechtmäßig sei. Die griechische Kirche protestierte sofort gegen die Entfernung der Religion aus den Personalausweisen und organisierte Kundgebungen, darunter eine Kundgebung in Thessaloniki im Juni 2000 in Anwesenheit von Erzbischof Christodoulos. Der Minister verkündete dennoch am 17. Juli 2000, dass die Religionsnennung aus den neuen Ausweisen entfernt wird. Im Anschluss wurde das Ausweiswesen neu geordnet, die Greek Ethnicity Card wurde dabei mit Blick auf die vielen Auslandsgriechen und ihre Nachkommen mit aufgenommen.<br />
<br />
==Volkszugehörigkeit vs. Staatsangehörigkeit==<br />
Die Politikwissenschaft und das Völkerrecht unterscheiden zwischen dem Tatbestand der Volkszugehörigkeit (Ethnie) und der Staatsangehörigkeit eines Individuums. In Griechenland ist das Konzept der Volkszugehörigkeit positiv besetzt und speist sich bis heute aus dem Befreiungskrieg vom osmanischen Reich, der ab 1821 zur Wiedergeburt eines souveränen Staates für ethnische Griechen führte. Diese hatten trotz fast 300 Jahren Fremdherrschaft ihre Identität (u.a. den griechisch-orthodoxen Glauben, Sprache und Schrift, Mythologie als auch Kultur) bewahrt. Andere Völker mit problematischer geschichtlicher Vergangenheit (z.B. [[Deutschland]]<ref>Hayes, Peter: Why? Explaining the Holocaust. New York: W. W. Norton & Company, 2017</ref> oder Nachfolgestaaten des früheren Jugoslawien<ref>Malesevic, Sinisa: Ideology, Legitimacy and the New State: Yugoslavia, Serbia and Croatia. London: Routledge, 2002)</ref>) haben das Konzept der Volkszugehörigkeit zu weiten Teilen aus ihrem Rechtswesen verbannt. In Griechenland bestehen Volks- und Staatsangehörigkeit als unterschiedliche aber gleich gewichtete Entitäten nebeneinander und leiten sich derart ab, dass als griechische Volkszugehöriger mit Recht auf Annahme der Staatsbürgerschaft jeder ist, der einen einzigen griechischen Großelternteil hat, der in Griechenland als Grieche geboren wurde, auch wenn die Eltern als Bindeglied niemals das Recht auf ihre griechische Staatsbürgerschaft genutzt haben.<ref>[https://web.archive.org/web/20210611230100/https://www.mfa.gr/usa/en/services/services-for-greeks/greek-citizenship.html Greek Nationality or Citizenship Code Law No. 1438/1984, along with the related legislation, mainly Law No. 3284/2004 Gesetzeslage, Stand 12. Juni 2021, Webarchive]</ref><br />
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==Zweck==<br />
Griechenland ist eines jener Länder mit einer sehr großen Diaspora<ref>[https://www.thenationalherald.com/1316/a-look-at-americans-of-greek-ancestry/ National Herald (Artikel)]</ref> Es gibt rund 5 Millionen<ref>[https://greekcitytimes.com/2018/11/18/the-greek-diaspora-approaches-the-5-million-mark/ Greek City Times (2018): The Greek diaspora approaches the 5 million mark.]</ref> Auslandsgriechen bei knapp 10 Millionen ethnischen Griechen in Griechenland selbst. Damit lebt mindestens ein Drittel der griechischen Volkszugehörigen und ihre Nachfahren in der Diaspora und besitzen dabei meist die Staatsangehörigkeit des Landes, in das sie ausgewandert sind. Personen mit griechischer Ethnizität (Volkszugehörigkeit) ohne den Wunsch, das Recht auf Beanspruchung der griechischen Staatsbürgerschaft in Anspruch zu nehmen, bietet die Greek Ethnicity Card die Möglichkeit, Verbindung mit dem Herkunftsland aufrechtzuerhalten sowie gewisse Rechte, wie etwa die spätere Annahme der Staatsangehörigkeit mit geringerem Aufwand oder konsularischen Schutz in Notfällen.<br />
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==Beantragung==<br />
Die Nachfrage nach der Greek Ethnicity Card ist gering, da um sie zu erhalten, hohe Hürden zu überwinden sind - bei beschränktem praktischen Nutzwert. Wer jedoch die Mühe dieses Verwaltungsaktes auf sich nimmt, kann mit wenig Mehraufwand auch Staatsbürger werden. Durch die seltene Beantragung sind kleinere Konsulate in der Praxis oft überfordert oder in Unkenntnis über die Rechtslage. Das Kontaktieren des Außenministeriums der Hellenischen Republik in Athen oder eines Fachanwaltes in Griechenland kann dabei den Vorgang der Beantragung meist beschleunigen.<br />
<br />
==Nutzung==<br />
Die Greek Identity Card ist kein Reisedokument. Inwieweit sie als Ausweisdokument anerkannt wird, hängt von der Gesetzgebung des jeweiligen Staates ab, in dem der Karteninhaber lebt. Das Dokument, zusammen mit dem ihm zugrunde liegenden Bescheid, vereinfacht jedoch Rechtsakte bei Auslandsvertretungen der Hellenischen Republik und diversen anderen Rechtsakten, bei denen die Volkszugehörigkeit eine Rolle spielt. Desweiteren besteht diplomatischer Schutz für “people of Greek descent” (griechische Volkszugehörige) durch die griechischen Botschaften und Konsulate.<ref>[https://web.archive.org/web/20210518154734/https://www.mfa.gr/en/consular-protection.html Offizielle Angabe auf der Seite des Außenministeriums der Hellenischen Republik, Stand 12. Juni 2021, Webarchiv.</ref><br />
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==Weblinks==<br />
*[https://www.mfa.gr/index.html Außenministerium der Hellenischen Republik (Aufsichtsbehörde)]<br />
<br />
==Quellen==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Diaspora]]<br />
[[Kategorie:Griechenland]]<br />
[[Kategorie:Zuerst in InkluPedia]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Greek_Ethnicity_Card&diff=57066Greek Ethnicity Card2021-06-13T12:42:47Z<p>Heisenberg: /* Volkszugehörigkeit vs. Staatsangehörigkeit */</p>
<hr />
<div>Die '''Greek Ethnicity Card''' (griechisch: Κάρτα Ελληνικής Εθνικότητας (KΕΕ), ''Karte der Hellenischen Volkszugehörigkeit'') ist ein Dokument der [[Griechenland|Hellenischen Republik]] im Scheckkartenformat, die den Inhaber als ethnischen Griechen Volkszugehöriger nicht jedoch Staatsangehöriger ausweist. Sie gilt allerdings auch als Bestätigung dafür, dass der Betreffende das Recht auf den Erwerb der griechischen Staatsbürgerschaft durch Abstammung besitzt. Ausgegeben wird die Karte als Zusatz zur eigentlichen Urkunde bzw. schriftlichen Bestätigung, wobei ausschließlich diese Schriftstücke Rechtskraft besitzen. Die Erteilung erfolgt nach Prüfung des Status durch das Außenministerium in [[Athen]] oder in einigen Auslandsvertretungen der Hellenischen Republik.<ref>Greek Nationality and Citizenship Code (Law No. 1438/1984), along with related legislation in law 3284/2004</ref><ref>[https://web.archive.org/web/20210611230100/https://www.mfa.gr/usa/en/services/services-for-greeks/greek-citizenship.html Amtliche Erläuterung der rechtlichen Grundlage, um als griechischer Volkszugehöriger oder Staatsbürger anerkannt zu werden] @ [[Wayback Machine]]</ref><br />
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==Entstehungsgeschichte==<br />
Die Greek Ethnicity Card ist ein relativ neuer Ausweis und wird erst seit 2004 ausgegeben. Praktisch ausschließlich an ethnische Griechen im Ausland, die von ihrem Recht auf die griechische Staatsangehörigkeit keinen Gebrauch machen wollen oder können, zum Beispiel weil eine Doppelstaatsangehörigkeit im Einzelfall am Lebensmittelpunkt nicht möglich ist oder weil ein Mann die Wehrpflicht in Griechenland (bis 45 Jahre) vermeiden will. Ähnlich verfährt [[Polen]], da deren Volkszugehörige durch zahlreiche Grenzverschiebungen im 19. und 20. Jahrhundert teils unfreiwillig außerhalb der Grenzen im benachbarten Ausland leben und fremde Staatsbürgerschaften besitzen. In Griechenland war das Projekt umstritten, wurde jedoch nach dem Identitätskartenstreit<ref>No mandatory recording of religion. In news.in.gr (2000)</ref> auf den Weg gebracht. Im Frühjahr 2000 verkündete Justizminister Michael Stathopoulos in einem in der Zeitung Eleftherotypia veröffentlichten Interview, dass die obligatorische Aufnahme der Religion in den Personalausweisen unrechtmäßig sei. Die griechische Kirche protestierte sofort gegen die Entfernung der Religion aus den Personalausweisen und organisierte Kundgebungen, darunter eine Kundgebung in Thessaloniki im Juni 2000 in Anwesenheit von Erzbischof Christodoulos. Der Minister verkündete dennoch am 17. Juli 2000, dass die Religionsnennung aus den neuen Ausweisen entfernt wird. Im Anschluss wurde das Ausweiswesen neu geordnet, die Greek Ethnicity Card wurde dabei mit Blick auf die vielen Auslandsgriechen und ihre Nachkommen mit aufgenommen.<br />
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==Volkszugehörigkeit vs. Staatsangehörigkeit==<br />
Die Politikwissenschaft und das Völkerrecht unterscheiden zwischen dem Tatbestand der Volkszugehörigkeit (Ethnie) und der Staatsangehörigkeit eines Individuums. In Griechenland ist das Konzept der Volkszugehörigkeit positiv besetzt und speist sich bis heute aus dem Befreiungskrieg vom osmanischen Reich, der ab 1821 zur Wiedergeburt eines souveränen Staates für ethnische Griechen führte. Diese hatten trotz fast 300 Jahren Fremdherrschaft ihre Identität (u.a. den griechisch-orthodoxen Glauben, Sprache und Schrift, Mythologie als auch Kultur) bewahrt. Andere Völker mit problematischer geschichtlicher Vergangenheit (z.B. [[Deutschland]]<ref>Hayes, Peter: Why? Explaining the Holocaust. New York: W. W. Norton & Company, 2017</ref> oder Nachfolgestaaten des früheren Jugoslawien<ref>Malesevic, Sinisa: Ideology, Legitimacy and the New State: Yugoslavia, Serbia and Croatia. London: Routledge, 2002)</ref>) haben das Konzept der Volkszugehörigkeit zu weiten Teilen aus ihrem Rechtswesen verbannt. In Griechenland bestehen Volks- und Staatsangehörigkeit als unterschiedliche, aber gleich gewichtete Entitäten nebeneinander und leiten sich derart ab, dass als griechische Volkszugehöriger mit Recht auf Annahme der Staatsbürgerschaft jeder ist, der einen einzigen griechischen Großelternteil hat, der in Griechenland als Grieche geboren wurde, auch wenn die Eltern als Bindeglied niemals das Recht auf ihre griechische Staatsbürgerschaft genutzt haben.<ref>[https://web.archive.org/web/20210611230100/https://www.mfa.gr/usa/en/services/services-for-greeks/greek-citizenship.html Greek Nationality or Citizenship Code Law No. 1438/1984, along with the related legislation, mainly Law No. 3284/2004 Gesetzeslage, Stand 12. Juni 2021, Webarchive]</ref><br />
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==Zweck==<br />
Griechenland ist eines jener Länder mit einer sehr großen Diaspora<ref>[https://www.thenationalherald.com/1316/a-look-at-americans-of-greek-ancestry/ National Herald (Artikel)]</ref> Es gibt rund 5 Millionen<ref>[https://greekcitytimes.com/2018/11/18/the-greek-diaspora-approaches-the-5-million-mark/ Greek City Times (2018): The Greek diaspora approaches the 5 million mark.]</ref> Auslandsgriechen bei knapp 10 Millionen ethnischen Griechen in Griechenland selbst. Damit lebt mindestens ein Drittel der griechischen Volkszugehörigen und ihre Nachfahren in der Diaspora und besitzen dabei meist die Staatsangehörigkeit des Landes, in das sie ausgewandert sind. Personen mit griechischer Ethnizität (Volkszugehörigkeit) ohne den Wunsch, das Recht auf Beanspruchung der griechischen Staatsbürgerschaft in Anspruch zu nehmen, bietet die Greek Ethnicity Card die Möglichkeit, Verbindung mit dem Herkunftsland aufrechtzuerhalten sowie gewisse Rechte, wie etwa die spätere Annahme der Staatsangehörigkeit mit geringerem Aufwand oder konsularischen Schutz in Notfällen.<br />
<br />
==Beantragung==<br />
Die Nachfrage nach der Greek Ethnicity Card ist gering, da um sie zu erhalten, hohe Hürden zu überwinden sind - bei beschränktem praktischen Nutzwert. Wer jedoch die Mühe dieses Verwaltungsaktes auf sich nimmt, kann mit wenig Mehraufwand auch Staatsbürger werden. Durch die seltene Beantragung sind kleinere Konsulate in der Praxis oft überfordert oder in Unkenntnis über die Rechtslage. Das Kontaktieren des Außenministeriums der Hellenischen Republik in Athen oder eines Fachanwaltes in Griechenland kann dabei den Vorgang der Beantragung meist beschleunigen.<br />
<br />
==Nutzung==<br />
Die Greek Identity Card ist kein Reisedokument. Inwieweit sie als Ausweisdokument anerkannt wird, hängt von der Gesetzgebung des jeweiligen Staates ab, in dem der Karteninhaber lebt. Das Dokument, zusammen mit dem ihm zugrunde liegenden Bescheid, vereinfacht jedoch Rechtsakte bei Auslandsvertretungen der Hellenischen Republik und diversen anderen Rechtsakten, bei denen die Volkszugehörigkeit eine Rolle spielt. Desweiteren besteht diplomatischer Schutz für “people of Greek descent” (griechische Volkszugehörige) durch die griechischen Botschaften und Konsulate.<ref>[https://web.archive.org/web/20210518154734/https://www.mfa.gr/en/consular-protection.html Offizielle Angabe auf der Seite des Außenministeriums der Hellenischen Republik, Stand 12. Juni 2021, Webarchiv.</ref><br />
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==Weblinks==<br />
*[https://www.mfa.gr/index.html Außenministerium der Hellenischen Republik (Aufsichtsbehörde)]<br />
<br />
==Quellen==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Diaspora]]<br />
[[Kategorie:Griechenland]]<br />
[[Kategorie:Zuerst in InkluPedia]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Greek_Ethnicity_Card&diff=57065Greek Ethnicity Card2021-06-13T12:41:30Z<p>Heisenberg: /* Volkszugehörigkeit vs. Staatsangehörigkeit */</p>
<hr />
<div>Die '''Greek Ethnicity Card''' (griechisch: Κάρτα Ελληνικής Εθνικότητας (KΕΕ), ''Karte der Hellenischen Volkszugehörigkeit'') ist ein Dokument der [[Griechenland|Hellenischen Republik]] im Scheckkartenformat, die den Inhaber als ethnischen Griechen Volkszugehöriger nicht jedoch Staatsangehöriger ausweist. Sie gilt allerdings auch als Bestätigung dafür, dass der Betreffende das Recht auf den Erwerb der griechischen Staatsbürgerschaft durch Abstammung besitzt. Ausgegeben wird die Karte als Zusatz zur eigentlichen Urkunde bzw. schriftlichen Bestätigung, wobei ausschließlich diese Schriftstücke Rechtskraft besitzen. Die Erteilung erfolgt nach Prüfung des Status durch das Außenministerium in [[Athen]] oder in einigen Auslandsvertretungen der Hellenischen Republik.<ref>Greek Nationality and Citizenship Code (Law No. 1438/1984), along with related legislation in law 3284/2004</ref><ref>[https://web.archive.org/web/20210611230100/https://www.mfa.gr/usa/en/services/services-for-greeks/greek-citizenship.html Amtliche Erläuterung der rechtlichen Grundlage, um als griechischer Volkszugehöriger oder Staatsbürger anerkannt zu werden] @ [[Wayback Machine]]</ref><br />
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==Entstehungsgeschichte==<br />
Die Greek Ethnicity Card ist ein relativ neuer Ausweis und wird erst seit 2004 ausgegeben. Praktisch ausschließlich an ethnische Griechen im Ausland, die von ihrem Recht auf die griechische Staatsangehörigkeit keinen Gebrauch machen wollen oder können, zum Beispiel weil eine Doppelstaatsangehörigkeit im Einzelfall am Lebensmittelpunkt nicht möglich ist oder weil ein Mann die Wehrpflicht in Griechenland (bis 45 Jahre) vermeiden will. Ähnlich verfährt [[Polen]], da deren Volkszugehörige durch zahlreiche Grenzverschiebungen im 19. und 20. Jahrhundert teils unfreiwillig außerhalb der Grenzen im benachbarten Ausland leben und fremde Staatsbürgerschaften besitzen. In Griechenland war das Projekt umstritten, wurde jedoch nach dem Identitätskartenstreit<ref>No mandatory recording of religion. In news.in.gr (2000)</ref> auf den Weg gebracht. Im Frühjahr 2000 verkündete Justizminister Michael Stathopoulos in einem in der Zeitung Eleftherotypia veröffentlichten Interview, dass die obligatorische Aufnahme der Religion in den Personalausweisen unrechtmäßig sei. Die griechische Kirche protestierte sofort gegen die Entfernung der Religion aus den Personalausweisen und organisierte Kundgebungen, darunter eine Kundgebung in Thessaloniki im Juni 2000 in Anwesenheit von Erzbischof Christodoulos. Der Minister verkündete dennoch am 17. Juli 2000, dass die Religionsnennung aus den neuen Ausweisen entfernt wird. Im Anschluss wurde das Ausweiswesen neu geordnet, die Greek Ethnicity Card wurde dabei mit Blick auf die vielen Auslandsgriechen und ihre Nachkommen mit aufgenommen.<br />
<br />
==Volkszugehörigkeit vs. Staatsangehörigkeit==<br />
Die Politikwissenschaft und das Völkerrecht unterscheiden zwischen dem Tatbestand der Volkszugehörigkeit (Ethnie) und der Staatsangehörigkeit eines Individuums. In Griechenland ist das Konzept der Volkszugehörigkeit positiv besetzt und speist sich bis heute aus dem Befreiungskrieg vom osmanischen Reich, der ab 1821 zur Wiedergeburt eines souveränen Staates für ethnische Griechen führte. Diese hatten trotz fast 300 Jahren Fremdherrschaft ihre Identität (u.a. den griechisch-orthodoxen Glauben, Sprache und Schrift, Mythologie als auch Kultur) bewahrt. Andere Völker mit problematischer geschichtlicher Vergangenheit (z.B. [[Deutschland]]<ref>Hayes, Peter: Why? Explaining the Holocaust. New York: W. W. Norton & Company, 2017</ref> oder Nachfolgestaaten des früheren Jugoslawien<ref>Malesevic, Sinisa: Ideology, Legitimacy and the New State: Yugoslavia, Serbia and Croatia. London: Routledge, 2002)</ref> haben das Konzept der Volkszugehörigkeit zu weiten Teilen aus ihrem Rechtswesen verbannt. In Griechenland bestehen Volks- und Staatsangehörigkeit als unterschiedliche, aber gleich gewichtete Entitäten nebeneinander und leiten sich derart ab, dass als griechische Volkszugehöriger mit Recht auf Annahme der Staatsbürgerschaft jeder ist, der einen einzigen griechischen Großelternteil hat, der in Griechenland als Grieche geboren wurde, auch wenn die Eltern als Bindeglied niemals das Recht auf ihre griechische Staatsbürgerschaft genutzt haben.<ref>[https://web.archive.org/web/20210611230100/https://www.mfa.gr/usa/en/services/services-for-greeks/greek-citizenship.html Greek Nationality or Citizenship Code Law No. 1438/1984, along with the related legislation, mainly Law No. 3284/2004 Gesetzeslage, Stand 12. Juni 2021, Webarchive]</ref><br />
<br />
==Zweck==<br />
Griechenland ist eines jener Länder mit einer sehr großen Diaspora<ref>[https://www.thenationalherald.com/1316/a-look-at-americans-of-greek-ancestry/ National Herald (Artikel)]</ref> Es gibt rund 5 Millionen<ref>[https://greekcitytimes.com/2018/11/18/the-greek-diaspora-approaches-the-5-million-mark/ Greek City Times (2018): The Greek diaspora approaches the 5 million mark.]</ref> Auslandsgriechen bei knapp 10 Millionen ethnischen Griechen in Griechenland selbst. Damit lebt mindestens ein Drittel der griechischen Volkszugehörigen und ihre Nachfahren in der Diaspora und besitzen dabei meist die Staatsangehörigkeit des Landes, in das sie ausgewandert sind. Personen mit griechischer Ethnizität (Volkszugehörigkeit) ohne den Wunsch, das Recht auf Beanspruchung der griechischen Staatsbürgerschaft in Anspruch zu nehmen, bietet die Greek Ethnicity Card die Möglichkeit, Verbindung mit dem Herkunftsland aufrechtzuerhalten sowie gewisse Rechte, wie etwa die spätere Annahme der Staatsangehörigkeit mit geringerem Aufwand oder konsularischen Schutz in Notfällen.<br />
<br />
==Beantragung==<br />
Die Nachfrage nach der Greek Ethnicity Card ist gering, da um sie zu erhalten, hohe Hürden zu überwinden sind - bei beschränktem praktischen Nutzwert. Wer jedoch die Mühe dieses Verwaltungsaktes auf sich nimmt, kann mit wenig Mehraufwand auch Staatsbürger werden. Durch die seltene Beantragung sind kleinere Konsulate in der Praxis oft überfordert oder in Unkenntnis über die Rechtslage. Das Kontaktieren des Außenministeriums der Hellenischen Republik in Athen oder eines Fachanwaltes in Griechenland kann dabei den Vorgang der Beantragung meist beschleunigen.<br />
<br />
==Nutzung==<br />
Die Greek Identity Card ist kein Reisedokument. Inwieweit sie als Ausweisdokument anerkannt wird, hängt von der Gesetzgebung des jeweiligen Staates ab, in dem der Karteninhaber lebt. Das Dokument, zusammen mit dem ihm zugrunde liegenden Bescheid, vereinfacht jedoch Rechtsakte bei Auslandsvertretungen der Hellenischen Republik und diversen anderen Rechtsakten, bei denen die Volkszugehörigkeit eine Rolle spielt. Desweiteren besteht diplomatischer Schutz für “people of Greek descent” (griechische Volkszugehörige) durch die griechischen Botschaften und Konsulate.<ref>[https://web.archive.org/web/20210518154734/https://www.mfa.gr/en/consular-protection.html Offizielle Angabe auf der Seite des Außenministeriums der Hellenischen Republik, Stand 12. Juni 2021, Webarchiv.</ref><br />
<br />
==Weblinks==<br />
*[https://www.mfa.gr/index.html Außenministerium der Hellenischen Republik (Aufsichtsbehörde)]<br />
<br />
==Quellen==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Diaspora]]<br />
[[Kategorie:Griechenland]]<br />
[[Kategorie:Zuerst in InkluPedia]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Greek_Ethnicity_Card&diff=57064Greek Ethnicity Card2021-06-13T12:40:53Z<p>Heisenberg: Neu eingesetzt, da außerhalb bearbeitet. Inhalt nur ergänzt, kein neuer Beitrag.</p>
<hr />
<div>Die '''Greek Ethnicity Card''' (griechisch: Κάρτα Ελληνικής Εθνικότητας (KΕΕ), ''Karte der Hellenischen Volkszugehörigkeit'') ist ein Dokument der [[Griechenland|Hellenischen Republik]] im Scheckkartenformat, die den Inhaber als ethnischen Griechen Volkszugehöriger nicht jedoch Staatsangehöriger ausweist. Sie gilt allerdings auch als Bestätigung dafür, dass der Betreffende das Recht auf den Erwerb der griechischen Staatsbürgerschaft durch Abstammung besitzt. Ausgegeben wird die Karte als Zusatz zur eigentlichen Urkunde bzw. schriftlichen Bestätigung, wobei ausschließlich diese Schriftstücke Rechtskraft besitzen. Die Erteilung erfolgt nach Prüfung des Status durch das Außenministerium in [[Athen]] oder in einigen Auslandsvertretungen der Hellenischen Republik.<ref>Greek Nationality and Citizenship Code (Law No. 1438/1984), along with related legislation in law 3284/2004</ref><ref>[https://web.archive.org/web/20210611230100/https://www.mfa.gr/usa/en/services/services-for-greeks/greek-citizenship.html Amtliche Erläuterung der rechtlichen Grundlage, um als griechischer Volkszugehöriger oder Staatsbürger anerkannt zu werden] @ [[Wayback Machine]]</ref><br />
<br />
==Entstehungsgeschichte==<br />
Die Greek Ethnicity Card ist ein relativ neuer Ausweis und wird erst seit 2004 ausgegeben. Praktisch ausschließlich an ethnische Griechen im Ausland, die von ihrem Recht auf die griechische Staatsangehörigkeit keinen Gebrauch machen wollen oder können, zum Beispiel weil eine Doppelstaatsangehörigkeit im Einzelfall am Lebensmittelpunkt nicht möglich ist oder weil ein Mann die Wehrpflicht in Griechenland (bis 45 Jahre) vermeiden will. Ähnlich verfährt [[Polen]], da deren Volkszugehörige durch zahlreiche Grenzverschiebungen im 19. und 20. Jahrhundert teils unfreiwillig außerhalb der Grenzen im benachbarten Ausland leben und fremde Staatsbürgerschaften besitzen. In Griechenland war das Projekt umstritten, wurde jedoch nach dem Identitätskartenstreit<ref>No mandatory recording of religion. In news.in.gr (2000)</ref> auf den Weg gebracht. Im Frühjahr 2000 verkündete Justizminister Michael Stathopoulos in einem in der Zeitung Eleftherotypia veröffentlichten Interview, dass die obligatorische Aufnahme der Religion in den Personalausweisen unrechtmäßig sei. Die griechische Kirche protestierte sofort gegen die Entfernung der Religion aus den Personalausweisen und organisierte Kundgebungen, darunter eine Kundgebung in Thessaloniki im Juni 2000 in Anwesenheit von Erzbischof Christodoulos. Der Minister verkündete dennoch am 17. Juli 2000, dass die Religionsnennung aus den neuen Ausweisen entfernt wird. Im Anschluss wurde das Ausweiswesen neu geordnet, die Greek Ethnicity Card wurde dabei mit Blick auf die vielen Auslandsgriechen und ihre Nachkommen mit aufgenommen.<br />
<br />
==Volkszugehörigkeit vs. Staatsangehörigkeit==<br />
Die Politikwissenschaft und das Völkerrecht unterscheidet zwischen dem Tatbestand der Volkszugehörigkeit (Ethnie) und der Staatsangehörigkeit eines Individuums. In Griechenland ist das Konzept der Volkszugehörigkeit positiv besetzt und speist sich bis heute aus dem Befreiungskrieg vom osmanischen Reich, der ab 1821 zur Wiedergeburt eines souveränen Staates für ethnische Griechen führte. Diese hatten trotz fast 300 Jahren Fremdherrschaft ihre Identität (u.a. den griechisch-orthodoxen Glauben, Sprache und Schrift, Mythologie als auch Kultur) bewahrt. Andere Völker mit problematischer geschichtlicher Vergangenheit (z.B. [[Deutschland]]<ref>Hayes, Peter: Why? Explaining the Holocaust. New York: W. W. Norton & Company, 2017</ref> oder Nachfolgestaaten des früheren Jugoslawien<ref>Malesevic, Sinisa: Ideology, Legitimacy and the New State: Yugoslavia, Serbia and Croatia. London: Routledge, 2002)</ref> haben das Konzept der Volkszugehörigkeit zu weiten Teilen aus ihrem Rechtswesen verbannt. In Griechenland bestehen Volks- und Staatsangehörigkeit als unterschiedliche, aber gleich gewichtete Entitäten nebeneinander und leiten sich derart ab, dass als griechische Volkszugehöriger mit Recht auf Annahme der Staatsbürgerschaft jeder ist, der einen einzigen griechischen Großelternteil hat, der in Griechenland als Grieche geboren wurde, auch wenn die Eltern als Bindeglied niemals das Recht auf ihre griechische Staatsbürgerschaft genutzt haben.<ref>[https://web.archive.org/web/20210611230100/https://www.mfa.gr/usa/en/services/services-for-greeks/greek-citizenship.html Greek Nationality or Citizenship Code Law No. 1438/1984, along with the related legislation, mainly Law No. 3284/2004 Gesetzeslage, Stand 12. Juni 2021, Webarchive]</ref><br />
<br />
==Zweck==<br />
Griechenland ist eines jener Länder mit einer sehr großen Diaspora<ref>[https://www.thenationalherald.com/1316/a-look-at-americans-of-greek-ancestry/ National Herald (Artikel)]</ref> Es gibt rund 5 Millionen<ref>[https://greekcitytimes.com/2018/11/18/the-greek-diaspora-approaches-the-5-million-mark/ Greek City Times (2018): The Greek diaspora approaches the 5 million mark.]</ref> Auslandsgriechen bei knapp 10 Millionen ethnischen Griechen in Griechenland selbst. Damit lebt mindestens ein Drittel der griechischen Volkszugehörigen und ihre Nachfahren in der Diaspora und besitzen dabei meist die Staatsangehörigkeit des Landes, in das sie ausgewandert sind. Personen mit griechischer Ethnizität (Volkszugehörigkeit) ohne den Wunsch, das Recht auf Beanspruchung der griechischen Staatsbürgerschaft in Anspruch zu nehmen, bietet die Greek Ethnicity Card die Möglichkeit, Verbindung mit dem Herkunftsland aufrechtzuerhalten sowie gewisse Rechte, wie etwa die spätere Annahme der Staatsangehörigkeit mit geringerem Aufwand oder konsularischen Schutz in Notfällen.<br />
<br />
==Beantragung==<br />
Die Nachfrage nach der Greek Ethnicity Card ist gering, da um sie zu erhalten, hohe Hürden zu überwinden sind - bei beschränktem praktischen Nutzwert. Wer jedoch die Mühe dieses Verwaltungsaktes auf sich nimmt, kann mit wenig Mehraufwand auch Staatsbürger werden. Durch die seltene Beantragung sind kleinere Konsulate in der Praxis oft überfordert oder in Unkenntnis über die Rechtslage. Das Kontaktieren des Außenministeriums der Hellenischen Republik in Athen oder eines Fachanwaltes in Griechenland kann dabei den Vorgang der Beantragung meist beschleunigen.<br />
<br />
==Nutzung==<br />
Die Greek Identity Card ist kein Reisedokument. Inwieweit sie als Ausweisdokument anerkannt wird, hängt von der Gesetzgebung des jeweiligen Staates ab, in dem der Karteninhaber lebt. Das Dokument, zusammen mit dem ihm zugrunde liegenden Bescheid, vereinfacht jedoch Rechtsakte bei Auslandsvertretungen der Hellenischen Republik und diversen anderen Rechtsakten, bei denen die Volkszugehörigkeit eine Rolle spielt. Desweiteren besteht diplomatischer Schutz für “people of Greek descent” (griechische Volkszugehörige) durch die griechischen Botschaften und Konsulate.<ref>[https://web.archive.org/web/20210518154734/https://www.mfa.gr/en/consular-protection.html Offizielle Angabe auf der Seite des Außenministeriums der Hellenischen Republik, Stand 12. Juni 2021, Webarchiv.</ref><br />
<br />
==Weblinks==<br />
*[https://www.mfa.gr/index.html Außenministerium der Hellenischen Republik (Aufsichtsbehörde)]<br />
<br />
==Quellen==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Diaspora]]<br />
[[Kategorie:Griechenland]]<br />
[[Kategorie:Zuerst in InkluPedia]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Greek_Ethnicity_Card&diff=57057Greek Ethnicity Card2021-06-12T11:22:52Z<p>Heisenberg: /* Entstehungsgeschichte */</p>
<hr />
<div>Die '''Greek Ethnicity Card''' (griechisch: Κάρτα Ελληνικής Εθνικότητας, ''Karte der Hellenischen Volkszugehörigkeit'') ist ein Dokument der [[Griechenland|Hellenischen Republik]] im Scheckkartenformat, die den Inhaber als ethnischen Griechen Volkszugehöriger nicht jedoch Staatsangehöriger ausweist. Sie gilt allerdings auch als Bestätigung dafür, dass der Betreffende das Recht auf den Erwerb der griechischen Staatsbürgerschaft durch Abstammung besitzt. Ausgegeben wird die Karte als Zusatz zur eigentlichen Urkunde bzw. schriftlichen Bestätigung, wobei ausschließlich diese Schriftstücke Rechtskraft besitzen. Die Erteilung erfolgt nach Prüfung des Status durch das Außenministerium in [[Athen]] oder in einigen Auslandsvertretungen der Hellenischen Republik.<ref>Greek Nationality and Citizenship Code (Law No. 1438/1984), along with related legislation in law 3284/2004</ref><ref>[https://web.archive.org/web/20210611230100/https://www.mfa.gr/usa/en/services/services-for-greeks/greek-citizenship.html Amtliche Erläuterung der rechtlichen Grundlage, um als griechischer Volkszugehöriger oder Staatsbürger anerkannt zu werden]</ref><br />
<br />
==Entstehungsgeschichte==<br />
Die ''Greek Ethnicity Card'' ist ein relativ neuer Ausweis und wird erst seit 2004 ausgegeben. Praktisch ausschließlich an ethnische Griechen im Ausland, die von ihrem Recht auf die griechische Staatsangehörigkeit keinen Gebrauch machen wollen oder können, zum Beispiel weil eine Doppelstaatsangehörigkeit im Einzelfall am Lebensmittelpunkt nicht möglich ist oder weil ein Mann die Wehrpflicht in Griechenland (bis 45 Jahre) vermeiden will. Ähnlich verfährt [[Polen]], da deren Volkszugehörige durch zahlreiche Grenzverschiebungen im 19. und 20. Jahrhundert teils unfreiwillig außerhalb der Grenzen im benachbarten Ausland leben und fremde Staatsbürgerschaften besitzen. In Griechenland war das Projekt umstritten, wurde jedoch nach dem Identitätskartenstreit<ref>No mandatory recording of religion. In news.in.gr (2000)</ref> auf den Weg gebracht. Im Frühjahr 2000 verkündete Justizminister Michael Stathopoulos in einem in der Zeitung Eleftherotypia veröffentlichten Interview, dass die obligatorische Aufnahme der Religion in den Personalausweisen unrechtmäßig sei. Die griechische Kirche protestierte sofort gegen die Entfernung der Religion aus den Personalausweisen und organisierte Kundgebungen, darunter eine Kundgebung in Thessaloniki]] im Juni 2000 in Anwesenheit von Erzbischof Christodoulos. Der Minister verkündete dennoch am 17. Juli 2000, dass die Religionsnennung aus den neuen Ausweisen entfernt wird. Im Anschluss wurde das Ausweiswesen neu geordnet, die Greek Ethnicity Card wurde dabei mit Blick auf die vielen Auslandsgriechen und ihre Nachkommen mit aufgenommen.<br />
<br />
==Zweck==<br />
Griechenland ist eines jener Länder mit einer sehr großen Diaspora<ref>[https://www.thenationalherald.com/1316/a-look-at-americans-of-greek-ancestry/ National Herald (Artikel)]</ref> Es gibt rund 5 Millionen<ref>[https://greekcitytimes.com/2018/11/18/the-greek-diaspora-approaches-the-5-million-mark/ Greek City Times (2018): The Greek diaspora approaches the 5 million mark.]</ref> Auslandsgriechen bei knapp 10 Millionen ethnischen Griechen in Griechenland selbst. Damit lebt mindestens ein Drittel der griechischen Volkszugehörigen und ihre Nachfahren in der Diaspora und besitzen dabei meist die Staatsangehörigkeit des Landes, in das sie ausgewandert sind. Personen mit griechischer Ethnizität (Volkszugehörigkeit) ohne den Wunsch, das Recht auf Beanspruchung der griechischen Staatsbürgerschaft in Anspruch zu nehmen, bietet die Greek Ethnicity Card die Möglichkeit, Verbindung mit dem Herkunftsland aufrechtzuerhalten sowie gewisse Rechte, wie etwa die spätere Annahme der Staatsangehörigkeit mit geringerem Aufwand oder konsularischen Schutz in Notfällen.<br />
<br />
==Beantragung==<br />
Die Nachfrage nach der Greek Ethnicity Card ist gering, da um sie zu erhalten, hohe Hürden zu überwinden sind - bei beschränktem praktischen Nutzwert. Wer jedoch die Mühe dieses Verwaltungsaktes auf sich nimmt, kann mit wenig Mehraufwand auch Staatsbürger werden. Durch die seltene Beantragung sind kleinere Konsulate in der Praxis oft überfordert oder in Unkenntnis über die Rechtslage. Das Kontaktieren des Außenministeriums der Hellenischen Republik in Athen oder eines Fachanwaltes in Griechenland kann dabei den Vorgang der Beantragung meist beschleunigen.<br />
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==Nutzung==<br />
Die Greek Identity Card ist kein Reisedokument. Inwieweit sie als Ausweisdokument anerkannt wird, hängt von der Gesetzgebung des jeweiligen Staates ab, in dem der Karteninhaber lebt. Das Dokument, zusammen mit dem ihm zugrunde liegenden Bescheid, vereinfacht jedoch Rechtsakte bei Auslandsvertretungen der Hellenischen Republik und diversen anderen Rechtsakten, bei denen die Volkszugehörigkeit eine Rolle spielt.<br />
<br />
==Weblink==<br />
*[https://www.mfa.gr/index.html Außenministerium der Hellenischen Republik (Aufsichtsbehörde)]<br />
<br />
==Belege==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Diaspora]]<br />
[[Kategorie:Griechenland]]<br />
[[Kategorie:Europäische Union]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Greek_Ethnicity_Card&diff=57056Greek Ethnicity Card2021-06-12T11:22:27Z<p>Heisenberg: </p>
<hr />
<div>Die '''Greek Ethnicity Card''' (griechisch: Κάρτα Ελληνικής Εθνικότητας, ''Karte der Hellenischen Volkszugehörigkeit'') ist ein Dokument der [[Griechenland|Hellenischen Republik]] im Scheckkartenformat, die den Inhaber als ethnischen Griechen Volkszugehöriger nicht jedoch Staatsangehöriger ausweist. Sie gilt allerdings auch als Bestätigung dafür, dass der Betreffende das Recht auf den Erwerb der griechischen Staatsbürgerschaft durch Abstammung besitzt. Ausgegeben wird die Karte als Zusatz zur eigentlichen Urkunde bzw. schriftlichen Bestätigung, wobei ausschließlich diese Schriftstücke Rechtskraft besitzen. Die Erteilung erfolgt nach Prüfung des Status durch das Außenministerium in [[Athen]] oder in einigen Auslandsvertretungen der Hellenischen Republik.<ref>Greek Nationality and Citizenship Code (Law No. 1438/1984), along with related legislation in law 3284/2004</ref><ref>[https://web.archive.org/web/20210611230100/https://www.mfa.gr/usa/en/services/services-for-greeks/greek-citizenship.html Amtliche Erläuterung der rechtlichen Grundlage, um als griechischer Volkszugehöriger oder Staatsbürger anerkannt zu werden]</ref><br />
<br />
==Entstehungsgeschichte==<br />
Die ''Greek Ethnicity Card'' ist ein relativ neuer Ausweis und wird erst seit 2004 ausgegeben. Praktisch ausschließlich an ethnische Griechen im Ausland, die von ihrem Recht auf die griechische Staatsangehörigkeit keinen Gebrauch machen wollen oder können, zum Beispiel weil eine Doppelstaatsangehörigkeit im Einzelfall am Lebensmittelpunkt nicht möglich ist oder weil ein Mann die Wehrpflicht in Griechenland (bis 45 Jahre) vermeiden will. Ähnlich verfährt [[Polen]], da deren Volkszugehörige durch zahlreiche Grenzverschiebungen im 19. und 20. Jahrhundert teils unfreiwillig außerhalb der Grenzen im benachbarten Ausland leben und fremde Staatsbürgerschaften besitzen. In Griechenland war das Projekt umstritten, wurde jedoch nach dem Identitätskartenstreit<ref>No mandatory recording of religion. In news.in.gr (2000)</ref> auf den Weg gebracht. Im Frühjahr 2000 verkündete Justizminister Michael Stathopoulos in einem in der Zeitung Eleftherotypia veröffentlichten Interview, dass die obligatorische Aufnahme der Religion in den Personalausweisen unrechtmäßig sei. Die griechische Kirche protestierte sofort gegen die Entfernung der Religion aus den Personalausweisen und organisierte Kundgebungen, darunter eine Kundgebung in [[Thessaloniki]] am 14. Juni in Anwesenheit von Erzbischof Christodoulos. Der Minister verkündete dennoch am 17. Juli 2000, dass die Religionsnennung aus den neuen Ausweisen entfernt wird. Im Anschluss wurde das Ausweiswesen neu geordnet, die Greek Ethnicity Card wurde dabei mit Blick auf die vielen Auslandsgriechen und ihre Nachkommen mit aufgenommen.<br />
<br />
==Zweck==<br />
Griechenland ist eines jener Länder mit einer sehr großen Diaspora<ref>[https://www.thenationalherald.com/1316/a-look-at-americans-of-greek-ancestry/ National Herald (Artikel)]</ref> Es gibt rund 5 Millionen<ref>[https://greekcitytimes.com/2018/11/18/the-greek-diaspora-approaches-the-5-million-mark/ Greek City Times (2018): The Greek diaspora approaches the 5 million mark.]</ref> Auslandsgriechen bei knapp 10 Millionen ethnischen Griechen in Griechenland selbst. Damit lebt mindestens ein Drittel der griechischen Volkszugehörigen und ihre Nachfahren in der Diaspora und besitzen dabei meist die Staatsangehörigkeit des Landes, in das sie ausgewandert sind. Personen mit griechischer Ethnizität (Volkszugehörigkeit) ohne den Wunsch, das Recht auf Beanspruchung der griechischen Staatsbürgerschaft in Anspruch zu nehmen, bietet die Greek Ethnicity Card die Möglichkeit, Verbindung mit dem Herkunftsland aufrechtzuerhalten sowie gewisse Rechte, wie etwa die spätere Annahme der Staatsangehörigkeit mit geringerem Aufwand oder konsularischen Schutz in Notfällen.<br />
<br />
==Beantragung==<br />
Die Nachfrage nach der Greek Ethnicity Card ist gering, da um sie zu erhalten, hohe Hürden zu überwinden sind - bei beschränktem praktischen Nutzwert. Wer jedoch die Mühe dieses Verwaltungsaktes auf sich nimmt, kann mit wenig Mehraufwand auch Staatsbürger werden. Durch die seltene Beantragung sind kleinere Konsulate in der Praxis oft überfordert oder in Unkenntnis über die Rechtslage. Das Kontaktieren des Außenministeriums der Hellenischen Republik in Athen oder eines Fachanwaltes in Griechenland kann dabei den Vorgang der Beantragung meist beschleunigen.<br />
<br />
==Nutzung==<br />
Die Greek Identity Card ist kein Reisedokument. Inwieweit sie als Ausweisdokument anerkannt wird, hängt von der Gesetzgebung des jeweiligen Staates ab, in dem der Karteninhaber lebt. Das Dokument, zusammen mit dem ihm zugrunde liegenden Bescheid, vereinfacht jedoch Rechtsakte bei Auslandsvertretungen der Hellenischen Republik und diversen anderen Rechtsakten, bei denen die Volkszugehörigkeit eine Rolle spielt.<br />
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==Weblink==<br />
*[https://www.mfa.gr/index.html Außenministerium der Hellenischen Republik (Aufsichtsbehörde)]<br />
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==Belege==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Diaspora]]<br />
[[Kategorie:Griechenland]]<br />
[[Kategorie:Europäische Union]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Greek_Ethnicity_Card&diff=57055Greek Ethnicity Card2021-06-12T11:22:09Z<p>Heisenberg: Interessant und lexikonwürdig</p>
<hr />
<div>Die '''Greek Ethnicity Card''' (griechisch: Κάρτα Ελληνικής Εθνικότητας, ''Karte der Hellenischen Volkszugehörigkeit'') ist ein Dokument der [[Griechenland|Hellenischen Republik]] im Scheckkartenformat, die den Inhaber als ethnischen Griechen Volkszugehöriger nicht jedoch Staatsangehöriger ausweist. Sie gilt allerdings auch als Bestätigung dafür, dass der Betreffende das Recht auf den Erwerb der griechischen Staatsbürgerschaft durch Abstammung besitzt. Ausgegeben wird die Karte als Zusatz zur eigentlichen Urkunde bzw. schriftlichen Bestätigung, wobei ausschließlich diese Schriftstücke Rechtskraft besitzen. Die Erteilung erfolgt nach Prüfung des Status durch das Außenministerium in [[Athen]] oder in einigen Auslandsvertretungen der Hellenischen Republik.<ref>Greek Nationality and Citizenship Code (Law No. 1438/1984), along with related legislation in law 3284/2004</ref><ref>[https://web.archive.org/web/20210611230100/https://www.mfa.gr/usa/en/services/services-for-greeks/greek-citizenship.html Amtliche Erläuterung der rechtlichen Grundlage, um als griechischer Volkszugehöriger oder Staatsbürger anerkannt zu werden]</ref><br />
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==Entstehungsgeschichte==<br />
Die ''Greek Ethnicity Card'' ist ein relativ neuer Ausweis und wird erst seit 2004 ausgegeben. Praktisch ausschließlich an ethnische Griechen im Ausland, die von ihrem Recht auf die griechische Staatsangehörigkeit keinen Gebrauch machen wollen oder können, zum Beispiel weil eine Doppelstaatsangehörigkeit im Einzelfall am Lebensmittelpunkt nicht möglich ist oder weil ein Mann die Wehrpflicht in Griechenland (bis 45 Jahre) vermeiden will. Ähnlich verfährt [[Polen]], da deren Volkszugehörige durch zahlreiche Grenzverschiebungen im 19. und 20. Jahrhundert teils unfreiwillig außerhalb der Grenzen im benachbarten Ausland leben und fremde Staatsbürgerschaften besitzen. In Griechenland war das Projekt umstritten, wurde jedoch nach dem Identitätskartenstreit<ref>No mandatory recording of religion. In news.in.gr (2000)</ref> auf den Weg gebracht. Im Frühjahr 2000 verkündete Justizminister Michael Stathopoulos in einem in der Zeitung Eleftherotypia veröffentlichten Interview, dass die obligatorische Aufnahme der Religion in den Personalausweisen unrechtmäßig sei. Die griechische Kirche protestierte sofort gegen die Entfernung der Religion aus den Personalausweisen und organisierte Kundgebungen, darunter eine Kundgebung in [[Thessaloniki]] am 14. Juni in Anwesenheit von Erzbischof Christodoulos. Der Minister verkündete dennoch am 17. Juli 2000, dass die Religionsnennung aus den neuen Ausweisen entfernt wird. Im Anschluss wurde das Ausweiswesen neu geordnet, die Greek Ethnicity Card wurde dabei mit Blick auf die vielen Auslandsgriechen und ihre Nachkommen mit aufgenommen.<br />
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==Zweck==<br />
Griechenland ist eines jener Länder mit einer sehr großen Diaspora<ref>[https://www.thenationalherald.com/1316/a-look-at-americans-of-greek-ancestry/ National Herald (Artikel)]</ref> Es gibt rund 5 Millionen<ref>[https://greekcitytimes.com/2018/11/18/the-greek-diaspora-approaches-the-5-million-mark/ Greek City Times (2018): The Greek diaspora approaches the 5 million mark.]</ref> Auslandsgriechen bei knapp 10 Millionen ethnischen Griechen in Griechenland selbst. Damit lebt mindestens ein Drittel der griechischen Volkszugehörigen und ihre Nachfahren in der Diaspora und besitzen dabei meist die Staatsangehörigkeit des Landes, in das sie ausgewandert sind. Personen mit griechischer Ethnizität (Volkszugehörigkeit) ohne den Wunsch, das Recht auf Beanspruchung der griechischen Staatsbürgerschaft in Anspruch zu nehmen, bietet die Greek Ethnicity Card die Möglichkeit, Verbindung mit dem Herkunftsland aufrechtzuerhalten sowie gewisse Rechte, wie etwa die spätere Annahme der Staatsangehörigkeit mit geringerem Aufwand oder konsularischen Schutz in Notfällen.<br />
<br />
==Beantragung==<br />
Die Nachfrage nach der Greek Ethnicity Card ist gering, da um sie zu erhalten, hohe Hürden zu überwinden sind - bei beschränktem praktischen Nutzwert. Wer jedoch die Mühe dieses Verwaltungsaktes auf sich nimmt, kann mit wenig Mehraufwand auch Staatsbürger werden. Durch die seltene Beantragung sind kleinere Konsulate in der Praxis oft überfordert oder in Unkenntnis über die Rechtslage. Das Kontaktieren des Außenministeriums der Hellenischen Republik in Athen oder eines Fachanwaltes in Griechenland kann dabei den Vorgang der Beantragung meist beschleunigen.<br />
<br />
==Nutzung==<br />
Die Greek Identity Card ist kein Reisedokument. Inwieweit sie als Ausweisdokument anerkannt wird, hängt von der Gesetzgebung des jeweiligen Staates ab, in dem der Karteninhaber lebt. Das Dokument, zusammen mit dem ihm zugrunde liegenden Bescheid, vereinfacht jedoch Rechtsakte bei Auslandsvertretungen der Hellenischen Republik und diversen anderen Rechtsakten, bei denen die Volkszugehörigkeit eine Rolle spielt.<br />
<br />
==Weblink==<br />
*[https://www.mfa.gr/index.html Außenministerium der Hellenischen Republik (Aufsichtsbehörde)]<br />
<br />
==Belege==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Ausweis]]<br />
[[Kategorie:Politik (Griechenland)]]<br />
[[Kategorie:Diaspora]]<br />
[[Kategorie:Griechenland]]<br />
[[Kategorie:Europäische Union]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Diskussion:Christian_Church_International&diff=55217Diskussion:Christian Church International2021-03-11T00:23:58Z<p>Heisenberg: Neuer Abschnitt /* Aktualisierung */</p>
<hr />
<div>== Kritik ==<br />
<br />
Die Kritik am Gründer der ULC ist berechtigt, jedoch geht es hier um die Christian Universal Life Church und diese distanziert sich in allen ihren Veröffentlichungen explizit und unmissverständlich von jeder Art von Geschäftemacherei und vergibt auch - ebenfalls überall nachzulesen - keine Titel und nimmt noch nicht einmal Spenden an. Ebenfalls auf den offiziellen Webseiten der CULC nachzulesen. Die genannte Kritik zieht also eine freie christliche Kirche in einen bald 50 Jahre alten Schatten, den eine andere Kirche sich zurechnen lassen muss, aus der die CULC ''herausgewachsen'' ist. Das bedeutet ULC ≠ CULC. Das wäre so, wie wenn man der, sagen wir der CDU eine Kritik gegen die Zentrumspartei der Weimarer Zeit anhängt. Man kann natürlich noch demnächst ein Lemma Universal Life Church machen. Aber das sind zwei Entitäten. Das eben genannte Beispiel mit der CDU (egal, wie man sie politisch sieht), trifft es. Es wäre nicht korrekt, die CULC mit den alten Abwegen der ULC beim unkundigen Leser zu beflecken. [[Benutzer:Wiedervorlage|Wiedervorlage]] ([[Benutzer Diskussion:Wiedervorlage|Diskussion]]) 22:16, 12. Mär. 2018 (CET)<br />
<br />
:Ich habe das jetzt nochmal deutlicher herausgearbeitet. Diese unselige Vermischung von ULC und CULC thematisiert die CULC ja selbst. Kritik sollte immer der abbekommen, der etwas Falsches getan hat, diesen nachahmt oder sich in seiner Tradition sieht. Nichts davon trifft auf die CULC zu. Ich hoffe, durch die klarere Formulierung dies geklärt zu haben. Liebe Grüße [[Benutzer:Wiedervorlage|Wiedervorlage]] ([[Benutzer Diskussion:Wiedervorlage|Diskussion]]) 22:47, 12. Mär. 2018 (CET)<br />
::Wann ist denn die CULC aus der ULC herausgewachsen und hat sich damit doch wohl von Hensley getrennt? Beim Abschnitt "Klerus" sollte man auf Namen verzichten oder sowas wie den Stand/das Jahr einbauen, oder hast du vor das regelmäßig zu aktualisieren? Ich könnte jedesmal ... wenn ich in Wikipedia völlig veraltete Angaben als (vermeindlich) aktuell sehe. Einmal habe ich in de-wp in einem Artikel in der Einleitung die Studenanzahl einer Uni gesehen, die ist seit über 10 Jahren konstant. --[[Benutzer:InkluPedia.de - Frank Küster|InkluPedia.de - Frank Küster]] ([[Benutzer Diskussion:InkluPedia.de - Frank Küster|Diskussion]]) 19:57, 13. Mär. 2018 (CET)<br />
:::Nach meinem Kenntnisstand (woher s.u.) war der Beginn der Trennung spätestens um die Jahrtausendwende. Das lief wohl so, dass in einer kleinen ULC Kirche in Toronto die Mitglieder feststellten, dass sie quasi alle bei der ULC gelandet waren, weil ihnen ihre christlichen Gemeinden zu konservativ waren, aber eigentlich christlich glauben wollten. Der heutige Kirchenleiter, ein umgänglicher aber auch durchsetzungsharter Charakter deutschen Ursprungs, hat daraufhin erst lokal und inoffiziell, später dann offiziell den sanften Bruch mit der ULC gewagt und seine tiefen Verbindungen in den evangelikalen Kosmos im Bible Belt, in Kalifornien und nach Deutschland genutzt, um eine neue evangelikale Kirche aufzubauen. Erst still und leise, irgendwann ging der Fokus dann Richtung Online und globale Aktivitäten, das Ding legte richtig los, irgendwann wurde der Sitz in die USA verlegt. Der Leiter ist auf die Ur-ULC und ihre früheren Eskapaden nicht gut zu sprechen und wollte deshalb mehrfach einen komplett neuen Namen für das christliche Projekt. Er war aber anfangs auf die Unterstützung der Keimzelle in Toronto angewiesen und bekam das dort nicht “durch”. Also ging das graduell und er wollte sich wohl auch keine Feinde in der ULC machen, weil das tatsächlich eine anerkannte Kirche mit weitem Wirkungsradius ist, gutmütig zwar, aber leicht auf Krawall, wenn man sie allzu hart attackiert. So herrschte in der CULC der Gedanke, warum eine Trennung mit Knall statt eines sauberen aber stillen Bruches? Zumal dies auch Folgen für IAA Akkreditierungen einiger am Aufbau Beteiligter und anderen Verzicht auf Zugang zu hilfreichen Strukturen für eine neue Kirche im Aufbau verhindert hätte. So blieb der Name mitsamt seiner Verwechslungsrisiken, aber es kam zu keinen Reibungen und beide Kirchen gehen streit- und neidlos miteinander um, wie ein getrenntes Paar, das keinen Rosenkrieg hatte. Dass sich diese Strategie auszahlte meint man in der CULC daran zu sehen, dass die deutliche Kritik der CULC an der ULC keinerlei Aufregung bei der ULC verursacht hat. Beide Seiten wissen, dass sie Welten trennen, aber man geht zivil miteinander um. In den USA nicht unwichtig, wo schnell mal Millionenklagen aufgerufen werden... Ganz wenige wertvolle Gedanken der ULC wie “We are one” blieben auch als Relikt hängen. Hinzu kam, dass das Projekt seitens evangelikaler Liberaler (etwas exotisch, gibt es aber tatsächlich) ohne Bezug zur ULC massiv mitangeschoben wurde, vor allem durch das Gewinnen von in der evangelikalen Szene wichtigen Multiplikatoren, praktischer Hilfe und Infrastruktur. Zeitgleich trennte sich, unabhängig davon, die alte Ur-ULC von einigen zu arg schrägen Praktiken und Gruppierungen. Der Druck den Namen zu ändern war also abermals gesunken und der Zug im Grunde auch schon abgefahren. Das dazu. Du kannst die Namen der Funktionsträger löschen, kein Problem. Ich bin übrigens mit einer leitenden Kraft in der CULC verheiratet (viele Frauen in Leitungsfunktionen) und kenne daher das Innenleben recht gut, bin selbst aber ganz langweilig normal in der EKD. Soweit mir das möglich ist, berichte ich gerne, wenn Du Insiderwissen willst. Die CULC ist wirklich sauber und die ULC nun ja, die ULC eben. Aber auch kein böser Räuberladen, immerhin haben die reihenweise Prozesse gewonnen und der alte Hensley ist schon lange verschieden. Allerdings gibt es sehr ähnlich klingende Gruppierungen wie “ULC Monastery” usw., die IMHO Raubritter und Scharlatane sind. Man könnte natürlich dazu auch ein Lemma machen, aber ich rate ab, weil das ein Chaos vor dem Herrn gibt mit tausend Splittergruppen. Eher würde ich noch ein paar Beiträge zum liberalen Evangelikalismus machen, da dieser kaum in anderen Lexika vorkommt. Die meisten Menschen setzen Evangelikalismus und Radikalismus gleich, was zum Glück so pauschal nicht stimmt. Das wäre so meine Vorstellung. [[Benutzer:Wiedervorlage|Wiedervorlage]] ([[Benutzer Diskussion:Wiedervorlage|Diskussion]]) 21:47, 13. Mär. 2018 (CET)<br />
<br />
== Aktualisierung ==<br />
<br />
Es erfolgte eine umfassende Aktualisierung, im Einvernehmen mit dem GMC der Kirche selbst. [[Benutzer:Heisenberg|Heisenberg]] ([[Benutzer Diskussion:Heisenberg|Diskussion]]) 01:23, 11. Mär. 2021 (CET)</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Freikirche_Deutschland&diff=55216Freikirche Deutschland2021-03-11T00:20:36Z<p>Heisenberg: Mit Erlaubnis der GMC der Kirche. Die deutsche Sektion hat keine Eigenständigkeit mehr.</p>
<hr />
<div>#WEITERLEITUNG [[Christian Church International]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Christian_Church_International&diff=55215Christian Church International2021-03-11T00:18:19Z<p>Heisenberg: /* Formelles */</p>
<hr />
<div>Die '''Christian Church International'''<ref>[https://www.christian-church.net/#news Offizielle Verkündung des neuen Kirchenhauptnamens]</ref> (Gründungs- und Zweitname: ''Christian Universal Life Church'', nicht zu verwechseln mit der ''Universal Life Church'') ist eine internationale christlich-jüdische Glaubensgemeinschaft mit dem Anspruch eine Weltkirche neuen Typs zu sein. Dieses hohe Ziel wird auch durch das Motto ''We are the Church'' sowie die unmissverständliche Internetdomain (www.christian-church.net) zum Ausdruck gebracht. Die Christian Church International ist evangelikal-apostolisch sowie messianisch-jüdisch ausgerichtet.<ref>Schiffman, Michael: Return of The Remnant – The Rebirth of Messianic Judaism, Lederer Books, 1986</ref><ref>Robinson, Richard: The Messianic Movement. A Field Guide For Evangelical Christians From Jews For Jesus, Purple Pomegranate Publications, 2005</ref><ref>Donald W. Dayton, Robert K. Johnston: The Variety of American Evangelicalism. University of Tennessee Press, 2001</ref><ref>[https://www.christian-church.net Webseite, Abschnitt “Our Genesis”]</ref> Sitz der weltweit aktiven Kirche ist seit 2020 die Stadt Fort Lauderdale im Bundesstaat Florida in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]]. Gesteuert wird die Kirche aus [[Toronto]] in [[Kanada]], dem Sitz des Zentralkommittees sowie aus [[Boston]] in den Vereinigten Staaten, Sitz des “Global Missionary Centers” und “Global Media Centers”. Die Christian Church International ist weltweit in rund 80 Ländern als Graswurzelbewegung aktiv, so auch in Deutschland. Mit über einer Million Anhängern und über 1,5 Millionen Followern in den sozialen Medien (auf [[Facebook]] alleine rund 1,3 Mio., Stand März 2021) ist sie zugleich eine der größten Online-Kirchen der Welt.<ref>[https://facebook.com/christian.church.international Onlinepräsenz auf Facebook]</ref> Die größte Einzelgemeinde befindet sich als Untergrundkirche in der Hauptstadt des islamisch dominierten [[Afghanistan]].<ref>[https://us.blastingnews.com/world/2017/04/why-two-percent-of-all-afghans-are-now-members-of-a-church-001594305.html Zeitungsbericht über die Kabuler Gemeinde der Christian Church International]</ref><br />
<br />
== Glaubensinhalte ==<br />
Die Christian Church International kann als evangelikal-apostolisch sowie messianisch-jüdisch eingeordnet werden.<ref> Robinson, Richard (Hrsg.): The Messianic Movement. A Field Guide For Evangelical Christians From Jews For Jesus, Purple Pomegranate Publications, 2005</ref><ref>George Marsden:Understanding Fundamentalism and Evangelicalism. W. B. Eerdmans Publishing (1991)</ref> Es gilt einzig die Bibel in einer gnostischen, prozesstheologischen und panentheistischen Auslegung als heilige Schrift und Grundlage des Glaubens. Nachrangig werden auch Schriften anderer Konfessionen und Philosophen berücksichtigt. Daraus abgeleitet gelten die Dogmen "Tue Gutes" und “We are one”. Es handelt sich bei der Christian Church International um eine ernsthafte und nachdrücklich missionarische Glaubensgemeinschaft, die allerdings jeden persönlichen Glauben respektiert. Es wird gelehrt, dass die Welt mehr als reine Materie ist, dass Gott existiert und dass er diese Welt nicht nur erschaffen hat, sondern dass er sogar Teil von ihr ist. Der Glaube an eine duale Welt (gut/böse) wurde bereits 2017 zum Irrglauben erklärt. Stattdessen wird von einem Menschenbild ausgegangen, nachdem jeder per se gut ist, es sei denn er entscheidet sich bewusst dazu, Böses zu tun.<ref> https://us.blastingnews.com/lifestyle/2017/03/the-christian-universal-life-church-has-enacted-a-new-dogma-001591909.html Zeitungsbericht über das neue Dogma, abgerufen am 10. März 2021]</ref><br />
<br />
== Mitgliedschaft==<br />
Getaufte Christen sowie beschnittene Juden (geboren oder konvertiert), die sich zur Messiaseigenschaft Jesu bekennen, können Mitglied werden. Sonstige Personen werden als Gastmitglieder akzeptiert. Die Christian Church International bricht damit die ansonsten im Christentum übliche Regel, die Taufe generell als Voraussetzung für eine Mitgliedschaft zu machen. Ein Austritt ist jederzeit ohne jede Formalität möglich, ebenso die parallele Mitgliedschaft in einer anderen christlichen Kirche. Bei Angehörigen anderer Religionen wird im Einzelfall entschieden. Als erste Kirche weltweit kann man Mitglied der Christian Church International durch einen automatisierten Prozess auf der Webseite der Kirche werden.<ref>[http://www.christian-church.net Webseite der Kirche]</ref><br />
<br />
== Klerus und Kirchenleben==<br />
Oberhaupt (''Supreme Leader'') der Christian Church International ist seit März 2021 der Theologe Samuel Gupta. Er wurde nach dem Tode seiner Vorgängerin Luzia Lucretia ernannt. (Ordensname<ref>[https://kops.uni-konstanz.de/bitstream/handle/123456789/17867/rolker_namen.pdf?sequence=2 Erklärung zur Bedeutung von Ordensnamen]</ref>), der freiwillig zurücktrat, um sich intensiver programmatisch wegweisenden Bibelstudien und seiner Familie widmen zu können.<ref>Verlautbarung auf der in der EU nicht verfügbaren Facebookseite der Kirche vom 15. September 2018 und einsehbar auf der Webseite der Kirche.</ref> Der Supreme Leader führt die Kirche zusammen mit geistlichen Leiter (Primus Maximus).<br />
<br />
=== Zentralkommittee===<br />
Dem Supreme Leader helfen bei der Leitung der Kirche im apostolischen Sinne folgende Funktionen:<br />
<br />
*Secretary General<br />
*Head of the Congregation for the Doctrine of the Faith<br />
*Head of Operations<br />
*Head of Philosophical Issues<br />
*Head of Foreign Relations<br />
*Head of Seminary Organizations and Missionary Affairs<br />
*Head of Education and Social Affairs<br />
*Head of Political Affairs<br />
*Head of Interreligious Affairs<br />
*Head of Hindu Affairs<br />
*Head of Intercultural Affairs<br />
*Head of Jewish Affairs<br />
<br />
Das Zentralkommittee, dessen Amtsträger vom Kirchenleiter ernannt und abberufen werden, ist das Entscheidungszentrum der Christian Church International. Alle christlichen Mitglieder sind stimmberechtigt, die nichtchristlichen beratend anwesend. Der Supreme Leader hat zwar ein Vetorecht, macht von diesem normalerweise jedoch keinen Gebrauch. Ferner hat der Kirchenleiter das Recht per “executive order” das Zentralkommittee in Fällen hoher Dringlichkeit zu umgehen.<br />
<br />
=== Hauskirchen und Bibelkreisen ===<br />
Die Leiter der privat organisierten Hauskirchen und Bibelkreisen sind in der Lehre an die Vorgaben der Glaubenskongregation (Congregation for the Doctrine of the Faith) gebunden und erhalten ihre Predigten usw. vom Global Missionary Center in Boston. Stand März 2018 gibt es 423 solcher Gruppierungen in 81 Nationen mit dem Schwerpunkt Afrika, Asien, Naher Osten und Südamerika. Diesen lokalen Gruppen ist es untersagt, eigene Theologien oder eigene Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Durch eine strikte Führung sollen mögliche Irrlehren im Keim erstickt werden, um der Gesamtkirche nicht zu schaden und Abwege zu unterbinden.<br />
<br />
===Social Media===<br />
Stark aufgestellt ist die Christian Church International im Internet, dort vor allem im Bereich Social Media. Die Mediadaten aller Kanäle addiert, hatte die Christian Church International im Jahr 2018 etwa 1,5 Millionen Follower.<ref>[http://www.facebook.com/christian.church.interntionl Internationale Facebook-Seite]</ref> Kirchenintern werden die Social Media Services als Ersatz für das “Bibelfernsehen” früherer Zeiten.<br />
<br />
==Formelles ==<br />
*Die Christian Church International ernennt nur solche Menschen zu Amtsträgern, die entweder christliche Theologie, jüdische Glaubenslehre oder ein artverwandtes Fach an einer Universität mit Abschluss studiert haben, oder aber an evangelikalen Seminaren in [[Nordamerika]] zwei bis fünf Jahre lang (je nach angestrebtem Amt) umfassend ausgebildet wurden.<br />
*Fernweihen oder Internetordinationen lehnt die Christian Church International ab. Ordinationen anderer Kirchen bzw. Glaubensgemeinschaften werden generell nicht anerkannt.<br />
*Die Christian Church International erkennt sowohl Erwachsenen- wie auch Kindstaufen jeder christlichen Kirche an.<br />
*Mitglied können auch messianische Juden werden, sofern sie beschnitten sind und das apostolische Glaubensbekenntnis ablegen, das die Eigenschaft Christi als Messias beinhaltet.<br />
*Zeitrechnung: Die Kirche richtet sich seit November 2018 generell nach dem Kirchenjahr und dem entsprechenden Kalender. Der erste Tag eines neuen Jahres ist somit stets der Erste Advent. Dokumente werden nach dem Format: ''Anzahl der Tage seit dem jeweils letzten Sonntag'' ausgeschrieben, wobei der betreffende Sonntag mit seinem lateinischen Namen angegeben wird (bspw. 3. Tag nach dem ersten Advent 2018).<ref>[https://us.blastingnews.com/world/2018/11/christian-church-international-introduces-liturgical-calendar-in-everyday-life-002774459.amp.html US-Nachrichtenbeitrag über die Kalenderumstellung, abgerufen am 10. März 2021]</ref><br />
<br />
==Namenswandel==<br />
Nach dem Amtsantritt von Lukas Emanuel als Supreme Leader (Oberster Kirchenleiter) veranlasste dieser als eine seiner ersten grundlegenden Amtshandlungen die Änderung des Namens der Kirche auf “Christian Church International”, vorerst ohne den Namen “Christian Universal Life Church” als gleichwertigen, jedoch auf ein Ausschleichen angelegten alternativen Namen der Kirche. Die Verkündung erfolgte am 2. November 2018, nachdem Abschluss aller Formalitäten. Der Supreme Leader beabsichtigte damit einmal mehr, die Distanz zu den ULC-Kirchen, mit denen eine Verwechslungsgefahr bestand, zu unterstreichen.<br />
<br />
== Beziehungen zu Andersgläubigen ==<br />
Die Christian Universal Life Church sieht sich dem Missionsgebot nach Markus 16:15 (Die Bibel) verpflichtet.<ref>[http://bibeltext.com/l12/mark/16.htm Text nach Luther]</ref> Eine Besonderheit ist, dass die Christian Church International den Atheismus als Religion anerkennt, wenngleich als “Irrlehre”. Als in Glaubensfragen nicht entscheidungbefugte Mitglieder sind auch Gläubige anderer Religionen Teil des Zentralkommittees.<br />
<br />
==GMC Boston==<br />
Die gesamte internationale Steuerung der kirchlichen Missionsarbeit sowie die Bereitstellung von Infrastruktur und Inhalten leistet das ''Global Missionar Center'' (GMC) in Boston. Dieses wurde Ende der Neunzigerjahre mit dem aufkommenden Internetzeitalter von kleineren evangelikalen Gruppen gegründet, die zwar eine starke Infrastruktur aufzubauen in der Lage waren, mit dem Medium “Social Media” jedoch weit unterhalb der nötigen Wahrnehmungsschwelle blieben. 2007 begann die Christian Church International am GMC teilzuhaben, 2014 inkorpierte die Kirche das GMC Boston komplett, mit der Zusage, die Gründerkirchen weiter mitzubetreuen. Heute ist das GMC Boston das infrastrukturelle Rückgrat der Christian Church International. Um die dort tätigen Freiwilligen, Praktikanten, Missionare, Pastoren, Lernenden usw. aufgrund der massiven Missionsarbeit der CULC in Ländern des Nahen Ostens vor Übergriffen zu schützen, wurde der Standort des GMC Boston verlegt und nach außen hin durch Gefahrenabwehrexperten neu gestaltet.<ref>Alle Angaben zum GMC Boston in: “Why the world needs us”. Broschüre von CULC und GMC aus dem Jahr 2014, Print, Seiten 4 bis 12</ref><br />
<br />
===GMC Sektion Mission===<br />
Im ''Department One'' werden alle Missionare weltweit koordiniert und in ihrer Arbeit unterstützt. Diese Abteilung ist die zentrale Anlaufstelle für Missionare des GMC bei allen Fragen der Missionsarbeit als auch bei praktischen Fragen.<br />
<br />
===GMC Sektion Social Media===<br />
Die globalen Webaktivitäten der Christian Church International sowie jener kleinereren evangelikalen Kirchen, welche das GMC einst gegründet hatten, werden aus dem “Social Media Center”, ''Department Two'' heraus gesteuert. Hierzu gehört auch die Produktion von Inhalten in verschiedenen Sprachen für die Missionsarbeit.<br />
<br />
===GMC Sektion Lehre ===<br />
Im ''Department Three'' des GMC Boston ist ein theologisches Seminar mit Spezialisierung auf Missionslehre und Bibelstudien angesiedelt, das ebenfalls von den GMC Gründerkirchen weiter mitgenutzt wird. Es bestehen Kooperationen zu den ULCO Seminaries, dem ''Arnulf Seminary for Theology'' als hauseigener Ausbildungsstätte und anderen von PA oder IAA akkreditierten klerikalen Bildungsstätten. Das theologische Seminar des GMC ist - für amerikanische Verhältnisse ungewöhnlich - schulgeldfrei (kostenlos) zu besuchen. Allerdings bestehen sehr hohe Aufnahmehürden für potentielle Bewerber, da die Kapazitäten und Ressourcen der Lehranstalt begrenzt sind. Grundsätzlich werden nur solche Studierenden akzeptiert, die gute bis sehr gute Abschlüsse regulärer Universitäten vorweisen können und einen rigorosen Aufnahmetest bestehen. Absolventen des GMC Boston Lehrbetriebs werden bevorzugt in das Arnulf Seminary of Theology zur weiteren Ausbildung aufgenommen.<br />
<br />
===GMC Sektion Sicherheit===<br />
Intern auch “Team X” genannt, kümmert sich das Rescue Team des ''Department Four'' um das Wohlergehen aller Missionare des GMC, die in Not sind oder Befürchtungen haben, aufgrund ihrer Missionsarbeit in Gefahr zu geraten. Da das GMC Boston ganz gezielt auch und gerade in den Kulturen des Mittleren Ostens und in Afrikas missioniert, ist diese Sicherheitsabteilung eine unabdingbare Einrichtung.<br />
<br />
== Daten und Fakten ==<br />
Da die Christian Church International zwar den ordentlichen Eintritt kennt, aber jedes Mitglied die Kirche formlos und ohne weitere Nachricht auch wieder verlassen kann, sind genaue Angaben zu den Mitgliederzahlen praktisch unmöglich. Auch die lokale Organisation über Hauskreise macht eine zentrale Erfassung der Mitgliederzahlen schwierig. Als Anhaltspunkt können die Rückmeldungen der globalen Graswurzelkirchen, die Daten des Media Centers und des Global Missionary Centers dienen. Auch die Resonanz auf den Social Media Kanälen gibt einen Anhalt bei (Stand 2018) rund 1,5 Millionen Followern.<ref>[http://www.facebook.com/christian.ulc Facebook-Seite mit Followerzähler als Anhaltspunkt der Anhängerschaft]</ref><br />
<br />
== Arnulf Seminary ==<br />
Das ''Arnulf Seminary of Theology'' ist die nichtöffentliche Kaderschmiede der Christian Church International mit den Schwerpunkten Doktrinlehre, Prozesstheologie, christliche Gnostik, die Lehren des spätmittelalterlichen Theologen und Philosophen Meister Eckharts (um 1260–um 1328), die Ideen des deutschen Psychiaters und Philosophen Karl Jaspers (1883–1969) sowie Missionskunde, Predigtlehre und interkulturelle Beziehungen. Als Einrichtung für Postgraduierte ohne Studiengebühren ist die Aufnahme in das Arnulf Seminary nur nach strikten Aufnahmeprüfungen möglich. Die Absolventen erhalten lediglich Prüfungszertifikate und keine Ehrungen oder Titel. Sitz des Seminary ist Boston (USA) und untersteht administrativ dem ''Global Missionary Center''. Schulleiter ist Dean Father Rahim.<ref>[http://ulc.net/index.php?page=cong_data&id=398 Registereintrag]</ref><ref>[https://www.churchfinder.com/churches/ma/chestnut-hill/christian-universal-life-church-arnulf-seminary-theology Church Finder Register]</ref><br />
<br />
==A Blessing for the World Award==<br />
Das Arnulf Seminary vergab in unregelmäßigen Abständen den undotierten Preis “A Blessing for the World”, mit dem Menschen geehrt werden, die sich um Werte der Menschlichkeit und Freiheit verdient gemacht hatten. Vorgeschlagen wurden die Preisträger vom Leiter (''Dean'') des Arnulf Seminary of Theology, dem Lehrkörper und den Lernenden, die Bestätigung erfolgt durch das Zentralkommittee der Christian Universal Life Church. Mit Dekret 17/2021 wurde diese Tradition abgeschafft.<br />
<br />
== Im deutschsprachigen Raum ==<br />
Die Christian Church International ist in [[Deutschland]], [[Österreich]] und der [[Schweiz]] mit Hauskirchen und Bibelkreisen vertreten. Eine darüber hinausgehende lokale Infrastruktur betreibt sie in diesen Ländern nicht. Sämtliche deutschsprachigen Aktivitäten werden vom Global Missionary Center in Boston (Vereinigte Staaten) unterstützt, wo es ein “German Team” deutschsprechender Organisatoren und Pastoren gibt.<br />
<br />
== Trennung von der ULC ==<br />
Die Christian Church International, die unter dem “Christian Universal Life Church” gegründet wurde, unterhielt einst eine distanziert-kritische, aus historischen Gründen auf das Notwendigste beschränkte, temporär noch notwendige administrative Beziehung zur Ur-ULC in Modesto Kalifornien, die über 30 Millionen Mitglieder weltweit hat. Diese Verbindung wurde per Dekret 12/2021 endgültig gekappt.<ref>[http://www.deutschlandfunk.de/universal-life-church-internetkirche-zieht-immer-mehr.886.de.html?dram:article_id=329139 Bericht des Deutschlandfunks über ULCs im Allgemeinen]</ref><br />
<br />
== Literatur ==<br />
*Frank Hinkelmann: Evangelikal: in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ursprung, Bedeutung und Rezeption eines Begriffes, Verlag für Kultur und Wissenschaft, Bonn 2017, {{ISBN|978-3-86269-141-8}}<br />
*William Sanford LaSor, David Allan Hubbard, Frederic William Bush: Das Alte Testament. Entstehung – Geschichte – Botschaft. Brunnen, Basel / Gießen 1992 (engl. 1982), {{ISBN|3-7655-9344-3}} (Evangelikales Standardwerk über das Alte Testament)<br />
*Craig Blomberg: Die Gleichnisse Jesu, ihre Interpretation in Theorie und Praxis.<br />
*Eckhard J. Schnabel: Sind Evangelikale Fundamentalisten? R. Brockhaus, Wuppertal/Zürich 1995, {{ISBN|3-417-290678}}<br />
*Stephan Holthaus: Die Evangelikalen. Fakten und Perspektiven. Johannis-Kompakt, 2007, {{ISBN|978-3-501-052549}}<br />
*Colin Hansen und Andrew David Naselli (Hg.): Four views on the spectrum of Evangelicalism. Counterpoints: Bible and Theology. Zondervan, Grand Rapids, Michigan 2011, {{ISBN|978-0310293163}}<br />
*Randall Balmer: Encyclopedia of Evangelicalism. Baylor University Press, Waco, Texas 2004, {{ISBN|1-932792-04}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*[http://www.christian-church.net Internationale Internetseite]<br />
*{{Facebook|christian.church.international}}<br />
<br />
== Quellen ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Freikirche]]<br />
[[Kategorie:Christentum]]<br />
[[Kategorie:Religion]]<br />
[[Kategorie:Protestantismus]]<br />
[[Kategorie:Judentum]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1959]]<br />
[[Kategorie:Zuerst in InkluPedia]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Christian_Church_International&diff=55214Christian Church International2021-03-11T00:17:53Z<p>Heisenberg: /* Formelles */</p>
<hr />
<div>Die '''Christian Church International'''<ref>[https://www.christian-church.net/#news Offizielle Verkündung des neuen Kirchenhauptnamens]</ref> (Gründungs- und Zweitname: ''Christian Universal Life Church'', nicht zu verwechseln mit der ''Universal Life Church'') ist eine internationale christlich-jüdische Glaubensgemeinschaft mit dem Anspruch eine Weltkirche neuen Typs zu sein. Dieses hohe Ziel wird auch durch das Motto ''We are the Church'' sowie die unmissverständliche Internetdomain (www.christian-church.net) zum Ausdruck gebracht. Die Christian Church International ist evangelikal-apostolisch sowie messianisch-jüdisch ausgerichtet.<ref>Schiffman, Michael: Return of The Remnant – The Rebirth of Messianic Judaism, Lederer Books, 1986</ref><ref>Robinson, Richard: The Messianic Movement. A Field Guide For Evangelical Christians From Jews For Jesus, Purple Pomegranate Publications, 2005</ref><ref>Donald W. Dayton, Robert K. Johnston: The Variety of American Evangelicalism. University of Tennessee Press, 2001</ref><ref>[https://www.christian-church.net Webseite, Abschnitt “Our Genesis”]</ref> Sitz der weltweit aktiven Kirche ist seit 2020 die Stadt Fort Lauderdale im Bundesstaat Florida in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]]. Gesteuert wird die Kirche aus [[Toronto]] in [[Kanada]], dem Sitz des Zentralkommittees sowie aus [[Boston]] in den Vereinigten Staaten, Sitz des “Global Missionary Centers” und “Global Media Centers”. Die Christian Church International ist weltweit in rund 80 Ländern als Graswurzelbewegung aktiv, so auch in Deutschland. Mit über einer Million Anhängern und über 1,5 Millionen Followern in den sozialen Medien (auf [[Facebook]] alleine rund 1,3 Mio., Stand März 2021) ist sie zugleich eine der größten Online-Kirchen der Welt.<ref>[https://facebook.com/christian.church.international Onlinepräsenz auf Facebook]</ref> Die größte Einzelgemeinde befindet sich als Untergrundkirche in der Hauptstadt des islamisch dominierten [[Afghanistan]].<ref>[https://us.blastingnews.com/world/2017/04/why-two-percent-of-all-afghans-are-now-members-of-a-church-001594305.html Zeitungsbericht über die Kabuler Gemeinde der Christian Church International]</ref><br />
<br />
== Glaubensinhalte ==<br />
Die Christian Church International kann als evangelikal-apostolisch sowie messianisch-jüdisch eingeordnet werden.<ref> Robinson, Richard (Hrsg.): The Messianic Movement. A Field Guide For Evangelical Christians From Jews For Jesus, Purple Pomegranate Publications, 2005</ref><ref>George Marsden:Understanding Fundamentalism and Evangelicalism. W. B. Eerdmans Publishing (1991)</ref> Es gilt einzig die Bibel in einer gnostischen, prozesstheologischen und panentheistischen Auslegung als heilige Schrift und Grundlage des Glaubens. Nachrangig werden auch Schriften anderer Konfessionen und Philosophen berücksichtigt. Daraus abgeleitet gelten die Dogmen "Tue Gutes" und “We are one”. Es handelt sich bei der Christian Church International um eine ernsthafte und nachdrücklich missionarische Glaubensgemeinschaft, die allerdings jeden persönlichen Glauben respektiert. Es wird gelehrt, dass die Welt mehr als reine Materie ist, dass Gott existiert und dass er diese Welt nicht nur erschaffen hat, sondern dass er sogar Teil von ihr ist. Der Glaube an eine duale Welt (gut/böse) wurde bereits 2017 zum Irrglauben erklärt. Stattdessen wird von einem Menschenbild ausgegangen, nachdem jeder per se gut ist, es sei denn er entscheidet sich bewusst dazu, Böses zu tun.<ref> https://us.blastingnews.com/lifestyle/2017/03/the-christian-universal-life-church-has-enacted-a-new-dogma-001591909.html Zeitungsbericht über das neue Dogma, abgerufen am 10. März 2021]</ref><br />
<br />
== Mitgliedschaft==<br />
Getaufte Christen sowie beschnittene Juden (geboren oder konvertiert), die sich zur Messiaseigenschaft Jesu bekennen, können Mitglied werden. Sonstige Personen werden als Gastmitglieder akzeptiert. Die Christian Church International bricht damit die ansonsten im Christentum übliche Regel, die Taufe generell als Voraussetzung für eine Mitgliedschaft zu machen. Ein Austritt ist jederzeit ohne jede Formalität möglich, ebenso die parallele Mitgliedschaft in einer anderen christlichen Kirche. Bei Angehörigen anderer Religionen wird im Einzelfall entschieden. Als erste Kirche weltweit kann man Mitglied der Christian Church International durch einen automatisierten Prozess auf der Webseite der Kirche werden.<ref>[http://www.christian-church.net Webseite der Kirche]</ref><br />
<br />
== Klerus und Kirchenleben==<br />
Oberhaupt (''Supreme Leader'') der Christian Church International ist seit März 2021 der Theologe Samuel Gupta. Er wurde nach dem Tode seiner Vorgängerin Luzia Lucretia ernannt. (Ordensname<ref>[https://kops.uni-konstanz.de/bitstream/handle/123456789/17867/rolker_namen.pdf?sequence=2 Erklärung zur Bedeutung von Ordensnamen]</ref>), der freiwillig zurücktrat, um sich intensiver programmatisch wegweisenden Bibelstudien und seiner Familie widmen zu können.<ref>Verlautbarung auf der in der EU nicht verfügbaren Facebookseite der Kirche vom 15. September 2018 und einsehbar auf der Webseite der Kirche.</ref> Der Supreme Leader führt die Kirche zusammen mit geistlichen Leiter (Primus Maximus).<br />
<br />
=== Zentralkommittee===<br />
Dem Supreme Leader helfen bei der Leitung der Kirche im apostolischen Sinne folgende Funktionen:<br />
<br />
*Secretary General<br />
*Head of the Congregation for the Doctrine of the Faith<br />
*Head of Operations<br />
*Head of Philosophical Issues<br />
*Head of Foreign Relations<br />
*Head of Seminary Organizations and Missionary Affairs<br />
*Head of Education and Social Affairs<br />
*Head of Political Affairs<br />
*Head of Interreligious Affairs<br />
*Head of Hindu Affairs<br />
*Head of Intercultural Affairs<br />
*Head of Jewish Affairs<br />
<br />
Das Zentralkommittee, dessen Amtsträger vom Kirchenleiter ernannt und abberufen werden, ist das Entscheidungszentrum der Christian Church International. Alle christlichen Mitglieder sind stimmberechtigt, die nichtchristlichen beratend anwesend. Der Supreme Leader hat zwar ein Vetorecht, macht von diesem normalerweise jedoch keinen Gebrauch. Ferner hat der Kirchenleiter das Recht per “executive order” das Zentralkommittee in Fällen hoher Dringlichkeit zu umgehen.<br />
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=== Hauskirchen und Bibelkreisen ===<br />
Die Leiter der privat organisierten Hauskirchen und Bibelkreisen sind in der Lehre an die Vorgaben der Glaubenskongregation (Congregation for the Doctrine of the Faith) gebunden und erhalten ihre Predigten usw. vom Global Missionary Center in Boston. Stand März 2018 gibt es 423 solcher Gruppierungen in 81 Nationen mit dem Schwerpunkt Afrika, Asien, Naher Osten und Südamerika. Diesen lokalen Gruppen ist es untersagt, eigene Theologien oder eigene Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Durch eine strikte Führung sollen mögliche Irrlehren im Keim erstickt werden, um der Gesamtkirche nicht zu schaden und Abwege zu unterbinden.<br />
<br />
===Social Media===<br />
Stark aufgestellt ist die Christian Church International im Internet, dort vor allem im Bereich Social Media. Die Mediadaten aller Kanäle addiert, hatte die Christian Church International im Jahr 2018 etwa 1,5 Millionen Follower.<ref>[http://www.facebook.com/christian.church.interntionl Internationale Facebook-Seite]</ref> Kirchenintern werden die Social Media Services als Ersatz für das “Bibelfernsehen” früherer Zeiten.<br />
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==Formelles ==<br />
*Die Christian Church International ernennt nur solche Menschen zu Amtsträgern, die entweder christliche Theologie, jüdische Glaubenslehre oder ein artverwandtes Fach an einer Universität mit Abschluss studiert haben, oder aber an evangelikalen Seminaren in [[Nordamerika]] zwei bis fünf Jahre lang (je nach angestrebtem Amt) umfassend ausgebildet wurden.<br />
*Fernweihen oder Internetordinationen lehnt die Christian Church International ab. Ordinationen anderer Kirchen bzw. Glaubensgemeinschaften werden generell nicht anerkannt.<br />
*Die Christian Church International erkennt sowohl Erwachsenen- wie auch Kindstaufen jeder christlichen Kirche an.<br />
*Mitglied können auch messianische Juden werden, sofern sie beschnitten sind und das apostolische Glaubensbekenntnis ablegen, das die Eigenschaft Christi als Messias beinhaltet.<br />
*Zeitrechnung: Die Kirche richtet sich seit November 2018 generell nach dem Kirchenjahr und dem entsprechenden Kalender. Der erste Tag eines neuen Jahres ist somit stets der Erste Advent. Dokumente werden nach dem Format: ''Anzahl der Tage seit dem jeweils letzten Sonntag'' ausgeschrieben, wobei der betreffende Sonntag mit seinem lateinischen Namen angegeben wird (bspw. 3. Tag nach dem ersten Advent 2018].<ref>[https://us.blastingnews.com/world/2018/11/christian-church-international-introduces-liturgical-calendar-in-everyday-life-002774459.amp.html US-Nachrichtenbeitrag über die Kalenderumstellung, abgerufen am 10. März 2021]</ref><br />
<br />
==Namenswandel==<br />
Nach dem Amtsantritt von Lukas Emanuel als Supreme Leader (Oberster Kirchenleiter) veranlasste dieser als eine seiner ersten grundlegenden Amtshandlungen die Änderung des Namens der Kirche auf “Christian Church International”, vorerst ohne den Namen “Christian Universal Life Church” als gleichwertigen, jedoch auf ein Ausschleichen angelegten alternativen Namen der Kirche. Die Verkündung erfolgte am 2. November 2018, nachdem Abschluss aller Formalitäten. Der Supreme Leader beabsichtigte damit einmal mehr, die Distanz zu den ULC-Kirchen, mit denen eine Verwechslungsgefahr bestand, zu unterstreichen.<br />
<br />
== Beziehungen zu Andersgläubigen ==<br />
Die Christian Universal Life Church sieht sich dem Missionsgebot nach Markus 16:15 (Die Bibel) verpflichtet.<ref>[http://bibeltext.com/l12/mark/16.htm Text nach Luther]</ref> Eine Besonderheit ist, dass die Christian Church International den Atheismus als Religion anerkennt, wenngleich als “Irrlehre”. Als in Glaubensfragen nicht entscheidungbefugte Mitglieder sind auch Gläubige anderer Religionen Teil des Zentralkommittees.<br />
<br />
==GMC Boston==<br />
Die gesamte internationale Steuerung der kirchlichen Missionsarbeit sowie die Bereitstellung von Infrastruktur und Inhalten leistet das ''Global Missionar Center'' (GMC) in Boston. Dieses wurde Ende der Neunzigerjahre mit dem aufkommenden Internetzeitalter von kleineren evangelikalen Gruppen gegründet, die zwar eine starke Infrastruktur aufzubauen in der Lage waren, mit dem Medium “Social Media” jedoch weit unterhalb der nötigen Wahrnehmungsschwelle blieben. 2007 begann die Christian Church International am GMC teilzuhaben, 2014 inkorpierte die Kirche das GMC Boston komplett, mit der Zusage, die Gründerkirchen weiter mitzubetreuen. Heute ist das GMC Boston das infrastrukturelle Rückgrat der Christian Church International. Um die dort tätigen Freiwilligen, Praktikanten, Missionare, Pastoren, Lernenden usw. aufgrund der massiven Missionsarbeit der CULC in Ländern des Nahen Ostens vor Übergriffen zu schützen, wurde der Standort des GMC Boston verlegt und nach außen hin durch Gefahrenabwehrexperten neu gestaltet.<ref>Alle Angaben zum GMC Boston in: “Why the world needs us”. Broschüre von CULC und GMC aus dem Jahr 2014, Print, Seiten 4 bis 12</ref><br />
<br />
===GMC Sektion Mission===<br />
Im ''Department One'' werden alle Missionare weltweit koordiniert und in ihrer Arbeit unterstützt. Diese Abteilung ist die zentrale Anlaufstelle für Missionare des GMC bei allen Fragen der Missionsarbeit als auch bei praktischen Fragen.<br />
<br />
===GMC Sektion Social Media===<br />
Die globalen Webaktivitäten der Christian Church International sowie jener kleinereren evangelikalen Kirchen, welche das GMC einst gegründet hatten, werden aus dem “Social Media Center”, ''Department Two'' heraus gesteuert. Hierzu gehört auch die Produktion von Inhalten in verschiedenen Sprachen für die Missionsarbeit.<br />
<br />
===GMC Sektion Lehre ===<br />
Im ''Department Three'' des GMC Boston ist ein theologisches Seminar mit Spezialisierung auf Missionslehre und Bibelstudien angesiedelt, das ebenfalls von den GMC Gründerkirchen weiter mitgenutzt wird. Es bestehen Kooperationen zu den ULCO Seminaries, dem ''Arnulf Seminary for Theology'' als hauseigener Ausbildungsstätte und anderen von PA oder IAA akkreditierten klerikalen Bildungsstätten. Das theologische Seminar des GMC ist - für amerikanische Verhältnisse ungewöhnlich - schulgeldfrei (kostenlos) zu besuchen. Allerdings bestehen sehr hohe Aufnahmehürden für potentielle Bewerber, da die Kapazitäten und Ressourcen der Lehranstalt begrenzt sind. Grundsätzlich werden nur solche Studierenden akzeptiert, die gute bis sehr gute Abschlüsse regulärer Universitäten vorweisen können und einen rigorosen Aufnahmetest bestehen. Absolventen des GMC Boston Lehrbetriebs werden bevorzugt in das Arnulf Seminary of Theology zur weiteren Ausbildung aufgenommen.<br />
<br />
===GMC Sektion Sicherheit===<br />
Intern auch “Team X” genannt, kümmert sich das Rescue Team des ''Department Four'' um das Wohlergehen aller Missionare des GMC, die in Not sind oder Befürchtungen haben, aufgrund ihrer Missionsarbeit in Gefahr zu geraten. Da das GMC Boston ganz gezielt auch und gerade in den Kulturen des Mittleren Ostens und in Afrikas missioniert, ist diese Sicherheitsabteilung eine unabdingbare Einrichtung.<br />
<br />
== Daten und Fakten ==<br />
Da die Christian Church International zwar den ordentlichen Eintritt kennt, aber jedes Mitglied die Kirche formlos und ohne weitere Nachricht auch wieder verlassen kann, sind genaue Angaben zu den Mitgliederzahlen praktisch unmöglich. Auch die lokale Organisation über Hauskreise macht eine zentrale Erfassung der Mitgliederzahlen schwierig. Als Anhaltspunkt können die Rückmeldungen der globalen Graswurzelkirchen, die Daten des Media Centers und des Global Missionary Centers dienen. Auch die Resonanz auf den Social Media Kanälen gibt einen Anhalt bei (Stand 2018) rund 1,5 Millionen Followern.<ref>[http://www.facebook.com/christian.ulc Facebook-Seite mit Followerzähler als Anhaltspunkt der Anhängerschaft]</ref><br />
<br />
== Arnulf Seminary ==<br />
Das ''Arnulf Seminary of Theology'' ist die nichtöffentliche Kaderschmiede der Christian Church International mit den Schwerpunkten Doktrinlehre, Prozesstheologie, christliche Gnostik, die Lehren des spätmittelalterlichen Theologen und Philosophen Meister Eckharts (um 1260–um 1328), die Ideen des deutschen Psychiaters und Philosophen Karl Jaspers (1883–1969) sowie Missionskunde, Predigtlehre und interkulturelle Beziehungen. Als Einrichtung für Postgraduierte ohne Studiengebühren ist die Aufnahme in das Arnulf Seminary nur nach strikten Aufnahmeprüfungen möglich. Die Absolventen erhalten lediglich Prüfungszertifikate und keine Ehrungen oder Titel. Sitz des Seminary ist Boston (USA) und untersteht administrativ dem ''Global Missionary Center''. Schulleiter ist Dean Father Rahim.<ref>[http://ulc.net/index.php?page=cong_data&id=398 Registereintrag]</ref><ref>[https://www.churchfinder.com/churches/ma/chestnut-hill/christian-universal-life-church-arnulf-seminary-theology Church Finder Register]</ref><br />
<br />
==A Blessing for the World Award==<br />
Das Arnulf Seminary vergab in unregelmäßigen Abständen den undotierten Preis “A Blessing for the World”, mit dem Menschen geehrt werden, die sich um Werte der Menschlichkeit und Freiheit verdient gemacht hatten. Vorgeschlagen wurden die Preisträger vom Leiter (''Dean'') des Arnulf Seminary of Theology, dem Lehrkörper und den Lernenden, die Bestätigung erfolgt durch das Zentralkommittee der Christian Universal Life Church. Mit Dekret 17/2021 wurde diese Tradition abgeschafft.<br />
<br />
== Im deutschsprachigen Raum ==<br />
Die Christian Church International ist in [[Deutschland]], [[Österreich]] und der [[Schweiz]] mit Hauskirchen und Bibelkreisen vertreten. Eine darüber hinausgehende lokale Infrastruktur betreibt sie in diesen Ländern nicht. Sämtliche deutschsprachigen Aktivitäten werden vom Global Missionary Center in Boston (Vereinigte Staaten) unterstützt, wo es ein “German Team” deutschsprechender Organisatoren und Pastoren gibt.<br />
<br />
== Trennung von der ULC ==<br />
Die Christian Church International, die unter dem “Christian Universal Life Church” gegründet wurde, unterhielt einst eine distanziert-kritische, aus historischen Gründen auf das Notwendigste beschränkte, temporär noch notwendige administrative Beziehung zur Ur-ULC in Modesto Kalifornien, die über 30 Millionen Mitglieder weltweit hat. Diese Verbindung wurde per Dekret 12/2021 endgültig gekappt.<ref>[http://www.deutschlandfunk.de/universal-life-church-internetkirche-zieht-immer-mehr.886.de.html?dram:article_id=329139 Bericht des Deutschlandfunks über ULCs im Allgemeinen]</ref><br />
<br />
== Literatur ==<br />
*Frank Hinkelmann: Evangelikal: in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ursprung, Bedeutung und Rezeption eines Begriffes, Verlag für Kultur und Wissenschaft, Bonn 2017, {{ISBN|978-3-86269-141-8}}<br />
*William Sanford LaSor, David Allan Hubbard, Frederic William Bush: Das Alte Testament. Entstehung – Geschichte – Botschaft. Brunnen, Basel / Gießen 1992 (engl. 1982), {{ISBN|3-7655-9344-3}} (Evangelikales Standardwerk über das Alte Testament)<br />
*Craig Blomberg: Die Gleichnisse Jesu, ihre Interpretation in Theorie und Praxis.<br />
*Eckhard J. Schnabel: Sind Evangelikale Fundamentalisten? R. Brockhaus, Wuppertal/Zürich 1995, {{ISBN|3-417-290678}}<br />
*Stephan Holthaus: Die Evangelikalen. Fakten und Perspektiven. Johannis-Kompakt, 2007, {{ISBN|978-3-501-052549}}<br />
*Colin Hansen und Andrew David Naselli (Hg.): Four views on the spectrum of Evangelicalism. Counterpoints: Bible and Theology. Zondervan, Grand Rapids, Michigan 2011, {{ISBN|978-0310293163}}<br />
*Randall Balmer: Encyclopedia of Evangelicalism. Baylor University Press, Waco, Texas 2004, {{ISBN|1-932792-04}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*[http://www.christian-church.net Internationale Internetseite]<br />
*{{Facebook|christian.church.international}}<br />
<br />
== Quellen ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Freikirche]]<br />
[[Kategorie:Christentum]]<br />
[[Kategorie:Religion]]<br />
[[Kategorie:Protestantismus]]<br />
[[Kategorie:Judentum]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1959]]<br />
[[Kategorie:Zuerst in InkluPedia]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Christian_Church_International&diff=55213Christian Church International2021-03-11T00:08:55Z<p>Heisenberg: </p>
<hr />
<div>Die '''Christian Church International'''<ref>[https://www.christian-church.net/#news Offizielle Verkündung des neuen Kirchenhauptnamens]</ref> (Gründungs- und Zweitname: ''Christian Universal Life Church'', nicht zu verwechseln mit der ''Universal Life Church'') ist eine internationale christlich-jüdische Glaubensgemeinschaft mit dem Anspruch eine Weltkirche neuen Typs zu sein. Dieses hohe Ziel wird auch durch das Motto ''We are the Church'' sowie die unmissverständliche Internetdomain (www.christian-church.net) zum Ausdruck gebracht. Die Christian Church International ist evangelikal-apostolisch sowie messianisch-jüdisch ausgerichtet.<ref>Schiffman, Michael: Return of The Remnant – The Rebirth of Messianic Judaism, Lederer Books, 1986</ref><ref>Robinson, Richard: The Messianic Movement. A Field Guide For Evangelical Christians From Jews For Jesus, Purple Pomegranate Publications, 2005</ref><ref>Donald W. Dayton, Robert K. Johnston: The Variety of American Evangelicalism. University of Tennessee Press, 2001</ref><ref>[https://www.christian-church.net Webseite, Abschnitt “Our Genesis”]</ref> Sitz der weltweit aktiven Kirche ist seit 2020 die Stadt Fort Lauderdale im Bundesstaat Florida in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]]. Gesteuert wird die Kirche aus [[Toronto]] in [[Kanada]], dem Sitz des Zentralkommittees sowie aus [[Boston]] in den Vereinigten Staaten, Sitz des “Global Missionary Centers” und “Global Media Centers”. Die Christian Church International ist weltweit in rund 80 Ländern als Graswurzelbewegung aktiv, so auch in Deutschland. Mit über einer Million Anhängern und über 1,5 Millionen Followern in den sozialen Medien (auf [[Facebook]] alleine rund 1,3 Mio., Stand März 2021) ist sie zugleich eine der größten Online-Kirchen der Welt.<ref>[https://facebook.com/christian.church.international Onlinepräsenz auf Facebook]</ref> Die größte Einzelgemeinde befindet sich als Untergrundkirche in der Hauptstadt des islamisch dominierten [[Afghanistan]].<ref>[https://us.blastingnews.com/world/2017/04/why-two-percent-of-all-afghans-are-now-members-of-a-church-001594305.html Zeitungsbericht über die Kabuler Gemeinde der Christian Church International]</ref><br />
<br />
== Glaubensinhalte ==<br />
Die Christian Church International kann als evangelikal-apostolisch sowie messianisch-jüdisch eingeordnet werden.<ref> Robinson, Richard (Hrsg.): The Messianic Movement. A Field Guide For Evangelical Christians From Jews For Jesus, Purple Pomegranate Publications, 2005</ref><ref>George Marsden:Understanding Fundamentalism and Evangelicalism. W. B. Eerdmans Publishing (1991)</ref> Es gilt einzig die Bibel in einer gnostischen, prozesstheologischen und panentheistischen Auslegung als heilige Schrift und Grundlage des Glaubens. Nachrangig werden auch Schriften anderer Konfessionen und Philosophen berücksichtigt. Daraus abgeleitet gelten die Dogmen "Tue Gutes" und “We are one”. Es handelt sich bei der Christian Church International um eine ernsthafte und nachdrücklich missionarische Glaubensgemeinschaft, die allerdings jeden persönlichen Glauben respektiert. Es wird gelehrt, dass die Welt mehr als reine Materie ist, dass Gott existiert und dass er diese Welt nicht nur erschaffen hat, sondern dass er sogar Teil von ihr ist. Der Glaube an eine duale Welt (gut/böse) wurde bereits 2017 zum Irrglauben erklärt. Stattdessen wird von einem Menschenbild ausgegangen, nachdem jeder per se gut ist, es sei denn er entscheidet sich bewusst dazu, Böses zu tun.<ref> https://us.blastingnews.com/lifestyle/2017/03/the-christian-universal-life-church-has-enacted-a-new-dogma-001591909.html Zeitungsbericht über das neue Dogma, abgerufen am 10. März 2021]</ref><br />
<br />
== Mitgliedschaft==<br />
Getaufte Christen sowie beschnittene Juden (geboren oder konvertiert), die sich zur Messiaseigenschaft Jesu bekennen, können Mitglied werden. Sonstige Personen werden als Gastmitglieder akzeptiert. Die Christian Church International bricht damit die ansonsten im Christentum übliche Regel, die Taufe generell als Voraussetzung für eine Mitgliedschaft zu machen. Ein Austritt ist jederzeit ohne jede Formalität möglich, ebenso die parallele Mitgliedschaft in einer anderen christlichen Kirche. Bei Angehörigen anderer Religionen wird im Einzelfall entschieden. Als erste Kirche weltweit kann man Mitglied der Christian Church International durch einen automatisierten Prozess auf der Webseite der Kirche werden.<ref>[http://www.christian-church.net Webseite der Kirche]</ref><br />
<br />
== Klerus und Kirchenleben==<br />
Oberhaupt (''Supreme Leader'') der Christian Church International ist seit März 2021 der Theologe Samuel Gupta. Er wurde nach dem Tode seiner Vorgängerin Luzia Lucretia ernannt. (Ordensname<ref>[https://kops.uni-konstanz.de/bitstream/handle/123456789/17867/rolker_namen.pdf?sequence=2 Erklärung zur Bedeutung von Ordensnamen]</ref>), der freiwillig zurücktrat, um sich intensiver programmatisch wegweisenden Bibelstudien und seiner Familie widmen zu können.<ref>Verlautbarung auf der in der EU nicht verfügbaren Facebookseite der Kirche vom 15. September 2018 und einsehbar auf der Webseite der Kirche.</ref> Der Supreme Leader führt die Kirche zusammen mit geistlichen Leiter (Primus Maximus).<br />
<br />
=== Zentralkommittee===<br />
Dem Supreme Leader helfen bei der Leitung der Kirche im apostolischen Sinne folgende Funktionen:<br />
<br />
*Secretary General<br />
*Head of the Congregation for the Doctrine of the Faith<br />
*Head of Operations<br />
*Head of Philosophical Issues<br />
*Head of Foreign Relations<br />
*Head of Seminary Organizations and Missionary Affairs<br />
*Head of Education and Social Affairs<br />
*Head of Political Affairs<br />
*Head of Interreligious Affairs<br />
*Head of Hindu Affairs<br />
*Head of Intercultural Affairs<br />
*Head of Jewish Affairs<br />
<br />
Das Zentralkommittee, dessen Amtsträger vom Kirchenleiter ernannt und abberufen werden, ist das Entscheidungszentrum der Christian Church International. Alle christlichen Mitglieder sind stimmberechtigt, die nichtchristlichen beratend anwesend. Der Supreme Leader hat zwar ein Vetorecht, macht von diesem normalerweise jedoch keinen Gebrauch. Ferner hat der Kirchenleiter das Recht per “executive order” das Zentralkommittee in Fällen hoher Dringlichkeit zu umgehen.<br />
<br />
=== Hauskirchen und Bibelkreisen ===<br />
Die Leiter der privat organisierten Hauskirchen und Bibelkreisen sind in der Lehre an die Vorgaben der Glaubenskongregation (Congregation for the Doctrine of the Faith) gebunden und erhalten ihre Predigten usw. vom Global Missionary Center in Boston. Stand März 2018 gibt es 423 solcher Gruppierungen in 81 Nationen mit dem Schwerpunkt Afrika, Asien, Naher Osten und Südamerika. Diesen lokalen Gruppen ist es untersagt, eigene Theologien oder eigene Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Durch eine strikte Führung sollen mögliche Irrlehren im Keim erstickt werden, um der Gesamtkirche nicht zu schaden und Abwege zu unterbinden.<br />
<br />
===Social Media===<br />
Stark aufgestellt ist die Christian Church International im Internet, dort vor allem im Bereich Social Media. Die Mediadaten aller Kanäle addiert, hatte die Christian Church International im Jahr 2018 etwa 1,5 Millionen Follower.<ref>[http://www.facebook.com/christian.church.interntionl Internationale Facebook-Seite]</ref> Kirchenintern werden die Social Media Services als Ersatz für das “Bibelfernsehen” früherer Zeiten.<br />
<br />
==Formelles ==<br />
*Die Christian Church International ernennt nur solche Menschen zu Amtsträgern, die entweder christliche Theologie, jüdische Glaubenslehre oder ein artverwandtes Fach an einer Universität mit Abschluss studiert haben, oder aber an evangelikalen Seminaren in [[Nordamerika]] zwei bis fünf Jahre lang (je nach angestrebtem Amt) umfassend ausgebildet wurden.<br />
*Fernweihen oder Internetordinationen lehnt die Christian Church International ab. Ordinationen anderer Kirchen bzw. Glaubensgemeinschaften werden generell nicht anerkannt.<br />
*Die Christian Church International erkennt sowohl Erwachsenen- wie auch Kindstaufen jeder christlichen Kirche an.<br />
*Mitglied können auch messianische Juden werden, sofern sie beschnitten sind und das apostolische Glaubensbekenntnis ablegen, das die Eigenschaft Christi als Messias beinhaltet.<br />
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==Namenswandel==<br />
Nach dem Amtsantritt von Lukas Emanuel als Supreme Leader (Oberster Kirchenleiter) veranlasste dieser als eine seiner ersten grundlegenden Amtshandlungen die Änderung des Namens der Kirche auf “Christian Church International”, vorerst ohne den Namen “Christian Universal Life Church” als gleichwertigen, jedoch auf ein Ausschleichen angelegten alternativen Namen der Kirche. Die Verkündung erfolgte am 2. November 2018, nachdem Abschluss aller Formalitäten. Der Supreme Leader beabsichtigte damit einmal mehr, die Distanz zu den ULC-Kirchen, mit denen eine Verwechslungsgefahr bestand, zu unterstreichen.<br />
<br />
== Beziehungen zu Andersgläubigen ==<br />
Die Christian Universal Life Church sieht sich dem Missionsgebot nach Markus 16:15 (Die Bibel) verpflichtet.<ref>[http://bibeltext.com/l12/mark/16.htm Text nach Luther]</ref> Eine Besonderheit ist, dass die Christian Church International den Atheismus als Religion anerkennt, wenngleich als “Irrlehre”. Als in Glaubensfragen nicht entscheidungbefugte Mitglieder sind auch Gläubige anderer Religionen Teil des Zentralkommittees.<br />
<br />
==GMC Boston==<br />
Die gesamte internationale Steuerung der kirchlichen Missionsarbeit sowie die Bereitstellung von Infrastruktur und Inhalten leistet das ''Global Missionar Center'' (GMC) in Boston. Dieses wurde Ende der Neunzigerjahre mit dem aufkommenden Internetzeitalter von kleineren evangelikalen Gruppen gegründet, die zwar eine starke Infrastruktur aufzubauen in der Lage waren, mit dem Medium “Social Media” jedoch weit unterhalb der nötigen Wahrnehmungsschwelle blieben. 2007 begann die Christian Church International am GMC teilzuhaben, 2014 inkorpierte die Kirche das GMC Boston komplett, mit der Zusage, die Gründerkirchen weiter mitzubetreuen. Heute ist das GMC Boston das infrastrukturelle Rückgrat der Christian Church International. Um die dort tätigen Freiwilligen, Praktikanten, Missionare, Pastoren, Lernenden usw. aufgrund der massiven Missionsarbeit der CULC in Ländern des Nahen Ostens vor Übergriffen zu schützen, wurde der Standort des GMC Boston verlegt und nach außen hin durch Gefahrenabwehrexperten neu gestaltet.<ref>Alle Angaben zum GMC Boston in: “Why the world needs us”. Broschüre von CULC und GMC aus dem Jahr 2014, Print, Seiten 4 bis 12</ref><br />
<br />
===GMC Sektion Mission===<br />
Im ''Department One'' werden alle Missionare weltweit koordiniert und in ihrer Arbeit unterstützt. Diese Abteilung ist die zentrale Anlaufstelle für Missionare des GMC bei allen Fragen der Missionsarbeit als auch bei praktischen Fragen.<br />
<br />
===GMC Sektion Social Media===<br />
Die globalen Webaktivitäten der Christian Church International sowie jener kleinereren evangelikalen Kirchen, welche das GMC einst gegründet hatten, werden aus dem “Social Media Center”, ''Department Two'' heraus gesteuert. Hierzu gehört auch die Produktion von Inhalten in verschiedenen Sprachen für die Missionsarbeit.<br />
<br />
===GMC Sektion Lehre ===<br />
Im ''Department Three'' des GMC Boston ist ein theologisches Seminar mit Spezialisierung auf Missionslehre und Bibelstudien angesiedelt, das ebenfalls von den GMC Gründerkirchen weiter mitgenutzt wird. Es bestehen Kooperationen zu den ULCO Seminaries, dem ''Arnulf Seminary for Theology'' als hauseigener Ausbildungsstätte und anderen von PA oder IAA akkreditierten klerikalen Bildungsstätten. Das theologische Seminar des GMC ist - für amerikanische Verhältnisse ungewöhnlich - schulgeldfrei (kostenlos) zu besuchen. Allerdings bestehen sehr hohe Aufnahmehürden für potentielle Bewerber, da die Kapazitäten und Ressourcen der Lehranstalt begrenzt sind. Grundsätzlich werden nur solche Studierenden akzeptiert, die gute bis sehr gute Abschlüsse regulärer Universitäten vorweisen können und einen rigorosen Aufnahmetest bestehen. Absolventen des GMC Boston Lehrbetriebs werden bevorzugt in das Arnulf Seminary of Theology zur weiteren Ausbildung aufgenommen.<br />
<br />
===GMC Sektion Sicherheit===<br />
Intern auch “Team X” genannt, kümmert sich das Rescue Team des ''Department Four'' um das Wohlergehen aller Missionare des GMC, die in Not sind oder Befürchtungen haben, aufgrund ihrer Missionsarbeit in Gefahr zu geraten. Da das GMC Boston ganz gezielt auch und gerade in den Kulturen des Mittleren Ostens und in Afrikas missioniert, ist diese Sicherheitsabteilung eine unabdingbare Einrichtung.<br />
<br />
== Daten und Fakten ==<br />
Da die Christian Church International zwar den ordentlichen Eintritt kennt, aber jedes Mitglied die Kirche formlos und ohne weitere Nachricht auch wieder verlassen kann, sind genaue Angaben zu den Mitgliederzahlen praktisch unmöglich. Auch die lokale Organisation über Hauskreise macht eine zentrale Erfassung der Mitgliederzahlen schwierig. Als Anhaltspunkt können die Rückmeldungen der globalen Graswurzelkirchen, die Daten des Media Centers und des Global Missionary Centers dienen. Auch die Resonanz auf den Social Media Kanälen gibt einen Anhalt bei (Stand 2018) rund 1,5 Millionen Followern.<ref>[http://www.facebook.com/christian.ulc Facebook-Seite mit Followerzähler als Anhaltspunkt der Anhängerschaft]</ref><br />
<br />
== Arnulf Seminary ==<br />
Das ''Arnulf Seminary of Theology'' ist die nichtöffentliche Kaderschmiede der Christian Church International mit den Schwerpunkten Doktrinlehre, Prozesstheologie, christliche Gnostik, die Lehren des spätmittelalterlichen Theologen und Philosophen Meister Eckharts (um 1260–um 1328), die Ideen des deutschen Psychiaters und Philosophen Karl Jaspers (1883–1969) sowie Missionskunde, Predigtlehre und interkulturelle Beziehungen. Als Einrichtung für Postgraduierte ohne Studiengebühren ist die Aufnahme in das Arnulf Seminary nur nach strikten Aufnahmeprüfungen möglich. Die Absolventen erhalten lediglich Prüfungszertifikate und keine Ehrungen oder Titel. Sitz des Seminary ist Boston (USA) und untersteht administrativ dem ''Global Missionary Center''. Schulleiter ist Dean Father Rahim.<ref>[http://ulc.net/index.php?page=cong_data&id=398 Registereintrag]</ref><ref>[https://www.churchfinder.com/churches/ma/chestnut-hill/christian-universal-life-church-arnulf-seminary-theology Church Finder Register]</ref><br />
<br />
==A Blessing for the World Award==<br />
Das Arnulf Seminary vergab in unregelmäßigen Abständen den undotierten Preis “A Blessing for the World”, mit dem Menschen geehrt werden, die sich um Werte der Menschlichkeit und Freiheit verdient gemacht hatten. Vorgeschlagen wurden die Preisträger vom Leiter (''Dean'') des Arnulf Seminary of Theology, dem Lehrkörper und den Lernenden, die Bestätigung erfolgt durch das Zentralkommittee der Christian Universal Life Church. Mit Dekret 17/2021 wurde diese Tradition abgeschafft.<br />
<br />
== Im deutschsprachigen Raum ==<br />
Die Christian Church International ist in [[Deutschland]], [[Österreich]] und der [[Schweiz]] mit Hauskirchen und Bibelkreisen vertreten. Eine darüber hinausgehende lokale Infrastruktur betreibt sie in diesen Ländern nicht. Sämtliche deutschsprachigen Aktivitäten werden vom Global Missionary Center in Boston (Vereinigte Staaten) unterstützt, wo es ein “German Team” deutschsprechender Organisatoren und Pastoren gibt.<br />
<br />
== Trennung von der ULC ==<br />
Die Christian Church International, die unter dem “Christian Universal Life Church” gegründet wurde, unterhielt einst eine distanziert-kritische, aus historischen Gründen auf das Notwendigste beschränkte, temporär noch notwendige administrative Beziehung zur Ur-ULC in Modesto Kalifornien, die über 30 Millionen Mitglieder weltweit hat. Diese Verbindung wurde per Dekret 12/2021 endgültig gekappt.<ref>[http://www.deutschlandfunk.de/universal-life-church-internetkirche-zieht-immer-mehr.886.de.html?dram:article_id=329139 Bericht des Deutschlandfunks über ULCs im Allgemeinen]</ref><br />
<br />
== Literatur ==<br />
*Frank Hinkelmann: Evangelikal: in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ursprung, Bedeutung und Rezeption eines Begriffes, Verlag für Kultur und Wissenschaft, Bonn 2017, {{ISBN|978-3-86269-141-8}}<br />
*William Sanford LaSor, David Allan Hubbard, Frederic William Bush: Das Alte Testament. Entstehung – Geschichte – Botschaft. Brunnen, Basel / Gießen 1992 (engl. 1982), {{ISBN|3-7655-9344-3}} (Evangelikales Standardwerk über das Alte Testament)<br />
*Craig Blomberg: Die Gleichnisse Jesu, ihre Interpretation in Theorie und Praxis.<br />
*Eckhard J. Schnabel: Sind Evangelikale Fundamentalisten? R. Brockhaus, Wuppertal/Zürich 1995, {{ISBN|3-417-290678}}<br />
*Stephan Holthaus: Die Evangelikalen. Fakten und Perspektiven. Johannis-Kompakt, 2007, {{ISBN|978-3-501-052549}}<br />
*Colin Hansen und Andrew David Naselli (Hg.): Four views on the spectrum of Evangelicalism. Counterpoints: Bible and Theology. Zondervan, Grand Rapids, Michigan 2011, {{ISBN|978-0310293163}}<br />
*Randall Balmer: Encyclopedia of Evangelicalism. Baylor University Press, Waco, Texas 2004, {{ISBN|1-932792-04}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*[http://www.christian-church.net Internationale Internetseite]<br />
*{{Facebook|christian.church.international}}<br />
<br />
== Quellen ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Freikirche]]<br />
[[Kategorie:Christentum]]<br />
[[Kategorie:Religion]]<br />
[[Kategorie:Protestantismus]]<br />
[[Kategorie:Judentum]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1959]]<br />
[[Kategorie:Zuerst in InkluPedia]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Christian_Church_International&diff=55212Christian Church International2021-03-11T00:06:16Z<p>Heisenberg: /* Glaubensinhalte */</p>
<hr />
<div>Die '''Christian Church International'''<ref>[https://www.christian-church.net/#news Offizielle Verkündung des neuen Kirchenhauptnamens]</ref> (Gründungs- und Zweitname: ''Christian Universal Life Church'', nicht zu verwechseln mit der ''Universal Life Church'') ist eine internationale christlich-jüdische Glaubensgemeinschaft mit dem Anspruch eine Weltkirche neuen Typs zu sein. Dieses hohe Ziel wird auch durch das Motto ''We are the Church'' sowie die unmissverständliche Internetdomain (www.christian-church.net) zum Ausdruck gebracht. Die Christian Church International ist evangelikal-apostolisch sowie messianisch-jüdisch ausgerichtet.<ref>Schiffman, Michael: Return of The Remnant – The Rebirth of Messianic Judaism, Lederer Books, 1986</ref><ref>Robinson, Richard: The Messianic Movement. A Field Guide For Evangelical Christians From Jews For Jesus, Purple Pomegranate Publications, 2005</ref><ref>Donald W. Dayton, Robert K. Johnston: The Variety of American Evangelicalism. University of Tennessee Press, 2001</ref><ref>[https://www.christian-church.net Webseite, Abschnitt “Our Genesis”]</ref> Sitz der weltweit aktiven Kirche ist seit 2020 die Stadt Fort Lauderdale im Bundesstaat Florida in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]]. Gesteuert wird die Kirche aus [[Toronto]] in [[Kanada]], dem Sitz des Zentralkommittees sowie aus [[Boston]] in den Vereinigten Staaten, Sitz des “Global Missionary Centers” und “Global Media Centers”. Die Christian Church International ist weltweit in rund 80 Ländern als Graswurzelbewegung aktiv, so auch in Deutschland. Mit über einer Million Anhängern und über 1,5 Millionen Followern in den sozialen Medien (auf [[Facebook]] alleine rund 1,3 Mio., Stand März 2021) ist sie zugleich eine der größten Online-Kirchen der Welt.<ref>[https://facebook.com/christian.church.international Onlinepräsenz auf Facebook]</ref><br />
<br />
== Glaubensinhalte ==<br />
Die Christian Church International kann als evangelikal-apostolisch sowie messianisch-jüdisch eingeordnet werden.<ref> Robinson, Richard (Hrsg.): The Messianic Movement. A Field Guide For Evangelical Christians From Jews For Jesus, Purple Pomegranate Publications, 2005</ref><ref>George Marsden:Understanding Fundamentalism and Evangelicalism. W. B. Eerdmans Publishing (1991)</ref> Es gilt einzig die Bibel in einer gnostischen, prozesstheologischen und panentheistischen Auslegung als heilige Schrift und Grundlage des Glaubens. Nachrangig werden auch Schriften anderer Konfessionen und Philosophen berücksichtigt. Daraus abgeleitet gelten die Dogmen "Tue Gutes" und “We are one”. Es handelt sich bei der Christian Church International um eine ernsthafte und nachdrücklich missionarische Glaubensgemeinschaft, die allerdings jeden persönlichen Glauben respektiert. Es wird gelehrt, dass die Welt mehr als reine Materie ist, dass Gott existiert und dass er diese Welt nicht nur erschaffen hat, sondern dass er sogar Teil von ihr ist. Der Glaube an eine duale Welt (gut/böse) wurde bereits 2017 zum Irrglauben erklärt. Stattdessen wird von einem Menschenbild ausgegangen, nachdem jeder per se gut ist, es sei denn er entscheidet sich bewusst dazu, Böses zu tun.<ref> https://us.blastingnews.com/lifestyle/2017/03/the-christian-universal-life-church-has-enacted-a-new-dogma-001591909.html Zeitungsbericht über das neue Dogma, abgerufen am 10. März 2021]</ref><br />
<br />
== Mitgliedschaft==<br />
Getaufte Christen sowie beschnittene Juden (geboren oder konvertiert), die sich zur Messiaseigenschaft Jesu bekennen, können Mitglied werden. Sonstige Personen werden als Gastmitglieder akzeptiert. Die Christian Church International bricht damit die ansonsten im Christentum übliche Regel, die Taufe generell als Voraussetzung für eine Mitgliedschaft zu machen. Ein Austritt ist jederzeit ohne jede Formalität möglich, ebenso die parallele Mitgliedschaft in einer anderen christlichen Kirche. Bei Angehörigen anderer Religionen wird im Einzelfall entschieden. Als erste Kirche weltweit kann man Mitglied der Christian Church International durch einen automatisierten Prozess auf der Webseite der Kirche werden.<ref>[http://www.christian-church.net Webseite der Kirche]</ref><br />
<br />
== Klerus und Kirchenleben==<br />
Oberhaupt (''Supreme Leader'') der Christian Church International ist seit März 2021 der Theologe Samuel Gupta. Er wurde nach dem Tode seiner Vorgängerin Luzia Lucretia ernannt. (Ordensname<ref>[https://kops.uni-konstanz.de/bitstream/handle/123456789/17867/rolker_namen.pdf?sequence=2 Erklärung zur Bedeutung von Ordensnamen]</ref>), der freiwillig zurücktrat, um sich intensiver programmatisch wegweisenden Bibelstudien und seiner Familie widmen zu können.<ref>Verlautbarung auf der in der EU nicht verfügbaren Facebookseite der Kirche vom 15. September 2018 und einsehbar auf der Webseite der Kirche.</ref> Der Supreme Leader führt die Kirche zusammen mit geistlichen Leiter (Primus Maximus).<br />
<br />
=== Zentralkommittee===<br />
Dem Supreme Leader helfen bei der Leitung der Kirche im apostolischen Sinne folgende Funktionen:<br />
<br />
*Secretary General<br />
*Head of the Congregation for the Doctrine of the Faith<br />
*Head of Operations<br />
*Head of Philosophical Issues<br />
*Head of Foreign Relations<br />
*Head of Seminary Organizations and Missionary Affairs<br />
*Head of Education and Social Affairs<br />
*Head of Political Affairs<br />
*Head of Interreligious Affairs<br />
*Head of Hindu Affairs<br />
*Head of Intercultural Affairs<br />
*Head of Jewish Affairs<br />
<br />
Das Zentralkommittee, dessen Amtsträger vom Kirchenleiter ernannt und abberufen werden, ist das Entscheidungszentrum der Christian Church International. Alle christlichen Mitglieder sind stimmberechtigt, die nichtchristlichen beratend anwesend. Der Supreme Leader hat zwar ein Vetorecht, macht von diesem normalerweise jedoch keinen Gebrauch. Ferner hat der Kirchenleiter das Recht per “executive order” das Zentralkommittee in Fällen hoher Dringlichkeit zu umgehen.<br />
<br />
=== Hauskirchen und Bibelkreisen ===<br />
Die Leiter der privat organisierten Hauskirchen und Bibelkreisen sind in der Lehre an die Vorgaben der Glaubenskongregation (Congregation for the Doctrine of the Faith) gebunden und erhalten ihre Predigten usw. vom Global Missionary Center in Boston. Stand März 2018 gibt es 423 solcher Gruppierungen in 81 Nationen mit dem Schwerpunkt Afrika, Asien, Naher Osten und Südamerika. Diesen lokalen Gruppen ist es untersagt, eigene Theologien oder eigene Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Durch eine strikte Führung sollen mögliche Irrlehren im Keim erstickt werden, um der Gesamtkirche nicht zu schaden und Abwege zu unterbinden.<br />
<br />
===Social Media===<br />
Stark aufgestellt ist die Christian Church International im Internet, dort vor allem im Bereich Social Media. Die Mediadaten aller Kanäle addiert, hatte die Christian Church International im Jahr 2018 etwa 1,5 Millionen Follower.<ref>[http://www.facebook.com/christian.church.interntionl Internationale Facebook-Seite]</ref> Kirchenintern werden die Social Media Services als Ersatz für das “Bibelfernsehen” früherer Zeiten.<br />
<br />
==Formelles ==<br />
*Die Christian Church International ernennt nur solche Menschen zu Amtsträgern, die entweder christliche Theologie, jüdische Glaubenslehre oder ein artverwandtes Fach an einer Universität mit Abschluss studiert haben, oder aber an evangelikalen Seminaren in [[Nordamerika]] zwei bis fünf Jahre lang (je nach angestrebtem Amt) umfassend ausgebildet wurden.<br />
*Fernweihen oder Internetordinationen lehnt die Christian Church International ab. Ordinationen anderer Kirchen bzw. Glaubensgemeinschaften werden generell nicht anerkannt.<br />
*Die Christian Church International erkennt sowohl Erwachsenen- wie auch Kindstaufen jeder christlichen Kirche an.<br />
*Mitglied können auch messianische Juden werden, sofern sie beschnitten sind und das apostolische Glaubensbekenntnis ablegen, das die Eigenschaft Christi als Messias beinhaltet.<br />
<br />
==Namenswandel==<br />
Nach dem Amtsantritt von Lukas Emanuel als Supreme Leader (Oberster Kirchenleiter) veranlasste dieser als eine seiner ersten grundlegenden Amtshandlungen die Änderung des Namens der Kirche auf “Christian Church International”, vorerst ohne den Namen “Christian Universal Life Church” als gleichwertigen, jedoch auf ein Ausschleichen angelegten alternativen Namen der Kirche. Die Verkündung erfolgte am 2. November 2018, nachdem Abschluss aller Formalitäten. Der Supreme Leader beabsichtigte damit einmal mehr, die Distanz zu den ULC-Kirchen, mit denen eine Verwechslungsgefahr bestand, zu unterstreichen.<br />
<br />
== Beziehungen zu Andersgläubigen ==<br />
Die Christian Universal Life Church sieht sich dem Missionsgebot nach Markus 16:15 (Die Bibel) verpflichtet.<ref>[http://bibeltext.com/l12/mark/16.htm Text nach Luther]</ref> Eine Besonderheit ist, dass die Christian Church International den Atheismus als Religion anerkennt, wenngleich als “Irrlehre”. Als in Glaubensfragen nicht entscheidungbefugte Mitglieder sind auch Gläubige anderer Religionen Teil des Zentralkommittees.<br />
<br />
==GMC Boston==<br />
Die gesamte internationale Steuerung der kirchlichen Missionsarbeit sowie die Bereitstellung von Infrastruktur und Inhalten leistet das ''Global Missionar Center'' (GMC) in Boston. Dieses wurde Ende der Neunzigerjahre mit dem aufkommenden Internetzeitalter von kleineren evangelikalen Gruppen gegründet, die zwar eine starke Infrastruktur aufzubauen in der Lage waren, mit dem Medium “Social Media” jedoch weit unterhalb der nötigen Wahrnehmungsschwelle blieben. 2007 begann die Christian Church International am GMC teilzuhaben, 2014 inkorpierte die Kirche das GMC Boston komplett, mit der Zusage, die Gründerkirchen weiter mitzubetreuen. Heute ist das GMC Boston das infrastrukturelle Rückgrat der Christian Church International. Um die dort tätigen Freiwilligen, Praktikanten, Missionare, Pastoren, Lernenden usw. aufgrund der massiven Missionsarbeit der CULC in Ländern des Nahen Ostens vor Übergriffen zu schützen, wurde der Standort des GMC Boston verlegt und nach außen hin durch Gefahrenabwehrexperten neu gestaltet.<ref>Alle Angaben zum GMC Boston in: “Why the world needs us”. Broschüre von CULC und GMC aus dem Jahr 2014, Print, Seiten 4 bis 12</ref><br />
<br />
===GMC Sektion Mission===<br />
Im ''Department One'' werden alle Missionare weltweit koordiniert und in ihrer Arbeit unterstützt. Diese Abteilung ist die zentrale Anlaufstelle für Missionare des GMC bei allen Fragen der Missionsarbeit als auch bei praktischen Fragen.<br />
<br />
===GMC Sektion Social Media===<br />
Die globalen Webaktivitäten der Christian Church International sowie jener kleinereren evangelikalen Kirchen, welche das GMC einst gegründet hatten, werden aus dem “Social Media Center”, ''Department Two'' heraus gesteuert. Hierzu gehört auch die Produktion von Inhalten in verschiedenen Sprachen für die Missionsarbeit.<br />
<br />
===GMC Sektion Lehre ===<br />
Im ''Department Three'' des GMC Boston ist ein theologisches Seminar mit Spezialisierung auf Missionslehre und Bibelstudien angesiedelt, das ebenfalls von den GMC Gründerkirchen weiter mitgenutzt wird. Es bestehen Kooperationen zu den ULCO Seminaries, dem ''Arnulf Seminary for Theology'' als hauseigener Ausbildungsstätte und anderen von PA oder IAA akkreditierten klerikalen Bildungsstätten. Das theologische Seminar des GMC ist - für amerikanische Verhältnisse ungewöhnlich - schulgeldfrei (kostenlos) zu besuchen. Allerdings bestehen sehr hohe Aufnahmehürden für potentielle Bewerber, da die Kapazitäten und Ressourcen der Lehranstalt begrenzt sind. Grundsätzlich werden nur solche Studierenden akzeptiert, die gute bis sehr gute Abschlüsse regulärer Universitäten vorweisen können und einen rigorosen Aufnahmetest bestehen. Absolventen des GMC Boston Lehrbetriebs werden bevorzugt in das Arnulf Seminary of Theology zur weiteren Ausbildung aufgenommen.<br />
<br />
===GMC Sektion Sicherheit===<br />
Intern auch “Team X” genannt, kümmert sich das Rescue Team des ''Department Four'' um das Wohlergehen aller Missionare des GMC, die in Not sind oder Befürchtungen haben, aufgrund ihrer Missionsarbeit in Gefahr zu geraten. Da das GMC Boston ganz gezielt auch und gerade in den Kulturen des Mittleren Ostens und in Afrikas missioniert, ist diese Sicherheitsabteilung eine unabdingbare Einrichtung.<br />
<br />
== Daten und Fakten ==<br />
Da die Christian Church International zwar den ordentlichen Eintritt kennt, aber jedes Mitglied die Kirche formlos und ohne weitere Nachricht auch wieder verlassen kann, sind genaue Angaben zu den Mitgliederzahlen praktisch unmöglich. Auch die lokale Organisation über Hauskreise macht eine zentrale Erfassung der Mitgliederzahlen schwierig. Als Anhaltspunkt können die Rückmeldungen der globalen Graswurzelkirchen, die Daten des Media Centers und des Global Missionary Centers dienen. Auch die Resonanz auf den Social Media Kanälen gibt einen Anhalt bei (Stand 2018) rund 1,5 Millionen Followern.<ref>[http://www.facebook.com/christian.ulc Facebook-Seite mit Followerzähler als Anhaltspunkt der Anhängerschaft]</ref><br />
<br />
== Arnulf Seminary ==<br />
Das ''Arnulf Seminary of Theology'' ist die nichtöffentliche Kaderschmiede der Christian Church International mit den Schwerpunkten Doktrinlehre, Prozesstheologie, christliche Gnostik, die Lehren des spätmittelalterlichen Theologen und Philosophen Meister Eckharts (um 1260–um 1328), die Ideen des deutschen Psychiaters und Philosophen Karl Jaspers (1883–1969) sowie Missionskunde, Predigtlehre und interkulturelle Beziehungen. Als Einrichtung für Postgraduierte ohne Studiengebühren ist die Aufnahme in das Arnulf Seminary nur nach strikten Aufnahmeprüfungen möglich. Die Absolventen erhalten lediglich Prüfungszertifikate und keine Ehrungen oder Titel. Sitz des Seminary ist Boston (USA) und untersteht administrativ dem ''Global Missionary Center''. Schulleiter ist Dean Father Rahim.<ref>[http://ulc.net/index.php?page=cong_data&id=398 Registereintrag]</ref><ref>[https://www.churchfinder.com/churches/ma/chestnut-hill/christian-universal-life-church-arnulf-seminary-theology Church Finder Register]</ref><br />
<br />
==A Blessing for the World Award==<br />
Das Arnulf Seminary vergab in unregelmäßigen Abständen den undotierten Preis “A Blessing for the World”, mit dem Menschen geehrt werden, die sich um Werte der Menschlichkeit und Freiheit verdient gemacht hatten. Vorgeschlagen wurden die Preisträger vom Leiter (''Dean'') des Arnulf Seminary of Theology, dem Lehrkörper und den Lernenden, die Bestätigung erfolgt durch das Zentralkommittee der Christian Universal Life Church. Mit Dekret 17/2021 wurde diese Tradition abgeschafft.<br />
<br />
== Im deutschsprachigen Raum ==<br />
Die Christian Church International ist in [[Deutschland]], [[Österreich]] und der [[Schweiz]] mit Hauskirchen und Bibelkreisen vertreten. Eine darüber hinausgehende lokale Infrastruktur betreibt sie in diesen Ländern nicht. Sämtliche deutschsprachigen Aktivitäten werden vom Global Missionary Center in Boston (Vereinigte Staaten) unterstützt, wo es ein “German Team” deutschsprechender Organisatoren und Pastoren gibt.<br />
<br />
== Trennung von der ULC ==<br />
Die Christian Church International, die unter dem “Christian Universal Life Church” gegründet wurde, unterhielt einst eine distanziert-kritische, aus historischen Gründen auf das Notwendigste beschränkte, temporär noch notwendige administrative Beziehung zur Ur-ULC in Modesto Kalifornien, die über 30 Millionen Mitglieder weltweit hat. Diese Verbindung wurde per Dekret 12/2021 endgültig gekappt.<ref>[http://www.deutschlandfunk.de/universal-life-church-internetkirche-zieht-immer-mehr.886.de.html?dram:article_id=329139 Bericht des Deutschlandfunks über ULCs im Allgemeinen]</ref><br />
<br />
== Literatur ==<br />
*Frank Hinkelmann: Evangelikal: in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ursprung, Bedeutung und Rezeption eines Begriffes, Verlag für Kultur und Wissenschaft, Bonn 2017, {{ISBN|978-3-86269-141-8}}<br />
*William Sanford LaSor, David Allan Hubbard, Frederic William Bush: Das Alte Testament. Entstehung – Geschichte – Botschaft. Brunnen, Basel / Gießen 1992 (engl. 1982), {{ISBN|3-7655-9344-3}} (Evangelikales Standardwerk über das Alte Testament)<br />
*Craig Blomberg: Die Gleichnisse Jesu, ihre Interpretation in Theorie und Praxis.<br />
*Eckhard J. Schnabel: Sind Evangelikale Fundamentalisten? R. Brockhaus, Wuppertal/Zürich 1995, {{ISBN|3-417-290678}}<br />
*Stephan Holthaus: Die Evangelikalen. Fakten und Perspektiven. Johannis-Kompakt, 2007, {{ISBN|978-3-501-052549}}<br />
*Colin Hansen und Andrew David Naselli (Hg.): Four views on the spectrum of Evangelicalism. Counterpoints: Bible and Theology. Zondervan, Grand Rapids, Michigan 2011, {{ISBN|978-0310293163}}<br />
*Randall Balmer: Encyclopedia of Evangelicalism. Baylor University Press, Waco, Texas 2004, {{ISBN|1-932792-04}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*[http://www.christian-church.net Internationale Internetseite]<br />
*{{Facebook|christian.church.international}}<br />
<br />
== Quellen ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Freikirche]]<br />
[[Kategorie:Christentum]]<br />
[[Kategorie:Religion]]<br />
[[Kategorie:Protestantismus]]<br />
[[Kategorie:Judentum]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1959]]<br />
[[Kategorie:Zuerst in InkluPedia]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Christian_Church_International&diff=55211Christian Church International2021-03-11T00:01:12Z<p>Heisenberg: </p>
<hr />
<div>Die '''Christian Church International'''<ref>[https://www.christian-church.net/#news Offizielle Verkündung des neuen Kirchenhauptnamens]</ref> (Gründungs- und Zweitname: ''Christian Universal Life Church'', nicht zu verwechseln mit der ''Universal Life Church'') ist eine internationale christlich-jüdische Glaubensgemeinschaft mit dem Anspruch eine Weltkirche neuen Typs zu sein. Dieses hohe Ziel wird auch durch das Motto ''We are the Church'' sowie die unmissverständliche Internetdomain (www.christian-church.net) zum Ausdruck gebracht. Die Christian Church International ist evangelikal-apostolisch sowie messianisch-jüdisch ausgerichtet.<ref>Schiffman, Michael: Return of The Remnant – The Rebirth of Messianic Judaism, Lederer Books, 1986</ref><ref>Robinson, Richard: The Messianic Movement. A Field Guide For Evangelical Christians From Jews For Jesus, Purple Pomegranate Publications, 2005</ref><ref>Donald W. Dayton, Robert K. Johnston: The Variety of American Evangelicalism. University of Tennessee Press, 2001</ref><ref>[https://www.christian-church.net Webseite, Abschnitt “Our Genesis”]</ref> Sitz der weltweit aktiven Kirche ist seit 2020 die Stadt Fort Lauderdale im Bundesstaat Florida in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]]. Gesteuert wird die Kirche aus [[Toronto]] in [[Kanada]], dem Sitz des Zentralkommittees sowie aus [[Boston]] in den Vereinigten Staaten, Sitz des “Global Missionary Centers” und “Global Media Centers”. Die Christian Church International ist weltweit in rund 80 Ländern als Graswurzelbewegung aktiv, so auch in Deutschland. Mit über einer Million Anhängern und über 1,5 Millionen Followern in den sozialen Medien (auf [[Facebook]] alleine rund 1,3 Mio., Stand März 2021) ist sie zugleich eine der größten Online-Kirchen der Welt.<ref>[https://facebook.com/christian.church.international Onlinepräsenz auf Facebook]</ref><br />
<br />
== Glaubensinhalte ==<br />
Die Christian Church International kann als evangelikal-apostolisch sowie messianisch-jüdisch eingeordnet werden.<ref> Robinson, Richard (Hrsg.): The Messianic Movement. A Field Guide For Evangelical Christians From Jews For Jesus, Purple Pomegranate Publications, 2005</ref><ref>George Marsden:Understanding Fundamentalism and Evangelicalism. W. B. Eerdmans Publishing (1991)</ref> Es gilt einzig die Bibel in einer gnostischen, prozesstheologischen und panentheistischen Auslegung als heilige Schrift und Grundlage des Glaubens. Nachrangig werden auch Schriften anderer Konfessionen und Philosophen berücksichtigt. Daraus abgeleitet gelten die Dogmen "Tue Gutes" und “We are one”. Es handelt sich bei der Christian Church International um eine ernsthafte und nachdrücklich missionarische Glaubensgemeinschaft, die allerdings jeden persönlichen Glauben respektiert. Es wird gelehrt, dass die Welt mehr als reine Materie ist, dass Gott existiert und dass er diese Welt nicht nur erschaffen hat, sondern dass er sogar Teil von ihr ist.<ref>[http://www.huffingtonpost.de/armin-elias/glueck-emotionen-_b_8810100.html Blogbeitrag (gesichtet 9. März 2016)]</ref><br />
<br />
== Mitgliedschaft==<br />
Getaufte Christen sowie beschnittene Juden (geboren oder konvertiert), die sich zur Messiaseigenschaft Jesu bekennen, können Mitglied werden. Sonstige Personen werden als Gastmitglieder akzeptiert. Die Christian Church International bricht damit die ansonsten im Christentum übliche Regel, die Taufe generell als Voraussetzung für eine Mitgliedschaft zu machen. Ein Austritt ist jederzeit ohne jede Formalität möglich, ebenso die parallele Mitgliedschaft in einer anderen christlichen Kirche. Bei Angehörigen anderer Religionen wird im Einzelfall entschieden. Als erste Kirche weltweit kann man Mitglied der Christian Church International durch einen automatisierten Prozess auf der Webseite der Kirche werden.<ref>[http://www.christian-church.net Webseite der Kirche]</ref><br />
<br />
== Klerus und Kirchenleben==<br />
Oberhaupt (''Supreme Leader'') der Christian Church International ist seit März 2021 der Theologe Samuel Gupta. Er wurde nach dem Tode seiner Vorgängerin Luzia Lucretia ernannt. (Ordensname<ref>[https://kops.uni-konstanz.de/bitstream/handle/123456789/17867/rolker_namen.pdf?sequence=2 Erklärung zur Bedeutung von Ordensnamen]</ref>), der freiwillig zurücktrat, um sich intensiver programmatisch wegweisenden Bibelstudien und seiner Familie widmen zu können.<ref>Verlautbarung auf der in der EU nicht verfügbaren Facebookseite der Kirche vom 15. September 2018 und einsehbar auf der Webseite der Kirche.</ref> Der Supreme Leader führt die Kirche zusammen mit geistlichen Leiter (Primus Maximus).<br />
<br />
=== Zentralkommittee===<br />
Dem Supreme Leader helfen bei der Leitung der Kirche im apostolischen Sinne folgende Funktionen:<br />
<br />
*Secretary General<br />
*Head of the Congregation for the Doctrine of the Faith<br />
*Head of Operations<br />
*Head of Philosophical Issues<br />
*Head of Foreign Relations<br />
*Head of Seminary Organizations and Missionary Affairs<br />
*Head of Education and Social Affairs<br />
*Head of Political Affairs<br />
*Head of Interreligious Affairs<br />
*Head of Hindu Affairs<br />
*Head of Intercultural Affairs<br />
*Head of Jewish Affairs<br />
<br />
Das Zentralkommittee, dessen Amtsträger vom Kirchenleiter ernannt und abberufen werden, ist das Entscheidungszentrum der Christian Church International. Alle christlichen Mitglieder sind stimmberechtigt, die nichtchristlichen beratend anwesend. Der Supreme Leader hat zwar ein Vetorecht, macht von diesem normalerweise jedoch keinen Gebrauch. Ferner hat der Kirchenleiter das Recht per “executive order” das Zentralkommittee in Fällen hoher Dringlichkeit zu umgehen.<br />
<br />
=== Hauskirchen und Bibelkreisen ===<br />
Die Leiter der privat organisierten Hauskirchen und Bibelkreisen sind in der Lehre an die Vorgaben der Glaubenskongregation (Congregation for the Doctrine of the Faith) gebunden und erhalten ihre Predigten usw. vom Global Missionary Center in Boston. Stand März 2018 gibt es 423 solcher Gruppierungen in 81 Nationen mit dem Schwerpunkt Afrika, Asien, Naher Osten und Südamerika. Diesen lokalen Gruppen ist es untersagt, eigene Theologien oder eigene Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Durch eine strikte Führung sollen mögliche Irrlehren im Keim erstickt werden, um der Gesamtkirche nicht zu schaden und Abwege zu unterbinden.<br />
<br />
===Social Media===<br />
Stark aufgestellt ist die Christian Church International im Internet, dort vor allem im Bereich Social Media. Die Mediadaten aller Kanäle addiert, hatte die Christian Church International im Jahr 2018 etwa 1,5 Millionen Follower.<ref>[http://www.facebook.com/christian.church.interntionl Internationale Facebook-Seite]</ref> Kirchenintern werden die Social Media Services als Ersatz für das “Bibelfernsehen” früherer Zeiten.<br />
<br />
==Formelles ==<br />
*Die Christian Church International ernennt nur solche Menschen zu Amtsträgern, die entweder christliche Theologie, jüdische Glaubenslehre oder ein artverwandtes Fach an einer Universität mit Abschluss studiert haben, oder aber an evangelikalen Seminaren in [[Nordamerika]] zwei bis fünf Jahre lang (je nach angestrebtem Amt) umfassend ausgebildet wurden.<br />
*Fernweihen oder Internetordinationen lehnt die Christian Church International ab. Ordinationen anderer Kirchen bzw. Glaubensgemeinschaften werden generell nicht anerkannt.<br />
*Die Christian Church International erkennt sowohl Erwachsenen- wie auch Kindstaufen jeder christlichen Kirche an.<br />
*Mitglied können auch messianische Juden werden, sofern sie beschnitten sind und das apostolische Glaubensbekenntnis ablegen, das die Eigenschaft Christi als Messias beinhaltet.<br />
<br />
==Namenswandel==<br />
Nach dem Amtsantritt von Lukas Emanuel als Supreme Leader (Oberster Kirchenleiter) veranlasste dieser als eine seiner ersten grundlegenden Amtshandlungen die Änderung des Namens der Kirche auf “Christian Church International”, vorerst ohne den Namen “Christian Universal Life Church” als gleichwertigen, jedoch auf ein Ausschleichen angelegten alternativen Namen der Kirche. Die Verkündung erfolgte am 2. November 2018, nachdem Abschluss aller Formalitäten. Der Supreme Leader beabsichtigte damit einmal mehr, die Distanz zu den ULC-Kirchen, mit denen eine Verwechslungsgefahr bestand, zu unterstreichen.<br />
<br />
== Beziehungen zu Andersgläubigen ==<br />
Die Christian Universal Life Church sieht sich dem Missionsgebot nach Markus 16:15 (Die Bibel) verpflichtet.<ref>[http://bibeltext.com/l12/mark/16.htm Text nach Luther]</ref> Eine Besonderheit ist, dass die Christian Church International den Atheismus als Religion anerkennt, wenngleich als “Irrlehre”. Als in Glaubensfragen nicht entscheidungbefugte Mitglieder sind auch Gläubige anderer Religionen Teil des Zentralkommittees.<br />
<br />
==GMC Boston==<br />
Die gesamte internationale Steuerung der kirchlichen Missionsarbeit sowie die Bereitstellung von Infrastruktur und Inhalten leistet das ''Global Missionar Center'' (GMC) in Boston. Dieses wurde Ende der Neunzigerjahre mit dem aufkommenden Internetzeitalter von kleineren evangelikalen Gruppen gegründet, die zwar eine starke Infrastruktur aufzubauen in der Lage waren, mit dem Medium “Social Media” jedoch weit unterhalb der nötigen Wahrnehmungsschwelle blieben. 2007 begann die Christian Church International am GMC teilzuhaben, 2014 inkorpierte die Kirche das GMC Boston komplett, mit der Zusage, die Gründerkirchen weiter mitzubetreuen. Heute ist das GMC Boston das infrastrukturelle Rückgrat der Christian Church International. Um die dort tätigen Freiwilligen, Praktikanten, Missionare, Pastoren, Lernenden usw. aufgrund der massiven Missionsarbeit der CULC in Ländern des Nahen Ostens vor Übergriffen zu schützen, wurde der Standort des GMC Boston verlegt und nach außen hin durch Gefahrenabwehrexperten neu gestaltet.<ref>Alle Angaben zum GMC Boston in: “Why the world needs us”. Broschüre von CULC und GMC aus dem Jahr 2014, Print, Seiten 4 bis 12</ref><br />
<br />
===GMC Sektion Mission===<br />
Im ''Department One'' werden alle Missionare weltweit koordiniert und in ihrer Arbeit unterstützt. Diese Abteilung ist die zentrale Anlaufstelle für Missionare des GMC bei allen Fragen der Missionsarbeit als auch bei praktischen Fragen.<br />
<br />
===GMC Sektion Social Media===<br />
Die globalen Webaktivitäten der Christian Church International sowie jener kleinereren evangelikalen Kirchen, welche das GMC einst gegründet hatten, werden aus dem “Social Media Center”, ''Department Two'' heraus gesteuert. Hierzu gehört auch die Produktion von Inhalten in verschiedenen Sprachen für die Missionsarbeit.<br />
<br />
===GMC Sektion Lehre ===<br />
Im ''Department Three'' des GMC Boston ist ein theologisches Seminar mit Spezialisierung auf Missionslehre und Bibelstudien angesiedelt, das ebenfalls von den GMC Gründerkirchen weiter mitgenutzt wird. Es bestehen Kooperationen zu den ULCO Seminaries, dem ''Arnulf Seminary for Theology'' als hauseigener Ausbildungsstätte und anderen von PA oder IAA akkreditierten klerikalen Bildungsstätten. Das theologische Seminar des GMC ist - für amerikanische Verhältnisse ungewöhnlich - schulgeldfrei (kostenlos) zu besuchen. Allerdings bestehen sehr hohe Aufnahmehürden für potentielle Bewerber, da die Kapazitäten und Ressourcen der Lehranstalt begrenzt sind. Grundsätzlich werden nur solche Studierenden akzeptiert, die gute bis sehr gute Abschlüsse regulärer Universitäten vorweisen können und einen rigorosen Aufnahmetest bestehen. Absolventen des GMC Boston Lehrbetriebs werden bevorzugt in das Arnulf Seminary of Theology zur weiteren Ausbildung aufgenommen.<br />
<br />
===GMC Sektion Sicherheit===<br />
Intern auch “Team X” genannt, kümmert sich das Rescue Team des ''Department Four'' um das Wohlergehen aller Missionare des GMC, die in Not sind oder Befürchtungen haben, aufgrund ihrer Missionsarbeit in Gefahr zu geraten. Da das GMC Boston ganz gezielt auch und gerade in den Kulturen des Mittleren Ostens und in Afrikas missioniert, ist diese Sicherheitsabteilung eine unabdingbare Einrichtung.<br />
<br />
== Daten und Fakten ==<br />
Da die Christian Church International zwar den ordentlichen Eintritt kennt, aber jedes Mitglied die Kirche formlos und ohne weitere Nachricht auch wieder verlassen kann, sind genaue Angaben zu den Mitgliederzahlen praktisch unmöglich. Auch die lokale Organisation über Hauskreise macht eine zentrale Erfassung der Mitgliederzahlen schwierig. Als Anhaltspunkt können die Rückmeldungen der globalen Graswurzelkirchen, die Daten des Media Centers und des Global Missionary Centers dienen. Auch die Resonanz auf den Social Media Kanälen gibt einen Anhalt bei (Stand 2018) rund 1,5 Millionen Followern.<ref>[http://www.facebook.com/christian.ulc Facebook-Seite mit Followerzähler als Anhaltspunkt der Anhängerschaft]</ref><br />
<br />
== Arnulf Seminary ==<br />
Das ''Arnulf Seminary of Theology'' ist die nichtöffentliche Kaderschmiede der Christian Church International mit den Schwerpunkten Doktrinlehre, Prozesstheologie, christliche Gnostik, die Lehren des spätmittelalterlichen Theologen und Philosophen Meister Eckharts (um 1260–um 1328), die Ideen des deutschen Psychiaters und Philosophen Karl Jaspers (1883–1969) sowie Missionskunde, Predigtlehre und interkulturelle Beziehungen. Als Einrichtung für Postgraduierte ohne Studiengebühren ist die Aufnahme in das Arnulf Seminary nur nach strikten Aufnahmeprüfungen möglich. Die Absolventen erhalten lediglich Prüfungszertifikate und keine Ehrungen oder Titel. Sitz des Seminary ist Boston (USA) und untersteht administrativ dem ''Global Missionary Center''. Schulleiter ist Dean Father Rahim.<ref>[http://ulc.net/index.php?page=cong_data&id=398 Registereintrag]</ref><ref>[https://www.churchfinder.com/churches/ma/chestnut-hill/christian-universal-life-church-arnulf-seminary-theology Church Finder Register]</ref><br />
<br />
==A Blessing for the World Award==<br />
Das Arnulf Seminary vergab in unregelmäßigen Abständen den undotierten Preis “A Blessing for the World”, mit dem Menschen geehrt werden, die sich um Werte der Menschlichkeit und Freiheit verdient gemacht hatten. Vorgeschlagen wurden die Preisträger vom Leiter (''Dean'') des Arnulf Seminary of Theology, dem Lehrkörper und den Lernenden, die Bestätigung erfolgt durch das Zentralkommittee der Christian Universal Life Church. Mit Dekret 17/2021 wurde diese Tradition abgeschafft.<br />
<br />
== Im deutschsprachigen Raum ==<br />
Die Christian Church International ist in [[Deutschland]], [[Österreich]] und der [[Schweiz]] mit Hauskirchen und Bibelkreisen vertreten. Eine darüber hinausgehende lokale Infrastruktur betreibt sie in diesen Ländern nicht. Sämtliche deutschsprachigen Aktivitäten werden vom Global Missionary Center in Boston (Vereinigte Staaten) unterstützt, wo es ein “German Team” deutschsprechender Organisatoren und Pastoren gibt.<br />
<br />
== Trennung von der ULC ==<br />
Die Christian Church International, die unter dem “Christian Universal Life Church” gegründet wurde, unterhielt einst eine distanziert-kritische, aus historischen Gründen auf das Notwendigste beschränkte, temporär noch notwendige administrative Beziehung zur Ur-ULC in Modesto Kalifornien, die über 30 Millionen Mitglieder weltweit hat. Diese Verbindung wurde per Dekret 12/2021 endgültig gekappt.<ref>[http://www.deutschlandfunk.de/universal-life-church-internetkirche-zieht-immer-mehr.886.de.html?dram:article_id=329139 Bericht des Deutschlandfunks über ULCs im Allgemeinen]</ref><br />
<br />
== Literatur ==<br />
*Frank Hinkelmann: Evangelikal: in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ursprung, Bedeutung und Rezeption eines Begriffes, Verlag für Kultur und Wissenschaft, Bonn 2017, {{ISBN|978-3-86269-141-8}}<br />
*William Sanford LaSor, David Allan Hubbard, Frederic William Bush: Das Alte Testament. Entstehung – Geschichte – Botschaft. Brunnen, Basel / Gießen 1992 (engl. 1982), {{ISBN|3-7655-9344-3}} (Evangelikales Standardwerk über das Alte Testament)<br />
*Craig Blomberg: Die Gleichnisse Jesu, ihre Interpretation in Theorie und Praxis.<br />
*Eckhard J. Schnabel: Sind Evangelikale Fundamentalisten? R. Brockhaus, Wuppertal/Zürich 1995, {{ISBN|3-417-290678}}<br />
*Stephan Holthaus: Die Evangelikalen. Fakten und Perspektiven. Johannis-Kompakt, 2007, {{ISBN|978-3-501-052549}}<br />
*Colin Hansen und Andrew David Naselli (Hg.): Four views on the spectrum of Evangelicalism. Counterpoints: Bible and Theology. Zondervan, Grand Rapids, Michigan 2011, {{ISBN|978-0310293163}}<br />
*Randall Balmer: Encyclopedia of Evangelicalism. Baylor University Press, Waco, Texas 2004, {{ISBN|1-932792-04}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*[http://www.christian-church.net Internationale Internetseite]<br />
*{{Facebook|christian.church.international}}<br />
<br />
== Quellen ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Freikirche]]<br />
[[Kategorie:Christentum]]<br />
[[Kategorie:Religion]]<br />
[[Kategorie:Protestantismus]]<br />
[[Kategorie:Judentum]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1959]]<br />
[[Kategorie:Zuerst in InkluPedia]]</div>Heisenberghttps://inklupedia.de/index.php?title=Christian_Church_International&diff=55210Christian Church International2021-03-11T00:00:24Z<p>Heisenberg: Die entfernte Webseite wurde eingestellt.</p>
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<div>Die '''Christian Church International'''<ref>[https://www.christian-church.net/#news Offizielle Verkündung des neuen Kirchenhauptnamens]</ref> (Gründungs- und Zweitname: ''Christian Universal Life Church'', nicht zu verwechseln mit der ''Universal Life Church'') ist eine internationale christlich-jüdische Glaubensgemeinschaft mit dem Anspruch eine Weltkirche neuen Typs zu sein. Dieses hohe Ziel wird auch durch das Motto ''We are the Church'' sowie die unmissverständliche Internetdomain (www.christian-church.net) zum Ausdruck gebracht. Die Christian Church International ist evangelikal-apostolisch sowie messianisch-jüdisch ausgerichtet.<ref>Schiffman, Michael: Return of The Remnant – The Rebirth of Messianic Judaism, Lederer Books, 1986</ref><ref>Robinson, Richard: The Messianic Movement. A Field Guide For Evangelical Christians From Jews For Jesus, Purple Pomegranate Publications, 2005</ref><ref>Donald W. Dayton, Robert K. Johnston: The Variety of American Evangelicalism. University of Tennessee Press, 2001</ref><ref>[https://www.christian-church.net Webseite, Abschnitt “Our Genesis”]</ref> Sitz der weltweit aktiven Kirche ist seit 2020 die Stadt Fort Lauderdale im Bundesstaat Florida in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]]. Gesteuert wird die Kirche aus [[Toronto]] in [[Kanada]], dem Sitz des Zentralkommittees sowie aus [[Boston]] in den Vereinigten Staaten, Sitz des “Global Missionary Centers” und “Global Media Centers”. Die Christian Church International ist weltweit in rund 80 Ländern als Graswurzelbewegung aktiv, so auch in Deutschland. Mit über einer Million Anhängern und über 1,5 Millionen Followern in den sozialen Medien (auf [[Facebook]] alleine rund 1,3 Mio., Stand März 2021) ist sie zugleich eine der größten Online-Kirchen der Welt.<ref>[https://facebook.com/christian.church.international]</ref><br />
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== Glaubensinhalte ==<br />
Die Christian Church International kann als evangelikal-apostolisch sowie messianisch-jüdisch eingeordnet werden.<ref> Robinson, Richard (Hrsg.): The Messianic Movement. A Field Guide For Evangelical Christians From Jews For Jesus, Purple Pomegranate Publications, 2005</ref><ref>George Marsden:Understanding Fundamentalism and Evangelicalism. W. B. Eerdmans Publishing (1991)</ref> Es gilt einzig die Bibel in einer gnostischen, prozesstheologischen und panentheistischen Auslegung als heilige Schrift und Grundlage des Glaubens. Nachrangig werden auch Schriften anderer Konfessionen und Philosophen berücksichtigt. Daraus abgeleitet gelten die Dogmen "Tue Gutes" und “We are one”. Es handelt sich bei der Christian Church International um eine ernsthafte und nachdrücklich missionarische Glaubensgemeinschaft, die allerdings jeden persönlichen Glauben respektiert. Es wird gelehrt, dass die Welt mehr als reine Materie ist, dass Gott existiert und dass er diese Welt nicht nur erschaffen hat, sondern dass er sogar Teil von ihr ist.<ref>[http://www.huffingtonpost.de/armin-elias/glueck-emotionen-_b_8810100.html Blogbeitrag (gesichtet 9. März 2016)]</ref><br />
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== Mitgliedschaft==<br />
Getaufte Christen sowie beschnittene Juden (geboren oder konvertiert), die sich zur Messiaseigenschaft Jesu bekennen, können Mitglied werden. Sonstige Personen werden als Gastmitglieder akzeptiert. Die Christian Church International bricht damit die ansonsten im Christentum übliche Regel, die Taufe generell als Voraussetzung für eine Mitgliedschaft zu machen. Ein Austritt ist jederzeit ohne jede Formalität möglich, ebenso die parallele Mitgliedschaft in einer anderen christlichen Kirche. Bei Angehörigen anderer Religionen wird im Einzelfall entschieden. Als erste Kirche weltweit kann man Mitglied der Christian Church International durch einen automatisierten Prozess auf der Webseite der Kirche werden.<ref>[http://www.christian-church.net Webseite der Kirche]</ref><br />
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== Klerus und Kirchenleben==<br />
Oberhaupt (''Supreme Leader'') der Christian Church International ist seit März 2021 der Theologe Samuel Gupta. Er wurde nach dem Tode seiner Vorgängerin Luzia Lucretia ernannt. (Ordensname<ref>[https://kops.uni-konstanz.de/bitstream/handle/123456789/17867/rolker_namen.pdf?sequence=2 Erklärung zur Bedeutung von Ordensnamen]</ref>), der freiwillig zurücktrat, um sich intensiver programmatisch wegweisenden Bibelstudien und seiner Familie widmen zu können.<ref>Verlautbarung auf der in der EU nicht verfügbaren Facebookseite der Kirche vom 15. September 2018 und einsehbar auf der Webseite der Kirche.</ref> Der Supreme Leader führt die Kirche zusammen mit geistlichen Leiter (Primus Maximus).<br />
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=== Zentralkommittee===<br />
Dem Supreme Leader helfen bei der Leitung der Kirche im apostolischen Sinne folgende Funktionen:<br />
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*Secretary General<br />
*Head of the Congregation for the Doctrine of the Faith<br />
*Head of Operations<br />
*Head of Philosophical Issues<br />
*Head of Foreign Relations<br />
*Head of Seminary Organizations and Missionary Affairs<br />
*Head of Education and Social Affairs<br />
*Head of Political Affairs<br />
*Head of Interreligious Affairs<br />
*Head of Hindu Affairs<br />
*Head of Intercultural Affairs<br />
*Head of Jewish Affairs<br />
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Das Zentralkommittee, dessen Amtsträger vom Kirchenleiter ernannt und abberufen werden, ist das Entscheidungszentrum der Christian Church International. Alle christlichen Mitglieder sind stimmberechtigt, die nichtchristlichen beratend anwesend. Der Supreme Leader hat zwar ein Vetorecht, macht von diesem normalerweise jedoch keinen Gebrauch. Ferner hat der Kirchenleiter das Recht per “executive order” das Zentralkommittee in Fällen hoher Dringlichkeit zu umgehen.<br />
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=== Hauskirchen und Bibelkreisen ===<br />
Die Leiter der privat organisierten Hauskirchen und Bibelkreisen sind in der Lehre an die Vorgaben der Glaubenskongregation (Congregation for the Doctrine of the Faith) gebunden und erhalten ihre Predigten usw. vom Global Missionary Center in Boston. Stand März 2018 gibt es 423 solcher Gruppierungen in 81 Nationen mit dem Schwerpunkt Afrika, Asien, Naher Osten und Südamerika. Diesen lokalen Gruppen ist es untersagt, eigene Theologien oder eigene Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Durch eine strikte Führung sollen mögliche Irrlehren im Keim erstickt werden, um der Gesamtkirche nicht zu schaden und Abwege zu unterbinden.<br />
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===Social Media===<br />
Stark aufgestellt ist die Christian Church International im Internet, dort vor allem im Bereich Social Media. Die Mediadaten aller Kanäle addiert, hatte die Christian Church International im Jahr 2018 etwa 1,5 Millionen Follower.<ref>[http://www.facebook.com/christian.church.interntionl Internationale Facebook-Seite]</ref> Kirchenintern werden die Social Media Services als Ersatz für das “Bibelfernsehen” früherer Zeiten.<br />
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==Formelles ==<br />
*Die Christian Church International ernennt nur solche Menschen zu Amtsträgern, die entweder christliche Theologie, jüdische Glaubenslehre oder ein artverwandtes Fach an einer Universität mit Abschluss studiert haben, oder aber an evangelikalen Seminaren in [[Nordamerika]] zwei bis fünf Jahre lang (je nach angestrebtem Amt) umfassend ausgebildet wurden.<br />
*Fernweihen oder Internetordinationen lehnt die Christian Church International ab. Ordinationen anderer Kirchen bzw. Glaubensgemeinschaften werden generell nicht anerkannt.<br />
*Die Christian Church International erkennt sowohl Erwachsenen- wie auch Kindstaufen jeder christlichen Kirche an.<br />
*Mitglied können auch messianische Juden werden, sofern sie beschnitten sind und das apostolische Glaubensbekenntnis ablegen, das die Eigenschaft Christi als Messias beinhaltet.<br />
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==Namenswandel==<br />
Nach dem Amtsantritt von Lukas Emanuel als Supreme Leader (Oberster Kirchenleiter) veranlasste dieser als eine seiner ersten grundlegenden Amtshandlungen die Änderung des Namens der Kirche auf “Christian Church International”, vorerst ohne den Namen “Christian Universal Life Church” als gleichwertigen, jedoch auf ein Ausschleichen angelegten alternativen Namen der Kirche. Die Verkündung erfolgte am 2. November 2018, nachdem Abschluss aller Formalitäten. Der Supreme Leader beabsichtigte damit einmal mehr, die Distanz zu den ULC-Kirchen, mit denen eine Verwechslungsgefahr bestand, zu unterstreichen.<br />
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== Beziehungen zu Andersgläubigen ==<br />
Die Christian Universal Life Church sieht sich dem Missionsgebot nach Markus 16:15 (Die Bibel) verpflichtet.<ref>[http://bibeltext.com/l12/mark/16.htm Text nach Luther]</ref> Eine Besonderheit ist, dass die Christian Church International den Atheismus als Religion anerkennt, wenngleich als “Irrlehre”. Als in Glaubensfragen nicht entscheidungbefugte Mitglieder sind auch Gläubige anderer Religionen Teil des Zentralkommittees.<br />
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==GMC Boston==<br />
Die gesamte internationale Steuerung der kirchlichen Missionsarbeit sowie die Bereitstellung von Infrastruktur und Inhalten leistet das ''Global Missionar Center'' (GMC) in Boston. Dieses wurde Ende der Neunzigerjahre mit dem aufkommenden Internetzeitalter von kleineren evangelikalen Gruppen gegründet, die zwar eine starke Infrastruktur aufzubauen in der Lage waren, mit dem Medium “Social Media” jedoch weit unterhalb der nötigen Wahrnehmungsschwelle blieben. 2007 begann die Christian Church International am GMC teilzuhaben, 2014 inkorpierte die Kirche das GMC Boston komplett, mit der Zusage, die Gründerkirchen weiter mitzubetreuen. Heute ist das GMC Boston das infrastrukturelle Rückgrat der Christian Church International. Um die dort tätigen Freiwilligen, Praktikanten, Missionare, Pastoren, Lernenden usw. aufgrund der massiven Missionsarbeit der CULC in Ländern des Nahen Ostens vor Übergriffen zu schützen, wurde der Standort des GMC Boston verlegt und nach außen hin durch Gefahrenabwehrexperten neu gestaltet.<ref>Alle Angaben zum GMC Boston in: “Why the world needs us”. Broschüre von CULC und GMC aus dem Jahr 2014, Print, Seiten 4 bis 12</ref><br />
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===GMC Sektion Mission===<br />
Im ''Department One'' werden alle Missionare weltweit koordiniert und in ihrer Arbeit unterstützt. Diese Abteilung ist die zentrale Anlaufstelle für Missionare des GMC bei allen Fragen der Missionsarbeit als auch bei praktischen Fragen.<br />
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===GMC Sektion Social Media===<br />
Die globalen Webaktivitäten der Christian Church International sowie jener kleinereren evangelikalen Kirchen, welche das GMC einst gegründet hatten, werden aus dem “Social Media Center”, ''Department Two'' heraus gesteuert. Hierzu gehört auch die Produktion von Inhalten in verschiedenen Sprachen für die Missionsarbeit.<br />
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===GMC Sektion Lehre ===<br />
Im ''Department Three'' des GMC Boston ist ein theologisches Seminar mit Spezialisierung auf Missionslehre und Bibelstudien angesiedelt, das ebenfalls von den GMC Gründerkirchen weiter mitgenutzt wird. Es bestehen Kooperationen zu den ULCO Seminaries, dem ''Arnulf Seminary for Theology'' als hauseigener Ausbildungsstätte und anderen von PA oder IAA akkreditierten klerikalen Bildungsstätten. Das theologische Seminar des GMC ist - für amerikanische Verhältnisse ungewöhnlich - schulgeldfrei (kostenlos) zu besuchen. Allerdings bestehen sehr hohe Aufnahmehürden für potentielle Bewerber, da die Kapazitäten und Ressourcen der Lehranstalt begrenzt sind. Grundsätzlich werden nur solche Studierenden akzeptiert, die gute bis sehr gute Abschlüsse regulärer Universitäten vorweisen können und einen rigorosen Aufnahmetest bestehen. Absolventen des GMC Boston Lehrbetriebs werden bevorzugt in das Arnulf Seminary of Theology zur weiteren Ausbildung aufgenommen.<br />
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===GMC Sektion Sicherheit===<br />
Intern auch “Team X” genannt, kümmert sich das Rescue Team des ''Department Four'' um das Wohlergehen aller Missionare des GMC, die in Not sind oder Befürchtungen haben, aufgrund ihrer Missionsarbeit in Gefahr zu geraten. Da das GMC Boston ganz gezielt auch und gerade in den Kulturen des Mittleren Ostens und in Afrikas missioniert, ist diese Sicherheitsabteilung eine unabdingbare Einrichtung.<br />
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== Daten und Fakten ==<br />
Da die Christian Church International zwar den ordentlichen Eintritt kennt, aber jedes Mitglied die Kirche formlos und ohne weitere Nachricht auch wieder verlassen kann, sind genaue Angaben zu den Mitgliederzahlen praktisch unmöglich. Auch die lokale Organisation über Hauskreise macht eine zentrale Erfassung der Mitgliederzahlen schwierig. Als Anhaltspunkt können die Rückmeldungen der globalen Graswurzelkirchen, die Daten des Media Centers und des Global Missionary Centers dienen. Auch die Resonanz auf den Social Media Kanälen gibt einen Anhalt bei (Stand 2018) rund 1,5 Millionen Followern.<ref>[http://www.facebook.com/christian.ulc Facebook-Seite mit Followerzähler als Anhaltspunkt der Anhängerschaft]</ref><br />
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== Arnulf Seminary ==<br />
Das ''Arnulf Seminary of Theology'' ist die nichtöffentliche Kaderschmiede der Christian Church International mit den Schwerpunkten Doktrinlehre, Prozesstheologie, christliche Gnostik, die Lehren des spätmittelalterlichen Theologen und Philosophen Meister Eckharts (um 1260–um 1328), die Ideen des deutschen Psychiaters und Philosophen Karl Jaspers (1883–1969) sowie Missionskunde, Predigtlehre und interkulturelle Beziehungen. Als Einrichtung für Postgraduierte ohne Studiengebühren ist die Aufnahme in das Arnulf Seminary nur nach strikten Aufnahmeprüfungen möglich. Die Absolventen erhalten lediglich Prüfungszertifikate und keine Ehrungen oder Titel. Sitz des Seminary ist Boston (USA) und untersteht administrativ dem ''Global Missionary Center''. Schulleiter ist Dean Father Rahim.<ref>[http://ulc.net/index.php?page=cong_data&id=398 Registereintrag]</ref><ref>[https://www.churchfinder.com/churches/ma/chestnut-hill/christian-universal-life-church-arnulf-seminary-theology Church Finder Register]</ref><br />
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==A Blessing for the World Award==<br />
Das Arnulf Seminary vergab in unregelmäßigen Abständen den undotierten Preis “A Blessing for the World”, mit dem Menschen geehrt werden, die sich um Werte der Menschlichkeit und Freiheit verdient gemacht hatten. Vorgeschlagen wurden die Preisträger vom Leiter (''Dean'') des Arnulf Seminary of Theology, dem Lehrkörper und den Lernenden, die Bestätigung erfolgt durch das Zentralkommittee der Christian Universal Life Church. Mit Dekret 17/2021 wurde diese Tradition abgeschafft.<br />
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== Im deutschsprachigen Raum ==<br />
Die Christian Church International ist in [[Deutschland]], [[Österreich]] und der [[Schweiz]] mit Hauskirchen und Bibelkreisen vertreten. Eine darüber hinausgehende lokale Infrastruktur betreibt sie in diesen Ländern nicht. Sämtliche deutschsprachigen Aktivitäten werden vom Global Missionary Center in Boston (Vereinigte Staaten) unterstützt, wo es ein “German Team” deutschsprechender Organisatoren und Pastoren gibt.<br />
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== Trennung von der ULC ==<br />
Die Christian Church International, die unter dem “Christian Universal Life Church” gegründet wurde, unterhielt einst eine distanziert-kritische, aus historischen Gründen auf das Notwendigste beschränkte, temporär noch notwendige administrative Beziehung zur Ur-ULC in Modesto Kalifornien, die über 30 Millionen Mitglieder weltweit hat. Diese Verbindung wurde per Dekret 12/2021 endgültig gekappt.<ref>[http://www.deutschlandfunk.de/universal-life-church-internetkirche-zieht-immer-mehr.886.de.html?dram:article_id=329139 Bericht des Deutschlandfunks über ULCs im Allgemeinen]</ref><br />
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== Literatur ==<br />
*Frank Hinkelmann: Evangelikal: in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ursprung, Bedeutung und Rezeption eines Begriffes, Verlag für Kultur und Wissenschaft, Bonn 2017, {{ISBN|978-3-86269-141-8}}<br />
*William Sanford LaSor, David Allan Hubbard, Frederic William Bush: Das Alte Testament. Entstehung – Geschichte – Botschaft. Brunnen, Basel / Gießen 1992 (engl. 1982), {{ISBN|3-7655-9344-3}} (Evangelikales Standardwerk über das Alte Testament)<br />
*Craig Blomberg: Die Gleichnisse Jesu, ihre Interpretation in Theorie und Praxis.<br />
*Eckhard J. Schnabel: Sind Evangelikale Fundamentalisten? R. Brockhaus, Wuppertal/Zürich 1995, {{ISBN|3-417-290678}}<br />
*Stephan Holthaus: Die Evangelikalen. Fakten und Perspektiven. Johannis-Kompakt, 2007, {{ISBN|978-3-501-052549}}<br />
*Colin Hansen und Andrew David Naselli (Hg.): Four views on the spectrum of Evangelicalism. Counterpoints: Bible and Theology. Zondervan, Grand Rapids, Michigan 2011, {{ISBN|978-0310293163}}<br />
*Randall Balmer: Encyclopedia of Evangelicalism. Baylor University Press, Waco, Texas 2004, {{ISBN|1-932792-04}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*[http://www.christian-church.net Internationale Internetseite]<br />
*{{Facebook|christian.church.international}}<br />
<br />
== Quellen ==<br />
<references /><br />
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[[Kategorie:Freikirche]]<br />
[[Kategorie:Christentum]]<br />
[[Kategorie:Religion]]<br />
[[Kategorie:Protestantismus]]<br />
[[Kategorie:Judentum]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1959]]<br />
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