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Tschechien: Unterschied zwischen den Versionen

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  |REGIERUNGSSYSTEM = Parlamentarische Demokratie
  |REGIERUNGSSYSTEM = Parlamentarische Demokratie
  |STAATSOBERHAUPT  = Präsident Miloš Zeman
  |STAATSOBERHAUPT  = Präsident Miloš Zeman
  |REGIERUNGSCHEF  = Ministerpräsident Andrej Babiš
  |REGIERUNGSCHEF  = Ministerpräsident Petr Fiala
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  |BILD-LAGE        = Czech_Republic_in_European_Union.svg
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'''Tschechien''' (amtlich '''Tschechische Republik''', tschechisch ''Česká republika'' {{IPA|Tondatei=Cs-Ceska_republika_Cesko.ogg|ˈt͡ʃɛskaː ˈrɛpuˌblɪka}} beziehungsweise ''Česko'') ist ein Staat in Mittel[[europa]]. Er ist demokratisch organisiert und besteht aus den drei historischen Ländern Böhmen, Mähren und Tschechisch-Schlesien. Der Binnenstaat Tschechien hat etwa 10,5 Millionen Einwohner.<ref>[http://www.czso.cz/csu/redakce.nsf/i/obyvatelstvo_lide CZSO.cz]</ref> Staatsoberhaupt ist Präsident Miloš Zeman, Regierungschef ist Ministerpräsident Andrej Babiš. Die [[Hauptstadt]] ist [[Prag]].
'''Tschechien''' (amtlich '''Tschechische Republik''', tschechisch ''Česká republika'' {{IPA|Tondatei=Cs-Ceska_republika_Cesko.ogg|ˈt͡ʃɛskaː ˈrɛpuˌblɪka}} beziehungsweise ''Česko'') ist ein Staat in Mittel[[europa]]. Er ist demokratisch organisiert und besteht aus den drei historischen Ländern Böhmen, Mähren und Tschechisch-Schlesien. Der Binnenstaat Tschechien hat etwa 10,5 Millionen Einwohner.<ref>[http://www.czso.cz/csu/redakce.nsf/i/obyvatelstvo_lide CZSO.cz]</ref> Die [[Hauptstadt]] Tschechiens ist [[Prag]].


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Der Staat entstand, als sich am 1. Januar 1993 die Tschechische und Slowakische Föderative Republik (ČSSR) in Tschechien und die [[Slowakei]] aufspaltete. 1999 wurde das Land acht Jahre nach Auflösung des Warschauer Pakts Mitglied der NATO, am 1. Mai 2004 auch der [[Europäische Union|Europäischen Union]]. Am 8. März 2013 wurde Miloš Zeman (* 1944) das Staatsoberhaupt Tschechiens. Am 17. Januar 2014 wurde Bohuslav Sobotka (* 1971) der Ministerpräsident Tschechiens. Im Oktober 2017 fand die Abgeordnetenhauswahl in Tschechien statt. Dabei gewann die Partei ANO 2011 um den Unternehmer und Milliardär Andrej Babiš (* 1954) in sämtlichen Wahlkreisen und wurde mit Abstand stärkste Partei. Da Babiš keine Koalition mit der rechtspopulistischen Svoboda a přímá demokracie (SPD) eingehen wollte und keine andere Partei eine Koalition eingehen wollte, plante Babiš ein Minderheitskabinett unter Beteiligung von Experten aufzustellen.<ref>[https://www.mdr.de/heute-im-osten/tschechien-babis-minderheitsregierung-100.html Andrej Babis strebt in Tschechien eine Minderheitsregierung an | MDR.DE]</ref> Am 6. Dezember 2017 wurde Babiš der 12. Ministerpräsident von Tschechien.<ref>[https://www.nau.ch/ausland/andrej-babis-ist-tschechiens-neuer-ministerprasident-65274026 Andrej Babis ist Tschechiens neuer Ministerpräsident - Nau, 06. Dezember 2017]</ref>
Der Staat entstand, als sich am 1. Januar 1993 die Tschechische und Slowakische Föderative Republik (ČSSR) in Tschechien und die [[Slowakei]] aufspaltete. 1999 wurde das Land acht Jahre nach Auflösung des Warschauer Pakts Mitglied der NATO, am 1. Mai 2004 auch der [[Europäische Union|Europäischen Union]]. Am 8. März 2013 wurde Miloš Zeman (* 1944) das Staatsoberhaupt Tschechiens. Am 17. Januar 2014 wurde Bohuslav Sobotka (* 1971) der Ministerpräsident Tschechiens. Im Oktober 2017 fand die Abgeordnetenhauswahl in Tschechien statt. Dabei gewann die Partei ANO 2011 um den Unternehmer und Milliardär Andrej Babiš (* 1954) in sämtlichen Wahlkreisen und wurde mit Abstand stärkste Partei. Da Babiš keine Koalition mit der rechtspopulistischen Svoboda a přímá demokracie (SPD) eingehen wollte und keine andere Partei eine Koalition eingehen wollte, plante Babiš ein Minderheitskabinett unter Beteiligung von Experten aufzustellen.<ref>[https://www.mdr.de/heute-im-osten/tschechien-babis-minderheitsregierung-100.html Andrej Babis strebt in Tschechien eine Minderheitsregierung an | MDR.DE]</ref> Am 6. Dezember 2017 wurde Babiš der 12. Ministerpräsident von Tschechien.<ref>[https://www.nau.ch/ausland/andrej-babis-ist-tschechiens-neuer-ministerprasident-65274026 Andrej Babis ist Tschechiens neuer Ministerpräsident - Nau, 06. Dezember 2017]</ref>


Am 12. und 13. Januar 2018 fand nach 2013 die zweite direkte Präsidentschaftswahl in Tschechien statt. Da im ersten Wahlgang keiner der Kandidaten eine absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen erhielt, fand am 26. und 27. Januar 2018 eine Stichwahl zwischen den beiden bestplatzierten Kandidaten, dem amtierenden Präsidenten Miloš Zeman und dem parteilosen Jiří Drahoš (* 1949) statt.<ref>[https://diepresse.com/home/ausland/aussenpolitik/5353081/Tschechien_Zeman-muss-in-Stichwahl-gegen-Chemieprofessor Tschechien: Zeman muss in Stichwahl gegen Chemieprofessor « DiePresse.com, 13.01.2018]</ref> In der zweiten Runde der Präsidentschaftswahl setzte sich Zeman mit 51,36 % der gültigen Stimmen gegen seinen Kontrahenten Drahoš durch und blieb Präsident.<ref>[https://www.volby.cz/pls/prez2018/pe2?xjazyk=CZ Výsledek volby | volby.cz - schechisches Statistisches Amt: Amtliches Wahlergebnis der Präsidentschaftswahlen 2018]</ref> Die Parlamentswahl im Oktober 2021 verlor Ministerpräsident Babiš mit seiner Partei ANO. Stärkste Kraft wurde knapp das Mitte-Rechts-Oppositionsbündnis Spolu. Auf dem dritten Platz kam die Allianz von Piraten- und Bürgermeisterpartei. Damit verlor die amtierende Regierung ihre Mehrheit im Parlament, während die beiden Oppositionsbündnisse gemeinsam auf 109 der 200 Sitze im Abgeordnetenhaus kamen. Staatspräsident Milos Zeman gilt jedoch als Verbündeter von Babiš und schlägt dem Parlament laut Verfassung einen Kandidaten für das Amt des Regierungschefs vor. Zeman betonte bereits mehrmals, dass er keinem Wahlbündnis, sondern der stärksten Einzelpartei den Regierungsauftrag geben würde. Das ist die ANO von Babiš. Spolu und die Allianz von Piraten- und Bürgermeisterpartei erklärten vor der Wahl, nicht mit Babiš zusammenarbeiten zu wollen. Tage vor der Wahl wurde in den sogenannten ''Pandora Papers'' der bis dato weltweit größte Leak über sogenannte Steueroasen und Steuerhinterziehungen vom Internationalen Netzwerk investigativer Journalisten (ICIJ) veröffentlicht. Danach soll Babiš 2009 über dubiose Briefkastenfirmen Immobilien in Frankreich gekauft haben. Babiš bestritt Vorwürfe der Geldwäsche und Steuerhinterziehung.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/tschechien-wahl-babis-107.html Parlamentswahl: Opposition siegt in Tschechien | tagesschau.de, 09.10.2021]</ref>
Am 12. und 13. Januar 2018 fand nach 2013 die zweite direkte Präsidentschaftswahl in Tschechien statt. Da im ersten Wahlgang keiner der Kandidaten eine absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen erhielt, fand am 26. und 27. Januar 2018 eine Stichwahl zwischen den beiden bestplatzierten Kandidaten, dem amtierenden Präsidenten Miloš Zeman und dem parteilosen Jiří Drahoš (* 1949) statt.<ref>[https://diepresse.com/home/ausland/aussenpolitik/5353081/Tschechien_Zeman-muss-in-Stichwahl-gegen-Chemieprofessor Tschechien: Zeman muss in Stichwahl gegen Chemieprofessor « DiePresse.com, 13.01.2018]</ref> In der zweiten Runde der Präsidentschaftswahl setzte sich Zeman mit 51,36 % der gültigen Stimmen gegen seinen Kontrahenten Drahoš durch und blieb Präsident.<ref>[https://www.volby.cz/pls/prez2018/pe2?xjazyk=CZ Výsledek volby | volby.cz - schechisches Statistisches Amt: Amtliches Wahlergebnis der Präsidentschaftswahlen 2018]</ref> Die Parlamentswahl im Oktober 2021 verlor Ministerpräsident Babiš mit seiner Partei ANO. Stärkste Kraft wurde knapp das Mitte-Rechts-Oppositionsbündnis Spolu. Auf dem dritten Platz kam die Allianz von Piraten- und Bürgermeisterpartei. Damit verlor die amtierende Regierung ihre Mehrheit im Parlament, während die beiden Oppositionsbündnisse gemeinsam auf 109 der 200 Sitze im Abgeordnetenhaus kamen. Staatspräsident Milos Zeman gilt jedoch als Verbündeter von Babiš und schlägt dem Parlament laut Verfassung einen Kandidaten für das Amt des Regierungschefs vor. Zeman betonte bereits mehrmals, dass er keinem Wahlbündnis, sondern der stärksten Einzelpartei den Regierungsauftrag geben würde. Das ist die ANO von Babiš. Spolu und die Allianz von Piraten- und Bürgermeisterpartei erklärten vor der Wahl, nicht mit Babiš zusammenarbeiten zu wollen. Tage vor der Wahl wurde in den sogenannten ''Pandora Papers'' der bis dato weltweit größte Leak über sogenannte Steueroasen und Steuerhinterziehungen vom Internationalen Netzwerk investigativer Journalisten (ICIJ) veröffentlicht. Danach soll Babiš 2009 über dubiose Briefkastenfirmen Immobilien in [[Frankreich]] gekauft haben. Babiš bestritt Vorwürfe der Geldwäsche und Steuerhinterziehung.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/tschechien-wahl-babis-107.html Parlamentswahl: Opposition siegt in Tschechien | tagesschau.de, 09.10.2021]</ref> Am 28. November 2021 wurde Petr Fiala (* 1964) der liberal-konservativen Občanská demokratická strana (ODS) zum Ministerpräsidenten Tschechiens ernannt.


== Verwaltungsgliederung ==
== Verwaltungsgliederung ==
63.156

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